Moin,
ich bin gerade dabei, die Gefährdungsbeurteilung für unsere Forstarbeiter zu überarbeiten. Im Momen habe ich die Gefährdungen durch Hand-Arm-Vibrationen beim Arbeiten mit Motorkettensägen im Visier. Viele Hersteller bieten mittlerweile Vibrationsrechner auf ihren Webseiten an. Eigentlich eine schöne Sache, aber natürlich arbeiten die Hersteller mit den Werten, die sie selbst ermittelt haben, d.h. diese Angaben werden nach einem festgelegten Prüfverfahren unter optimalen Laborbedingungen mit z. B. fabrikneuen Maschinen, optimal geschärften Ketten und astfreiem Holz ermittelt. Siehe auch IFA-Bericht 0368 aus dem Jahr 2015.
In der Realität sieht das ja oftmals anders aus, als unter optimierten Test- und Messbedingungen. Wenn ich z.B. mit dem Vibrationsrechner eines Herstellers arbeite erhalte ich folgendes Ergebnis (Beispieldaten):
Modell: 572XP
Äquivalenter Vibrationswert: 5 m/s²
Betriebsstunden pro Tag; 4
Tägliche Exposition A(8): 3,4 m/s²
Partielle Tagesexposition A(8): 2,4 m/s²
Also alles im grünen Bereich, wenn die Kollegen vier Stunden am Tag mit der Säge arbeiten.
Nehme ich jetzt den Kennwertrechner der IFA Kennwertrechner, erhalte ich folgende Daten:
Modell: 572XP
Äquivalenter Vibrationswert: 5 m/s²
Betriebsstunden pro Tag; 4
Partielle Tagesexposition A(8): 3,5 m/s²
Berücksichtigt der Kennwertrechner bereits die Herstellerungenauigkeit und kommt deshalb zu einem höheren Ergebnis? Sind die Vibrationsrechner der Hersteller eigentlich für die Füße? Vielleicht hat jemand von Euch mit dem Kennwertrechner bereits gearbeitet und kann mich erleuchten.
Gruß Frank