Besuch von der VBG

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  • Guten Morgen,


    ich muss euch da mal eine Geschichte erzählen. Vor ca. 14 Tagen bekam ich einen Anruf aus Mainz. Unserer Regionalstelle der VBG. Am Apparat war eine junge Frau, die mir ersteinmal Grüße

    von unserem derzeitigen TAP übermittelte. Grund des Anrufs war folgender. Sie und eine Kollegin befinden sich in der Ausbildung bei der BG zur TAP und im Mai wäre die Prüfung vor der BG.

    Ihr Vorgesetzter und Mentor (unser TAP) hat uns da empfohlen und an mich verwiesen. Ich wäre da bestimmt ihnen hilfsereit und unterstützend. Folgendes Anliegen: Sie würden uns gern besuchen und eine Begehung durchführen. Dies würden sie dann für Ihre Prüfung im Mai benutzen. Ob ich da etwas für sie tun kann.

    Leider empfangen wir im Moment bei uns im Haus keine Besucher. Aber direkt ablehnen wollte ich auch nicht. "Ich seh mal, was ich für sie beide tun kann?" Also auf zum Chef und mein Anliegen dargelegt. Ablehnen wäre schlecht, da die wahrscheinlich den Part des in pensiongehenden Kollegen (zurzeit unser TAP) bei uns übernehmen werden. Also durfte ich ein Konzept ausarbeiten, wie wir diesen Besuch durchführen könnten. Konzept wurde angenommen. Anruf bei der VBG, Termin klargemacht.


    Der Termin war am Freitag. Die beiden Damen tauchten auf (ich hatte sogar einen Parkplatz reserviert). Ok. Kurze Vorstellungsrunde. "Dann stellen Sie uns doch mal ihr Unternehmen! vor".

    Ich hatte ein Präsentation vorbereitet. Am Ende dieser P. wären die grundlegendenen Fragen, wie Arbeitsschutzmanagementsystem, Sibe, Ersthelfer, Brandschutzhelfer, Organisationsstruktur etc. geklärt gewesen. Ab der vierten Folie bin ich nicht mehr zu Wort gekommen. Es tauchte eine Frage auf, die natürlich von uns gern beantwortet wurde. Von da ab haben die ihren Fragenkatalog abgearbeitet. Ich hatte keine Möglichkeit mehr meine Präsentation zu halten. Irgendwann kam ich dann doch nochmal zu Wort. Drei Folien später war ich wieder abgemeldet. Die Präsentation habe ich dann nicht mehr fertig präsentieren können. Vier Stunden später die Begehung im Haus. Es war mittlerweile Freitag 11:30 Uhr. Da ziehen die doch eine knallharte Begehung durch. In einem Lagerraum waren gekennzeichnete Feuerlöscher aufgehängt. Ein einzelner Löscher stand in der Ecke. "Warum steht der da? Dieser ist aufzuhängen und zu kennzeichnen!" Hallo? Das ist ein Lagerraum. Wahrscheinlich wird dieser hier nur kurzfristig gelagert. Wir haben diverse große Baustellen in unseren Häusern. Brandschutzsanierung.

    Beide Damen legten auf einmal ein Tempo und eine schärfe in die Begehung, die wir nicht mehr nachvollziehen konnten.

    Vor allem das Tempo. Plätzlich konnte es nicht mehr schnell genug gehen. (Wochenende?)


    Wir haben eine höhenverstellbare Laderampe (Scherenhubbühne). Höhe 120 cm. Die Bühne war hochgefahren. Dadurch war an der Ladekante kein Geländer. Ist die Bühne unten, ist ein Geländer für den festen Part der Laderampe vorhanden. "Da muss ein Geländer hin"! Ich wusste, dass das falsch war. Mir fiel aber beim besten Willen nicht ein, warum diese Feststellung falsch war.

    (Recherche: DGUV 208-006 Hebebühnen müssen nach der Benutzung in Ruhestellung [also unten]).


    Begehung beendet. "Sie bekommen von uns einen Bericht. Auf Wiedersehen". Es war schon alles sehr freundlich. Aber die Art und Weise empfand ich dann doch ein wenig befremdlich. Wir haben da echt etwas auf die Beine gestellt. Ich habe da echt Arbeit reingesteckt, den beiden Damen der BG etwas zu bieten.


    Das hatte ich mir ein wenig anders vorgestellt. Das das kein Pillepalle werden würde war auch mir klar. Aber so wiederum auch nicht.


    Naja. Ich wünsche beiden Damen der BG für Ihre Prüfung alles Gute. Viel Erfolg.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf


    Gruß Mick

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  • Hi Mick,


    so sollte es eigentlich nicht sein.


    Was den Damen sicherlich noch fehlt ist ein gewisses Einfühlvermögen.

    Letztlich haben die vergessen, sie wollten ja was.


    Ich wäre dabei auch sauer geworden, ganz klar. Eine Konfrontation wäre dann sicherlich vorprogrammiert und eine Eskalation auch möglich.


    Letztlich war das kein offizieller BG-Besuch, sondern ein Entgegenkommen von euch. Eine Gefälligkeit. Fair sollten dann beide Seiten bleiben.


    Falls ihr jetzt wirklich einen Bericht bekommt, gehe den sachlich durch und teile deine Punkte dann entsprechend schriftlich mit. Deine Bedenken setze dann auch in cc zu deinem TAP. Vielleicht kann man dann etwas geraderücken.


    Wir hatten kürzlich ein anderes Erlebnis: Unsere TAP war von uns ganz angetan und fragte an ob wir die BG bei der TAP-Ausbildung nicht unterstützen würden. Hier werden wohl einige Vorzeigebetriebe gesucht. Nach deinen Ausführungen komme ich da ein wenig ins Grübeln.


    Viel Glück.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.





    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Mick,


    habe ich auch schon mehrfach durch - also Besuche zur Prüfungsvorbereitung neuer TAP.


    Versuche dir einfach mal zu vergegenwärtigen, dass eine solche Situation sowohl für den Mentor, als auch den Neuling eine besondere ist. Der Mentor MUSS formal supergenau sein, um dem Neuling zu zeigen, dass er seinen Mentorenjob zurecht hat. Der Neuling will zeigen, dass er "fit" ist und alle Regularien beherrscht. Da ist "Pingeligkeit" vorprogrammiert. Das "dealen" mit diskussionsfähigen Situationen und Zuständen kann und macht kein Neuling. Das hierzu erforderliche Fingerspitzengefühl kommt erst mit der Erfahrung, der Textsicherheit und den persönlichen Beziehungen.


    Der Bericht wird i.d.R. kein "offizieller" Begehungsbericht, sollte aber durchaus als solcher gehandhabt werden.


    Ich habe nach solchen Begehungen immer sehr fruchtbare Gespräche sowohl mit dem Mentor, als auch mit dem Neuling geführt und der Ton war da meist sehr viel entspannter.


    Also, mach dir da mal keinen so grossen Kopp. Wenn du die Sache gut gemacht hast, wovon ich ausgehe, dann kommt die BG, ähnlich wie bei Waldmann und mir, sicher öfter auf dich zurück und das ist immer positiv zu sehen.


    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Hallo Mick,


    ich kann Michaels Antwort zu 100% bestätigen. Ich habe da die selben Erfahrungen gemacht wie er.

    Deinen Eindruck der Begehung solltest Du als Antwort auf den Bericht ruhig zum Ausdruck bringen. Auch auf der "anderen Seite" lebt man von konstruktiver Kritik!


    VG

    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • Guten Morgen,


    danke für Eure Erfahrungen. Ich bin ja gar nicht "pikiert" wegen der Abweichung (die ja keine ist). Aber (ich kann es gar nicht beschreiben) die Art und Weise fand ich an mancher Stelle "seltsam". Auch die plötzliche Eile. Die kamen mir, wie zwei Raubvögel vor. Kreisen über dem Gebiet und stürzen sich wie ein Falke auf "die Abweichung" und beißen sich fest.


    Übrigens, der Mentor war gar nicht dabei. Der saß daheim im Warmen.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf


    Gruß Mick

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  • Guten Morgen,


    danke für Eure Erfahrungen. Ich bin ja gar nicht "pikiert" wegen der Abweichung (die ja keine ist). Aber (ich kann es gar nicht beschreiben) die Art und Weise fand ich an mancher Stelle "seltsam". Auch die plötzliche Eile. Die kamen mir, wie zwei Raubvögel vor. Kreisen über dem Gebiet und stürzen sich wie ein Falke auf "die Abweichung" und beißen sich fest.


    Übrigens, der Mentor war gar nicht dabei. Der saß daheim im Warmen.

    Da Du zu den Erfahrenen zählst, weißt du ja: "Leben und Leben lassen..." Das müssen Neulinge erst noch lernen... musste ich auch. Am Anfang ist man immer penibel genau... und erwartet, dass das, was man feststellt "das Maß aller Dinge" zu sein hat. Erst nach und nach kommt die Erfahrung dazu... und der Mangel an Zeit, so dass man die wirklich brennenden Baustellen fokussiert und kleinere Abweichungen zur Kenntnis nimmt und solange nachhakt bis sich da auch was tut.

    Und die plötzliche Eile... wie schon gesagt: Es war Freitag, die beiden hatten sich verquatscht... wahrscheinlich hatten Sie auch eine Vorgabe, wie lange so eine durchschnittliche Begehung sein sollte... denen wurde eventuell auch gesagt, dass Unternehmen im Tagesgeschäft auch nicht ewig Zeit haben, Unternehmer ungehalten werden, wenn man ihre Mitarbeiter von der Arbeit abhält und, und, und... ;)

    Beste Grüße aus Mainz


    E.weline



    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker


  • Hallo E.weline,


    das hast du sehr nett geschriee. Aber das waren keine "unerfahrenen" Kolleginnen. Das sind bestimmt zwei Seiteneinsteigerinnen bei der BG.

    Das heißt sie haen eine gewisse Erfahrung. Wir haben auf Anfrage durch beide, die Möglichkeit gegeben bei uns eine Begehung zu üben. Das geht auch mit ein wenig Fingerspitzengefühl. Es geht gar nicht mal so sehr darum, dass "Abweichungen" gefunden wurden. Das war zu erwarten. Im Gegenteil, hat uns das doch auch gezeigt, wo wir nachlegen müssen. Wir haben den klar gemacht, dass wir den ganen Tag für beide geblockt hatten. Da wäre nicht zu einem Problem geworden. Das wurde von Anfang an so kommuniziert.

    Aber gut jetzt........

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
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    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf


    Gruß Mick

  • Hallo Mick,

    ja das kenne ich auch. Allerdings war bei uns die Nachfolgerin des Immissionsschutzzuständigen des Landratsamtes. Nach der wirklich pingeligen Begehung war ihr Vorgänger zufrieden und ein Bericht kam auch nicht. Wir haben natürlich den Mangel beseitigt, damit es uns bei der nächsten Begehung nicht auf die Füße fällt.

    Realitätsnahe Prüfungsorte sind doch sowieso besser als die blanke Theorie!


    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)