Argumentationshilfe für Brandschutzkonzept

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  • Hallo zusammen,

    ich hätte gerne für eine unserer Liegenschaften ein Brandschutzkonzept, da ich dort den Brandschutz unzureichend gestaltet sehe. Nun müssen wir gegenüber unserer Bauverwaltung, die das ganze idealerweise zahlt argumentieren.

    Es handelt sich hierbei um eine Bürobarracke mit Werkstatt und Fahrzeughalle. In einem weiteren Geländeabschnitt sind Bunkeranlagen und sonstige Gebäude, in denen Sprengkörper gelagert und bearbeitet werden.

    Nun gibt es zum Neubau der Verpackungshalle ein Brandschutzkonzept, welches jedoch nur das eine Gebäude umfasst.

    Das Ganze Gelände befindet sich in Baden-Württemberg mitten im Wald mit entsprechend schlechter Wasserversorgung und langer Anfahrt für die Feuerwehr.

    Nun ist meine Frage, ob es hier irgendwelche stichfesten Argumente für ein Brandschutzkonzept der gesamten Liegenschaft gibt.

    Vielen Dank schon mal

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  • Hallo,

    Nun ist meine Frage, ob es hier irgendwelche stichfesten Argumente für ein Brandschutzkonzept der gesamten Liegenschaft gibt.

    Handelt es sich hier um Bundeswehr?

    Wenn ja, würde ich hier mal auf den Untersuchungsbericht Meppen

    verweisen.

    Grundsätzlich:

    - Sicherheit

    - eventuelle Einsparungen

    etc. Am besten wäre natürlich man könnte mit offensichtlichen

    Mängeln argumentieren. Ein Ansatz kann hier zum Beispiel die

    Löschwasserversorgung sein. Wie wird diese sichergestellt?

    Wird diese ausschließlich durch die örtliche Feuerwehr sichergestellt,

    kann man natürlich mal schauen wie es um deren Leistungsfähigkeit

    in der Realität bestellt ist. Hat die örtliche Feuerwehr die notwendige

    Ausrüstung für eine schnelle Herstellung einer Löschwasserversorgung

    über lange Wegstrecken? Und wenn ja, woher kommt das Wasser und

    in welcher Menge?

    Und ist auch im Sommer eine ausreichende Löschwasserversorgung

    gewährleistet? (In einigen Gemeinden in Deutschland ist die Trink-

    wasserversorgung und damit die Löschwasserversorgung heute schon

    ein Problem, wenn es nicht genug regnet). Hinsichtlich der Leistungs-

    fähigkeit der örtlichen Feuerwehr lohnt sich meist auch ein Blick

    in die Feuerwehrbedarfsplanung. Meist findet man hier auch ungefähre

    Zahlen hinsichtlich der Personalverfügbarkeit (z.B. werktags und dann

    unterteilt nach Kräfte mit Führerschein, Führungsausbildung, AS etc.).

    usw. Ich würde genug Ansätze sehen, auch noch in anderer Hinsicht

    und damit die Notwendigkeit der ganzheitlichen Betrachtung vom

    BS in einem BSK.

    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

    Einmal editiert, zuletzt von SimonSchmeisser (26. Mai 2021 um 17:50)

  • Handelt es sich hier um Bundeswehr?

    Nein, Es ist eine Liegenschaft des Landes.

    Die Löschwasserversorgung ist momentan durch zwei Teiche sichergestellt. Zusätzlich soll nun auch noch ein unterirdischer Löschwassertank gebaut werden.

    Ich werde mal versuchen direkt von der Feuerwehr etwas zu der Thematik zu hören. Laut dem Leiter der Liegenschaft hatten die jedoch nie was zu bemängeln.

  • Hallo,

    Ich werde mal versuchen direkt von der Feuerwehr etwas zu der Thematik zu hören. Laut dem Leiter der Liegenschaft hatten die jedoch nie was zu bemängeln.

    Neija, was erwartet man auch? Kann man machen, ich würde

    es in der frühen Phase (Findungsphase von Argumenten)

    nicht tun.

    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Hallo Shalimar,

    sicher handelt es sich bei dem Betrieb um einen Störfallbetrieb? Schau doch mal in den Betrieblichen Alarm- und Gefahrenabwehrplan (BAGAP).

    In diesem umfangreichen Dokument wird auch der Brandschutz betrachtet. Falls nicht vorhanden, würde ich da ansetzen ;)

    Gruß

    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • Land = Selbstversicherer?

    Welche Konsequenzen hat der Ausfall einzelner Gebäude/Anlagen auf den Betrieb dieser Liegenschaft? Auf andere Betriebe des Landes? Ist das akzeptabel und wie lange?

    Danke, Herr Schmeisser, für den Hinweis auf den Moorbrandbericht.

  • Ich habe mal bei einer Fortbildung zur Erstellung von BSK gelernt, dass das Brandschutzkonzept, zumindest wenn es behördlich "gestempelt" ist, eine baurechtliche Genehmigung darstellt und den Brandschutzteil der ursprünglichen Baugenehmigung ersetzt.

    Da wäre jetzt für mich die Frage: Was steht in der Baugenehmigung?

    Sind seit der Baugenehmigung Dinge (Um- und Neubauten, Betriebsänderungen etc.) passiert, die eine Anpassung der Baugenehmigung erfordern?

    Dann wäre das BSK eventuell sogar eine gesetzliche Pflicht.

    Und da Brandschutzkonzepte normalerweise für Betriebsgelände und nicht für einzelne Gebäude erstellt werden (dafür gibt es eventuell Teilkonzepte, damit man bei Tekturen nicht immer das ganze Konzept anfassen muss) wäre in meinen Augen der von Dir erwähnte Neubau Grund genug, sich das Ganze mal systematisch anzuschauen.

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  • Hallo,

    ich glaube man sollte zwei Punkte nicht vernachlässigen:

    1: Baden-Württemberg, da ist es mit dem BSK und

    generell mit dem BS immer so eine Sache. Da habe

    ich schon so einiges erlebt, vom Industriegebiet mit

    nahezu keiner Löschwasserversorgung, bis hin

    zur kommunalen Einrichtung (als Mieter) in einem

    wohlbekannten Schwarzbau ohne jeden BS.

    2: Es ist das Land....

    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010