Ausländische Mitarbeiter/ schlechte Deutsch-Kenntnisse

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  • Hallo zusammen,

    wollte mal fragen, wie Ihr Schulungen etc macht, wenn Mitarbeiter im Betrieb Ausländer sind und eher schlecht deutsch können. In manchen Industrien ja die Regel.

    Wie kann man hier einen guten Arbeitsschutz vorran bringen?

    *TeTa*

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  • Oder Du lässt einen Kollegen die Unterweisung abhalten, der zusätzlich der Deutschen Sprache mächtig ist.

    Ich frage mich bei meinen Kollegen auch, wie diese die in Deutsch verfassten Arbeitsanweisungen befolgen... bzw. wie die Kommunikation mit den Führungskräften und direkten Kollegen funktioniert...

    Ich schlage mich mit russisch und serbisch herum..... Englisch wäre ja kein so großes Problem.

    Beste Grüße aus Mainz

    E.weline

    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker

  • 35 Nationen sind bei uns tätig, Firmensprache ist englisch, daher, Arbeits- und Brandschutzunterweisungen führe ich in englischer Sprache durch.

    Außerdem gibt es eine Firmeninterne Health & Safety Seite (online), wo ich hin und wieder etwas poste.

  • Moin,

    ich weiß ja nicht in wie weit Dir das hilft, aber bei der SVLG gibt es einige Betriebsanweisungen in Fremdsprachen.

    Vielleicht ist ja etwas passendes dabei. Für einige Grundlagen nicht verkehrt.

    SVLFG | Betriebsanweisungen

    (Nachtrag: Gerade gesehen, dass ist hauptsächlich für Landmaschinen, die hatten auch schon welcher für Bohrmaschinen, etc.

    Aber immerhin gibts eine BA Corona in vielen Sprachen)

    Viele Grüße aus Hamburg

    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Schilli (8. März 2021 um 06:46)

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  • rklobi versteht jeder Mitarbeiter ausreichend englisch?

    In vielen entsprechenden gesetzlichen Regelungen findet man ja den Passus "in einer für den Arbeitnehmer verständlichen Form und Sprache." => Der AG ist hier gefordert. Nur die Festlegung auf eine Firmensprache genügt nicht.

    Bei uns wird z.B. Deutsch in Wort und Schrift als Einstellungsvoraussetzung arbeitsvertraglich verlangt, aber auch das kann im Zweifelsfalle nicht ausreichend sein, denn wir können verträglich keine gesetzliche Regelung aufheben.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo,

    wir arbeiten in solchen Fällen mit Dolmetschern (intern oder extern) zusammen. Wenn erforderlich auch in Gebärdensprache.

    Gruß

    Andy

    Ich erhebe keinen allgemeingültigen Anspruch auf die Wahrheit, wie alle Menschen habe auch ich nur meine Sicht der Dinge!

  • SVLFG | Betriebsanweisungen

    (Nachtrag: Gerade gesehen, dass ist hauptsächlich für Landmaschinen, die hatten auch schon welcher für Bohrmaschinen, etc.

    Aber immerhin gibts eine BA Corona in vielen Sprachen)

    OT: "Betriebsanweisung für Arbeiten im Laufstall" :Lach::44: - Ist Kinderarbeit wieder erlaubt?! - Drache? Was für Dich? :D

    (https://cdn.svlfg.de/fiona8-blobs/p…-laufstall.docx)

    Ja, ich weiß was wirklich gemeint ist, aber beim Lesen des Link-Titels...

    Liebe Grüße
    Micha


    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

  • Das Spektrum mit den Sprachen bekommt man gerade im Bereich der anliefernden Speditionen sehr deutlich mit. Hier ist Englisch kaum vertreten, aber auch Russisch und Polnisch helfen nicht umfassend. Dazu kommt oft noch, dass bei Fremdfirmen oft Leute geschickt werden, die nur ihren Ortsdialekt beherrschen.

    Im Rahmen der Schulung/Unterweisung machen wir es im Hause auch wie E.weline und greifen auf Leute zurück, die das Verständnis bei den betroffenen auch Überprüfen können. Ganz besonders achten wir auf die Vermittlung von Warnausrufen, z.B. "Vorsicht, weg da!"/"Achtung"/"Stehenbleiben" wie sie im Operation auftreten. Da würde uns eine fremdsprachliche Übersetzung nicht helfen, weil die Leute es ausrufen, um vor einer direkt drohenden Gefahr zu warnen.

    Bei Unterweisungen mit Chinesen hatte ich schon den Dolmetscher direkt neben mir stehen, da die Leute selbst nur chinesisch sprechen. Auch da war der haken, dass unsere Mitarbeiter ja keine Warnungen auf chinesisch rufen können.

    Ist also auch vom Umfang der Mitarbeiter dieser Mundart abhängig. Bei kleinen Kontingenten würde ich immer versuchen, es mit einem Kollegen abzudecken, der die Informationen in beide Richtungen formulieren kann.

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

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  • rklobi versteht jeder Mitarbeiter ausreichend englisch?

    Ja, die englische Sprache ist Voraussetzung, um eingestellt zu werden. Das wird auch im Bewerbungsprozess geprüft.

    Es gibt natürlich hin und wieder Rückfragen / Verständnisfragen, z. Bsp. beim Thema Wegeunfälle, wobei die Antworten verständlich anhand von Beispielen gegeben werden. Das klappt bisher sehr gut.

  • Moin

    Laut unsern.Chef finden Überweisungen immer in dt statt.

    Hintergrund:

    Übersetzer können nicht immer die " Fachtermini( "professionell oder Kollegenübersetzer"). Oft gibt es für Wörter mehrere Möglichkeiten zum Übersetzen.

    Daher dann Unterweisungen z.B. in einfache Sprache oder mit Unterstützung von Filmen z.B. NAPO.

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

  • Hallo Zusammen

    wir unterweisen in Deutsch! bei uns wird keiner eingestellt der der Deutschen Sprache in Wort und Schrift nicht mächtig ist.

    Wir sind ein kleines mittelständiges Unternehmen und können uns keinen Dolmetscher leisten auch der Aufwand BA,s in verschiedenen Sprachen zu erstellen ist für uns zu groß.

    Allerdings bemerken wir seit einiger Zeit, das einige wenige unserer Mitarbeiter bei der Einstellung sehr gut deutsch sprachen aber mit der Zeit immer mehr schwierigkeiten mit deutsch haben weil sie in der Familie nur in der Muttersprache sprechen.

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen

  • Hallo,

    da zeigt sich ja vermehrt, dass es am Arbeitgeber liegt, welche Firmenkultur er fährt...

    Bei uns war BILLIG, BILLIG, BILLIG ... und es wurde gefühlt alles eingestellt, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Und noch viel schlimmer: diese sind dann intern auf verantwortungsvolle Positionen (Produktion) gewechselt worden.

    Somit haben wir an Konstellationen zu knabbern wie z.B.

    - russischer MA ohne richtige Deutschkenntnisse

    - Automechaniker

    - kein Verständnis für GMP und Hygiene

    Da passieren dann so Sachen, wie: führt eigene Reparaturen durch, unter fragwürdigen Hygienischen Bedingungen und QM flippt aus, wenn sowas nicht richtig Dokumentiert ist...

    Bloß weil Chef Geld sparen wollte... Gerade ist der Produktionsleiter gekündigt worden, den man aus diesem erlesenen Pool hinaufbefördert hatte... und nun müssen mehrere Abteilungen seit Monaten hinter dem Aufräumen... Wer's braucht...

    Aber es passiert nun ein Umdenken - Qualifikation, Fortbildungen sollen das nun retten...

    Beste Grüße aus Mainz

    E.weline

    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker

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  • Die Mitarbeiter kommen aus Osteuropa. Bildungsstand schlecht. Englisch nicht vorhanden. Deutsch schlecht.

    Anweisungen usw. in der jew. Sprache ist klar, Dolmetscher wäre eine Idee während der Schulungen.

    Das schwierige ist, Arbeitsschutz in "Fleisch und Blut" zu integrieren, wisst ihr? Nicht nur so lala...

  • ...wir haben Kunden, die den Mitarbeitern Deutschkurse anbieten. Ist die Sprachbarriere erst einmal überwunden, kann auch Platz für dein "Fleisch und Blut" sein.

    Ich erhebe keinen allgemeingültigen Anspruch auf die Wahrheit, wie alle Menschen habe auch ich nur meine Sicht der Dinge!

  • Ich hatte das selbe Problem, oft wenn ich Flanschschulungen oder SCC 1 geben musste, wobei Deutsch, Englisch kein Problem ist.

    Da sitzen dann 15 Leute aus dem osteuropäischen Raum mit bestenfalls rudimentären Deutschkenntnissen und einer Ihrer Kollegen hat dann den Übersetzer gespielt.

    Ich wollte als Mitarbeiter eines Dienstleisters der diese Schulungen anbietet, das nach dem 2 mal nicht mehr verantworten. Es ist schön wenn man sich Dolmetscher leisten kann, das ist bei kleinen Dienstleistern oft nicht der Fall. Das heißt im Umkehrschluss das es sich eher größere Unternehmen "leisten" können Ihre Schulungen mehrsprachig abzuhalten

    Meiner persönlichen Meinung nach sollten die Mitarbeiter die geschult/ unterwiesen werden müssen die Möglichkeit haben der Schulung zu folgen.

    Die die Mitarbeiter zu den Dienstleistern schicken wälzen diesen Part ab.

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.

    Francis Picabia 1879-1953

    Viele Grüße Mario

  • Bei uns ist Amtssprache Deutsch. Die Reinigungskräfte sprechen auch alle Deutsch.:44::44::44::44:

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

    Einmal editiert, zuletzt von Mick1204 (8. März 2021 um 15:08)

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  • Das mit der Amtssprache haben wir bei uns ja auch in verschiedenen Richtungen gespielt. Da wurde dann auch der Wunsch eines Windkraftunternehmens abgelehnt, der alle Schulungen in Englisch durchgeführt haben wollte. Im Hafen ist Englisch aber nicht durchgängig verfügbar, da wir ja ein deutscher Hafen sind.

    Gespiegelt auf den osteuropäischen Raum hatten die eher Russisch statt Englisch als Zweitsprache. Und auf die LKW-Fahrer geschaut wird es da noch dünner. Jetzt kann man ja sagen, sind nicht unsere Mitarbeiter... aber unsere Mitarbeiter haben diese Personen vor sich stehen.

    Diese marschieren dann, wenn durch Corona die Flure nicht verschlossen sind, auch in andere Büros, z.B. PA.

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

  • Das Beste: Unterweisungen sollen ja anhand der Betriebsanweisungen stattfinden. BetrSichV sagt im §12 u.a.: "Bevor Beschäftigte Arbeitsmittel erstmalig verwenden, hat der Arbeitgeber ihnen eine schriftliche Betriebsanweisung für die Verwendung des Arbeitsmittels in einer für die Beschäftigten verständlichen Form und Sprache an geeigneter Stelle zur Verfügung zu stellen. " Aufsichtsperson wollte in einer Wäscherei BA in 30 Sprachen, inkl. Thailändisch.... Hat er nicht gekriegt.

    Lösung:

    Unterweisungen laufen etwas langsamer, die Fremdsprachler werden per "Simultandolmetscherei" durch mehrsprachige Mitarbeiter mitunterwiesen. Am Ende läuft es doch nur auf 2-3 Sprachen hinaus. Meist sind die frisch angeheirateten Asiatinnen bei bei Null europäischer Sprache (in meinem Umfeld so gewesen).

    Aktueller Arbeitgeber besteht auf Deutsch-Verständnis. Alles Andere wäre auch nicht zielführend (bei uns gibt es keine einfachen Tätigkeiten - nur hoch komplexe Anlagenbedienungen - ca. drei Jahre Anlernzeit).

  • Hallo zusammen,

    führe Unterweisungen bei Bedarf auch mit Übersetzer durch und lasse diesen auf dem Unterweisungsnachweis mit unterschreiben.

    Leider sind wir es, die unter dem Strich das Complince Level gerade ziehen müssen.

    Wie heißt es so schön in der DGUV A A1:

    Der Unternehmer hat...

    In dem Sinne, frohes schaffen.

    Gruß ASM10