Abfassen Unfallmeldung - Was schreibt ihr rein?

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  • Moin.


    Ich hab grade im BG Heftle eine Kurzfassung hierzu gelesen.


    https://rewis.io/urteile/urteil/qlx-10-02-2021-l-3-u-5420/


    Kurz. Eine Beschäftigte war auf dem Weg zur Arbeit und hat sich auf dem Parkplatz des Unternehmens rumgedreht und wohl einen Schritt Richtung Auto gemacht, um zu kontrollieren ob sie abgeschlossen hatte.

    Sie ist umgeknickt und wollte das als Wegeunfall "geltend" machen.

    Mehrere haben abgelehnt (eigenwirtschaftliche Tätigkeit), bis auf das oberste Gericht. Die haben gesagt, es gehört zum Weg dazu.


    Mir gehts nichtmalmehr um den Unfall an sich und wie sinnlos das sit.


    Mir gehts darum, ob man das tatsächlich so direkt reinschreibt! Macht ihr das?


    In so einem Fall hätte es bei mir geheißen: "Die Beschäftigte knickte auf dem Weg vom Auto zum Eingang des Unternehmens um und verletzte sich dabei. "


    oder zerlegt ihr das bis ins Kleinste in der Unfallmeldung?

    Ich meine... LÜGEN geht nunmal GAR nicht Überhauptnienicht... aber muss man den Beschäftigten wirklich so dermaßen an den Karren fahren?

    Ich hab mit meinen Kunden einen Deal; bevor die Unfallmeldung rausgeht, bekomme ich die um drüberzuschauen.

    Bei Unfällen die proviziert sind (Umgehen Sicherheitseinrichtungen etc.), nehmen wir aber auch kein Blatt vor den Mund. Aber muss das tatsächlich bei nem Wegeunfall so sein?

    Wie seht ihr das?

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...


    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....


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    Mike

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  • Vergiss nicht, dass es im Endeffekt auch eine Versicherung ist, Mike.

    Bei meinen Firmen schau ich auch drüber, wenn sie eingehen. Da ist es meist ja noch die Unfallmeldung.

    Bei solchen Formulierungen spreche ich zwar mit dem Meister, aber es gibt halt einige Mitarbeiter, die es so formuliert haben möchten.

    Viel schlimmer finde ich, wenn da was von "...da hab ich mich schon mal verletzt..." drin steht.

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

  • Ich bin da bei dir und gehe in solchen Fällen bei der Unfallmeldung nicht ins kleinste Detail.

    Ist besser für die Beitragszahler, die ansonsten die Gerichtskosten der BG bis in die höchste Instanz mit finanzieren müssten ;).

  • Vergiss nicht, dass es im Endeffekt auch eine Versicherung ist, Mike.

    Ja.. Tue ich ja nicht.

    Aber grade diese Situation... Die Beschäftigte war auf dem Weg zur Arbeit, hält einen kurzen Moment inne, dreht sich rum, macht zwei Schritte und dann soll sie nicht auf dem Weg zur Arbeit gewesen sein?

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...


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    Mike

  • Kommt in die Richtung wie mit Essen in der Kantine, da sehen sie schnell mal "privatwirtschaftliche" Tätigkeiten. Auf dem Weg hin und wieder zurück bist du versichert, dabei nicht.

    Wenn sie dann den "direkten" Weg zur Arbeit nehmen...

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

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  • Himmel, wie oft bin ich bei einem früheren Arbeitgeber mehrfach um den Block gefahren, um einen Parkplatz zu finden.

    Da habe ich mich regelmäßig auf dem Weg ZUR Arbeit vom Firmeneingang WEG bewegt...

    Einen Parkplatz zu finden ist dann ja rein eigenwirtschaftliches Interesse!!!

    Aus purem Egoismus bringt man die Stadtkasse die Geldeinnahme vom Knöllchen und schädigt ggf. sogar die Volkswirtschaft, weil man eben nicht abgeschleppt wird. Geht ja mal garnicht!

    *SarkEnd*


    @Mika144: Ich würde es ähnlich schreiben, wie Du es erwähnt hast. :47:

    Liebe Grüße
    Micha




    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

  • Ich schreib den Sachverhalt nach Schilderung der Person und halte mich da an den BG RCI Bogen. Alles andere sollen die BG machen. Ich war nicht dabei und versuche das so objektiv wie möglich zu schreiben. Hilfe bei der Formulierung gebe ich aber schon da bei uns halt auch welche gibt die das nicht hinbekommen.

  • Ich hätte es auch "weggelassen".

    Irgendwie ist es aber schon traurig, dass man auf so eine Formulierung achten muss.

    Aber grade diese Situation... Die Beschäftigte war auf dem Weg zur Arbeit, hält einen kurzen Moment inne, dreht sich rum, macht zwei Schritte und dann soll sie nicht auf dem Weg zur Arbeit gewesen sein?

    Da müssen Fakten so dargestellt werden, dass die BG nichts rein interpretieren kann. Das ist aber bei allen Versicherungen gleich.

    Nur weil ich mein Auto kontrolliere, wäre ich nicht mehr auf dem Weg zur Arbeit, klingt ziemlich absurd. Im Zuge der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht, muss ich dass sogar machen.

    Wahrscheinlich ist das die Konsequenz aus "ich habe einen Unfall dann bekomme ich Geld" in Verbindung mit "wir müssen sparen daher schauen wir welcher VU evtl. selbst Schuld ist".


    Ich halt´s da mit Theo Lingen: "Traurig, traurig, traurig"


    Gruß

    Peter

    Keine Demonstration verändert die Welt.

    Es ist die unpopuläre und stille Eigenverantwortung im Handeln jedes Einzelnen, die eine Wandlung in Bewegung setzt.:evil::saint:

  • Mir gehts darum, ob man das tatsächlich so direkt reinschreibt! Macht ihr das?

    Bei uns schreiben die Beschäftigten die Unfallmeldung in der Regel selbst. Ich empfehle immer den Sachverhalt zu beschreiben, so dass möglichst kein Angriffspunkt für Zweifel bei der BG entstehen, also ähnlich wie Du es geschrieben hättest.

    Einen Parkplatz zu finden ist dann ja rein eigenwirtschaftliches Interesse!!!

    Hättest Du was gescheites gelernt, könntest Du Dir einen Chauffeur leisten, so wie ich, und hättest kein Problem mehr mit der Parkplatzsuche. ;)

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Hättest Du was gescheites gelernt, könntest Du Dir einen Chauffeur leisten, so wie ich, und hättest kein Problem mehr mit der Parkplatzsuche. ;)

    Der Busfahrer ist aber kein Chaufeur ;)


    Generell gilt bei mir:

    So genau, wie nötig,
    So ungenau, wie möglich!


    Soll die BG halt nachfragen, wenn ihr was unklar ist

    „Ich habe 26 eklatante Sicherheitsverstöße gezählt!...27!!!!!!!!“ (frei nach Melman Mankowitz, Madagascar)

  • Generell gilt bei mir:

    So genau, wie nötig,
    So ungenau, wie möglich!


    Soll die BG halt nachfragen, wenn ihr was unklar ist

    GENAU MEIN MOTTO!!!

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    Mike

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  • Generell gilt bei mir:

    So genau, wie nötig,
    So ungenau, wie möglich!


    Soll die BG halt nachfragen, wenn ihr was unklar ist

    So habe ich es bei den bisherigen Unfallmeldungen auch gehalten. Die Fragen dann schon nach :)

    Grüße,

    Andreas


    „Märchen erzählen Kindern nicht, dass Drachen existieren. Denn das wissen Kinder schon. Märchen erzählen den Kindern, dass Drachen getötet werden können." (G.K. Chesterton)

  • Der Busfahrer ist aber kein Chaufeur ;)


    Generell gilt bei mir:

    So genau, wie nötig,
    So ungenau, wie möglich!


    Soll die BG halt nachfragen, wenn ihr was unklar ist

    So handhaben wir es auch

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • Sie ist umgeknickt und wollte das als Wegeunfall "geltend" machen.

    Mehrere haben abgelehnt (eigenwirtschaftliche Tätigkeit), bis auf das oberste Gericht. Die haben gesagt, es gehört zum Weg dazu.


    Mir gehts darum, ob man das tatsächlich so direkt reinschreibt! Macht ihr das?

    Das ist schwierig. Ich wäre jetzt nicht auf die Idee gekommen, dass die BG diesen Unfall nicht als Wegeunfall anerkennt.

    Woher sollen wir das auch wissen, dass der Sachbearbeiter da seine "Bedenken" hat?

    Ich will den genauen Unfallhergang kennen um möglichen zukünftige Gefahren / Unfälle auszuschließen.

    In zweiter Instanz wäre dann die BG-Anerkennung des Unfalles.

    Die Meldung an die BG macht bei uns die Perso. Die sehe ich gar nicht.


    Erkenne ich Fallen (sofern ich..), dann helfe ich auch schon mal bei der Formulierung.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf


    Gruß Mick

  • Ein Unfallbericht ist so ausführlich zu schreiben, wie es euch angezeigt und geschildert wird. Die BG prüft den Versicherungsschutz um die Kosten der Versicherung, die wir alle zahlen, gering wie möglich zu halten. Dazu gehört es am Ende auch vor Gericht zu gehen um ggf. Referenzen oder Auslegungen zu erfahren.


    Wenn Informationen von euch als Bearbeiter vorsätzlich weggelassen oder "erfunden" werden und euch das nachgewiesen werden kann ... wird es uncool.

    Beste Grüße


    J.H.J

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  • Ein Unfallbericht ist so ausführlich zu schreiben, wie es euch angezeigt und geschildert wird. Die BG prüft den Versicherungsschutz um die Kosten der Versicherung, die wir alle zahlen, gering wie möglich zu halten. Dazu gehört es am Ende auch vor Gericht zu gehen um ggf. Referenzen oder Auslegungen zu erfahren.


    Wenn Informationen von euch als Bearbeiter vorsätzlich weggelassen oder "erfunden" werden und euch das nachgewiesen werden kann ... wird es uncool.

    Wenn es ein denkender Mitarbeiter ist und dieser sich der BG bewusst ist, kommt die finanzielle Absicherung ins Spiel. Die will der Verunfallte nicht aufs Spiel setzen. Schon wird betrogen und getrickst.

    Im Grunde passt es mir nicht, dass die Perso an die BG berichtet. Das sind korrekte aber unbedarfte Menschen.


    Ich bin ja sonst auch ein korrekter. Aber hier geht es um einen Kollegen, der u. U. seinen Versicherungsschutz verliert. Aber das mit Worten alles so genau wiederzugeben, was ich in solchen Momenten denke, fällt mir schwer. Ich reagiere auf die Situation und entscheide dann, wie und was ich formuliere.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf


    Gruß Mick