Beschäftigter kommt mit Attest

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  • Wie verfahrt Ihr, wenn ein Beschäftigter ein Attest für ein bestimmtes Arbeitsmittel vorlegt? 39

    Das Ergebnis ist nur für Teilnehmer sichtbar.

    Moin,


    mich würde mal interessieren, wie Ihr damit umgeht, wenn ein Beschäftigter mit einem Attest eines Arztes aufschlägt, dass bestimmte Arbeitsmittel benötigt werden. Ich meine jetzt nicht so unspezifische Atteste wie "Aus orthopädischer Sicht ist bei dem Patienten Karl Napp wegen eines chronischen Rückenleidens ein ergonomischer Bürostuhl erforderlich". :wacko:


    Einer der Klassiker dürfte der höhenverstellbare Schreibtisch sein. Das kommt bei uns so gut wie nie vor, dass jemand mit einem Attest aufschlägt. Ich bin einfach nur neugierig, wie es in anderen Betrieben gehandhabt wird. Mir geht es auch nicht um die Atteste, in denen so Sachen stehen wie z.B. nicht mehr als 10kg heben, langes Stehen vermeiden etc. Bildschirmarbeitsplatzbrille ist ja auch bereits relativ eindeutig geregelt. Mir geht es wirklich rein um die Arbeitsmittel. Mehrfachantworten sind möglich.


    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Huch... bin die Erste...


    Also: Bei mir war es ein Attest wegen einer elektronischen Pipette...

    Kollegin arbeitet im Labor und muss viel kleine Volumina pipettieren (96-well Platten).

    Nun bekam sie Probleme in ihrem Handgelenk (wenig pipettieren bis gar nichts pipettieren war da noch möglich)...

    Sie war bereits bei ihrem Hausarzt... ich habe sie dann noch zum Betriebsarzt geschickt, damit der eine Stellungnahme schreibt... Attest war das ja nun nicht ...

    Was ich dann noch gemacht habe war, ihr und vor allem auch ihrem Chef nahezulegen, ob sie nicht auch andere Tätigkeiten ganz oder teilweise übernehmen könnte (Bürotätigkeiten, andere Zuarbeiten erledigen) - war a) nicht möglich, da wohl in dem Labor viele Damen "Probleme" hatten (ob das jetzt wirklich nur orthopädischer Art war, oder sich jede der Damen dann "Rosinen" aus der Arbeit picken wollte... wer weiß) und b) wollte sie nicht aus dem Laborbereich heraus. Etwas Angst wegen Geldeinbußen und andere Bedenken wurden auch dafür aufgeführt. Also: Arbeitsmittel wurde angeschafft - Neues Problem: Stimmung in der Abteilung zwischen Ihr und dem Chef und ihr und den anderen war danach noch mehr im Keller... Man...der Bereich hatte Probleme...:wacko:

    Beste Grüße aus Mainz


    E.weline



    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker


  • Also so einen Fall hatte ich bisher noch nicht direkt. Ich würde auf jeden Fall mit dem Mitarbeiter sprechen, den Arbeitsplatz besichtigen und zusammen mit dem Betriebsarzt und Mitarbeiter an einer geeigneten Lösung für alle Beteiligten arbeiten. Also etwa eine Kombination aus Antwortmöglichkeit 1, 4 und 5 :wacko:

    Grüße,

    Andreas


    „Märchen erzählen Kindern nicht, dass Drachen existieren. Denn das wissen Kinder schon. Märchen erzählen den Kindern, dass Drachen getötet werden können." (G.K. Chesterton)

  • Unsere Anträge bei der Rentenversicherung sind meines Wissens bisher in allen Fällen gescheitert.

    Kannst Du seit Anfang 2018 vergessen. Davor war ich sehr oft erfolgreich, danach hatte ich wahrscheinlich einen bei der DRV dem alles sch...egal war (iss ja nicht mein Geld).


    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Bei uns laufen zumindest die fachärztlichen Atteste für elektrisch höhenverstellbare Schreibtische abschließend über die Betriebsärztin.


    Kleine Hilfsmittel, wie z.B. Fußstützen, Stehhilfen, Lesehilfen, etc. beschaffe ich auf klurzem Dienstweg, da hier nicht wirklich Kosten anfallen.


    Bei orthopädische Stühlen würden wir zumindest bei den Tarifbeschäftigten die Rentenversicherung bemühen.


    Bei orthopädischen Einlagen für Sicherheitsschuhen lassen wir uns einfach das Attest mit der Rechnung geben.

    Gruß Roland

  • Bei uns laufen zumindest die fachärztlichen Atteste für elektrisch höhenverstellbare Schreibtische abschließend über die Betriebsärztin.

    Zum Glück sind die verstellbaren Schreibtische bei uns Standart.

    Kleine Hilfsmittel, wie z.B. Fußstützen, Stehhilfen, Lesehilfen, etc. beschaffe ich auf klurzem Dienstweg, da hier nicht wirklich Kosten anfallen.

    Lesehilfen = Bildschirmarbeitsplatzbrille bei uns zuerst der Gang zum Betriebsarzt

    Bei orthopädische Stühlen würden wir zumindest bei den Tarifbeschäftigten die Rentenversicherung bemühen

    Haben wir noch nie gebraucht

    Bei orthopädischen Einlagen für Sicherheitsschuhen lassen wir uns einfach das Attest mit der Rechnung geben.

    So handhaben wir es falls die von uns angebotenen Sicherheitsschuhe nicht gewollt sind

    bei orthpädischen Einlagen zahlt ja zu 99,9 % die Rentenversicherung

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

    Einmal editiert, zuletzt von kelte ()

  • Fertich.:)


    Ergänzung:

    Unsere Anträge bei der Rentenversicherung sind meines Wissens bisher in allen Fällen gescheitert.

    Das ist richtig. Die Rentenversicherung zahlt nur, wenn die Teilhabe am Arbeitsleben real in Gefahr ist.

    Ist das nicht der Fall, ...... Pech gehabt.

    z. B. orthop. Einlagen für Sicherheitsschuhe werden nicht mehr von der DRV übernommen. PPSA ist Sache des AG. Werden orthop. Einlagen benötigt sind diese Bestandteil des Sicherheitsschuhs. Bei Atlas kann man diese direkt mitbestellen / kaufen. Es reicht die ärztliche Verordnung!!!!!!!! (obligat)! Bei

    elektrisch höhenverstellbaren Tischen oder Stühlen ist die Problematik ähnlich gelagert. Die Teilhabe muss schon stark gefährdet sein. Bei einer Behinderung kommt dann das Integrationsamt für die Kosten auf.

    Dann kommt es auch wieder auf die DRV selbst an. Es kommt demnächst auch eine Richtlinie der DRV auf den Markt, wo solche Dinge schriftlich geregelt werden.

    Da Geld für DRVen demnächst (man rechnet mit 2024) richtig knapp wird (richtig knapp1) bin ich mal gespannt, was da noch auf uns zukommt.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf


    Gruß Mick

  • z. B. orthop. Einlagen für Sicherheitsschuhe werden nicht mehr von der DRV übernommen. PPSA ist Sache

    ehrlich....habe ich noch nicht gewusst seit wann ist das so?

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

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  • ehrlich....habe ich noch nicht gewusst seit wann ist das so?

    Ich kann dir da keine Jahreszahl nennen. Es gibt aber die internen Absprachen der DRVen, dass diese Kosten nicht mehr von ihnen übernommen wird. Die von mir angesprochenen Richtlinien müssten bald veröffentlicht (intern?) werden.

    Für unsere eignen Mitarbeiter ist das seid ungefähr 2 - 3 Jahren so.

    Das habe ich in diesem Forum schon öfters angesprochen, wurde aber immer für wieder eines besseren belehrt (?). Bei uns wurde das bezahlt --> was ich mir nicht vorstellen konnte. Möglich ist auch, dass das noch nicht alle Regionalträger anwenden.

    Demnächst werden sie es müssen, weil wir sparen müssen. Also nicht nur Gas und Öle werden knapp. Geld auch. Das hängt wohl mit der Pandemie und Kurzarbeit etc. zusammen. Ich rechne auch mit höheren Beiträgen.

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    Gruß Mick

    Einmal editiert, zuletzt von Mick1204 ()

  • In der DGUV R 112-191 steht:

    pasted-from-clipboard.png

    :301:


    Der Text ist von wann?

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    Gruß Mick

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  • Moin,


    natürlich ist der Text noch gültig. Die Auslegung hat sich geändert. Eine erhebliche Gefährdung oder Minderung der Erwerbsfähigkeit ist die Anspruchsgrundlage. Erheblich ist Auslegungssache. Um bei den Schreibtischen zu bleiben - heute wird ein höhenverstellbarer Schreibtisch als Stand der Technik angesehen, daher kein Grund für die DRV tätig zu werden, weil der Arbeitgeber der "Gefährdung" ja abhelfen kann, indem er sich an den Stand der Technik hält.


    Anders verhält es sich, wenn tatsächlich eine erhebliche Gefährdung bejaht wird. Dann ist die DRV im Boot (ist zwar ein riesen Papierkram aber es führt zum Ziel). Das habe ich gerade mit einer Kollegin durchexerziert, die bereits mehrere Klinikaufenthalte und Rehas hinter sich hat. Formulare ohne Ende, aber letztendlich ein positiver Bescheid für die Kollegin.


    Gruß Frank


    P.S. Beitrag #12 drückt die Haltung der DRV sehr gut aus (vor allem das Bild) :Lach:

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Da einige der Arbeitsmittel inzwischen auch als "Stand der Technik" eingestuft sind, haben sich da die Rentenkasse und andere früher bezahlende Stellen rausgezogen. Das ist jetzt "reines" Betriebsproblem für die.

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

  • Stimmt.

    Es ist wie mit Allem oder auch mit Vielem. Beurteilen tut ein Mensch.............. oder im schlimmsten Fall ein Team...........


    #12 war eigentlich so gemeint, dass die DRVen umentschieden haben bzw. oder vielleicht sogar noch dabei sind. Die schriftlichen Regelungen dazu aber schon 2 - 3 Jahre auf sich warten lassen. Dadurch konnte die DGUV auch noch nicht angepasst werden. Mal sehen wann und wie und ob...........


    Das Männchen möchte ich in der Öffentlichkeit nicht diskutieren...... Interpretationsspielraum.

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    Gruß Mick

  • *IroAN*Seid doch froh. Die nächsten orthop. Arbeitsmittel oder orthop. PSA bezahlt euer Arbeitgeber und nicht die Rentenkasse. D. h. die Kosten werden nicht von euch bezahlt, die Renten müssen nicht gekürzt und neu berechnet werden. (außer Guudsje) --> der bekommt gar keine Rente....... weil er ein Staatsdiener ist. *IroAus*

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  • Höhenverstellbare Tische werden schon seit ca. 2015 bei allen Firmen, die ich kenne, auf Nachfrage sofort bereitgestellt.... Im ÖD weiß ich es nicht.


    Schuhe gehen über ein komisches Formular.


    Ein Laufband wurde auf Firmenkosten nach Rücksprache mit dem Arzt FAST besorgt - der Mitarbeiter hat sich aber trotzdem von der Firma vorher verabschiedet.

  • Die Rentenversicherung nimmt immer wieder Neuerungen vor, welche Arbeitsmittel für sie als Standard gelten und diese werden dann nicht mehr bezuschusst/übernommen. Gut bekanntes Beispiel sind die elektrisch höhenverstellbaren Schreibtische, die die Bürotätigkeit im Sitzen und im Stehen ermöglichen.


    Dabei auch dran denken: wenn die Rentenversicherung bezahlt, dann ist das Arbeitsmittel Eigentum der betreffenden Person.

    "Kleine Taten, die man ausführt, sind besser als große, die man plant." (Georges Marshall)