Gaslöten mit flüssigem Fluxmittel Gas-Flux-Verfahren (Trimethylborat in Methanol)

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  • Guten Tag,

    ich bin auf eine Tätigkeit gestoßen, bei der mit dem Gas-Flux-Verfahren (Trimethylborat in Methanol) Stahlbleche mit der Flamme geschweißt werden.

    In der Literatur findet sich wenig zu dem Verfahren. Hat jemand Erfahrung mit dem Verfahren?

    Durch welche Methode kann das Verfahren ersetzt werden?

    Gruß

    Axel Rittstieg

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  • Hallo Axel,

    also Erfahrung habe ich mit diesen Verfahren nicht aber es ist ein Lötverfahren.

    Welche Werkstoffe werden damit gelötet?

    Evtuell kann man dieses Verfahren mit WIG-Schweißverfahren ersetzen, geht aber leider nicht bei allen Werkstoffen, da ist das Löten am besten geeignet.

    Ich nehme an, es geht dir um die Dämpfe was dabei entstehen, die sollten an der Entstehungsstelle abgesaugt werden.

  • Bei dem eingesetzten Verfahren wird das Acetylen durch ein azeotropes Gemisch aus Methanol und Trimethylborat geleitet. Je nach Gasfluss durch die Lösung kann die Menge an Flussmittel angepasst werden. Die Bestandteile aus der Lösung werden in der Flamme des Gaslötens (wahrscheinlich) zum größten Teil verbrannt, so dass es zum größten Teil Kohlenoxide, Borat und Wasserdampf gibt und einige nicht optimal verbrannte Produkte.

    Es wird eingesetzt, um Stahl zu löten (Temperatur 750 °C - 900°C).

    Ich suche jemanden der eine gute Beschreibung des Verfahrens (für die Gefährdungsbeurteilung), ggf. auch Messwerte über durchgeführte Arbeitsplatzmessungen etc. hat.

    Da die Borate erst in den letzten Jahren als Kandidatenstoffe aufgenommen wurde, Trimethylborat aber nicht aufgenommen ist, stellt sich mir die Frage, ob ich, da Borat durch die Verbrennung freigesetzt wird, den Stoff als potentiell krebserzeugend einstufen muss.

  • Frag doch mal beim DVS, dem Deutschen Verband für Schweißen und verwandte Verfahren, nach.

    Dort gibt es verschiedene Fachgruppen und Spezialisten zu den verschiedenen Themen. Unter anderem auch die Fachgesellschaft Löten.

    Die Adresse findest Du hier: Kontakt DVS

    Liebe Grüße

    Jutta

    Mache die Dinge so einfach wie möglich. Aber nicht einfacher!

    Das Problem zu erkennen, ist wichtiger, als die Lösung zu erkennen, denn die genaue Darstellung des Problems führt zur Lösung.

    Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.

    Albert Einstein (1879-1955)

  • Hallo Jutta, danke für den Hinweis.

    Die DVS hatte mich an die SVL vermittelt. Die Fachexperten für Schweißen der BG haben mich ebenfalls an das DVS verwiesen, da das Verfahren alt ist und in der Regel durch andere Schweißverfahren abgelöst wurde suche ich jemanden der sich mit diesem Verfahren auskennt, daher auch meine Frage in die Gruppe.

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  • Hallo Axel,

    Es sieht leider nicht so aus als würde hier jemand dieses Schweißverfahren kennen, ich leider auch nicht

    die üblichen Flußmittel die Trimethylborat in Methanol enthalten, sind wegen des Trimethylborat als reproduktionstoxisch 1B eingestuft. Die Firmen die Trimethylborat unter reach registriert haben, haben es als reprotox 1B eingestuft auch wenn die Legaleinstufung der echa was anderes aussagt.

    Borate sind auf der SVHC Liste alle als reprotox eingestuft, nicht als cancerogen.

    Was sagt denn das Sicherheitsdatenblatt des Flussmittels?


    Ich würde den Lieferanten des Flussmittels fragen. Die kenn sich oft gut mit den verschiedenen Verfahren aus.

    grüße

    awen

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016

  • Hallo Jutta, danke für den Hinweis.

    Die DVS hatte mich an die SVL vermittelt. Die Fachexperten für Schweißen der BG haben mich ebenfalls an das DVS verwiesen, da das Verfahren alt ist und in der Regel durch andere Schweißverfahren abgelöst wurde suche ich jemanden der sich mit diesem Verfahren auskennt, daher auch meine Frage in die Gruppe.

    Oh....ich hätte erwartet, dass Dir der DVS definitiv weiterhelfen kann.

    Ich bin Schweißfachingenieurin und wir bilden auch Schweißer aus, aber vom Gas-Flux Verfahren habe ich bisher noch nichts gehört.

    Aber wir haben auf der Arbeit ein Archiv mit alten Büchern zum Thema Schweißen, da werde ich mich mal auf die Suche machen und auch mal mein Netzwerk bemühen.


    Ansonsten probier doch mal hier Dein Glück: Kontakt Löten

    Liebe Grüße

    Jutta

    Mache die Dinge so einfach wie möglich. Aber nicht einfacher!

    Das Problem zu erkennen, ist wichtiger, als die Lösung zu erkennen, denn die genaue Darstellung des Problems führt zur Lösung.

    Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.

    Albert Einstein (1879-1955)

    Einmal editiert, zuletzt von jutta1977 (20. Juli 2021 um 18:39)

  • Liebe Jutta,

    herzlichen Dank für Deine Bemühungen. Ich werde auch weitersuchen und hoffe irgendwann vielleicht einer der letzten zu sein, die viele Kenntnisse mit dem Verfahren haben.

    Danke für Deine Bemühungen und ich hoffe diese werden von Erfolg gekrönt.

    Gruß

    Axel

  • Falls es kein Verfahren ohne Boroxid-Freisetzung gibt: Edelstahl MIG/MAG Schweißen setzt auch jede Menge chronisch toxische Rauche frei, die Sicherheitsmaßnahmen die dort funktionieren könnte man im Umkehrschluss auf Dein Verfahren anwenden.

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