Sicherheitsmasken Brandschutzmasken

Das ist ein sehr heikles Thema das Du da hast mit Bränden in der Psychatrie. Dennoch betrachte ich das mal ganz nüchtern:

Lass die Finger davon und höre auf den Brandschutzbeauftragten bei Euch. So schwer es in der einzelnen Situation auch ist, aber Du bringst damit die Schwestern und Helfer auf den Stationen dazu, sich in unmittelbare große Gefahr zu begeben. Diese können wahrscheinlich den Brand, Rauch usw, nicht richtig einordnen. Möchtest Du verantwortlich sein wenn auch noch Pflegepersonal dadurch verletzt oder sogar getötet wird? Diese Frage musst Du Dir stellen.

Es gibt bei uns in der Feuerwehr (ich bin in einer Führungsfunktion) sogar für uns selbst den Leitsatz: "Wir bringen keinen unserer Kameraden in unnötige (Lebens-)Gefahr"

Durch solche Hilfsmittel erweckst Du unter Umständen den Anschein, deinen Kräften könne damit nichts passieren.

Also lass die Arbeit der Feuerwehr, THW, Rettungsdiensten usw. machen und setz das Leben Deiner Kollegen nicht zusätzlich aufs Spiel. Ist leider Hart gegenüber den Patienten aber meiner Meinung nach das einzig Richtige.

Viel wichtiger wäre doch die Frager der Brandverhütung.

Habt ihr Desinfektionsmittel frei verfügbar?

Gibt es in Verbot von Feuerzeugen etc?

Wie wird was in Brand gesetzt?

Da kann ich KaMich nur zustimmen. All deine diesbezüglichen Überlegungen sind was für's Kino und ein Heldenepos. In der Wirklichkeit setzt du damit deine Kolleginnen und Kollegen unabwegbaren Gefahren aus. Also: Finger weg von solchen Planungen!

Versucht alles zu tun, solche Ereignisse zu vermeiden; und bei dieser besonderen Situation müssen die Maßnahmen sicher noch einmal mehr auf den Prüfstand.

Aber wenn es denn trotzdem mal soweit kommt - laßt ausschließlich Profis an die Menschenrettung.

Viel zu oft mußte man bisher statt "nur" einem schon zwei oder mehr Opfer verzeichnen...

In diesem Sinne

Der Michael

Zitat von MarioundLuigi

Es werden vermehrt bei uns Brandereignisse in einer geschlossener Psychatrie beobachtet.

Hier musst Du oder der Brandschutzbeauftragte ansetzen. Was sind die Gründe für die vermehrten Brandereignisse?

Zitat von MarioundLuigi

Ich Prüfe gerade geeignete Sauerstoffgeräte, Zivilschutzmasken, Vollmasken,

Schutzmasken, Halbgesichtsmasken oder ähnliches anzuschaffen die unsere Mitarbeiter in Notsituationen benutzen können.

Lass es, nichts davon ist geeignet um von Pflegekräften eingesetzt zu werden.

Zitat von MarioundLuigi

Fluchthauben waren im Gespräch und wurden vehement abgeschmettert.

Würde ich auch abschmettern, der Verwendungszweck von Fluchthauben ist eindeutig ein anderer als in einen verrauchten Abschnitt einzutreten um dort jemanden zu retten.

Bei den mir bekannten Psychatrien ist es gängig, dass die Station nach außen geschlossen ist, aber innerhalb der Station sind die Patiententüren öffenbar. Somit wird im Brandfall in einem Zimmer die entsprechende Zimmertür geschlossen sofern sie es nicht schon ist und die Evakuierung mit den benachbarten Räumen begonnen, in der Regel in den nächsten Rauchabschnitt. Bis das erfolgt ist, dürften auch die Rettungskräfte vor Ort sein.

Weitere Körperpflegeprodukte erlaubt wie z.B. Deosprays, Haarspray?

Wenn ja, dann wundert es mich nicht, dass da Matratzen usw. in Flammen auf gehen.

Zitat von MarioundLuigi

Desinfektionsmittel ist generell auf Stationen nicht für Patienten verfügbar.

Feuerzeug Verbot ist nicht gegeben, wäre aber eine Diskussion bei uns anstoßen. Meist Matratzen die Brandhemmend sind (schwer entflammbarer Bezug).

Kenn das aus dem Altenheim: da wurde der Spender mit Desinfektionsmittel nach und nach geleert und das Zeug von dem Bewohner gesammelt (weil der Schrank ja abgeschlossen war).

Wenn man lange genug mit dem Feuerzeug drauf hält, gibt auch die beste Matratze nach und erzeugt eine Menge Rauch. Ist ja schon seit Jahren ein beliebtes Instrument in psychiatrischen Einrichtungen um in Richtung Freiheit zu kommen.

Daher die Ursache für die Brandereignisse ermitteln und entsprechend dagegen vorgehen. Wenn es Brandstiftung ist, dann eben Feuerzeuge und andere Zündquellen nur noch unter Aufsicht.

Hallo,

Zitat von KaMich

Das ist ein sehr heikles Thema das Du da hast mit Bränden in der Psychatrie. Dennoch betrachte ich das mal ganz nüchtern:

Lass die Finger davon und höre auf den Brandschutzbeauftragten bei Euch. So schwer es in der einzelnen Situation auch ist, aber Du bringst damit die Schwestern und Helfer auf den Stationen dazu, sich in unmittelbare große Gefahr zu begeben. Diese können wahrscheinlich den Brand, Rauch usw, nicht richtig einordnen. Möchtest Du verantwortlich sein wenn auch noch Pflegepersonal dadurch verletzt oder sogar getötet wird? Diese Frage musst Du Dir stellen.

Es gibt bei uns in der Feuerwehr (ich bin in einer Führungsfunktion) sogar für uns selbst den Leitsatz: "Wir bringen keinen unserer Kameraden in unnötige (Lebens-)Gefahr"

Durch solche Hilfsmittel erweckst Du unter Umständen den Anschein, deinen Kräften könne damit nichts passieren.

Also lass die Arbeit der Feuerwehr, THW, Rettungsdiensten usw. machen und setz das Leben Deiner Kollegen nicht zusätzlich aufs Spiel. Ist leider Hart gegenüber den Patienten aber meiner Meinung nach das einzig Richtige.

Ihre Meinung teile ich so nicht ganz. Man kann gerade in solchen

Einrichtungen nicht stetig auf Feuerwehr und Co. verweisen. Wir reden

hier von Menschen die ggfs. eingeschlossen/fixiert etc. sind. Da zu

sagen, soll die Feuerwehr erledigen, kann im schlimmsten Fall den

sicheren Tod dieser Menschen bedeuten.

Weil machen wir uns da nichts vor, bis die Feuerwehr kommt und dann

ggfs. auch über eine ausreichende Einsatzstärke verfügt, reden wir

von einem großen Zeitfenster. Ein Zeitfenster was man so im Regelfall

nicht hat. Also wird man hier im Rahmen des organisatorischen Brand-

schutz sich schon Gedanken machen und Maßnahmen ergreifen

müssen, die weit über die sonst üblichen Brandschutzmaßnahmen hinaus

gehen. Sicherlich wird man diese Fragestellung aber stark im Bezug

auf den Baulichen und Anlagentechnischen Brandschutz sehen müssen.

So zum Beispiel ob ein Raucheintritt in die Räume möglich ist?

Schaut man sich jetzt Einrichtungen dieser Art an, Psychatrie oder aber

auch Justizvollzugsanstalten, so hat man hier eine Vielzahl an unter-

schiedlichen Lösungen. Mal gibt es eigene und richtige Werkfeuerwehren

mit Fahrzeuge etc., mal aber auch Konstrukte wie Anstaltsfeuerwehren.

Gerade letzteres ist aber häufig nix anderes, wie Mitarbeiter die ausgerüstet

mit Atemschutz die Evakuierung durchführen sollen. Letztlich kann man

auch sagen, es sind Evakierungshelfer mit Atemschutzgerät. Kann man

gut finden, kann man schlicht finden, solche Lösungen gibt es aber.

Hier mal ein Beispiel aus NRW zu einer Expertenkommission zum Bereich

Justizvollzugsanstalten. Letztlich kann man deren Erkenntnisse nahezu aber

1 zu 1 auch auf den Bereich Psychatrie übertragen.

https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dok…/MMV17-2291.pdf

Hier jetzt relevant ab Seite 37.

Letztlich wird man die Frage so pauschal wie hier, nicht beantworten

können. Es kommt vielmehr stark auf den Einzelfall an.

Gruß

Simon Schmeisser

Hallo,

Zitat von AxelS

Wenn man lange genug mit dem Feuerzeug drauf hält, gibt auch die beste Matratze nach und erzeugt eine Menge Rauch.

Ja und sie brennt auch. Es gibt ja seit Jahren einen sehr "prominenten"

Fall (Oury Jalloh), wo sich u.a. über die Brennbarkeit/ Inbrandsetzung

heftig gestritten wird.

Gruß

Simon Schmeisser

Moin,

es ist so, dass du das Thema von der falschen Seite aufziehst. In Psychiatrie sind Brandereignisse am häufigsten. Hier muss unbedingt der vorbeugende Brandschutz im Mittelpunkt stehen, sodass der abwehrende auch bei Brandstiftung keine umfangreichen Einsatzlagen vorfindet.

Viele Sachen sind eine Frage des Objektes und des Baubestandes - z.b. Ausbildung von Brandabschnitten und Kompartiments, Kapselung einzelner Patientenzimmer in F30 wie bei Beherbergungsstätten etc.

Wo Ihr auch bei komplexen Beständen ansetzen könnt, sind ggf. Rauchabschnitte auf Fluren, Freilaufschließer an den Zimmertüren. Hinzukommt natürlich der unabdingbare anlagentechnische Brandschutz BMA Vollschutz, ggf. Wandhydranten ...

Organisatorisch und dort kannst du ansetzen ist natürlich ein erhöhter Ausstattungsbedarf mit Feuerlöschern und die Schulung der Mitarbeiter in Anwendung dieser.

Wenn Ihr dort ein wirkliches Problem habt, dann solltet Ihr auch einen Brandschutzsachverständigen mit ins Boot holen, der euch die entsprechenden Inputs liefern kann.

Best Grüße