Arbeitsschutzschuhe nicht getragen -> wie damit umgehen?

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  • dann wurde hier der falsche Schuh gewählt und es muss in Besprechung mit BA ggf. eine orthopädische Zusatzleistung erfolgen.

    Das kann sein, aber ich habe die Erfahrung gemacht dass bei Mitarbeitern die im Sommer mit Sandalen (oder in meinem Fall waren es Flipflops) an der Werkbank stehen(wollen) dies eine von vielen möglichen Ausreden ist/sein kann.

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  • Meine möglichen (SiFa) Antworten:

    • Ich trag die seit XX Jahren nicht, es ist noch nie was passiert - Glück gehabt. Damit das so bleibt gehst Du jetzt bitte zu Deinem Spind und ziehst die Schuhe an!
    • ich trag die seit XX Jahren nicht, es hat noch nie jemand was dazu gesagt... (kann er mit Foto belegen, nicht mal der Betriebsrat sagte was) - Glück gehabt. Damit das so bleibt gehst Du jetzt bitte zu Deinem Spind und ziehst die Schuhe an!
    • Ich kriege Stinke Füße in euren blöden Plastikschuhen ......... (sind ja meistens nicht wirklich die bessere Qualität die angeboten wird) - Welche Schuhgröße hast Du? Komm nächsten Montag in mein Büro und wir probieren ein paar alternative Schuhe an. Bis dahin gehst Du jetzt bitte zu Deinem Spind und ziehst die Schuhe an!
    • Chef weiß bescheid , ich muss die nicht tragen... - Ich spreche mal eben mit dem Chef. Du gehst jetzt bitte zu Deinem Spind und ziehst die Schuhe an!
    • meine Füße schmerzen nach einer Stunde Tragezeit unterträglich - Welche Schuhgröße hast Du? Komm nächsten Montag in mein Büro und wir probieren ein paar alternative Schuhe an. Bis dahin gehst Du jetzt bitte zu Deinem Spind und ziehst die Schuhe an!
    • wenn ich mich hocken muss, schneidet der Schaft ins Bein - Welche Schuhgröße hast Du? Komm nächsten Montag in mein Büro und wir probieren ein paar alternative Schuhe an. Bis dahin gehst Du jetzt bitte zu Deinem Spind und ziehst die Schuhe an!
    • gegen Mittag kann ich kaum noch laufen, dann brennen meinen Sohlen wie Feuer - Welche Schuhgröße hast Du? Komm nächsten Montag in mein Büro und wir probieren ein paar alternative Schuhe an. Bis dahin gehst Du jetzt bitte zu Deinem Spind und ziehst die Schuhe an!

    Ja, ich kann natürlich immer wieder gerne die "Verantwortungsdiskussion" anfangen, aber ihr kennt meine Ansicht hierzu mittlerweile. ICH habe in solchen Fällen auch schon mal eine Drehbank abgestellt - da gehen die Augen sowohl bei dem MA als auch bei seinem Chef ganz schön weit auf!!!! (Wie auch schon mehrfach angesprochen, hatte ich hierzu auch die Rückendeckung meiner GF.)

    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Meine möglichen (SiFa) Antworten:

    • gegen Mittag kann ich kaum noch laufen, dann brennen meinen Sohlen wie Feuer - Welche Schuhgröße hast Du? Komm nächsten Montag in mein Büro und wir probieren ein paar alternative Schuhe an. Bis dahin gehst Du jetzt bitte zu Deinem Spind und ziehst die Schuhe an!

    Hier ist die richtige Antwort: Einlagen (und dazu passende Schuhe) besorgen. Termin beim Orthopäden, dringend. Solange "standardisierte" Einlagen verwenden, die sofort verfügbar sind. So etwas:

    pasted-from-clipboard.png

    Natürlich Betriebsarzt konsultieren für die "endgültige" Einlage.

  • Das ist doch nicht Aufgabe einer Sifa Führungsaufgaben zu übernehmen. Es sei denn es ist vertraglich so vereinbart.

    Ja... da kenne ich auch einen. Der Ist Betriebsleiter und SiFa in Universalfunktion... Das fand unser Dozent bei der BG RCI grenzwertig - er muss halt zwei Hüte strikt trennen.

    Beste Grüße aus Mainz

    E.weline

    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker

  • Hier ist die richtige Antwort: Einlagen (und dazu passende Schuhe) besorgen. Termin beim Orthopäden, dringend. Solange "standardisierte" Einlagen verwenden, die sofort verfügbar sind. So etwas:

    pasted-from-clipboard.png

    Natürlich Betriebsarzt konsultieren für die "endgültige" Einlage.

    ...da frage ich die MA immer gerne, welche Einlagen sie denn in Ihren 19,95 € Schuhen bekannter Schuhketten tragen (also die völlig ohne etwas, das auch nur den Anschein eines Fußbettes hat). Oder ob sie sonst nur barfuß laufen. Oder ob sie zu jeder Jahreszeit ausschließlich Sandalen tragen. Oder...

    Ihr könnt euch denken, welche Antworten da kommen...

    Also lange Rede - kurzer Sinn: Ich denke ich konnte sehr gut wirkliche Problemkinder von renitenten Verweigerungsexemplaren unterscheiden. Mit ersteren habe ich mich ausführlich und umfassend beschäftigt. Die anderen habe ich -s.o.- auf ihre Tragepflicht verwiesen und diese entsprechend durchgesetzt. Ich hatte keine Lust mich hier auf fruchtlose Diskussionen einzulassen.

    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

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  • Mir ging es nur um die Schmerzen :)

    Gegen Renitenz ist das ganze Arsenal von oben anzuwenden - schlussendlich sagt aber selbst die BG, wenn sich die Mitarbeiterin gegen Sicherheitsschuhe eigenmächtig durchsetzt, "Dann lassen wir das so."

    Ich hatte das hier schon berichtet. In einer Wäscherei geht es um billig und schnell. Die Fluktuation ist enorm, wenn man jemanden drei Monate halten kann, ist das schon ein Sechser im Lotto.

    Eine Mitarbeiterin, die seit 10 Jahren die selbe Maschine mit der selben Bewegung bedient wollte einfach keine Sicherheitsschuhe tragen. Ihre persönlich angefertigten Schuhe für knapp 100 EUR hat sie noch an dem tag, an dem sie sie erhalten hat, in den Müll geworfen, nichts gesagt, weg waren sie. Begründung: sie haben gedrückt.

    Fazit: wenn ein Mitarbeiter "unkündbar" ist, ist der Sicherheitsschuh nicht durchzusetzen.

  • ...Oder ob sie sonst nur barfuß laufen.

    Also ich trage fast ausschließlich Barfußschuhe. Nur der notwendige Sicherheitsschuh und meine Hausschuhe sind keine. Hat man sich erst einmal an einen Barfußschuh gewöhnt, möchte man keinen anderen mehr.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Also ich trage fast ausschließlich Barfußschuhe. Nur der notwendige Sicherheitsschuh und meine Hausschuhe sind keine. Hat man sich erst einmal an einen Barfußschuh gewöhnt, möchte man keinen anderen mehr.

    Dann komme ich zum Umkehrschluß: Hat man sich erstmal an (s)einen Sicherheitsschuh gewöhnt, trägt man ihn auch. :saint::saint::saint:

    Back to topic: Alle meine Vorrschreiber haben mit den zu durchlaufenden Stufen Recht.

    Ob und wie die Stufen durchlaufen werden, ist aber sowohl von der akuten Gefährdung in der Auffindesituation, wie auch von der Person abhängig.

    Irgendjemand hat hier mal geschrieben, dass er den Leuten, mit denen er reden möchte, ein Bonbon anbietet. Genialer Eisbrecher für genau solche Situationen! Wenn man dann die Frage nach dem Warum auch noch vorwurfsfrei über die Lippen kriegt, bekommt man auch eine ehrliche Antwort, denke ich.

    Liebe Grüße
    Micha


    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

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  • Hi

    es ist Richtig

    -Reden,

    -Lösung suchen

    aber Fakt ist

    Trägt ein Mitarbeiter nicht die gemäß einer Betriebsanweisung vorgeschriebene persönliche Schutzkleidung, kann das zu einer Kündigung des Arbeitsverhältnisses führen.

  • Trägt ein Mitarbeiter nicht die gemäß einer Betriebsanweisung vorgeschriebene persönliche Schutzkleidung, kann das zu einer Kündigung des Arbeitsverhältnisses führen.

    Theoretisch ist das schon richtig, aber in der Praxis sieht das oft anders aus. Da gibt es nicht mal eine Abmahnung.

    Ich sehe da zwei Gründe:

    1. Man will die Harmonie im Unternehmen erhalten und das Betriebsklima nicht negativ beeinflussen. Dem möglichen Konflikt wird lieber aus dem Weg gegangen.

    2. Wenn der Mitarbeiter "unkündbar" ist, weil er/sie durch niemand anders ersetzt werden kann und weil man sehr auf ihn angewiesen ist, dann lässt man ihn lieber machen wie er/sie denkt.

  • Ich füge meinem letzten Beitrag noch folgendes hinzu: Schmerz ist der beste Lehrer und der zweitbeste ist die Wiederholung.

    Führt zwar dazu daß der Beschäftigte erst einen Arbeitsunfall erleiden muß, um Einsicht zu erlangen, aber wenn es eben nicht anders geht dann ist das vielleicht der einzige Weg.

  • Wenn der Mitarbeiter "unkündbar" ist, weil er/sie durch niemand anders ersetzt werden kann

    Jeder ist ersetzbar.

    Führt zwar dazu daß der Beschäftigte erst einen Arbeitsunfall erleiden muß, um Einsicht zu erlangen, aber wenn es eben nicht anders geht dann ist das vielleicht der einzige Weg.

    Das kann nicht unser Ziel sein, ansonsten können wir den Arbeitsschutz vollständig vergessen und darauf vertrauen, dass die Beschäftigten anhand entsprechender negativer Erfahrung schon selbst lernen, wie man es richtig macht.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Lese ich das jetzt richtig, dass hier einige es vorziehen unbequeme Maßnahmen dem aktiven Dialog mit den betreffenden Mitarbeitern vorzuziehen? Seid Ihr so abgehoben, dass ihr keine Lust mehr habt Euch mit deren Problemen auseinander zu setzen oder sich mal auf Augenhöhe zu begeben? Sorry, dann solltet Ihr etwas an Eurer Strategie ändern.

    Bei mir habe ich festgestellt, dass Schockbilder und Geschichten und Filme da nichts bringen. Wirksamer ist der Hinweis auf das, was sie in ihrer Freizeit möglicherweise nicht mehr werden tun können, wenn sie eine Verletzung der Füße hatten, weil sie keine PSA getragen haben. Wir zeigen Verantwortungsbewußtsein und nicht diese "Friss oder stirb"-Methoden!

    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Lese ich das jetzt richtig, dass hier einige es vorziehen unbequeme Maßnahmen dem aktiven Dialog mit den betreffenden Mitarbeitern vorzuziehen? Seid Ihr so abgehoben, dass ihr keine Lust mehr habt Euch mit deren Problemen auseinander zu setzen oder sich mal auf Augenhöhe zu begeben? Sorry, dann solltet Ihr etwas an Eurer Strategie ändern.

    Bei mir habe ich festgestellt, dass Schockbilder und Geschichten und Filme da nichts bringen. Wirksamer ist der Hinweis auf das, was sie in ihrer Freizeit möglicherweise nicht mehr werden tun können, wenn sie eine Verletzung der Füße hatten, weil sie keine PSA getragen haben. Wir zeigen Verantwortungsbewußtsein und nicht diese "Friss oder stirb"-Methoden!

    Gruß Frank

    Hallo Frank,

    Nur immer zu reden und die MA im Gespräch drauf Hinzuweisen was sie falsch machen und was sie ändern sollten funktioniert leider auch nicht bei jedem. Irgendwann muss es eben "unbequeme Maßnahmen" geben. Diese Maßnahmen sind aus meiner SIcht aber durch die zuständige Führungskraft durchzuführen.

    Schockbilder, Geschichten oder Filme bringen aber sehr wohl etwas. Und zwar dann, wenn Sie eben in eine gute Untwerweisung eingefügt werden. Wenn diese nicht als monolog geführt werden sondern sich die MA aktiv daran beteiligen (können) ist es noch Zielführender! Und wenn man, so wie Du schreibst, den Leuten sagt was sie in Ihrer Freizeit nicht mehr tun könnten, ist das auch nichts anderes als Geschichten zu erzählen bzw. ein geistiges Zukunfts-Schockbild zu vermitteln. Das finde ich in Deiner Aussage etwas Widersprüchlich.

    Viele Grüße aus der Oberpfalz

    Michael


    Freile d´Erfahrung is na ned aso do, owa des wird scha... (Max Grünzinger)


  • Franks Ansatz ist sicher nicht falsch, die andere Perspektive von Michael kann ich aber auch nachvollziehen.

    Letzten Endes ist es wirklich abhängig von den Leuten die unterwiesen werden sollen und vom Zusammenhang, den man bespricht.

    Wir kennen aus den Seminaren sicher alle die Bilder "Finden Sie den Fehler". Der Dozent zeigt zu Beginn eines Vortrages ein Foto aus der Praxis und die Seminarteilnehmer sagen, was ihnen auffällt. Vor allem TAPs, die als Dozenten arbeiten haben viele Bilder aus dem Alltag zu zeigen. Automatisch entwickelt sich im Seminar ein Gespräch.

    Ein ähnlicher Einstieg ist auch in einer Unterweisung möglich, besonders wenn Beschäftigte dabei sind, die Deutsch nicht als Muttersprache haben. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.

    Im Fall von Hautkrankheiten gibt es immer fiese Fotos zu zeigen, ohne die das Thema nur schwer zu vermitteln ist. Solche Bilder werden daher nicht unbedingt als Schockbilder empfunden. Bilder von Kontaktekzemen gehören in dem Zusammenhang irgendwie dazu.

    Wenn nun aber regelmäßige Unterweisung zu nichts führt, sind Schockbilder vielleicht doch hilfreich. Damit macht man den Leuten schon klar, dass auch ihre Freizeit eingeschränkt wird, wenn sie bestimmte Unfälle erleiden. Zuvor würde ich aber versuchen, die tieferen Gründe für eine Ablehnung herauszufinden. Dabei kann vielleicht auch der Betriebsarzt in einem Gespräch unter vier Augen helfen. Womöglich gewinnt der Unterwiesene dann sogar Erkenntnisse, die seine Freizeitaktivitäten erleichtern.

    Irgendwann ist natürlich auch mal Schluss mit den Bemühungen und es kommen Abmahnungen etc. Dann helfen Schockbilder auch nicht mehr.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.