Ersthelfer psychische Gesundheit

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  • Irgendwas scheint nicht funktioniert zu haben, deshalb hier mein 2. Versuch eine Frage zu posten:

    Liebe Kolleg*innen,

    Ich bin auf das Thema "Mental Health First Aid" gestoßen: https://www.mhfa-ersthelfer.de/de/

    Hat jemand von euch damit schon Erfahrung?

    Taugt das was?

    Könnt ihr Euch sowas im Betrieb vorstellen und was glaubt ihr ist der Nutzen?

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  • Moin

    Ich kennen nur die 3- tägigen ( ? , da Kurs nicht z zt verfügbar meine aber die Dauer zu erinnern ) Kurse der UKBW, die recht gut ist.

    Im Prinzip sind die psychol. Erstbetreuer eine gute Sache.

    Das ZI in Mannheim hat guten Ruf, ich meine das gehört noch zum Klinikum Mannheim.

    Die genauere Beziehung der Referentin zum ZI ist mir noch nicht ganz klar, hab Seite nur überflogen.

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

  • Bei uns wurden Visitenkarten eines externen Fachmanns (Psychiater, bzw. Facharzt) verteilt der im Fall der Fälle angerufen werden kann und bei dem man auch sehr kurzfristig einen Termin bekommt. Hat für mich den Vorteil das es Anonym ist, das heißt die Firma weiß nur das x Personen das Angebot in Anspruch bekommen haben.

    Für mich ist die Hemmschwelle einen Ersthelfer im Betrieb anzusprechen ziemlich hoch. Es sind ja meist Themen die ich nicht undbedingt im Betrieb mit Kollegen besprechen möchte.

  • Ganz ehrlich?!?

    Für mich gehört das zu den Dingen, die die Welt nicht braucht!

    Wenn ich ein psychisches Trauma erleide, z.B. weil ich einem Unfalltod beiwohne, dann brauche ich sicher keine "mentale Erste Hilfe". Ein psychisches Trauma ist nicht unmittelbar lebensbedrohend und und einem solchen Fall ist professionelle Hilfe schnell erreichbar.

    Wenn ich grundsätzlich psychische Probleme habe und diese "plötzlich" akut werden, ist das in meinen Augen auch keine Sache für einen "mentalen Ersthelfer".

    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Hallo,

    Ganz ehrlich?!?

    Für mich gehört das zu den Dingen, die die Welt nicht braucht

    Das würde ich ähnlich sehen. Sollte es einen Bedarf aufgrund von

    einem Ereignis (Unfall etc.) geben, gibt es heute doch fast flächen-

    deckend die Struktur der Notfallseelsorge, die dann über die

    Feuerwehr/Polizei/Rettungsdienst vor Ort kommt.

    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Und das ist genau die Einstellung, warum Mann, (Einsatzdienst, Armee , Lokführer, Kollege der sieht wie anderer Kolleg am Herzinfakt stirbt; etc). später eine PTBS entwickeln, aber dann die Kuh vom Eis zu bekommen ist wesentlich schwieriger.

    Bei der BG/ UK ist das Thema in letzer Zeit ziemlich hochgekommen und es wurde viel in der Richtung getan.

    Aussage meines Aufsichtbeamtens, sie zahlen lieber 5 probatorische Sitzungen, als später Kosten für eine langfriste Erkrankung ( s.a. Psychotherapeutenverfahren).

    Je nach Bereich können auch psychologische Erstbetreuer hilfreich sein (sz. B. med. Bereich)

    Und der Notfallseelsorger kann es vllt nicht so gut, da er die Abläufe im Betrieb nicht kennt.

    Außerdem ist die Hemmschwelle jemanden Externen zu rufen ggf. höher.

    Aber Jungs, dass wichtiges ist, keiner MUSS das nutzen, aber es anzubieten bringt nur Mehrwert, auch richtung Wertschätzung.

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

    Einmal editiert, zuletzt von de Uil (24. August 2021 um 15:33)

  • VORSICHT!

    Das genannte MHFA-System hat NICHTS mit Notfallseelsorge oder der psychischen Betreuung nach einem Unfall (PTBS / PTSD) zu tun.

    Das MHFA-System ist das, was hier in Deutschland unter dem Begriff "Psychohygiene" bekannt ist, also um das Wissen über Stressoren, das Erkennen von Überbelastungen und dem Ergreifen geeigneter Abwehrmaßnahmen wie z.B. Entspannungstechniken.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • VORSICHT!

    Das genannte MHFA-System hat NICHTS mit Notfallseelsorge oder der psychischen Betreuung nach einem Unfall (PTBS / PTSD) zu tun.

    Aha! Danke dafür!

    Da hat sich dann aber eine Begrifflichkeit eingeschlichen, die für mich jenseits von Gut und Böse ist - mental health first aid! - so ein Blödsinn!!!

    Anyway, ich halte aber auch unter diesen Voraussetzungen nichts von angelernten, psychologischen Hilfskräften. Hìer sollen und müssen, im Falle eines Falles, Profìs ran.

    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Hallo,

    ich kenne so etwas von Belästigen und Überfällen auf Banken etc.

    Es geht nur darum, dass das Personen / Kollegen sind etc. die einer(m) Geschädigte(n) direkt nach einem Vorfall das Händchen halten.

    Alles wird gut, nix pssiert etc...... mehr nicht.

    Bei der VBG gibt es solche Seminare auch. Für einem schweren Arbeitsunfall habe ich das noch nicht gehört.

    Wir haben das über die BG'en geregelt. Bei Meldung besteht die Möglichkeit von 5 Probatorischen Sitzungen

    bei einem gelisteten Therapeuten seiner Wahl. Bezahlen tut das die BG. Und alles ohne 6 Monate Wartezeit.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

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  • Bei der BG/ UK ist das Thema in letzer Zeit ziemlich hochgekommen und es wurde viel in der Richtung getan.

    Aussage meines Aufsichtbeamtens, sie zahlen lieber 5 probatorische Sitzungen, als später Kosten für eine langfriste Erkrankung ( s.a. Psychotherapeutenverfahren).

    Bei Meldung besteht die Möglichkeit von 5 Probatorischen Sitzungen

    bei einem gelisteten Therapeuten seiner Wahl.

    Liest Man(n) eigentlich nie was frau schreibt....;(

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

  • Und das wird eigentlich im Erste-Hilfe-Kurs gelehrt: "4S"-Regeln der PEH.

    pah!!! das habe ich nur am Rande mal schnell angesprochen gehört. Aber nie tiefer gehend oder genauer.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Hallo,

    Und das wird eigentlich im Erste-Hilfe-Kurs gelehrt: "4S"-Regeln der PEH.

    Ist das tatsächlich ein fester Bestandteil? Ich habe das, auch

    beim DRK in den Kursen noch nicht erlebt. In der Feuerwehr-

    ausbildung hatten wir in dieser Richtung und Notfallseelsorge

    eine Unterrichtseinheit dazu....

    Und das wird eigentlich im Erste-Hilfe-Kurs gelehrt: "4S"-Regeln der PEH.

    Halten Sie diese Art der Zuwendung von Laien nicht eher

    für "gefährlich"?

    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Und das wird eigentlich im Erste-Hilfe-Kurs gelehrt: "4S"-Regeln der PEH.

    pah!!! das habe ich nur am Rande mal schnell angesprochen gehört. Aber nie tiefer gehend oder genauer.

    Diese Regeln sind gesunder Menschenverstand in einfachen Worten.

    Die Frage ist, ob ich in einer schwierigen Situation Hilfe nach diesen vier Punkten leisten könnte. Eine Vorbereitung in einem Kurs hilft bestimmt, denn dann hat man doch irgendeinen Anhaltspunkt.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • das habe ich nur am Rande mal schnell angesprochen gehört.

    Aus meiner Ausbildersicht ein ziemlich dämlicher Fehler.

    Eben weil ein Ersthelfer an einer Unfallstelle weitaus häufiger die "4S" braucht als den Verbandkasten.

    Übrigens, die "4S" hat die BASt Mitte der 80er im Rahmen einer Untersuchung/Studie entwickelt, in der EH-Ausbildung ist es seit '96 drin.

    Die Frage ist, ob ich in einer schwierigen Situation Hilfe nach diesen vier Punkten leisten könnte.

    Das geht. Ich war "damals" Ausbilder in einer kleinen sauerländischen Gemeinde, jeder kannte jeden, man kam häufig mit den Leuten aus den Lehrgängen für den Führerschein ins Gespräch (ich habe die 4S auch da eingebaut, obwohl es nicht vorgesehen war). Die 4S kann sich ein Lehrgangsteilnehmer leicht merken und, in eben diesen Gesprächen, die ich auch bewusst gesucht habe, kristallisierte sich heraus, das diese einfachen Merksätze den Umgang mit Verletzten doch deutlich erleichtern konnten.

    Halten Sie diese Art der Zuwendung von Laien nicht eher

    für "gefährlich"?

    Nein. Die Gesamtsituation mag zwar belastend sein, aber die PEH an sich besteht nur aus einfachen zwischenmenschlichen Kontakten und zwischenmenschlichem Verhalten.
    Klar, es ist gerade am Anfang nicht einfach, kostet Überwindung, aber es erleichtert die Kontaktaufnahme zum Betroffenen und hilft als Richtschnur auch der überwiegenden Mehrheit der Ersthelfenden durch die Überwindung der eigenen Unsicherheit.

    Übrigens, die "4S" begreifen sogar Kinder im Grundschulalter. Und in Verbindung mit einem Notruf können selbst 6-jährige schon qualifiziert Hilfe leisten.

    Real erlebt, Zustand nach Schaukelsturz, ein Mädchen ging telefonieren (Handys gabs noch nicht), ein Junge blieb beim Abgestürzten, hat ihn vorsichtig zur Seite gedreht ... Alles perfekt.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

    2 Mal editiert, zuletzt von Safety-Officer (25. August 2021 um 09:21)

  • Wundert mich nicht. Die Qualität der Ausbildung ist bei den Organisationen / Anbietern doch ... sagen wir vorsichtig ... sehr individuell.

    Mit ein Grund, warum ich mich persönlich aus der Breitenausbildung verabschiedet habe, meine Auffassung von Ausbildungs-Qualität korrelierte nicht mit der entsprechenden Auffassung der Organisation.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

    Einmal editiert, zuletzt von Safety-Officer (25. August 2021 um 09:27)

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  • Wundert mich nicht. Die Qualität der Ausbildung ist bei den Organisationen /Anbietern doch ... sagen wir vorsichtig ... sehr individuell.

    oh ja....Habe mal 1990 einen Erste Hilfe Kurse beim DRK mitgemacht (war selber bereits zu dem Zeitpunkt eine erfahrene Ausbilderin für Erste Hilfe).

    Aber nach Meinung der DRK macht ich dies oder das falsch, weil es NUR einzig und allein deren Meinung gab...

    (ok der Standort war auch ein echter Altherrenverein, Rettungsdienst durfte ich da auch nicht fahren, denn ich bin ja eine Frau =O! (sie argumentierten dann scheinheilig, ich dürfe ja nur 20 kg tragen :cursing:).

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

  • oh ja....Habe mal 1990 einen Erste Hilfe Kurse beim DRK mitgemacht (war selber bereits zu dem Zeitpunkt eine erfahrene Ausbilderin für Erste Hilfe).

    Aber nach Meinung der DRK macht ich dies oder das falsch, weil es NUR einzig und allein deren Meinung gab...

    (ok der Standort war auch ein echter Altherrenverein, Rettungsdienst durfte ich da auch nicht fahren, denn ich bin ja eine Frau =O! (sie argumentierten dann scheinheilig, ich dürfe ja nur 20 kg tragen :cursing:).

    Heute ist das hoffentlich anders. Auch wenn ich mir da nicht so sicher wäre ...

    Aber bevor ich lange im Netz suche: Gibt es vielleicht separate Kurse zu dem "4S"-Thema? Was wäre da ggf. sinnvoll?

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Heute ist das hoffentlich anders. Auch wenn ich mir da nicht so sicher wäre ...

    Aber bevor ich lange im Netz suche: Gibt es vielleicht separate Kurse zu dem "4S"-Thema? Was wäre da ggf. sinnvoll?

    Da bin ich keine Expertin mehr, aber erweitert wäre sicher eine Ausbildung nach "Standards in der psychologischen Erstbetreuung bei traumatischen Ereignissen (DGUV-Information 206-203)" sinnvoll.

    Man trennt übrigens extra sprachlich hier die Begriffe Ersthelfer und Erstbetreuer, da ja der "psychisch Verletzte" ggf. physisch unversehrt ist.

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)