Welche Stoffe gehören ins Gefahrstoffkataster?

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  • Mal ne andere Frage zu diesem Thema:

    Was antwortet Ihr auf die Frage was für ein Sinn / Welchen Nutzen macht/hat das Gefahrstoff-Kataster?

    :010:

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  • Mal ne andere Frage zu diesem Thema:

    Was antwortet Ihr auf die Frage was für ein Sinn / Welchen Nutzen macht/hat das Gefahrstoff-Kataster?

    Überblick über notwendige Maßnahmen bei Lagerung und Transport, Vor- und Nachsorgeuntersuchungen, Brandschutz, Substitution etc. Die Liste ist der Ausgangspunkt fast aller Ermittlungen. Ohne Überblick ist das nicht zu schaffen. Ungeachtet aller gesetzlichen Vorgaben halte ich das für einen logischen Arbeitsschritt, aus dem sich alles weitere ableiten lässt.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Na, da kann man einiges antworten.

    Als mitgeltendes Dokument ist es Teil der Gefährdungsbeurteilung.

    Im Gefahrfall sind Einsatzkräfte froh, wenn sie entsprechende Informationen erhalten können.

    Intern ist es auch ganz gut, wenn man sieht, was man da so alles rumstehen hat.

    Gesetzliche Vorgabe ist es ja sowieso.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Überblick über notwendige Maßnahmen bei Lagerung und Transport, Vor- und Nachsorgeuntersuchungen, Brandschutz, Substitution etc. Die Liste ist der Ausgangspunkt fast aller Ermittlungen. Ohne Überblick ist das nicht zu schaffen. Ungeachtet aller gesetzlichen Vorgaben halte ich das für einen logischen Arbeitsschritt, aus dem sich alles weitere ableiten lässt.

    Steht das alles bei eurem drinnen? meine Betriebe haben eher eine abgespeckte Version

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  • Steht das alles bei eurem drinnen? meine Betriebe haben eher eine abgespeckte Version

    Ja, ich versuche zumindest, alles so in Excel-Spalten darzustellen. Das ist mit Aufwand verbunden.

    Die Informationen zur arbeitsmedizinischen Vorsorge beziehe ich u.a. aus der GESTIS-Datenbank. Das SDB ist oft zu ungenau.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Ja, ich versuche zumindest, alles so in Excel-Spalten darzustellen. Das ist mit Aufwand verbunden.

    Die Informationen zur arbeitsmedizinischen Vorsorge beziehe ich u.a. aus der GESTIS-Datenbank. Das SDB ist oft zu ungenau.

    Wenn ich das für alle Betriebe machen müsste würde ich nie fertig.....


    z.B. jetzt im Frühjahr, da bestellen die Betriebe "just in time" ihre Pflanzenschutzmittel (PSM), die gehören auch ins GStK, manche sind gleich aufgebraucht (die könnte man evtl. raus lassen?) aber bei einigen bleibt immer ein Rest übrig der dann für die nächste Spritzung oder nächste Saison übrig bleibt. Nun gibt es tausende von PSM viele mit gleichem Wirkstoff aber andere Zusammensetzung andere einfach mit anderen Namen.... wenn ich jetzt von z.B. 10 Betrieben das GStK führen müsste, müsste ich ständig auf dem Hof sein und schauen was neues bestellt wurde... (die Info wird dann auch nicht automatisch weitergeleitet oder so...)


    Tschja und der Landwirt, der macht sich damit so wenig wie möglich Arbeit, schreibt nur das notwenigste auf, wenn es überhaupt geführt wird....oftmals gibt es dann nur die Inventurlisten (zwei mal im Jahr). Dann komme ich und will das Kataster sehen, bekomme dann entweder fragende Blicke (mittlerweile nicht mehr) oder werde gefragt ob ich das nicht machen könnte... oder die Frage "Wofür?" - gesetzlich gefordert wird viel, aber geprüft nur im Ernstfall...oder wenn die BG kommt... die sehen gar nicht ein warum sie noch mehr Schreibkram ausführen müssen, weil sie gar nicht die Zeit haben den Nutzen daraus zu ziehen...


    Versteht Ihr mein Problem?

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  • Sind das die Betriebe wo irgendwann die Kanister mit E605 auftauchen und keiner wusste mehr, dass man sowas hat?

  • Wenn ich das für alle Betriebe machen müsste würde ich nie fertig.....

    ähm, ja, solche Kunden betreue ich auch. Ich pflege Kataster wo teilweise 1000 - 2000 und mehr Stoffe und Gemische verwendet werden.

    Aber dennoch, wenn die Liste einmal erstellt ist muss man diese nur pflegen. Einmal im Jahr Verbrauchsmengen anpassen, archivieren was nicht mehr passt, neue SDB anfordern wenn die ein gewisses Alter erreichen. Neues einpflegen (das wenn es der Kunde anmeldet)


    Zu jedem neuen Stoff muss ja dann auch eine GB durchgeführt werden.


    So ein Kataster lebt nun mal. Der ist per se nie fertig.

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  • oder die Frage "Wofür?"

    na weil er verantwortlich ist, für sich, seine Mitarbeiter / Familie, die Natur ... sprich uns alle welche seine Produkte konsumieren sollen. Daher sollte er wissen was er aufs Feld bringt. (das wäre meine Antwort)

  • Anne,


    ein paar Anmerkungen zum Thema:


    1. Auch in einem Kataster kann ich Stoffe zusammenfassen. Hast du also PSM, bei denen der Wirkstoff das gefahrauslösende Moment darstellt, gib im Kataster z.B. an "PSM (xxx- haltig) wie z.B.: Floh Ex, Bienentod, Wühlmauskiller..."

    In meinem letzten Betrieb habe ich beispielsweise Natronlaugelösungen, die von unterschiedlichen Herstellern mit unterschiedlichen Namen eingekauft wurden, lediglich unter einem Eintrag geführt. Natürlich macht es einen Unterschied ob du 2% oder 80% hast, aber hier kann man auch wieder gruppieren.


    2. Ein Kataster muss keine Tabelle sein. Hast du einen Betrieb, mit beispielsweise lediglich 10 Gefahrstoffen, kann ich für den Umgang mit Gefahrstoffen eine GB erstellen (muss ich ja sowieso) und die erforderlichen Infos dort hinterlegen.


    2.1. In einem übersichtlichen Betrieb kann allein eine saubere Archivierung der Lieferscheine mit ein bisschen Zusatzleistung die Anforderungen an ein Kataster erfüllen.


    3. Wenn du nicht in einem Grossbetrieb mit hunderten von Gefahr- (Arbeits-) stoffen bist, beschränke die Eintragungen auf das in der GefStoffV geforderte Minimum. Eine, wie in einigen Beiträgen beispielhaft genannte, eierlegende-Wollmilchsau-Tabelle macht hier m.E. keinen Sinn. Dafür hättest du auch, verständlicherweise, grosse Widerstände zu überwinden.


    und zu deiner eigentlichen Frage:


    Für den Landwirt selbst hat das Kataster vielleicht keine überragende Bedeutung (wenn ich meinen Bauern frage, kann der mir eh aus dem Stehgreif alles was er auf dem Hof hat runterbeten), aber er kann sich damit relativ einfach eine Menge Ärger ersparen...


    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • die sehen gar nicht ein warum sie noch mehr Schreibkram ausführen müssen, weil sie gar nicht die Zeit haben den Nutzen daraus zu ziehen...

    Spätestens dann wird es wichtig


    Chemiunfall in der Jagst - Dünger tötet Tausende Fische - Wissen - SZ.de (sueddeutsche.de)

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

  • Danke für die Antworten, jetzt habe ich wieder ein paar Argumente, die gehen mir manchmal einfach aus.


    Die Landwirte sind sich Ihrer Verantwortung schon bewusst, sie stört nur dieser Unmengen an Papierkram, den sie immer leisten müssen. (nicht nur im Arbeitsschutz)


    Das mit dem Zusammenfassen habe ich auch schon mehrfach Vorgeschlagen. Ich werde aber in keinem Betrieb anfangen die Kataster zu führen, dass haben meines Erachtens die Verantwortlichen selbst zu machen. Was auch der Sinn und Zweck ist....

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  • pätestens dann wird es wichtig


    Chemiunfall in der Jagst - Dünger tötet Tausende Fische - Wissen - SZ.de (sueddeutsche.de)

    Habe gerade den Zeitungsausschnitt gelesen. Wäre interessant zu wissen, ob der Betreiber der Mühle wassergefährdende Stoffe hätte lagern dürfen. Mal sehen, ob ich fündig werde.

  • Nein, dürfte er nicht, zumindest nicht in der Menge. Soweit mir bekannt, gab es da auch ein Verfahren.

    Die rechtlichen Vorgaben wurden im Anschluss auch ein wenig angepasst.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Wäre interessant zu wissen, ob der Betreiber der Mühle wassergefährdende Stoffe hätte lagern dürfen. Mal sehen, ob ich fündig werde.

    Der Mühlenbetreiber bekam einen Strafbefehl von 6300 Euro. Ob diese Strafe, anhand der großen lagernden Menge des wassergefährdendes Stoffes verhängt wurde, ist mir nicht ganz klar.

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