Schweregrad und Dauer der Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit - nebenberuflich

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  • Hallo an alle lieben und guten Fachkräfte :)

    ich habe nur eine kleine allgemeine Frage, der Titel verrät eigentlich schon worum es handelt.

    Mir wurde die Weiterbildung (in dem Unternehmen wo ich gerade ein Praktikum absolviere, zugehörig zur BG ETEM) zur Fachkraft für Arbeitssicherheit angeboten. Allerdings weiß ich noch nicht ob ich das Angebot annehmen werde.

    Ich bin jetzt nach mittlerweile sechs Jahren Studium an dem Punkt, wo ich erstmal Erfahrungen sammeln möchte. :pinch:

    - zumal man sich ja als SiFa auch immer weiterbilden soll.


    Rum wie num, ich dachte mir trotzalledem, dass es ja nicht schaden kann einfach mal nachzufragen, vielleicht habe ich ja auch zu unrecht Respekt/Angst vor der Weiterbildung.

    Wer hat denn alles die Weiterbildung nebenberuflich abgeschlossen? War diese schwierig? und wie lange dauert die Weiterbildung durchschnittlich?


    Dankeschön

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  • Hallo,


    Ich habe die Ausbildung zur SiFa nebenberuflich über die BGHW absolviert und im Anschluss noch die Stufe 3 bei der BG Bau absolviert. Dauer ca. 1,5 Jahre in der vorherigen Ausbildungsvariante. Ja es ging der ein oder andere Sonntag drauf zum lernen, aber das Familienleben mit einem damals 7 jährigen Sohn hat nicht drunter gelitten und partizipiert heut davon.

    Als Student dürftest du das selbstständige lernen und den Umgang mit dem PC etc. bereits beherschen, was dir einiges erleichtert.


    Wenn du die Chance bekommst, kann Ich dir nur empfehlen diese auch zu nutzen. Stimme dich mit dem Praktikumsbetrieb ab, was sie dafür als Gegenleistung von dir erwarten. Genauso sollte die Möglichkeit zum Praktikum/ zur Praktikumsarbeit bei selbigen gegeben sein.


    Du öffnest dir mit der SIFa Ausbildung einiges an Möglichkeiten. Jede Qualifikation zählt im Berufsleben.

  • Hey :)


    Also, hab die Ausbildung zur Sifa bei der BG Bau gemacht - insgesamt war das ganze auf 1,5 Jahre ungefähr ausgelegt, davon 6 einzelne Wochen in Präsenz; allerdings war das noch der "alte" Lehrgang.

    Da Du grad erst mit dem Studium fertig geworden bist oder wirst, wissen Deine kleinen grauen Zellen ja noch ganz genau, wie das mit dem Lernen funktioniert :40:, da musste ich meine erst wieder dran erinnern.

    Arbeite zwar nur 30 Stunden, aber hab die Ausbildung nebenberuflich gemacht ohne wirkliches Home Office, dafür mit einem Grundschulkind, das dank Corona eewig daheim war - die Situation war definitiv mehr als suboptimal , aber es ging.

    Zeitintensiv sind die Präsenzwochen, das Lernen vor allem für die eine LEK, und das Praktikum, aber mit entsprechender Planung (und Unterstützung durch die Firma) ist das definitiv machbar.


    Was die Zeit danach angeht - bei der BG Bau gibt es ein 2-tägiges Seminar, um die wichtigsten Neuerungen zu vermitteln, und das alle 2 jahre überarbeitet wird, aber Du solltest auf jeden Fall auch so dran bleiben - regelmäßig die einschlägigen Seiten mal checken auf Neuigkeiten und natürlich hier reinschauen :40:

  • Hallo lieber Oberstrudel,

    ich habe die Ausbildung noch nicht absolviert, werde sie jedoch auch berufsbegleitend über die BGW machen, wie schon gesagt gibt es Präsenz-, Selbstlern- und Praktikumsphasen. Du arbeitest quasi weiter und dein Arbeitgeber stellt dich für diese Phasen entgeldpflichtig frei. Also sammelst du ja nebenbei weiter Erfahrungen :)

    Es ist also keine Ausbildung im Sinne der Berufsausbildung.

    Sich weiterzubilden ist in meinen Augen nie verkehrt :)


    Edit: https://www.bgetem.de/seminare/fachkraefte-betriebsaerzte Schau mal hier, da ist es schön aufgezeigt wie die Ausbildung abläuft.

    Einmal editiert, zuletzt von Lia_Ar ()

  • Servus,


    ich habe die Ausbildung ebenfalls auf 2 Jahre parallel zu meiner "normalen" Tätigkeit durchgeführt. Da mir mein Arbeitgeber dies ermöglich hat, hatte ich den Luxus, daß ich die Selbslernphasen während meines Arbeitsalltags erledigen durfte, bzw. diese integriert habe. Auch die sehr zeitaufwändige Projektarbeit habe ich so erledigt.

    Deshalb wie bereits angemerkt die Rahmenbedingungen vorher abklären welche Vorstellungen der Betrieb von Dir hat und welche Gegenleistungen erwartet werden.

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  • Wer nicht direkt Sicherheitstechnik studiert dürfte die Weiterbildung nebenberuflich absolvieren. Die Weiterbildung ist vom System her darauf ausgerichtet. Sofern man sich einigermaßen organisiert ist das auch zu schaffen. Man muss natürlich einiges lesen und lernen, aber so komplex ist das dann auch wieder nicht und vieles lässt sich ableiten.

    Wenn es schon angeboten wird, würde ich da nicht lange überlegen. Wobei in einem Forum für SiFas wirst Du kaum eine andere Meinung vorfinden. ;) Unbedingt mit dem Betrieb vereinbaren, dass Du für die Präsenzphasen eine entsprechende Freistellung bekommst und beim Praktikum unterstützt wirst.

    Der anschließende Qualifikationserhalt ist auch nicht dramatisch. Formal ist da momentan nichts vorgeschrieben, der VDSI hat ein System etabliert, an dem man sich orientieren kann. Ab und zu mal zur BG oder einem anderen Träger, auch hier über das SiFa-Netzwerk kann man seine Qualifikation erhalten.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Ich mache zur Zeit eine Vollzeitausbildung, die dauert insgesamt 3 Monate. Wenn es im Interesse des Betriebs ist, stellt man Dich vielleicht für Diese Zeit frei.

    Wenn Du noch Fragen dazu hast, melde Dich

    Frank

    Was ohne Beleg behauptet werden kann, kann auch ohne Beleg verworfen werden.

    Christopher Hitchens


    Murphy war Optimist

    unbekannter SiFa

  • Ich mache die Ausbildung gerade beim TÜV in 4 Monaten. Ich werde für die Präsenzwochen frei gestellt und die Selbstlernphasen mach ich größten Teil nach der Arbeit und am Wochenende. Ist mit ein bisschen Disziplin auf jeden Fall machbar, wenn man Bock darauf hat:rock2:


    LG Enrico

  • Guten Abend,

    auch ich bin neu hier und interresiere mich für eine Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit+ggf. Brandschutzbeauftragter..

    Kurz zu mir:

    Ich gelernter Werkzeugmechaniker und habe einen Abschluss zum Industirmeister Metall gemacht. Bin aktuell Fertigungsleiter und habe zwangsläufig mit Thema Arbeitssicherheit zu tun.

    Nun will ich meine Stelle behalten, also die Ausbilung in Teilzeit/Abendschule absolvieren.
    Ich habe schon rausgelesen das es "machbar" ist. Nun die Frage wie Ich die Ausbildung finanzieren soll ?
    Da ich mir vielleicht irgendwann mal ein 2tes Standbein damit aufbauen möchte, wird mein Chef nicht die ganze Ausbildung bezahlen.


    Was meint ihr ? Aktuell haben wir einen Externen er würde sich also auch Kosten sparen. Und den Gedanken der nebenberuflichen Selbständigkeit einfach für mich behalten ?

    Macht die Ausbildung schon früh Bezahlt ? Oder wird es erfahrungsgemäß langfristig dauern bis es sich "lohnt" ?

    Alternativ überlege ich noch eine Weiterbildung zum technischen Betriebswirt zumachen ( Ich weiß komplett anderer Weg )
    Aber das würde mich in Abendschule 3000 € kosten der Fachkraft für Arbeitsicherheit das 4-Fache..


    Jemand Erfahrung mit "Expert ME " als Anbieter gemacht ?

    Vielen Dank

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  • Nun die Frage wie Ich die Ausbildung finanzieren soll ?

    Da ich mir vielleicht irgendwann mal ein 2tes Standbein damit aufbauen möchte, wird mein Chef nicht die ganze Ausbildung bezahlen.

    Wie wäre es denn, wenn du die Ausbildung bei eurer BG(HM) machst? Für Mitarbeitende der Mitgliedsunternehmen wird die Ausbildung bei den BG für gewöhnlich kostenlos angeboten.


    Und mit dem Argument "Aktuell haben wir einen Externen er würde sich also auch Kosten sparen." kannst du doch vielleicht deinen Chef überzeugen dich dort anzumelden.

  • Nun will ich meine Stelle behalten, also die Ausbilung in Teilzeit/Abendschule absolvieren.
    Ich habe schon rausgelesen das es "machbar" ist. Nun die Frage wie Ich die Ausbildung finanzieren soll ?

    Rede mit deinem Chef und mache die Ausbildung über die Berufsgenossenschaft. Kostet Dich und den Betrieb nichts zusätzlich, außer die Arbeitszeit während du auf Seminaren bist oder die Selbstlernphasen durcharbeitest.

    Grüße,

    Andreas


    „Märchen erzählen Kindern nicht, dass Drachen existieren. Denn das wissen Kinder schon. Märchen erzählen den Kindern, dass Drachen getötet werden können." (G.K. Chesterton)

  • Macht die Ausbildung schon früh Bezahlt ?

    Wenn es Dir rein um den finanziellen Aspekt geht, dann lass es. Soll es Dich fachlich weiter bringen, dann ist die Ausbildung durchaus anzuraten.

    kosten der Fachkraft für Arbeitsicherheit das 4-Fache

    Wie bereits von anderen erwähnt, über Deine BG ist das kostenfrei, Dein Betrieb muss nur für Deine notwendige Freistellung während der Präsenzphasen sorgen. Allerdings ist der Zeitaufwand in den Lernphasen nicht zu verachten und neben einem Vollzeitjob auch nicht so einfach.

    Aktuell haben wir einen Externen er würde sich also auch Kosten sparen.

    Ob er da so richtig Kosten sparen kann, sehe ich momentan noch nicht. Du bist Fertigungsleiter und da sehe ich schon einen gewissen Konflikt zur Funktion SiFa. Je nach Betriebsgröße können beide Funktionen jeweils einen Vollzeitjob darstellen, das geht dann doch schlecht in Personalunion.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Was den Zeitaufwand angeht: Mich hat es Urlaub und Wochenenden gekostet.

    Ich kann nicht beurteilen, ob es in der Ausbildung 3.0 noch Präsenzphasen in den Bildungsstätten gibt. Wenn ja, bist Du immer wieder unter der Woche von der Familie weg und es könnte weite Anreisen geben.

    Ich habe das nie bereut, sondern als Bereicherung empfunden, aber die Nebenbedingungen muss man akzeptieren.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

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  • Hallo Kilian,


    zu deiner Frage nach der Weiterqualifikation zur SIFA oder zum Techn. Betriebswirt (TBW).


    Da ich selber "TBW IHK" bin und selbige auch seit bald 20 Jahren mit ausbilde, es lohnt sich beides, nur heilt wirklich beides völlig unterschiedlich !


    Nur mal so kurz: Der "TBW IHK" wird dich fast das doppelte Kosten. So ca.6000€ an Geld und Zeit ca. 2 1/2 Jahre Abendschule aber hierfür gibt es ja auch Fördertöpfe des Bundes. Der TBW Qualifiziert dich ehr Vertikal und die Ausbildung zur SIFA Horizontal.

    Beides ist erstrebenswert.

    Zum TBW kannst du dich bei der IHK oder von einem priv. Anbieter Qualifizieren lassen !

    Meine Empfehlung ist hier eindeutig die Quali über die IHK !


    Drücke dir bei deiner Entscheidungsfindung beide Daumen und wünsche dir toi. toi, toi !


    Grüße,


    Heinz

    Wer aufhört besser werden zu wollen, der hat aufgehört gut zu sein !
    Von Marie von Ebner-Eschenbach

  • ob es in der Ausbildung 3.0 noch Präsenzphasen

    Ja, die gibt es. Insgesamt 7 Präsenzlernphasen zwischen 3 und 5 Tagen rund um die Akademie.

    Dazu kommen dann noch die Seminare für die Branchenpunkte. Soweit das Minimum.

    Zusätzlich noch die Praktika, die hier sicher im eigenen Betrieb (aber nicht im eigenen Bereich!) laufen dürften.

    Aus der Anschauung bei anderen: Sifa als Abendschule geht nicht gut. Die Kollegen, die das machen, leisten regelmäßig Nachtschichten und gehen auf dem Zahnfleisch.

    Was den Zeitaufwand angeht: Mich hat es Urlaub und Wochenenden gekostet.

    Das Problem ist, daß vielen Unternehmen nicht bewußt ist, daß die Freistellung gemäß Ausbildungsvereinbarung einen guten Grund hat. Die BG (zumindest unsere) wird auch aktiv Versuche unterbinden, LEK, SOL oder ähnliches bereits am Wochenende zu beginnen.

    Wir haben da mehrfach Vorträge zum §3 ArbZG gehört - zu Recht, wie ich finde.


    Der Zeitaufwand ist erheblich, wenn man mehr als das unbedingt Nötige lernen und bearbeiten möchte.

    Das, was in den Ausbildungsplänen der DGUV steht, liegt bei den meisten um den Faktor 3 daneben. Bei mir gehen zusammen mit den jetzt schon laufenden Tätigkeiten im Betrieb ca. 40% der Arbeitszeit in die Sifa.


    Zu den Kosten: Ja, die BG übernimmt die Kursgebühren und sowas. Die sind tatsächlich aber nicht der größte Brocken. Die aufgewendete Arbeitszeit ist der meiner Meinung nach größere Faktor.

    Und was wird denn dagegen gerechnet? Eine Alibi-Sifa mit 4 Stunden pro Jahr für den ASA? Oder eine Sifa, die sich tatsächlich kümmert und nennenswerte Betreuungsstunden erbringt?

    Auch das gibt sehr unterschiedliche Ergebnisse.


    Zielkonflikte zu bestehenden Führungsaufgaben sind auch ein Punkt, den man a) vorher in Ruhe bedenken und b) mit der Aufsichtsperson besprechen sollte. Die haben oft gute Ansätze, wie man mit Konflikten umgehen kann oder ob sie sogar größere Probleme darstellen.

    Gruß


    Thilo


    "...denn bei mir liegen Sie richtig!"