Pflichtenübertragung Führungskräfte - Arbeitsschutzschulung (Pflichten, GBU) vorab

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  • Guten Morgen,


    ich bin gerade dabei, ein AMS bei meinem Dienstgeber einzuführen. Der erste und wichtigste Schritt ist die "Pflichtenübertragung Führungskräfte" zu erstellen. Dafür müssen diese aber zuerst geschult werden: Grundlagen Arbeitsschutz, was sind deren Pflichten, wie erfolgt eine GBU...


    Habt ihr hier Erfahrungen? Wie kann ich das am einfachsten und in kompakter Form durchführen?


    Vorab vielen Dank für gute Tipps, Anregungen :doppelthumbsup:


    Gruß Eva-Maria

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  • Das heißt, du fängst bei Euren Führungskräften (FK) bei NULL an.

    Allein das Thema Gefährdungsbeurteilungen kann Dich mindestens einen halbe Tag kosten.

    Führungsverantwortung, Pflichten und Rechte im AS die zweite Hälfte. Kompakt geht da gar nichts.

    D sind keine Themen, die du mal so eben an den Mann bringst. Pflichtendelegation ist eh nicht deine Aufgabe. Das ist Chefsache.

    Das ist eine riesige Mammutaufgabe, die Du da vor Dir hast. Für Rechte und Pflichten würde ich mal bei der BG nachfragen, ob die Dir einen Juristen schicken und das unterrichtet. So habe ich das damals gemacht. Zwei drei Kurse jeweils einen halben Tag.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf


    Gruß Mick

  • Ich weiß, ich fange absolut bei NULL an ||.

    Ich bereite nur die Pflichtenübertragung vor. Wie kann es laufen, welche Formate gibt es, wie viel Zeit müssen wir einplanen? Ich bereite vor, der Chef unterschreibt nur noch. Ist doch fast überall so.

  • So sie denn überhaupt unterschreiben. Dieses Thema kann auch schnell zu ewigen Diskussionen führen.

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

  • ...die formale Pflichtenübertragung ist mit einer DIN A4 Seite erledigt. Formblätter findest du in 5 Sekunden.


    Der Spass liegt allerdings, wie oben bereits angeschnitten, woanders. Wenn Du das vorbereitest und jetzt damit anfängst, plane, je nach Betriebsgrösse, für den Rest des Jahres nix grosses mehr zusätzlich ein...


    Im diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

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  • Hey,


    bei mir genauso. Stand bei allen gleich NULL.

    Habe dann Schulung der Führungskräfte bei unserer BG durchsetzen können (was schon schwierig war, da bei der Geschäftsführung die Meinung besteht, fachliches Wissen heißt auch vollständiges Wissen in Sachen Arbeitsschutz) - fiel wegen Corona leider anders aus als geplant. Eine FK war persönlich dort und hatte den gewünschten Aha-Effekt.

    Werde deswegen auch nochmal die BG auf eine Inhouse-Schulung zum Thema Pflichten ansprechen - denke das ist das effektivste. Wenn ich rede, gucken mich alle immer nur mit großen Augen an, von wegen das kann nicht sein.

    Zusätzlich erkläre ich allen (einzeln), wie das Tool für die Gefährdungsbeurteilung funktioniert.

    Und im wöchentlichen Treffen aller FK schlage ich gelegentlich auf und mache ein Thema, kurz und knackig, was sie dafür wissen müssen - dazu gibt es immer ein Blatt mit den wesentlichen Infos. Unterschreiben lasse ich mir das nicht, aber ich dokumentiere, wer war dabei, was genau hab ich vermittelt.

    Außerdem greife ich auf, was von der BG bemängelt wird, was bei meinen Begehungen auffällt oder wenn es einen Unfall gab - zumindest ist das der Plan :29:

    Wie Mick schon geschrieben hat - es ist eine Mammutaufgabe. Aber alles was Du machst, ist mehr als jemals war und bringt Dich ein kleines bisschen weiter :)

  • Gute Erfahrungen hab ich mit der BG Bau gemacht, die bei einer Firma den letzten Unfall mit allen vor Ort aufgearbeitet hat. Da wurde dann ganz klar jedem vorgehalten, welche Zivil- und strafrechtlichen Folgen der Sturz aus der Hubarbeitsbühne hätte haben können.

    Außerdem typische Unfälle anderer Versicherter mit (leider meist) tötlichen Folgen:

    - Wand beim Weggraben von Erde umgestürzt

    - Dachbalken abgesägt und dadurch runter gefallen


    Das hat richtig eindruck gemacht

    „Ich habe 26 eklatante Sicherheitsverstöße gezählt!...27!!!!!!!!“ (frei nach Melman Mankowitz, Madagascar)

  • Unterweisungen in Verbindung mit Unfällen wirken immer. Und sei es nur für einen kurzen Zeitraum.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf


    Gruß Mick

  • Hallo Evemari,

    ich habe ua. "damals" eine Veröffentlichung der BG RCI zur Hilfe genommen, damit ich den FK visualisieren konnte, wo "die Glocken hängen".

    https://www.bgrci.de/fileadmin…schutz_Gerhard_Wenger.pdf


    Manch einer hatte danach einen trockenen Hals, weil ihm die Spucke weg blieb.

    Andere wollten wg. der Verantwortung die Pflichtenübertragung später nicht unterschreiben; da war der Null- oder Geringbetrag in Euro noch nicht mal der Hauptgrund.


    mfg

    Uwe

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  • Ich würde mit den Vorgesetzten den GDA-Orgacheck durchführen. Primär ist dieser für KMU gedacht, funktioniert in der Regel aber bei (fast) allen Betrieben. Um den Orgacheck kann man dann eine Struktur aufbauen. Das könnte ein Vortrag der BG zur Verantwortung im Arbeitsschutz sein, oder selbiges intern vorgetragen, wobei ein BG Vortrag da oft Wirkungsvoller ist. Zuvor sollte aber festgelegt sein, wie die GBU durchgeführt wird und von wem. Das läuft ja oft über Fragenkataloge oder Checklisten und diese kann man da auch vorstellen. Grundsätzlich immer Unterstützung anbieten, aber auch klar abgrenzen, dass das primär Führungsaufgabe ist.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hier bei mir zieht sich genau dieser Prozess schon ca. drei Jahre (begann bereits vor meiner Zeit).


    Funktioniert hat (kann natürlich in jeder anderen Organisation anders sein):

    - oberster Leitung Sinn und Zweck der PÜ klar machen

    - oberster Leitung die eigene Verantwortung klar machen

    - schriftliche Absichtserklärung der obersten Leitung an alle FK, denen Pflichten übertragen werden sollen

    - semioffizielle Einzelgespräche zur Aufklärung bzw. um Sicht/Bedenken der FK nachvollziehen zu können

    - große Runde/Workshop mit allen (wichtig: Bedenken der FK anonym aber inhaltlich konkret adressieren, z.B. was tatsächlich an zusätzlicher Arbeit folgt), dabei auf originäre Führungsaufgaben/-verantwortung eingehen; ggf. mit externer Unterstützung
    - jurist. geprüfte Übertragung unterzeichnen

    Wenn der Kaiser nackt aussieht, dann ist der Kaiser auch nackt.

  • Eine Sensibilisierungshilfe


    https://www.youtube.com/watch?v=R3h8j5U0d3s&t=297s


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    Das der Film von der SUVA ist, ist nebensächlich.

    Liebe Grüße
    Micha




    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

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