Schalldruckpegel oder Schallleistungspegel

MiTa891

Moin in die Runde,

ich hoffe Ihr könnt mir helfen? Wofür ist der Schallleistungspegel? Zur Berechnung des Tagesexpositionspegels nimmt man ja den Schalldruckpegel.

Ich hatte aber in meiner letzten Aufgabe den Schallleistungspegel zur Berechnung genommen. Wir sollten einen Makita Stemmhammer bewerten beim Abriss im Gebäude. Mein Gedanke war: Da ich keinen festen Abstand zum Gerät habe und ich mich in einem Raum befinde und sich somit die Gefährdung erhöht. Habe ich den Schallleistungspegel, welcher auch in dB(A) angegeben ist, genommen um die höchste Gefährdung die vom Gerät ausgeht zu bewerten?
Bin ich damit auf dem Holzweg?

Ich freue mich über Antwort und wünsche euch noch ein schönes Wochenende!

Gruß Dominik

Safety-Officer

Die Schallleistung ist die raum- und entfernungsunabhängige Ursache, während der Schalldruck die entfernungsabhängige Wirkung ist.

Es ist somit IMHO nicht möglich, die Schallleistung (in dB, nicht dB(A)!) eines Gerätes zur Gefährdungsermittlung herzunehmen.

Schau mal hier, da werden die Zusammenhänge verständlich und anschaulich erklärt.

MiTa891

Moin Udo,

Danke für den Link. Also nehme ich immer den Schalldruckpegel aus dem Gerätebegleitheft und rechne mit dem Wert um eine Gefährdung zu identifizieren.

Ok, Schade dann hab ich die Aufgabe in der Prüfung falsch

Beste Grüße

Dominik

AxelS

Der Schalldruckpegel dürfte in den seltensten Fällen in der Bedienungsanleitung zum Gerät stehen, denn der ist ja ortsabhängig. Wird er angegeben, muss auch eine Entfernungsangabe zur Lärmquelle angegeben werden.

MiTa891

Moin Axel,

ich stelle kurz die Prüfungsfrage. Wir sollten prüfen, ob eine Gefährdung im Umgang mit dem Makita Stemmhammer, Modell HM 1812, beim Abriss im Gebäude besteht. Bedienungsanleitung war dabei und dort gab es diese Angaben:

Modell HM1812
Schalldruckpegel (LpA): 96 dB (A)
Schallleistungspegel (LWA): 107 dB (A)
Ungewissheit (K): 3 dB (A)

Und mein Gedanke war, aufgrund der mir nicht bekannten Entfernung zum Gerät, die sich ja teilweise auch ändert bei der Handhabung, den Schallleistungspegel zu nehmen. Ich habe dann FÜR den Arbeiter gerechnet und habe die 107 dB(A) angenommen. Laut BG Bau sind im Rohbau, Ausbau noch mal 8 dB(A) Schallpegelüberhöhungen anzunehmen plus den Faktor K von 3 dB(A) und damit liege ich ja ähnlich. Unsicherheit in Verbindung mit Zeitdruck endet meist nicht gut...

AxelS

Schau Dir das Dokument, welches Udo verlinkt hat an. Dort das Kapitel "Halbkugelförmige Freifeld Schallausbreitung, Q = 2."

Dort findest Du dann "Für eine halbkugelförmige Schallausbreitung (Q = 2) in einem Abstand von = √(1/2π) = 0.3989 m ist der Dezibel-Wert des Schalldruckpegels gleich dem des Schallleistungspegels. Weiterhin noch den Merksatz "Für jede Verdopplung des Abstands von der Schallquelle wird der Schalldruckpegel um 6 dB geringer."

Den Stemmhammer führt man ja mit der Hand => Abstand zum Ohr dürfte zwischen annäherndem Kontakt zum Gerät und max. 1m sein. Entsprechend obiger Formel entspricht der Wert des Schalldruckpegel im Abstand von ca. 40cm dem Wert des Schallleistungspegels, also 107 dB(A). Halbiert man den Abstand auf 20cm kommt man um 6dB höher und dazu jeweils noch die Ungewissheit.

Bei diesen Werten wird die obere Schwelle des Tageslärmexpositionspegels schon nach wenigen Sekunden bis Minuten überschritten.

Osha

Wir hatten eine solche Diskussion im Seminar. Dort hieß es, dass der Schallleistungspegel der Laborwert, direkt am Gerät sei.

Zur Beurteilung sei nur der Schalldruckpegel zu nutzen.

Ich hatte das bisher auch immer so gehandhabt und bin damit gut gefahren.

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Schalldruckpegel oder Schallleistungspegel

toni 2. Mai 2022 um 15:23