Kunststoff-Halbzeuge im Schaltschrankbau > CE?

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  • Hallo Zusammen,


    nach dem meine Pläne dem Maschinen- und Anlagenbau im Sinne CE und Maschinenrichtlinie treu zu bleiben nicht funktioniert haben, die Bücher aber im Bereich Gebäudeautomation voll geworden sind bin ich nun dort - und habe mich hier zurückgezogen.


    Ich melde mich zurück mit einer Frage aus meiner aktuellen Tätigkeit:

    1. Kann man bedenkenlos Kunststoff-Halbzeuge im Schaltschrankbau verwenden? Wenn ja, welche bzw. worauf achten?
    2. Wie sieht es mit 3D gedruckten Teilen aus? Wenn ja mit welchem Kunststoff?


    Gerade beim Bau von Installationsverteilern kommt man öfters mal an den Punkt wo Dinge wegen der 250mm Feldbreite und der damit einhergehenden Montageschienen nicht so richtig in den Verteiler passen wollen - einfach weil sie mit den Montageschienen kollidieren. Um die jetzt isoliert befestigen zu können muss ich entweder in die Vertikale gehen, was teilweise massiv mehr Platz verbraucht als benötigt, oder man bräuchte eine Kunststoff Montageplatte die es aber so erstmal nicht von der Stange gibt.


    Daher interessieren mich die oben genannten Fragen :) Als Halbzeug interessant wären Makrolon (welches?) und PVC Hartschaum. Beide finden oft Einsatz im Schaltschrankbau, aber welche Pflichten damit einhergehen oder ob damit die CE erlischt ist mir ein Rätsel. Ebenso interessant wäre der Einsatz von 3D Druck zum Bau eigener Halterungen aus Kunststoff.



    Ich danke im Voraus!

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  • Hallo Mgraf,


    ich möchte darauf mal Antworten. Zuerst, ich bin nicht aus der Elektroindustrie aber ich komme aus der Chemie. Zur Antwort: Ich kann mir nicht vorstellen das in einem sensiblen Bereich wie dem Schaltkasten selbst erstellte Teile, ob aus dem 3D Drucker oder sonst wie selbst gebaut, verwendet werden können. Die chemische Zusammensetzung für so einen Bereich ist vorgegeben (Flammschutz, Leitfähigkeit usw.) und ich weiß nicht ob ein 3D Drucker da die richtigen Stoffeigenschaften bringen kann.

    Wenn Du hier Teile verbaust die nicht geprüft sind, auch wenn es nur CE ist, stelle ich mir das sehr problematisch vor bzw. musst Du selbst als in Verkehr Bringer eine COC erstellen.


    Grüße

  • Ich kann mir nicht vorstellen das in einem sensiblen Bereich wie dem Schaltkasten selbst erstellte Teile, ob aus dem 3D Drucker oder sonst wie selbst gebaut, verwendet werden können.

    Warum nicht, selbst medizinische Implantate gibt es inzwischen aus dem 3D Drucker.

    Flammschutz, Leitfähigkeit usw. lässt sich alles prüfen, ist somit eigentlich kein Problem.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Deshalb meinte ich ja auch das solche selbst gebauten Teile auch geprüft werden müssen. Das werden Implantate bestimmt auch. Der Absatz "nicht von der Stange" suggerierte mir das es um Eigenbau geht.

  • Dabei wäre man dann in der Herstellerfunktion.


    Wenn es harmonisierte Normen für die benötigten Eigenschaften und Materialien von solchen Schaltschrankkomponenten gibt, hält man sich einfach daran, gibt eine Konformitätserklärung mit Bezug auf die harmonisierten Normen ab und fertig.


    Wenn es keine harmonisierten Normen gibt, wird's komplizierter, dann müsste man die EIgenschaften der Teile durch Prüfung selbst feststellen und entscheiden ob sie eine hinreichende Brandwiderstandsfähigkeit, isolierende Wirkung, mechanische Stabilität etc. haben.

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  • Das ist genau der Punkt: im Rahmen des Maschinen und Anlagenbaus sind Abdeckungen aus Makrolon-Halbzeugen normal. Ich kenne da nun keinen Schaltschrankbauer der dafür eine Typprüfung macht.


    Wegen 3D Druck: es gibt flammhemmende Filamente. Beispiele: https://www.filamentworld.de/p…ent/feuerfestes-filament/, https://www.filamentworld.de/s…filament-1-75-mm-schwarz/ und https://www.cubicure.com/portf…lien/cubicure_evolutionFR .


    Am Material soll es also - theoretisch - nicht scheitern