Wirksamkeitsanzeige von Atemschutzfiltern

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  • Hallo,

    mir wurde gerade eine spezielle Frage gestellt, da wohl in einem Bereich eine Atemschutzmaske "bis zum Umfallen" getragen wurde :-(.

    Gibt es Atemschutzfilter, bei denen die Wrksamkeit angezeigt wird, bzw. wie lange die noch eingesetzt werden können?

    Per Farbstreifen oder ähnlichem?

    Muss mir als kurzfristige Lösung was anderes einfallen lassen.

    Hat jemand eine Idee, wie man die Zeit, in der die der Filter / die Maske schon in Benutzung war, nachhalten kann.

    Wir haben bisher festgelegt, dass an der Maskenstation / Schutzverpackung für gede Maske vom Mitarbeiter pro 1/4 Stunde in der sie un Benutzung war, eine Markierung erfolgt. Und nach 4 - 6 Stunden, je nach Arbeitsbereich / Filter ist der Filter zu wechseln.

    Jeder hat seine eigene Maske.

    Hat bisher auch problemlos geklappt. Nur jetzt eben wohl leider nicht.

    Gruß

    ADR-User

    The difference between twin witches is to tell which witch is which!

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  • Moin,

    eine Durchbruchsmarkierung oder "Aufbrachsignal" ist mir bei Filtermasken nicht bekannt, Jedoch macht der Filterhersteller zumeist Angaben über die Einsatzdauer. Diese ist natürlich von vielen Einflussfaktoren abhängig. Um welche Filter handelt es sich?

    Beste Grüße

    J.H.J

  • Hallo,

    an diesem Arbeitsplatz (Behälterreinigung) diese:

    3M® Atemschutzmaske 4255+ FFA2P3 R D Gasmaske; Halbmaske Serie 4000+

    Die 3M® Atemschutzmaske 4255+ FFA2P3 R D Gasmaske aus der Halbmasken Serie 4000+ ist eine gebrauchsfertige, wartungsfreie Halbmaske, die wirkungsvoll und komfortabel vor vielen der gängigen Gase, Dämpfe und Partikel im Industrieumfeld schützt. Sie überzeugt durch erstklassige Qualität, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit bei langen Tragezeiten. Sie ist als Komplettmaske sofort einsetzbar und daher sehr einfach in der Handhabung. Die 3M™ Atemschutz Halbmaske 4255+ ist mit einer komfortablen Bebänderung mit Kopfhalterung ausgestattet und bietet somit einen sicheren Sitz. Die integrierten Filterelemente sorgen für geringe Atemwiderstände und uneingeschränkte Sicht. Durch die Dolomit-Staub-Prüfung (D) ist eine lange Standzeit des Partikelfilters garantiert. Diese kann durch den Einsatz von zusätzlichen Partikelvorfilter noch erhöht werden. Der Wärmestau wird durch das parabolische Ausatemventil der Maske reduziert.

    Besonderheiten

    • Schutzstufe: FFA2P3 R D
    • Einsatzlimit: 30-facher Grenzwert für organische Gase und Dämpfe sowie für Partikel
    • Zulassung gemäß Norm EN 405:2001 + A1:2009
    • einfache Handhabung
    • Gebrauchsfertig
    • Integrierte Filterelemente
    • Einsetzbar mit Partikelvorfilter
    • Wartungsfrei
    • Sofort einsetzbare Komplettmaske
    • Dolomit-Staub-Prüfung (D) garantiert eine lange Standzeit des Partikelfilters

    Kundenservice

    Aber an anderen auch:

    Atemschutzmasken  von 3M

    3M Atemschutzmaske FFA2 P2 DIN EN 140, EN 141, EN 143

    Artikelnummer: 615512
    zum Schutz vor: festen und flüssigen Aerosolen
    Schutzklasse: FFA2 P2
    nach DIN: DIN EN 140, EN 141, EN 143

    The difference between twin witches is to tell which witch is which!

  • Moin,

    ich kann dir leider doch keine wirkliche Hilfe sein. Der Hersteller liefert keine Angabe zur Anwendungsdauer. Es ist maximale Lagerungsfähigkeit von 3 Jahren angegeben. Die Anwendung wird nicht länger sein können - meinem Empfinden müsste aber im Sinne der Zuverlässigkeit eher eine minimale Lagerungsdauer (als eine Art Garantie) angegeben werden.

    Du könntest jetzt noch über die Normung dies das Produkt erfüllt schauen ob damit eine Zeitvorgabe verbunden ist.

    Sonst kann man nur so "allgemeine" Angaben zum Verwurf machen: deutliche, nicht reinigbare Verunreinigungen, Erhöhung des Atemwiderstands, feste Wechselintervalle.

    Beste Grüße

    J.H.J

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  • Die Nutzungsdauer ist abhängig von der Art und Menge der organischen Lösemittel, mit der der A2 Filter beladen wird. Die Zuordnung zur Filterkapazität müsste der Norm EN 14387 zu entnehmen sein. Ich würde den Hersteller dazu befragen. Der benötigt dann die Zusammensetzung und übliche Konzentration der Lösemittel bei der Verarbeitung in der Atemluft. Störgröße könnte auch eine erhöhte Luftfeuchtigkeit sein, die zur Abschwächung der Filterleistung führt.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Gibt es Atemschutzfilter, bei denen die Wirksamkeit angezeigt wird, bzw. wie lange die noch eingesetzt werden können?

    Nein.

    Die Standzeit der Filter, hat schon AxelS geschrieben, ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
    Schadstoffart - und Schadstoffgemisch, Schadstoffkonzentration, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Arbeitsschwere (Luftdurchsatz).

    Eine Abschätzung zur Standzeit der Filter ist nicht trivial, wirklich sicher errechnen oder sicher messen lässt sich die Standzeit nicht oder nur mit erheblichem Aufwand. Ein Verfahren zur Abschätzung findest du in der DGUV Regel 112-190, Kapitel 11.

    In der Praxis - funktioniert aber nur bei gut wahrnehmbaren Stoffen - wird ein Gase-Dämpfe-Filter bis zum Filterdurchbruch eingesetzt. (weiter Hinweise siehe DGUV Regel 112-190, Kapitel 10.2.2.2)

    Mein Tipp:
    wende dich an die technische Abteilung des Herstellers. Die kann in der Regel eine entsprechende Einschätzung abgeben - sofern die oben genannten Faktoren bekannt sind.

    aber wirklich schlau wird man nicht, wenn die Formulierung: wartungsfreie Einweg Maske verwendet wird *komisch*

    Warum komisch?
    Die Maske ist genau das, was da steht. Eine Einwegmaske zum Gebrauch für längstens eine Arbeitsschicht. Braucht nicht gewartet werden, z.B. Filtertausch, und kann nicht wiederverwendet werden.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Seid ihr euch sicher, dass es an der Maske lag, also der Schadstoffdurchbruch für das Umfallen verantwortlich war (den Partikelfilter würde ich spontan ausschließen, die Zunahme des Atemwiderstands bekommt der Träger normalerweise mit, wenn sich der Filter zusetzt)?

    Ich erlebe es bei Übung und Einsatz hin und wieder, dass ein Atemschutzgeräteträger kollabiert und in allen diesen Fällen war die Ursache beim Träger zu finden und nicht bei der Maske...

  • Ich interpretiere das "Tragen bis zum Umfallen" als ein Benutzen der Einwegmaske über einen Zeitraum, welcher sich über mehrere Tage hinausgezogen hat und nicht, dass der Maskenträger tatsächlich umgekippt ist.

    Es ist von ADR-User eine Einwegmaske mit einem A2P3 R D - Filter die Rede.
    Einwegmaske heisst einmal zu benutzen, zumindest nicht über eine Arbeitsschicht hinaus.

    Mehrwegmasken müssen nach jedem Tragen (mit gewissen Ausnahmen) nach jedem Tragen gereinigt, desinfiziert und gewartet werden.

    Es gibt Filter, welche tatsächlich nur 1x genutzt werden dürfen. Wir haben z.B. NO-Filter als Schutz vor nitrosen Gasen im Einsatz. Diese sind tatsächlich nach jedem Abnehmen der Maske zu wechseln. Egal ob mit NO beaufschlagt oder nicht.

    In der DGUV Regel 112-190 ist dies alles sehr schön beschrieben, auch wie lange ein Filter genutzt werden kann.

    Die Filterwirkung bei Stäuben wird tatsächlich über den Atemwiderstand individuell durch den Träger festgelegt.

    Bei Gasen, bei denen mit "Geschmack", wird der Durchbruch durch das Wahrnehmen festgelegt.

    Hier geben aber die Hersteller auch zeitliche Dauer mit an. Diese sind aber von vielen Faktoren abhängig.

    Z.B. ist das Konzentration, Temperatur, Luftfeuchte, ....

    Bei geruchlosen Gasen würde ich zusätzlich noch eine Gaswarnanlage bzw. eine techn. Lösung unbedingt empfehlen.

    Auch würde ich von den Einwegmasken weggehen zu Mehrweg.

    Reinigung, Desinfektion und Wartung von einer Atemschutzwerkstatt (bei der örtl. Feuerwehr anfragen) und für die Mehrwegfilter eine saubere Aufbewahrungsmöglichkeit (Zipperbeutel im sauberen Spind) schaffen.

    UNVERNUNFT HAT ZUKUNFT :rock2:

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  • Bei geruchlosen Gasen würde ich zusätzlich noch eine Gaswarnanlage bzw. eine techn. Lösung unbedingt empfehlen.

    Was soll die Warnanlage bringen? Die Dämpfe sind vorhanden, davon kann man aus gehen. Jetzt könnte man über die Konzentration, das Atemzugvolumen und die Filterkapazität evt. eine Verwendungsdauer berechnen, sofern die Filterkapazität bekannt ist, was oft nicht der Fall sein wird.

    Bei Gasen, bei denen mit "Geschmack", wird der Durchbruch durch das Wahrnehmen festgelegt.

    Finde ich eine bedenkliche Methode, auch wenn sie so der DGUV Regel entspricht. Aktivkohle bindet die Dämpfe ja nicht unendlich, sondern es erfolgt eine Beladung und gleichzeitig eine Abgabe. Ist irgendwann der Filter gesättigt, geht die eingeatmete Konzentration einfach durch, davor steigt sie mehr oder weniger langsam an. Problem hierbei ist, dass die menschliche Sensorik kein lineares Messgerät darstellt, sondern in der Regel nur auf Änderungen ab einer bestimmten Größenordnung anspricht. Steigt nun der Geruch und somit der Durchbruch langsam an, kann es sein, dass dies nicht oder nur stark verzögert wahrgenommen wird.

    Ich habe ein mal einen Filter bis zum Durchbruch belastet. Waren Ammoniakdämpfe. Beim ersten Atemzug war der Filter durch, das habe ich sofort bemerkt. ||

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Ich sollte vielleicht noch anmerken, dass der Atemschutz bei uns zur Prophylaxe getragen wird, idR ist die Umluft schadstofffrei.

    Sie dient als Schutzmassnahme z.B. bei Gefahr der Leckage bei einer Reparatur oder Verschütten beim Zusetzen.

    UNVERNUNFT HAT ZUKUNFT :rock2:

  • In der Produktbeschreibung finden wir: "Sie können die Halbmaske verwenden, bis ein Wechsel gemäß Filterwechselplan ansteht oder die Filterelemente gesättigt sind."

    Mir ist dieses Produkt suspekt. Es handelt sich um eine Einwegmaske, die man längerfristig benutzen darf. "Einweg" bedeutet eigentlich: einmal aufsetzen, dann entsorgen. Bei Gefahrstoffen mach t das auch Sinn, denn die Innenseite wird ja beim Absetzen ggf. kontaminiert. Auch die Bezeichnung und die Prüfnorm sind nicht für PSA bei Gefahrstoffen. Man achte auch auf die umfangreichen Einsatzbeschränkungen!

    Es handelt sich hier um eine Lackiermaske, die für nichts anderes benutzt werden darf.

  • Danke für die vielen Anmerkungen und Anmerkungen.

    Das "R" in der Maskenbeschreibung steht für Resuable, auch wenn es Einwegmasken sind.

    Sie werden, da ich eine Maximaltragezeit von 4 Stunden festgelegt habe, zum Großteil auch nur in einer Schicht / an einem Tag getragen.

    Ich habe, da es dort einen hohe Luftfeuchtigkeit gibt, die Tragezeit schon auf 4 Stunden reduziert, laut Nachfrage beim Hersteller halten die Filter normalerweise ca. 8 Stunden.

    Da sie in dem konkreten Fall in der Behälterreinigung benutzt werden sind sie auch eher prophylaktisch, da man ja nie weiss, was da für Dämpfe / Gase auftreten können. Aktiv in Kontakt mit konkreten Gefahrsoffen kommen die Kollegen nicht.

    Also, wirklich umgefallen ist der Kollege nicht, aber es war ihm schwindelig und er hate Atemprobleme.

    Er hat aber auch wider besseren Wissens die Maske mehrere Tage und damit deutlich mehr als die 4 Stunden getragen. Ein 2. Kollege, der eine frische Maske hatte und mit ihm zusammengearbeitet hat, hatte keine Beschwerden.

    Daher meine Ursprungsfarbe, ob es da nicht an den Malsen ein "Kennzeichnungssystem" für die Verwendungsdauer gibt.

    Bleibt uns wohl nichts übrig, als die Masken am Abend einzusammeln und am Morgen neue auszugeben.

    Gruß

    ADR-User

    The difference between twin witches is to tell which witch is which!

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  • Man könnte natürlich auch ein Tütchen mit Orangegel vor das Ausatemventil hängen. Nach Verfärbung darf dann die Maske nicht mehr verwendet werden.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Wir haben bisher festgelegt, dass an der Maskenstation / Schutzverpackung für gede Maske vom Mitarbeiter pro 1/4 Stunde in der sie un Benutzung war, eine Markierung erfolgt. Und nach 4 - 6 Stunden, je nach Arbeitsbereich / Filter ist der Filter zu wechseln.

    Moin,

    die Regelung ist doch prinzipiell gut. Das würde ich so beibehalten.

    Hat bisher auch problemlos geklappt. Nur jetzt eben wohl leider nicht.

    Man kann nicht jedem hinterherrennen und den Kinnriemen am Helm schließen und die Schnürsenkel der Sicherheitsschuhe binden. Man muss den Kollegen nochmals vor Augen führen, warum sie diese Dinger tragen.

    Elektrischen Strom siehst Du auch nicht, riechst ihn nicht und schmeckst ihn nicht. Trotzdem sind die meisten Menschen der Auffassung, dass es nicht gut ist, an blanke Kabel zu greifen oder daran zu lecken. Die Menschen wissen, dass Strom AUA macht.

    Da in Eurem Fall nicht immer vorhersehbar ist, was in den behältern so rumwabert, muss es in die Köpfe rein, dass es zu spät sein kann, wenn es hinter der Maske AUA macht.

    Frag mal die Kollegen, wie viele von denen ohne Gurt Auto fahren oder falls Du Biker in der Truppe hast, wie viele ohne Helm über die Autobahn brettern. :whistling:

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Hi,

    um Filtermasken einsetzen zu können, zumindest über den angegeben Zeitraum, sind die Arbeitsplatzgrenzwerte ja wichtig. Ihr solltet Messungen haben und diese regelmäßig wiederholen.

    Ein Filter der z.B. in der Pause oder allgemeiner, bei Arbeitsunterbrechung rumliegt und mit was auch immer beaufschlagt war, kann in der Zeit "durchweichen" sodass die übliche Einsatzdauer nicht mehr gegeben ist.

    Und nach 4 - 6 Stunden, je nach Arbeitsbereich / Filter ist der Filter zu wechseln.

    Wir markieren die Filter bei Gebrauch (Anbruch) mit Datum und wechseln mindestens Arbeitstäglich, ggf. auch bei unterschiedlichen Arbeitsaufträgen je Auftrag untertägig den Filter.

    Glaub mir nach dem Kostenfaktor fragt keiner mehr wenn etwas passiert ist.

    Größtenteils haben wir umluftunabhängige System im Einsatz, kann sich halt nicht jeder Leisten, wäre aber mein Favorit.

    Gruß

    Peter

    Keine Demonstration verändert die Welt.

    Es ist die unpopuläre und stille Eigenverantwortung im Handeln jedes Einzelnen, die eine Wandlung in Bewegung setzt.:evil::saint:

  • ......

    Da sie in dem konkreten Fall in der Behälterreinigung benutzt werden sind sie auch eher prophylaktisch, da man ja nie weiss, was da für Dämpfe / Gase auftreten können. Aktiv in Kontakt mit konkreten Gefahrsoffen kommen die Kollegen nicht.

    ......

    Gruß

    ADR-User

    Für diesen Zweck sind die Masken vom Hersteller ausdrücklich NICHT zugelassen.