Unterstützung Jobentscheidung öffentliche Verwaltung und HSE

ANZEIGE
Werbung auf Sifaboard
  • Hallo :)


    Nun, der Master (M. Sc.) ist fast in der Tasche und nun überlege ich wie es weiter geht.


    Ich dachte mir, dass ich hier einfach mal Rat suche. Des Öfteren lese ich hier mit und finde eure Hilfestellungen und Ratschläge top. Ihr hattet mir auch vor ewig langer Zeit mal einen richtig wichtigen Rat gegeben, auf den ich nicht verzichten mag! Durch euch konnte ich lernen, habe mich fokussiert und bin (glaube ich) auf einen ganz guten Weg.

    Bei mir hat sich folgende Situation ergeben.


    1. Jobmöglichkeit:

    HSE „Manager“ - also Übernahme von Umweltmanagement und Audits und Unterstützung im Arbeitsschutz (es gibt eine externe SiFa die eingesetzt ist). Eigentlich finde ich die Stelle ganz gut! Bisher lag mein Schwerpunkt im Umwelt und Arbeitsschutz, von daher finde ich das ganz interessant & es ist sicher fördernd, aber nicht gleich kaputt brechend (wenn ich das mal so sagen darf, weil ich nicht als SiFa arbeite und auch noch nicht irgendwelche Aufgaben in anderen Managementbereichen übernehme wie QM, Informationssicherheit oder QS)

    Branche ist Automobilzulieferer, Stabstelle mit 300 MA


    2. Jobmöglichkeit:

    öffentliche Verwaltung (Kommune) im Immissionsschutz.

    Ich finde die Tätigkeit wirklich cool!

    Hauptaufgabe ist die Überprüfung/Genehmigung von Anlagen. Viel Dokumentation, viele Gesetze. Keine Stelle mit Persoverantwortung, reine Spezialisierung.

    beide Angebote bieten in etwa die gleichen Konditionen; gleiche Anzahl an Urlaubstagen; fast die gleichen Benefits


    zu mir: ich bin eine junge Frau, frisch vom Studium, mit kleinen Erfahrungen in der Projektarbeit und Unterstützung im Managementbereich (Hintergrund Management - Arbeitsschutz/ Umweltmanagement, die beiden Managementbereiche interessieren mich auch am meisten). Ja, es besteht der Wunsch nach Familienplanung.

    Wo sollte es eigentlich mal hingehen? Nun eigentlich wollte ich schon gern im Arbeitsschutz/ Umweltbereich bleiben, allerdings so wie jetzt, eher unterstützend, nicht direkt als SiFa. Ich fühle mich (hinsichtlich der Unterstützung im Management) durch die ganzen Einblicke wirklich „heimisch“. Interessant finde ich allerdings auch den Bereich „Umwelt- Klimaschutzstrategien“ oder „Nachhaltigkeit“. Ehrlich gesagt auch „Kompetenzentwicklung“ (darüber habe ich meine Masterarbeit geschrieben, in Verbindung zur IT -Sicherheit… auch ein spannendes Feld! - keine Sorge der Schwerpunkt bleibt im Umwelt/Arbeitsschutz, Nachhaltigkeit/Strategie Bereich mit ggf. der Ausweichmöglichkeit in die IT (wenn nichts anderes auf dieser Welt mehr geht ^^, lieber eine Möglichkeit mehr als zu wenig))

    Ich habe auch zwei coole Beratungsfirmen gefunden (eins ein junges Startup mit Potential! Und das andere kleine Consulting Firma mit Schwerpunkt „Umwelt/ IT“)

    Mein Fokus liegt nicht auf Karriereplanung! Also am liebsten mag ich es „klein und kuschelig“, Konzern wäre nie was für mich und selbst die 300 MA in der einen Firma finde ich persönlich schon „gigantisch“ ^^ klar alles bis 150 MA ist aber „absolut okay“ für mich.

    ich brauche auch erstmal keine SiFa Weiterbildung machen, weil externe Fachkraft da ist, was mir derzeit persönlich ganz recht ist, da ich im Arbeitsschutz noch viel zu sehr am Anfang stehe (meiner Meinung nach)


    In meiner Region ist es schwierig einen interessanten und gleichzeitig „humanen“ (also nicht die absolute eierlegende wollmilchsau - also kein „QHSE-SiFa?“) Job zu bekommen. Gebunden bin ich an die Region dennoch, weil mein Ehemann einen krisensicheren Job bei der Dekra hat. Gott sei dank erkennen einige Firmen die Chance von Remote. Dadurch kommen immer mal wieder richtig tolle Jobs rein (gerade im Bereich IT-Umwelt), aber auch da ist zumindest erste „richtige“ Berufserfahrung besser, als als Absolvent reinzurutschen.

    Gehalt ist mir übrigens erstmal zweitrangig wichtig! Mir ist wichtiger, einen guten Einstieg ins Berufsleben zu schaffen.


    ehrlich gesagt, ich kann mir beide Tätigkeiten wirklich gut vorstellen, muss aber gestehen, dass ich mit dem Amt wirklich etwas Angst habe, eine gewisse berufliche Freiheit zu opfern. Der Bereich Immissionsschutz ist schon sehr speziell & viele raten ja von einen direkten Einstieg nach dem Studium ins Amt ab…auch weil viele mit der Spezialisierung dann kaum Chancen in der Wirtschaft haben (wer braucht schon einen Immissionsschutzbeauftragten?), klar ich habe einen Master mit Schwerpunkt im Umwelt/ Arbeitsschutzmanagementbereich, aber ohne Erfahrung ist der ja dann später auch nichts mehr wert… oder? (Also wenn ich mich jetzt fürs Amt entscheide und keine guten Erfahrungen darin mache)

    Ich habe etwas Angst, wenn ich mich jetzt fürs Amt entscheide, entscheide ich mich „für immer“ gegen den so interessanten Umwelt/Arbeitsschutzbereich… (sei es nun Management oder was anderes in der Richtung!!) ihr kennt euch da mit Sicherheit besser aus, daher meine Frage hier zu Sooo später Stunde (ja die Entscheidung lässt mich nicht schlafen).


    Als Person liebe ich die Tätigkeiten mit „Dokumentation“ usw. die man ja aber sowohl im Amt als auch im Umwelt/ Arbeitsschutz hat. Und ja ich bin so eine die gerne Betriebsanweisungen oder Kataster erstellt- also Sachen die eher langweilig sind. Zudem denke ich auch gern lösungsorientiert, analysiere gern und helfe immer gern mit.


    Puh, genug Text fürs erste.

    Vielleicht schafft ihr es ja, mir wieder Ratschläge (Erfahrungsberichte) zu geben und mich „weiter entwickeln zu lassen“. Hat ja schon mal perfekt geklappt! :saint:


    Ich würde mich über Ratschläge freuen!

    Einmal editiert, zuletzt von Obststrudel ()

  • ANZEIGE
  • Dickes sorry fürs doppelte Hochladen der Frage in verschiedenen Foren- Bereichen!!!
    Ich bin mit meinem Handy online und so wirklich funktioniert die desktop Version nicht bei mir… :wacko:

    Einmal editiert, zuletzt von Obststrudel ()

  • Moin,


    viele Fragen -- die Antwort musst du selber finden.


    Ich fand den öffentlichen Dienst auch einmal sehr toll. Eine Zeit habe ich es ausgehalten und bin dann fluchtartig in die Wirtschaft gewechselt. Aber, hier ist jeder andersgepolt.


    Dort war der Verdienst fast so hoch wie in der Wirtschaft. Aber 10% drauf, 35 Std.-Woche, etc. und arbeiten in einem amerikanischem System wo Safety heilig ist, reizten mich mehr. Diesen Schritt habe ich nie bereut. Ok, 35 Std. hören sich topp an und damit komme ich auch nicht aus. Dazu sind die Aufgaben breit gestreut: Arbeitsschutz (Zertifizierung kommt), Umweltschutz (Zertifizierung geholt), Explosionsschutz, ein Auge auf neue Anlagen die kommen und produziert werden, usw.

    Vielfältig und spannend, toll.


    Im Lebensalter habe ich als erste Ziffer die 6 erreicht. Damit blickt man ja auch schon auf eine Ruhephase. Aber von 100 auf 0% wäre auch nichts für mich. Somit steht dann vielleicht ein Wechsel in einen Teilzeitbereich oder aber als freelancer an.


    Was will ich damit sagen?

    Finde einen Weg, schlage den ein. Du wirst immer mal wieder etwas neues machen. Das ist auch wichtig. Alle Erfahreungen, und die sind sehr wichtig (!!!), sammelst du und die bleiben bei dir. Die brauchst du auch für den Job.


    Ich drücke die Daumen für die richtige Entscheidung.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.





    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Moin,


    du benennst viel Argumente und hast ja schon so etwas wie eine Vor- und Nachteilsliste im Kopf. Schreib Sie auf und mach dann einen Strich drunter.


    Noch ein paar Aspekte: - Chance auf Verbeamtung? Wie wird Mehrarbeit erfasst und abgegolten? Familienplanung ist in einer Behörde mit tarifvertraglichen Verpflichtungen einfacher (wann, wie große 'Familie, wie Lange Elternzeit - sind hier wichtige Ideen?)


    Ein Wechsel zwischen Branchen ist heute eigentlich nie ein Problem, insbesondere wenn du einen akademischen Abschluss hast.


    Für mich ging es nach dem Studium ein paar Jahre in die Wirtschaft - hier sind zum Beispiel in den Anfangsjahren die Gehaltsstrukturen viel offener - kein steifer Tarifvertrag. Jetzt bin ich aber in behördenähnlicher Struktur und lebe mit 2 anstatt mit 20 Projekten parallel. Bei Systeme sind aber ehr vom unmittelbaren Umfeld abhängig - also Kollegen, Arbeitsklima, Vorgesetztenverhalten.


    entscheiden musst du es ...

    Beste Grüße


    J.H.J

  • Guten Morgen :)

    Ich danke dir für deinen Ratschlag und deine Antwort! Waldmann


    ich mache mir bzgl eines späteren möglichen Wechsels schon meine Gedanken. Das liegt einfach daran, dass es kein „normaler“ öffentlicher Dienst ist. Sondern die Tätigkeit auf dem Landratsamt.
    Ich glaube ich würde anders darüber denken, wenn die Tätigkeit bspw. bei den Stadtwerken wäre, oder bei einer Stadt und wenn es vielleicht nicht so speziell wie Immissionsschutz ist. Ich denke, dass man nach Jahren (und dann ggf. als Frau mit vielleicht Kindern) nicht mehr aus dem öD wechseln wird! Bzw. will man denn einen AN der auf dem Landratsamt war und wirklich nur Gesetze posaunt hat?
    Der immense Vorteil ist, dass man es wahrscheinlich ruhiger hat, als in der freien Wirtschaft. Sei es jetzt in Zeiten von Krisen oder von der Tätigkeit her (obwohl man ja mittlerweile auch viel die Möglichkeit zur Teilzeit erhält! Es ist allerdings nicht unbedingt leicht)


    Ich tue mich mit der Entscheidung insofern schwer, da ich nicht damit gerechnet habe, zwei Zusagen zu erhalten! Hätte nur eine Stelle geklappt, dann wäre es logischerweise einfacher.

    Ich freue mich natürlich auch. Schließlich ist das für viele ein „Luxusproblem“. Einfach fällt mir das alles allerdings nicht

    Einmal editiert, zuletzt von Obststrudel ()

  • ANZEIGE

  • Auch Dir danke ich ganz sehr! :)  J.H.J.


    die pro und contra Liste hat mir leider nicht viel gebracht, die Pro‘s als auch Con‘s waren in beiden Fällen nahezu gleich!

    Meine Bedenken wegen dem Wechsel, hatte ich gerade genannt. Es ist kein „normaler öD“… . Ich stelle es mir schwer vor, da es in meiner Region kaum „HSE“ (wenn ich das mal so runterbrechen darf!) gibt. Es ist generell schwer im Umweltmanagement und in der Unterstützung im Arbeitsschutz. Hier wurde (wie wahrscheinlich überall) viel outgesourced. Und verständlich, Umweltmanagement ist nun nichts, wo viele AG sagen „juhu wir machen das“. Es ist ein „lästiges“ Übel, weil der Kunde es will. Und man will nur so viel machen wie nötig. Ganz klar verständlich.
    Daher stelle ich mir den Wechsel sehr sehr schwer vor. Außer man hat Glück in ein kleines Team zu kommen, also in die Beratung! Dort (je nachdem) aber damit leben muss, auch zu reisen. Was spätestens mit Familie schwer wird.

    Am liebsten wäre es mir, auch erstmal in ein Team unterzukommen. Mit vielleicht regionalen Dienstreisen. Aber nun habe ich die beiden Angebote und ich kann mir eigentlich auch nicht leisten, eines von beiden abzusagen.


    Zugegeben in den nächsten zwei drei Jahren möchte ich (egal wo) Erfahrung sammeln! Danach würde für mich Familienplanung anstehen und da allerdings auch der Wunsch „nur“ ein Kind zu bekommen. Ich bin 27 und ewig warten sollte ich nicht mehr, aber direkt nach dem Studium los legen will ich definitiv auch nicht!

    2 Mal editiert, zuletzt von Obststrudel ()

  • wirst du denn wechseln wollen später? Es gibt auch Angestellte/Beamte die machen seit Jahrzehnten das gleiche. Landratsamt bieten auch viele Quereinstiegsoptionen bis hin zur Politik ...


    Wie siehst du denn dein Durchsetzungsvermögen? In der Wirtschaft - Automobilbranche - unterstellt mehr Männer - wirst du für deine Positionen mehr kämpfen müssen. Sicherlich auch gegen und mit der externen Sifa. Liegt dir das? Aufm Amt kann man sich auch gut und gerne hinter §§ "wegducken".


    Ein Wechsel ist heute eigentlich immer möglich egal woher und egal wohin. Der Fachkräftemangel ist ja eher zunehmend.

    Beste Grüße


    J.H.J

  • wirst du denn wechseln wollen später? Es gibt auch Angestellte/Beamte die machen seit Jahrzehnten das gleiche. Landratsamt bieten auch viele Quereinstiegsoptionen bis hin zur Politik ...


    Wie siehst du denn dein Durchsetzungsvermögen? In der Wirtschaft - Automobilbranche - unterstellt mehr Männer - wirst du für deine Positionen mehr kämpfen müssen. Sicherlich auch gegen und mit der externen Sifa. Liegt dir das? Aufm Amt kann man sich auch gut und gerne hinter §§ "wegducken".


    Ein Wechsel ist heute eigentlich immer möglich egal woher und egal wohin. Der Fachkräftemangel ist ja eher zunehmend.

    ah und es ist keine Verbeamtung! Das hatte ich vorhin vergessen zu antworten.


    Wegen einen Wechsel intern auf dem Amt: es käme drauf an, ich muss gestehen, wirklich viel interessiert mich (Behörden technisch) nicht. Alles in Richtung Gefahrstoffe, Immissionen und ggf. Abfall.
    Da müsste entsprechend eine passende Stelle sein. Oder halt etwas „exotisches“ (sollte man sich zB entschließen ein Nachhaltigkeitsystem aufzubauen). Allerdings stelle ich mir den internen Wechsel schwer vor, wenn man einen Masterabschluss hat. Gilt man damit nicht oft „überqualifiziert“? Und ich denke der Aufstieg als Referent ist wenig etwas für mich.

    Und allgemein zwischen den Jobs wechseln (getreu dem Motto „mal bin ich eine Sifa, mal bin ich ein Büroangestellter im Controlling“) ist nicht meins. Ich bin zwar „diverser“ würde ich sagen, aber dennoch kein „Springinsfeld“. Z.B. fand ich QM mal soooo toll (im Studium). Nach meiner Tätigkeit als Werkstudent und den Einblick ins QM muss ich sagen „das da zwei Themen (mich und das QM) nicht zusammenarbeiten können“


    Zum Rest:

    Mein Durchsetzungsvermögen ist derzeit noch ausbaufähig. Liegt aber auch daran, dass ich jetzt logischerweise noch nicht die langen beruflichen Erfahrungen habe.
    In der allgemeinen Wirtschaft gibt es auf jeden Fall immer mal wieder interessante Schnittstellenjobs mit meinem Wunschfachbereich (wie bspw. Entwicklung von Strategien). Ich denke allerdings auch, dass es immer etwas härter ist, da man immer mit Konkurrenz zu tun hat. Die externe Sifa der Firma kenne ich persönlich ganz gut. Klar er will verkaufen und verdienen, aber er ist Menschlich ganz ok!

    Einmal editiert, zuletzt von Obststrudel ()

  • Ich fand den öffentlichen Dienst auch einmal sehr toll. Eine Zeit habe ich es ausgehalten und bin dann fluchtartig in die Wirtschaft gewechselt. Aber, hier ist jeder andersgepolt.

    Bei mir war es umgekehrt, einige Jahre in der Industrie tätig, inzwischen schon sehr lange im ÖD, allerdings vom Aufgabengebiet vergleichbar zur Industrietätigkeit.

    Oft wird ja behauptet, dass jemand, der im ÖD war für die freie Wirtschaft nicht tauglich ist. Das kann sein, besonders, wenn man in Richtung Spezialisierung in der öffentlichen Verwaltung tätig war. Genau das sehe ich bei dem Job im Immissionsschutz. Immissionsschutzbeauftragte werden durchaus in der Industrie benötigt, allerdings sind das dann in der Regel größere Firmen und das liegt Dir ja anscheinend nicht. Auf der anderen Seite ist die öffentliche Verwaltung als recht krisensicher zu sehen. Auch wenn die Stelle z.B. nach dem Mutterschutz belegt sein sollte, wird dort irgendwo eine Alternative gefunden. Ob es im ÖD wirklich ruhiger als in der Industrie zugeht, da habe ich auch so meine Zweifel, denn der Personalmangel ist auch im ÖD vorhanden und führt dann eben zur entsprechenden Belastung.

    Die Entscheidung musst Du selbst treffen. Ich würde wie von J.H.J bereits angesprochen eine Liste mit den Vor- und Nachteilen aufstellen und mit Deinen persönlichen Zielen für die nächsten Jahre abgleichen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • ANZEIGE
  • Bei mir war es umgekehrt, einige Jahre in der Industrie tätig, inzwischen schon sehr lange im ÖD, allerdings vom Aufgabengebiet vergleichbar zur Industrietätigkeit.

    Oft wird ja behauptet, dass jemand, der im ÖD war für die freie Wirtschaft nicht tauglich ist. Das kann sein, besonders, wenn man in Richtung Spezialisierung in der öffentlichen Verwaltung tätig war. Genau das sehe ich bei dem Job im Immissionsschutz. Immissionsschutzbeauftragte werden durchaus in der Industrie benötigt, allerdings sind das dann in der Regel größere Firmen und das liegt Dir ja anscheinend nicht. Auf der anderen Seite ist die öffentliche Verwaltung als recht krisensicher zu sehen. Auch wenn die Stelle z.B. nach dem Mutterschutz belegt sein sollte, wird dort irgendwo eine Alternative gefunden. Ob es im ÖD wirklich ruhiger als in der Industrie zugeht, da habe ich auch so meine Zweifel, denn der Personalmangel ist auch im ÖD vorhanden und führt dann eben zur entsprechenden Belastung.

    Die Entscheidung musst Du selbst treffen. Ich würde wie von J.H.J bereits angesprochen eine Liste mit den Vor- und Nachteilen aufstellen und mit Deinen persönlichen Zielen für die nächsten Jahre abgleichen.

    danke auch dir AxelS


    ja, Immissionsschutz ist wirklich speziell. Und in der Region gibt es nur ein Ingenieurbüro.

    Es gibt auch keine großen Firmen. Nur Mittelständler.

    Wie gesagt die Pro und Contra Liste brachte exakt die gleiche Anzahl. Daran abzuwägen ist schwer. Dann habe ich abgewogen was mir an beruflichen Eigenschaften wichtiger ist (unbefristeter Job? Flexibilität)

    Die Analyse brachte 50% Amt 50% Wirtschaft

  • Ich bin nach fast 40 Jahren davon gut 15 Jahre als Sifa in den ÖD gewechselt, nicht weil ich dacht das man mehr Verdient oder es Ruhiger ist (definitiv nicht) sondern weil ich nicht mehr permanent Unterwegs sein wollte. Das hat geklappt von teilweise 4-5 tsd km die Woche auf gerade mal 700 im Monat.

    Die Arbeit ist anspruchsvoll genau wie in der Industrie.

    Wie AxelS beschrieben fehlt an allen Ecken Personal weil es im ÖD nicht ganz so einfach ist Leute einzustellen. Es wird bewertet (extern) ob die Stelle notwendig ist.

    Wenn du eine Stelle suchst mit der du deiner Familienplanung in der Zukunft relativ gelassen ins Auge schauen magst dann eher der ÖD.

    Ansonsten geht es tatsächlich nur mit einer Pro und Contra Liste eine für dich abgestimmte Entscheidung zu treffen.

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.

    Francis Picabia 1879-1953


    Viele Grüße Mario

  • Hi,


    vielleicht kannst du ein wenig hospitieren oder anders reinschnuppern?


    Letztlich ist die Wirklichkeit immer anders wie die Papierlage.


    Bei mir war der ÖD eine Hochschule. Als eigener Sicherheitsing. war ich da der "erste". Die Aufgaben waren schon durch viele Werkstätten und Verfahren sehr interessant. Es kamen SiGeKo und Planungsphasen mit hinzu (Zollverein dürfte den Westlern ein Begriff sein).

    Aber, so richtig wurde mein Dasein nicht gesehen. Das war mein Grund.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.





    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Ich bin nach fast 40 Jahren davon gut 15 Jahre als Sifa in den ÖD gewechselt, nicht weil ich dacht das man mehr Verdient oder es Ruhiger ist (definitiv nicht) sondern weil ich nicht mehr permanent Unterwegs sein wollte. Das hat geklappt von teilweise 4-5 tsd km die Woche auf gerade mal 700 im Monat.

    Die Arbeit ist anspruchsvoll genau wie in der Industrie.

    Wie AxelS beschrieben fehlt an allen Ecken Personal weil es im ÖD nicht ganz so einfach ist Leute einzustellen. Es wird bewertet (extern) ob die Stelle notwendig ist.

    Wenn du eine Stelle suchst mit der du deiner Familienplanung in der Zukunft relativ gelassen ins Auge schauen magst dann eher der ÖD.

    Ansonsten geht es tatsächlich nur mit einer Pro und Contra Liste eine für dich abgestimmte Entscheidung zu treffen.

    danke dir MaOri !


    ich denke auch, dass der umgedrehte Wechsel (erst Industrie dann Amt) wirklich sinnvoll und auch einfacher ist!
    das mit der hohen Reisebereitschaft kann ich absolut nachvollziehen, dass muss man wollen!!!

  • ANZEIGE
  • Meinst du hospitieren/ rein schnuppern beim Amt?
    - das ist gleich „das Nächste“. Ich durfte bisher den Managementbeauftragten über die „Schulter“ schauen und habe gesehen, was es heißt darin tätig zu sein. Auf dem Amt hat man mir kaum erzählt, wie der Alltag so aussieht. Ich hätte es so gern gefunden „mehr“ darüber zu erfahren. Ob man oft in Firmen unterwegs ist, wie oft man im Homeoffice arbeitet usw.
    das Gespräch wurde auf eine halbe Stunde runtergebrochen. Da konnte ich wenig nachfragen, sondern musste mehr erzählen.

    Die Atmosphäre im Gespräch war gut.


    mein Bekannter (Planungsing fürs Land Thüringen) meinte zu mir „ich empfehle jeden mal die Wirtschaft gesehen zu haben, auch um ein besseres Verständnis in der Verwaltung zu bekommen“ (Verständnis im Sinne von, vielleicht auch mal statt Paragrafen Kundenorientiert zu denken) Er kennt auch die Tätigkeit auf dem Amt, weil er viel mit den Bearbeitern zusammenarbeitet. Es ist gemischt. Die Tätigkeit verwaltend - um das nochmal mit euch zu vergleichen! Ihr könnt und dürft im öD ja „richtig anpacken“

  • Mit reinschnuppern meine ich ein wenig mitlaufen. Dem eigentlichen Verantwortlichen über die Schulter sehen und sich eine eigene Meinung bilden.

    Die Frage wäre: "Ist das ein Job für mich? Kann ich mir das so vorstellen?"

    Wenn das nach oder bei dieser Phase schon blöd ist bringt es zumindest das Wissen zu wissen was man nicht will.


    Viel Erfolg.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.





    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Mit reinschnuppern meine ich ein wenig mitlaufen. Dem eigentlichen Verantwortlichen über die Schulter sehen und sich eine eigene Meinung bilden.

    Die Frage wäre: "Ist das ein Job für mich? Kann ich mir das so vorstellen?"

    Wenn das nach oder bei dieser Phase schon blöd ist bringt es zumindest das Wissen zu wissen was man nicht will.


    Viel Erfolg.

    Waldmann


    leider gibt es auf dem Amt keine Möglichkeiten von Praktika oder Probearbeiten… :(

  • Moin,


    ich kann nur für die Seite ÖD sprechen, da ich hier seit etwas über 30 Jahren meine Brötchen verdiene. Kommune mit ca. 450 Beschäftigten. Wie von einigen bereits angesprochen ist der ÖD entgegen der weit verbreiteten Meinung keine Wellnessoase, da auch hier Personal und Finanzmittel knapp sind.


    Das Gehalt ist okay, und die Kohle kommt immer pünktlich,

    Kurzarbeit ausgeschlosssen.

    Insolvenz ausgeschlossen.

    Standortwechsel ausgeschlossen.


    In der Regel hat der ÖD sehr flexible Arbeitszeitmodelle. Sehr angenehm insbesondere wenn man Familie hat.

    mein Bekannter (Planungsing fürs Land Thüringen) meinte zu mir „ich empfehle jeden mal die Wirtschaft gesehen zu haben, auch um ein besseres Verständnis in der Verwaltung zu bekommen“ (Verständnis im Sinne von, vielleicht auch mal statt Paragrafen Kundenorientiert zu denken)

    Hier zeigt sich, dass es für viele Menschen schwierig ist, sich gedanklich in den ÖD Dienst zu versetzen. Natürlich gibt es auch Schreibtischtäter, die nur mit Paragrafen um sich werfen, aber das hängt von DEINER Einstellung ab. Wenn Du Dich als Berater siehst, der Kunden betreut, wirst Du ein angenehmeres Arbeiten haben, als wenn Du als allmächtige Aufsichts- und Kontrollbehörde agierst.

    Wegen einen Wechsel intern auf dem Amt: es käme drauf an, ich muss gestehen, wirklich viel interessiert mich (Behörden technisch) nicht.

    Du wirst sehen, dass es in einer Behörde viele spannende (aber auch viele aus meiner Sicht eintönige) Sachgebiete gibt. Aber das ist nur dann relevant, wenn Du intern wechselwillig bist.

    Bei dem Automobilzulieferer hast Du einen Laden, für den Du zuständig bist. Beim Landratsamt hast Du verschiedene Betriebe mit unterschiedlichen Tätigkeiten. Da wäre vielleicht mehr Abwechslung im beruflichen Alltag.

    ja, Immissionsschutz ist wirklich speziell. Und in der Region gibt es nur ein Ingenieurbüro.

    Es gibt auch keine großen Firmen. Nur Mittelständler.

    Vielleicht gibt es mehr Kunden für Dich als Du Dir momentan vorstellst. ;) Vom Flüssiggastank bis zum Schießstand, von Schlachtbetrieben bis zur Tankstelle, vom gemütlichen Kaminofen bis zur Biogasanlage. Da gibt es ein breites abwechslungsreiches Feld zu beackern.


    Ich selbst habe als Leiter des Einwohnermeldeamtes angefangen, habe dann knapp 18 Jahre Netzwerkadministrator gemacht und verantworte jetzt die zentralen Dienste (unter anderem gesundheits- und Arbeitsschutz).


    ÖD ist mehr als Akten stapeln, Paragrafen lesen und kaffeetrinkend in den Bildschirm zu starren. :saint:

    Egal wie Du Dich entscheidest. es wird Tage geben an denen Du denkst "alles richtig gemacht" und es wird Tage geben, an denen du denkst "hätte ich doch damals bloß...." :/ Das ist aber normal und gehört zum Berufsleben. Egal wo Du landest. Ich wünsche Dir viel Erfolg. :)


    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • ANZEIGE
  • Fragen stellen ist ja immer gut. Du hast dich aber schon entschieden, wegen des Partners in der Region zu bleiben. Damit wird es bei der Wirtschaft schnell mal einschränkend.

    Wenn man als Berufsanfänger noch nicht ortsgebunden ist, dann macht die Erfahrung in der Wirtschaft durchaus Sinn, da man nie wissen kann wohin es einen "spült".

    Bei deinen Lebensplanungspunkten dürfte ein "Safe-Play" eher aufgezeigt sein.

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

  • Just give it a try!!!


    Mach die Entscheidung doch besser von deinem Bauchgefühl abhängig. Welcher Laden/ welche Leute haben denn den besseren Eindruck hinterlassen? Wie ist die Organisation? Wo hast du dich wohler gefühlt?


    Eine Jobentscheidung von Sachzwängen abhängig zu machen ist immer eher eine schlechte Idee - ausser du bekommst mit 62 noch einmal ein 250 k€ Job angeboten. 😉


    Und hey, bei deinem Alter wirst du wahrscheinlich eh noch 10 mal den Job wechseln.


    Viel Glück und Spass!


    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Kann dem Beitrag von Guudsje nur zustimmen, bis auf einen Punkt:

    Insolvenz ausgeschlossen.

    Bei einem Landratsamt (bei so einem bin ich als Sifa tätig, Schnuppertag o.ä. ließe sich bestimmt machen) sicher unkritisch, bei ausgegliederten GmbHs der öff. Hand aber möglich -- habe ich selbst schon mitgemacht (Stadtwerke/ÖPNV).

    Wenn der Kaiser nackt aussieht, dann ist der Kaiser auch nackt.