Mitführen von Medikamenten in der Produktion

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  • Hallo zusammen,


    bei uns wird aktuell über die Lebensmittelsicherheit diskutiert. Unser QM möchte, dass die MA keine Medikamente im Produktionbereich mitführen.

    Es soll und darf nichts in das Produkt gelangen. Die MA dürfen ihre persönliche Sachen in der Warte aufbewahren. Die Warte ist innerhalb von < 3 Minuten zu erreichen.


    Ist das erlaubt? Natürlich sind ausnahmen für lebnsnotwendige Medikamente möglich.



    Danke schon mal!

    Halil

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  • Es soll und darf nichts in das Produkt gelangen. Die MA dürfen ihre persönliche Sachen in der Warte aufbewahren. Die Warte ist innerhalb von < 3 Minuten zu erreichen.


    Ist das erlaubt? Natürlich sind ausnahmen für lebnsnotwendige Medikamente möglich.

    Ganz normaler Produktschutz ist bei uns auch so ....

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • Hallo,


    welche vom Arzt verordneten und lebenswichtigen Medikamente müssen denn völlig unvorhersehbar innerhalb von sec. eingenommen werden?

    So streng ist die Medikamenteneinnahme selbst auf dem Beipackzettel nicht definiert... 3x Täglich - Morgens vor der Arbeit, Mittagspause, abends nach der Arbeit...


    Weiterer Punkt: Im Hygienebereich oder Labor ist das Trinken eh kritisch zu betrachten - Tabletten werden in der Regeln mit Flüssigkeit eingenommen und eine Spritze direkt an der Anlage setzen... hach... wie aufregend.

    Wenn ein Notfall auftritt und der Mitarbeiter es nicht mehr von seinem Arbeitsplatz zu seinem Spind schafft (Allergieschock, Diabetes, etc), dann würde ich den Notarzt sofort rufen. Aber dann ist der Produktschutz auch nicht mehr wichtig (Betriebsrisiko...).


    Stelle ich mir auch interessant vor: Arbeiten unter Atemschutz und dann noch direkt Medikamente einnehmen wollen...

    ...hmmm... medizinisch verordnetes Canabis-Rauchen gegen Schmerzen... ?


    Aber Spass beiseite:

    "...Die Warte ist innerhalb von < 3 Minuten zu erreichen...." Finde ich als Vorgabe und Ansatz richtig und würde ich auch postulieren.

    Beste Grüße aus Mainz


    E.weline



    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker


  • welche vom Arzt verordneten und lebenswichtigen Medikamente müssen denn völlig unvorhersehbar innerhalb von sec. eingenommen werden?

    So streng ist die Medikamenteneinnahme selbst auf dem Beipackzettel nicht definiert... 3x Täglich - Morgens vor der Arbeit, Mittagspause, abends nach der Arbeit...

    eventuell Asthmatiker?

  • Astmatiker, ja, z.B. Salbumatol- oder Fenoterol-Spray als Initialgabe bei akutem Anfall,

    auch z.B. Benzodiazepine als Notfallmedikament bei Epileptikern zur initialen Anfallsunterbrechung, auch (und gerade) durch Laien,

    oder auch Glyceroltrinitrat (Nitro-spray) als Initalgabe bei bekannter Angina Pectoris - Anfallneigung.

    Beste Grüße,
    Udo


    Sapere aude!
    (Horaz)

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  • dann würde ich den Notarzt sofort rufen.

    Bis der da ist kann es bei einigen Erkrankungen deutlich zu spät sein.

    Aber dann ist der Produktschutz auch nicht mehr wichtig (Betriebsrisiko...).

    Kann man zumindest in der Theorie regeln, ob das dann in der Praxis funktioniert ist was anderes.

    In unserer Apotheke, Zytozubereitung gibt es z.B. die Regelung, dass die internen betrieblichen Ersthelfer die verletzte Person bis zur Schleuse bringt und der Rettungsdienst dort übernimmt, aber den Bereich nicht betritt. Ein ungeschleuster Zugang würde sonst ca. 1 Woche Ausfall des Bereiches bedeuten.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Astmatiker, ja, z.B. Salbumatol- oder Fenoterol-Spray als Initialgabe bei akutem Anfall,

    auch z.B. Benzodiazepine als Notfallmedikament bei Epileptikern zur initialen Anfallsunterbrechung, auch (und gerade) durch Laien,

    oder auch Glyceroltrinitrat (Nitro-spray) als Initalgabe bei bekannter Angina Pectoris - Anfallneigung.

    Kann man mit Genehmigung, wunderbar unterhalb der Gürtellinie in einer verschließbaren Tasche der Arbeitskleidung mitnehmen

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • Astmatiker, ja, z.B. Salbumatol- oder Fenoterol-Spray als Initialgabe bei akutem Anfall,

    auch z.B. Benzodiazepine als Notfallmedikament bei Epileptikern zur initialen Anfallsunterbrechung, auch (und gerade) durch Laien,

    oder auch Glyceroltrinitrat (Nitro-spray) als Initalgabe bei bekannter Angina Pectoris - Anfallneigung.

    Stimmt... aber ist dann der Arbeitsplatz für diese Gruppe geeignet?


    Ich denke da auch an Reinräume, die nach jedem Notfall wieder in den Zustand eines Reinraumes versetzt werden müssten...?

    Letztendlich muss das der Unternehmer definieren... auch gegen den Wunsch des QM oder etwaiger Hygieneregelungen.


    Noch was: Müssen wir als Arbeitsschützer uns wirklich auch um diese persönlichen Risiken / Sonderfälle kümmern?

    Ausnahmen bestätigen die Regel... wenn es ein Notfall ist, dann könnte das QM mit dem schweren Geschütz um die Ecke kommen... juckt mich nicht im geringsten. Menschenleben gehen vor Hygiene... Das ist das Risiko des Unternehmers. Er hätte die Arbeitsplatzbeschreibung besser verfassen müssen bzw. leistungsgeminderte oder -gewandelte Mitarbeiter versetzen müssen.

    Beste Grüße aus Mainz


    E.weline



    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker


  • Stimmt... aber ist dann der Arbeitsplatz für diese Gruppe geeignet?

    letztendlich kommt es auf den Betrieb und den Einzelfall an für den man sicherlich Lösungen findet

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

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  • Bei welchen Arbeitsplätzen ist es den angeraten, das Mitarbeiter keine Medikamente mitführen ?


    Wenn ich jetzt an die Lebensmittelindustrie denke, da könnte durch die großen Mengen, welche Hergestellt werden doch kein Medikament schaden anrichten !?


    Grüße,


    Heinz

    Wer aufhört besser werden zu wollen, der hat aufgehört gut zu sein !
    Von Marie von Ebner-Eschenbach

  • In akuten Fällen wäre ehrlich gesagt mir der Produktionsstillstand und die Hygienevorschriften egal.

    Klar... hat aber erstmal nicht viel mit deiner Ausgangsfrage zutun......


    Rettungsdienst/ Feuerwehr usw. kann im Notfall immer ohne Hygienevorschriften zu beachten in den Lebensmittelverarbeiteten Bereich.


    Es geht ja um Notfallmedikamente die nur wenige Personen immer direkt bei sich tragen müssen.... wie gesagt auch für solche Fälle gibt es Lösungen die der QM oder ein Auditor zustimmen würden

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • Bei welchen Arbeitsplätzen ist es den angeraten, das Mitarbeiter keine Medikamente mitführen ?

    Wenn MA Kontakt mit der Rohware haben oder vor offen sthendes Produkt stehen soll und darf nichts hineinfallen. Wir extrahieren Naturstoffe für unterschiedliche Firmen, darunter sind auch Pharma- und Kosemtikindustrie dabei. Diese Auflage kam auch von diese Firmen.

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  • Wenn ich jetzt an die Lebensmittelindustrie denke, da könnte durch die großen Mengen, welche Hergestellt werden doch kein Medikament schaden anrichten !?

    Naja du willst sicherlich keine Fremdkörper jeglicher Art in deinem Essen oder Getränk haben.... außerdem wird sich die Presse darauf stürzen .... mal sehen wie lange das gut geht

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • Klar... hat aber erstmal nicht viel mit deiner Ausgangsfrage zutun......

    war eher auf Axels Antwort gerichtet


    Ersthelfer die verletzte Person bis zur Schleuse bringt und der Rettungsdienst dort übernimmt, aber den Bereich nicht betritt. Ein ungeschleuster Zugang würde sonst ca. 1 Woche Ausfall des Bereiches bedeuten.

  • Stimmt... aber ist dann der Arbeitsplatz für diese Gruppe geeignet?

    Da ist die Zusammenarbeit mit dem betroffenen Mitarbeiter und dem Betriebsarzt gefragt.
    In vielen Fällen stellen derartige Erkrankungen, sofern die Mitarbeiter medikamentös sauber eingestellt sind, kein Problem dar.
    Siehe z.B. Epilepsie und Führerschein

    Beste Grüße,
    Udo


    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Naja du willst sicherlich keine Fremdkörper jeglicher Art in deinem Essen oder Getränk haben.... außerdem wird sich die Presse darauf stürzen .... mal sehen wie lange das gut geht

    Ah, ihr meint also, das so ein Schmutzfuß, die Lebensmittel vergiften könnte !?

    Hm, wenn das einer beabsichtigen würde, dann schleppt der Euch auch alles andere mit in den Laden und gibt nichts am Pförtnerhäuschen ab !


    Nichts für ungut |?

    Wer aufhört besser werden zu wollen, der hat aufgehört gut zu sein !
    Von Marie von Ebner-Eschenbach

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  • Ah, ihr meint also, das so ein Schmutzfuß, die Lebensmittel vergiften könnte !?

    Nein wir reden hier nicht über bewusstes / absichtliches Handeln....

    sondern über Unachtsamkeit .... Zufall oder wie immer du es nennen willst ...

    Es geht darum mögliche Gefahren die von unseren Produkten ausgehen zu minimieren ....ist im Grunde nichts anderes wie eine Gefährdungsbeurteilung nur nicht ausschließlich für unsere Beschäftigten sondern für alle die gutes Essen mögen*BraWu*

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • kelte:


    Ah, o.K. !


    Aber dann würde doch ein "Einnahme Verbot" in der Produktion völlig ausreichen !?

    So könnte in dringenden fällen der Mitarbeiter, seine Tablette auch schnell auf dem Flur/Toilette einnehmen !?


    Grüße,


    Heinz

    Wer aufhört besser werden zu wollen, der hat aufgehört gut zu sein !
    Von Marie von Ebner-Eschenbach

  • Aber dann würde doch ein "Einnahme Verbot" in der Produktion völlig ausreichen !?

    So könnte in dringenden fällen der Mitarbeiter, seine Tablette auch schnell auf dem Flur/Toilette einnehmen !?

    auch komplette Tabletten Dosen / Packungen können leicht aus einer Tasche fallen wenn diese z. B. nicht verschlossen ist und sich über der Gürtellinie befindet .... es geht schon alleine um das mitführen in Bereichen mit offenen Lebensmitteln.


    Deshalb gibt es solche Lösungen, wie z. B. das der Mitarbeiter seine Medikamente im Schichtleiterbüro abgeben kann und dort einnehmen oder im Notfall wissen seine Kollegen wo diese schnell zu finden sind

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

    Einmal editiert, zuletzt von kelte ()