Gassparen versus Raumtemperatur

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  • Da schon jemand die ersten Schuhe dazu hingestellt hat:

    Derzeit ist in der Presse viel zum Thema Gasversorgung und dem Mangel daran zu lesen. In der Industrie laufen dazu schon die ersten Überlegungen, wo und wie man mit Beginn der nächsten Heizperiode einsparen kann.

    Dabei kommen dann auch die Werkhallen ins Gespräch und wie weit man die Heizung runterdrehen kann. In der ASR A3.6 gibt es zwar die Ausnahme bei Heizungsausfall, aber bei Sparmaßnahmen dürfte der Zeitraum bedeutend länger ausfallen. Bei all den kursierenden Informationen wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder bei den Fachkräften landen, wenn es im Betrieb um Senkung der Temperatur geht.


    Da wird in den medizinischen Einrichtungen wahrscheinlich nicht so stark auf die Raumtemperaturen gehen, wie es in Produktionshallen der Fall sein wird.

    In der Situation bringt es dann nichts, wenn man auf den Buchstaben der Temperaturregelung beharrt, da die Versorgungslage auch zu Komplettausfällen führen könnte.

    Damit ist nicht das Büro gemeint, für das ja ein Temperaturwert in der ASR festgeschrieben ist. Dazu kam auch klar von den Behörden, dass da kein Spielraum vorhanden ist.

    Hier soll eher ausgelotet werden, ob in Produktionshallen ein Spielraum besteht und wenn ja, welchen man sich vorstellen kann.

    Unsere Aufgabe wird dabei sein, wie können wir etwas möglich machen, ohne die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter zu gefährden.

    Wir hätten da mal die Chance, bevor dieses Thema allgemein hochkocht, schon mal Lösungsansätze zu formulieren.

    Edit: Da wurde schon ein ähnliches Thema gestartet. Falls das mit in das andere Thema passt, bitte umsetzen.

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

    2 Mal editiert, zuletzt von Hafensifa (13. Juli 2022 um 10:15)

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  • Dazu kam auch klar von den Behörden, dass da kein Spielraum vorhanden ist.

    Den Spielraum gibt es schon, aber nur für Härtefälle:

    Selbst von mir mal (2013) bei der zuständigen Behörde wegen wirtschaftlicher Unzumutbarkeit beantragt.

    Damals ging es um eine händische Sortierung in einer Lagerhalle, in der sortierbedingt öfters der Gabelstapler rein und raus musste. Also großes Tor und entsprechend kalt im Winter.
    Da wir darlegen konnten, dass wir alle möglichen Maßnahmen ergriffen hatten (warme Kleidung&Getränke, isolierende Arbeitsplatzmatte und Heizstrahler), wurde das auch so damals genehmigt.

    Ob das vergleichbar ist, bleibt abzuwarten...

    „Ich habe 26 eklatante Sicherheitsverstöße gezählt!...27!!!!!!!!“ (frei nach Melman Mankowitz, Madagascar)

  • Nun ja, niemand will die Glasindustrie sterben lassen und andere Industriezweige, die Gas (vorläufig noch) als Quelle für Prozeßwärme brauchen.

    Bei Verwaltungen kann ich mir schon vorstellen, dass man die ASRen aussetzt und die Untergrenzen freigibt. 19°C in Büros dürfte als zumutbar gelten. Die DGUV sollte mit entsprechenden Handlungsempfehlungen kommen. Sollte ...

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Moin,

    im Zuge der Notfallstufe werden durch die Bundesregierungen sodann Verordnungen zur Gaseinsparung veröffentlicht werden. Es ist davon auszugehen, dass all unsere geschriebenen Worte über Temperaturen und Co in den ASR'n dieser Welt obsolet sein werden.

    Persönlich mache ich mir sehr viel mehr Sorge um die Stromversorgung als um Gas. Durch die Gas-Ersatz-Maßnahmen der Industrie und Einzelmenschen wird es zu erheblichen Schwankungen im Netz kommen. Dies bei unserer Infrastruktur ...

    Beste Grüße

    J.H.J

  • Was die sogenannten "geistigen" Tätigkeiten betrifft, da wird sich jemand schon Gedanken machen. Aber setz du zuhause deiner Madam mal 19° vor... dann kannst dich warm rennen ;)

    Ich schau da eher in die Richtung, die wendebop aufzeigt.

    Bei Betrieb von Staplern hat man ja auch so seine Möglichkeiten... Nur wenn man im technischen Betrieb mit Drähten spielen soll, dann machen Handschuhe keinen Sinn und kalte Finger werden hinderlich. Da könnte man dann mit Aufwärmpausen kommen, wie beim Kommissioneren in Kühlhäusern, aber ständige Temperaturwechsel bringen uns ja auch wieder auf die Herbst-/Winterkrankheiten.

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

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  • ja, aber alle Kompensationsmaßnahmen wollen betrieben werden. Womit? Gas - gibes ja nicht. Benzin - zu teuer. Strom - schon haben wir den Salat ... und das ja dann über Wochen.

    Versuch mal noch Durchlauferhitzer oder eine E Heizung irgendwo zu kaufen - ausverkauft.

    Literaturempfehlung: BlackOut - Marc Elsberg

    Beste Grüße

    J.H.J

  • Ein flächendeckender Stromausfall (Black Out) wird mal kommen und die Voraussetzungen hierfür, werden im kommenden Winter verdammt hoch sein und das sehenden Auges...

    Wer aufhört besser werden zu wollen, der hat aufgehört gut zu sein !
    Von Marie von Ebner-Eschenbach

  • Das machen wir wie bei der Bundeswehr. Es wird einfach Sommer befohlen. Und im Sommer trägt man kurz.

    Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass wenn wir den Gas und Strom Notstand kriegen, die ASR so seine Gültigkeit beibehält. Im Leben nicht. Ergo --> zieht Euch warm an, macht beim Betriebssport mit, zwei Thermoskannen heiße Brühe mitgebracht.

    Es gibt noch die Möglichkeit, dass die AG ihre Leute ins Homeoffice schickt. Problem für den AG gelöst.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Es gibt noch die Möglichkeit, dass die AG ihre Leute ins Homeoffice schickt. Problem für den AG gelöst.

    Das habe ich irgendwo schon geschrieben, mit dem zynischen Argument, dass die Privathaushalte zuletzt beschnitten werden sollen und die AG eine Sorge los sind ...

    So weit weg ist diese Idee allerdings trotzdem nicht, denn es wird ja auch wieder Corona-Wellen geben, vielleicht heftiger denn je. Home-Office kommt dann von alleine wieder. Jeder vereinzelt zu Hause im eigenen Zimmer erzeugt insgesamt einen viel höheren Gasbedarf, als Gemeinschaftsbüros. Aber die sind wegen Covid obsolet ...

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

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  • Ich würde erst einmal die 2 Wochen abwarten, ob Nord Stream 1 wieder Gas liefert oder nicht. Wenn ja und genügend, dann dürfte die ganze Panik umsonst sein. Wenn nein, dann muss man Maßnahmen ergreifen.

    macht beim Betriebssport mit

    Fett isoliert und Sport kann dazu führen, dass man Fettpolster los wird, somit möglicherweise kontraproduktiv. Allerdings erhöht mehr Muskelmasse auch den Grundumsatz und somit die Wärmeabgabe. Wäre interessant zu erfahren, was da jetzt besser ist.

    Es gibt noch die Möglichkeit, dass die AG ihre Leute ins Homeoffice schickt.

    Also Telearbeit, weil Homeoffice gibt es ja eigentlich nicht mehr.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo,

    selbst wenn das Gas aus Russland nicht mehr fließt,

    gibt es Experten, die bezweifeln einen Gasnotstand.

    Schließlich beziehen wir auch aus anderen Ländern

    Gas. In Deutschland muss man immer sehen, wir führen

    Debatten mit einer großen Hysterie. Daher würde ich

    abwarten. Kommt es natürlich wie es diskutiert wird, wird

    es richtig übel. Heute gab es rund 130.000 Corona-Infektionen,

    interessiert nur keine S.. mehr. Der Ukraine-Krieg ist auch

    nur noch eine Randnotiz.

    Die Änderung der ASR wird schon gefordert, glaube von

    der DIHk oder einem Wirtschaftsverband. Letztlich wird sie

    auch kommen müssen, soll tatsächlich eingespart werden.

    Ich finde es aktuell interessant, wie einzelne Bundesministerien

    stolz die Reduzierung der zukünftigen Raumtemperatur

    im eigenen Haus verkünden. Auf welcher Grundlage soll das

    sein?

    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Heute in den Medien: "Ein Entwurf für einen Notfallplan der Europäischen Kommission sieht vor, dass öffentliche Gebäude, Büros und kommerzielle Gebäude von Herbst an bis maximal 19 Grad beheizt werden sollen, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, der der Entwurf nach eigenen Angaben vorliegt."

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  • Das wird dann aber für die öffentlichen Räume mit der Laufkundschaft gelten und nicht gleich auf die Dienstbüros ausgerollt werden.

    Von Betriebsgebäuden ist darin nicht die Rede. Da muss man sich dann bei Aldi und Media Markt etwas schneller bewegen ;)

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

  • Hallo,


    selbst wenn das Gas aus Russland nicht mehr fließt, gibt es Experten, die bezweifeln einen Gasnotstand. Schließlich beziehen wir auch aus anderen Ländern Gas.

    Moin,

    Experten gibt es immer zu jedem Thema und in allen Facetten. Beim Irak-Krieg war jeder, der einen Perserteppich vor dem Bett liegen hatte, plötzlich ein Nah-Ost-Experte. Momentan füllen sich die Gasspeicher pro Tag um 0,09% trotz des Bezuges von Gas aus anderen Ländern.

    Aber die Diskussion führt vom eigentlichen Thema zu weit weg. Deswegen sollten wir im Sinne des Themenerstellers die politischen Aspekte dieses Themas eher in einem eigenen Thread diskutieren, da es hier die eigentliche Diskussion komplett zerreißen würde.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Aber die Diskussion führt vom eigentlichen Thema zu weit weg. Deswegen sollten wir im Sinne des Themenerstellers die politischen Aspekte dieses Themas eher in einem eigenen Thread diskutieren, da es hier die eigentliche Diskussion komplett zerreißen würde.

    Zustimmung.

    Die wesentlichen Argumente wurden auch schon genannt.

    - Mögliche Szenarien mit dauerhaft ungewöhnlich niedrigen Raumtemperaturen decken die ASRen nicht ab.

    - In Produktions- oder anderen -hallen mit (un)regelmäßig offenen Toren können übliche Aufenthalte in Aufwärmräumen vielleicht nicht gewährleistet werden.

    - Handlungsempfehlungen seitens der DGUV liegen noch nicht vor.

    - Allgemein gültige Regeln dürften auch kaum aufzustellen sein.

    - Alle müssen irgendwie zusammenhalten und improvisieren, jedenfalls nach heutigem Kenntnisstand. Eine gezielte Vorbereitung ist schwierig.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • - Mögliche Szenarien mit dauerhaft ungewöhnlich niedrigen Raumtemperaturen decken die ASRen nicht ab.

    - In Produktions- oder anderen -hallen mit (un)regelmäßig offenen Toren können übliche Aufenthalte in Aufwärmräumen vielleicht nicht gewährleistet werden.

    - Handlungsempfehlungen seitens der DGUV liegen noch nicht vor.

    Stimmt. Deshalb wird der Plan der EU Kommission interessant. Er soll am 20. Juli offiziell vorgestellt werden. Die Bundesregierung würde dann über einen angepaßten Notfallplan Gas die Möglichkeit bekommen, Energiesparmaßnahmen wie eine Absenkung der Raumtempereratur in Betrieben anzuordnen. DGUV? Darf dann sicherlich eine Gasnotstand-Arbeitsschutzregel veröffentlichen *maske*

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  • Stimmt. Deshalb wird der Plan der EU Kommission interessant. Er soll am 20. Juli offiziell vorgestellt werden. Die Bundesregierung würde dann über einen angepaßten Notfallplan Gas die Möglichkeit bekommen, Energiesparmaßnahmen wie eine Absenkung der Raumtempereratur in Betrieben anzuordnen. DGUV? Darf dann sicherlich eine Gasnotstand-Arbeitsschutzregel veröffentlichen *maske*

    Interessante Info. War mir entgangen. Danke. :)

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Ich glaube @WendeBob hat es doch schon beschrieben. Bei Notlagen, sei es finanzieller Art, darf der Arbeitgeber die Heizungstemperaturen (Lufttemperatur) senken. Mit Genehmigung, die man vorher beantragen muss. Sollte es soweit kommen, werden die Betriebe nicht groß erst noch fragen, sondern einfach senken.

    Im günstigsten Fall gibt es vom Betrieb eine Rundmail und einen Aushang am schwarzen Brett.

    Ich würde mich noch nicht einmal beschweren.

    Interessant wird es für unsere Hauptverwaltung. Wir kaufen Fernwärme vom GKM. Kraftwerke laufen doch immer.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick