Neue FaSi-Ausbildung - Verständnisprobleme mit den vorgegebenen Erfassungsbögen zum Thema "Ermittlung - Beurteilung - Setzen von Arbeitsschutzzielen -

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  • Hallo Ihr Lieben,

    ich nutze meine erste Frage auch gleich um mich kurz vorzustellen. Weiblich, Ü40, in diesem Jahr mit der neuen FaSi-Ausbildung begonnen, in der letzten Woche SEM 3 absolviert, stehe nun vor SOL 3, LEK 1 und PRA 2.

    Bin sehr froh, dieses Forum gefunden zu haben:doppelthumbsup: und freue mich schon jetzt über Eure Antworten.

    Auch wenn wir jetzigen Seminarteilnehmer untereinander super vernetzt sind (Teams-Meetings, E-Mails etc.) haben wir immer noch große Probleme mit den einzelnen Begriffen unserer vorgegebenen Erfassungsbögen, wohl auch, weil viele von uns schon lange mit den firmeneigenen Erfassungsbögen arbeiten.

    Deshalb zerreißt mich bitte nicht bei meiner folgenden Bitte:

    Anbei findet Ihr die Vorlage des Seminars - "Arbeitsablauforientierte Ermittlung" - durch ständige Diskussionen, Aussagen von den Lernbegleitern wie "es gibt kein richtig und kein falsch" und alles wäre Auslegungssache - sind wir uns mittlerweile bei der Eingabe unter den Tabellenüberschriften (Einwirkungen, Quelle, Gefährdung etc.) so unsicher geworden, dass wir uns nichts sehnlicher wünschen, als ein paar Beispiele.

    Es wäre wirklich super:rock2:, wenn hier Beispiele für die jeweiligen Begriffe abgegeben werden, damit wir uns in unserer Lerngruppe endlich sicher sind, auch das Richtige eingetragen zu haben.

    Ganz lieben Dank schon vorab.

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  • Hallo Jess,

    ich habe letzte Woche mein e-learning III abgeschlossen. Ich war weder im neuen, noch im alten System...

    Aber hier ist ein Fallbeispiel zu diesem Thema: Lektion 4 (dguv.de)

    Ich habe während der gesamten Fortbildung nicht die bereitgestellten Formulare genutzt, wurde aber nach jeder Lektion darauf hingewiesen.

    (Da es verboten ist, IAG-Dokumente zu veröffentlichen kannst du den obigen Link verwenden - Seite 13)

    Gruß

  • Hallo Mika,

    vielen Dank für Deine Antwort.

    Ich kann mir Dein Fallbeispiel - ohne mich dort anzumelden - leider nicht ansehen ;(

    Und ich bin mir nicht sicher, ob ich mich da einfach so registrieren kann, ich glaube das können nur Seminarteilnehmer.

    LG Jess

  • Moin Jess77,

    kannst du uns ein Beispiel, in diesem Fall einen Arbeitsablauf, nennen? Dann könnten wir dir alle am selben Beispiel die "Eingaben unter den Tabellenüberschriften" schildern.

    (ich bin dann jetzt schon auf die verschiedenen Sichtweisen gespannt)

    Beste Grüße,

    Harm

  • Hallo Harm,

    sehr gerne!

    Und genau das ist unser Problem - die verschiedenen Sichtweisen und auch im Seminar keine Chance auf mehrere Beispiele. Da diese Begriffe aber in den Wissensbausteinen definiert sind, kann das ja keine Auslegungssache sein :wacko:

    Ich bin gespannt und danke schon allen vorab!

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  • ja, nee. Das versteh ich jetzt auch nicht. Wenn doch die Verkehrswege zugestellt sind, was hat da die Körpermasse (von wem oder was?) damit zu tun?

    Ist die Bewegungseinschränkung eine Gefährdung? Was hat die Körpermasse mit der relevanten Leistungsvorraussetzung zu tun? Für die Exposotion würde ich auch keine 8 Stunden einsetzen. Es sei denn, der MA steht an einer Autobahn. Ich würde das auch genauer Beschreiben. Schlagwörter sind mir hier zu wenig. Bist Du Dir sicher, ob du in einem 1/2 Jahr noch weißt, worum es hierbei ging?

    Die Exposistion bei der KSS-Sache stimmt so auch nicht. Abhängig von der Stückzahl ist keine Zeitangabe. Dann musst Du für ein Werkstück die Zeit bestimmen oder die Konzentration für 8 h berechnen.

    Vorhersehbare Bedingung ist Hautkontakt, einverstanden. Wieso jetzt noch Atemwegserkrankung? Die Einwirkung beim KSS ist nicht das KSS allein. Für mich wären das die Dämpfe und spritzendes KSS bzw. der direkte Hautkontakt.

    Mir waren diese Bögen immer suspekt. Und wenn Du bei den BGen die jeweiligen GBU Bögen nutzt, sind diese erheblich schächer und einfacher aufgebaut.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Anbei das Fallbeispiel:

    33 Seiten über die Abhandlung einer Gefährdungsbeurteilung :44:

    WEnn du zukünftig deine GBUen nach diesem System erstellen willst, brauchst Du eine 2.0 Stelle (16 h). Dann wirst Du nie fertig.

    Stell diesen Prozess in einer Produktion vor. DAs hätten die in der BG gerne so........... die Realität zeigt etwas anderes.

    wie oben schon beschrieben sehen die bei den BGen direkt runtergeladen so aus.

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  • Hallo,

    ich befinde mich grad am Abschluss des SEM3.

    Wir haben es folgendermaßen erklärt bekommen:

    bis vorhersehbare Bedingungen passt es mit unserem überein.

    Bei den relevanten Leistungsvoraussetzungen soll laut unseren Lernbegleitern eine persönliche Voraussetzung rein, wie z.B. Sehvermögen, Hörvermögen, körperliche Fitness usw.

    Bei Gefährdung soll nicht der Schaden rein, sondern als Satz formuliert werden, wie das Zusammentreffen von Quelle und Bedingungen geschieht inkl. möglicher Auswirkung. In dem Beispiel wäre dann "Zusammentreffen von Transportmittel mit den Mitarbeitern kann zu Quetschungen, Prellungen u.ä. führen."

    Bei der Exposition sollte man eine genaue Abschätzung geben und nicht pauschal "während der Arbeit" reinschreiben. Also wenn man weiß, dass Transportmittel in dem Bereich 5 mal die Schicht vorbeikommen, sollte auch bei Exposition "5 mal in der Schicht" rein.

    Die Begrifflichkeiten sind teilweise schon recht kompliziert formuliert und auch bei uns gibt es zu den einzelnen Begriffen immer wieder unterschiedliche Ansichten, auch bei den Lernbegleitern selbst.


    Grüße

    Daniel

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  • Wow, super :thumbup: - vielen Dank für die ganzen Antworten!!:!:

    Lach, aber auch hier gehen die Ansichten auseinander :D

    Würde auch gerne eigene Vorlagen nehmen, aber das ist uns nicht gestattetX/

    daniel - so ähnlich wurde uns das auch erklärt, auch wenn ich die Sinnhaftigkeit bei einigen Sachen nicht ganz nachvollziehen kann....

    Haut ruhig noch weiter raus!

    LG Jess

  • Die Sinnhaftigkeit können wir auch nicht so ganz nachvollziehen. Aber wenn die Lernbegleiter damit glücklich sind, muss man es halt so machen. Ansonsten ist es halt im Zweifelsfall falsch. Wobei es gibt ja kein richtig oder falsch. :doppelthumbsup:

  • Hallo Daniel,

    wenn ein MA bereits über Rückenschmerzen beim Staubsaugen klagt, wo füge ich das denn an? Oder muss ich das komplett rauslassen?

  • Hallo Daniel,

    wenn ein MA bereits über Rückenschmerzen beim Staubsaugen klagt, wo füge ich das denn an? Oder muss ich das komplett rauslassen?

    was sind denn die Ursachen für die Rückenschmerzen? Hatte man die im Vorfeld auch schon? Liegt es an den ergonomischen Einstellungen des Saugrohres? Falsche Anwendung bzw. Körperhaltung? Rückenschmerzen ist kein gutes Beispiel.

    Aus meiner Sicht relevante Leistungsvoraussetzung. Gefährdung --> falsche Körperhaltung, fehlende Ergonomie....

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    Gruß Mick

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  • WEnn du zukünftig deine GBUen nach diesem System erstellen willst, brauchst Du eine 2.0 Stelle (16 h).

    Ach, deswegen nennt sich das immer Industrie 4.0. ;)

    Wie bei so vielen Ausbildungen werden auch bei der SiFa Ausbildung gewisse Grundlagen und Begrifflichkeiten geschult, die hinterher in der Praxis kaum mehr jemand so einsetzt.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo Daniel,

    wenn ein MA bereits über Rückenschmerzen beim Staubsaugen klagt, wo füge ich das denn an? Oder muss ich das komplett rauslassen?

    Sofern diese Rückenschmerzen nicht von der Arbeit kommen, sollte es bei der Ermittlung und Beurteilung von Gefährdungen, Belastungen und Ressourcen nicht berücksichtigt werden, soweit ich das so sehe.

    Bei der Beispiel GmbH werden die "Leiden" der Mitarbeiter auch nicht berücksichtigt. Diese "Leiden" spielen ja eher eine Rolle bei der Einsatzfähigkeit der Mitarbeiter. Sollte es von der Arbeit kommen, ist es ja eine mögliche Gefährdung aus einer Tätigkeit und würde als Ergebnis beachtet werden.

  • Hallo Harm,

    sehr gerne!

    Und genau das ist unser Problem - die verschiedenen Sichtweisen und auch im Seminar keine Chance auf mehrere Beispiele. Da diese Begriffe aber in den Wissensbausteinen definiert sind, kann das ja keine Auslegungssache sein :wacko:

    Ich bin gespannt und danke schon allen vorab!

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    Hallo Jess,

    hier mal ein Beispiel wie ich es ausgearbeitet habe:

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    Ich bin mit dieser Art der Ausarbeitung bis jetzt ganz gut voran gekommen :)

    Grüße :011:

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  • Sofern diese Rückenschmerzen nicht von der Arbeit kommen, sollte es bei der Ermittlung und Beurteilung von Gefährdungen, Belastungen und Ressourcen nicht berücksichtigt werden, soweit ich das so sehe.

    Bei der Beispiel GmbH werden die "Leiden" der Mitarbeiter auch nicht berücksichtigt. Diese "Leiden" spielen ja eher eine Rolle bei der Einsatzfähigkeit der Mitarbeiter. Sollte es von der Arbeit kommen, ist es ja eine mögliche Gefährdung aus einer Tätigkeit und würde als Ergebnis beachtet werden.

    Die Leiden der Mitarbeiter sind individuelle Leistungsvoraussetzungen...

    und da sehe ich Rückenschmerzen schon, denn dadurch wird eine Schonhaltung angenommen, die im schlimmsten Fall zu Bandscheibenproblemen führt und Ruckzuck ist der MA nicht mehr einsetzbar. Erlebe ich gerade live in einer Abteilung... 30kg-Handling in einer ganz abstrusen Hockstellung mit gekrümmten Rücken... und die Vorgesetzten haben da nichts dabei gefunden! Obwohl der MA auf seine Rückenschmerzen hingewiesen hatte...

    Körpermasse kann auch eine individuelle Leistungsvoraussetzung sein... relevant für die Nutzung der PSA, bei der Betrachtung des Arbeitsplatzes (Enge Einstiege, ...)

    Als SiFa braucht man schon eine gewisse Phantasie... präventiv, retrospektiv...

    Beste Grüße aus Mainz

    E.weline

    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker

  • Sofern diese Rückenschmerzen nicht von der Arbeit kommen, sollte es bei der Ermittlung und Beurteilung von Gefährdungen, Belastungen und Ressourcen nicht berücksichtigt werden, soweit ich das so sehe.

    Bei der Beispiel GmbH werden die "Leiden" der Mitarbeiter auch nicht berücksichtigt. Diese "Leiden" spielen ja eher eine Rolle bei der Einsatzfähigkeit der Mitarbeiter. Sollte es von der Arbeit kommen, ist es ja eine mögliche Gefährdung aus einer Tätigkeit und würde als Ergebnis beachtet werden.

    Also das ist so nicht richtig. Wenn ein Mitarbeiter Rückenschmerzen hat bzw. eine Vorerkrankung aufweist, muss dies selbstverständlich in die relevanten Leistungsvoraussetzungen. Wie soll sonst bei der Gestaltung der Arbeitssysteme der Mitarbeiter berücksichtigt werden?

    Immer daran denken: Nicht der Mensch muss sich dem Arbeitssystem anpassen sondern das Arbeitssystem muss sich an den Menschen anpassen. -> so wird ein Schuh daraus!

    Wenn ich also das Beispiel Staubsaugen nehme, komme ich auf folgende Eintragung:

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    Das wird so nicht ausreichend sein aber als Beispiel sollte es reichen.

    Gruß

  • Also... eine Vorerkrankung als relevante Leistungsvoraussetzung? Ohne bekommt man den Job nicht? Eine Leistungsbegrenzung wäre da wohl unter vorhersehbare Bedingung in einer personenbezogenen Betrachtung zu sehen. Außerdem ist "Rückenschmerzen" keine Vorerkrankung, sondern ein Symptom. Bandscheibenvorfall, Wirbelquetschung oder ähnlich unschöne Dinge können zu solchen Symptomen führen. Dabei sollte aber auch der Schutz des Einzelnen nicht außer Acht gelassen werden, da es personenbezogene Daten sind.

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller