Psychische Gefährdungsbeurteilung - Einordnung

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  • Hallo Freunde,

    ich brauche auch in dieser Kategorie euren Rat.

    Ein Kunde sieht Bedarf an der GB, Psych. Nun gibt es die drei etablierten Instrumente Beobachtungsinterview, Moderationsverfahren und Mitarbeiterumfrage. Alle Instrumente haben gewisd ihre Berechtigung, auch wenn ich persönlich den Eindruck habe, dass die Mitarbeiterumfrage das allseits favourisierte Verfahren zu sein scheint. Auf die vollzogene Befragung folgt oft eine grafische Darstellung der Auswertung.

    Frage: Werden dort Mittelwerte abgebildet?

    Was mir an der Mitarbeiterumfrage Unbehagen bereitet, ist die Möglichkeit des Einflusses auf die Statistik durch den Nachteil des Mittelwertes.

    Denn wenn der Jäger links am Hasen vorbei schießt, danach rechts, dann ist der Hase im Mittelwert tot. Oder in der GBU wird aus 😂😐😭 im Mittelwert 😐. Die positiven und negativen Extremwerte geraten abhanden. Wie seht ihr das?

    Rahmenbedingung:

    Viele BGen, Baua, Gda, DGUV, diverse Dienstleister - und alle haben ihre Schriften und Empfehlungen.

    Und dazu noch meine Kunden-Arbeitgeber mit dem Anspruch: Es muss was geschehen; lieber gestern als heute.

    Deren Betriebsräte trommeln: Wann passiert endlich was geschehen!

    Und dazu noch ich als SiFa in totaler Verwirrung: Ich sehe vor Bäumen den Wald nicht mehr.

    Fragen:

    Gibt es einen Ratgeber, der die drei Instrumente vorstellt und deren Verwendung in der Praxis nach Eignung bedarfsgerecht einordnet? - Und idealerweise erste Schritte zur Umsetzung anbietet?

    Kann ein Unternehmen ohne professionelle Hilfe (Dienstleister) überhaupt eine wirkunsvolle, erfolgreiche GBU durchführen?

    Nach welchen Kriterien entscheidet sich ein Unternehmen für welches Instrument?

    Wie bereitet sich ein Unternehmen idealerweise auf die Durchführung der GB, Psych vor?

    Ufff, mir schwirrt der Kopf. :wacko::wacko::wacko:

    Kann mir jemand helfen?

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  • Hallo Kolleg/innen,

    im Anhang einige Unterlagen, bzw. Infos.

    Ich persönlich, halte moderierte Gruppengespräche für die beste Lösung.

    Anonyme Umfragen helfen in der Regel nicht weiter.

    MfG

    ASD Schäfer

  • Fast jede BG hat dazu Dokumente und bei manchen gibt es auch entsprechende Seminare. Ich habe bei meiner Praktikumsarbeit z.B. den Impuls Test durchgeführt. War meiner Meinung nach gut durchführbar, mit klarer Auswertung. Andere Tools gehen auch. Einfach mal mehrere ansehen.

    Wichtig, es geht nicht um die Bewertung einzelner Personen, das muss auch klar vermittelt werden und somit scheiden kleinste Gruppen schon einmal aus.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • ++++++

    Hallöchen,

    Ich bedanke mich!

    Sollte noch jemand Vorschläge parat haben, lasst es mich wissen!

  • Hallo Ingo,

    mir ging es 2013 ähnlich wie dir jetzt ....

    Hier habe ich mich entschlossen ein eigenes Tool zu erstellen ...

    durchgeführt in einer moderierten Mitarbeiter Befragung.

    Die BG wahr zufrieden das Gewerbeaufsichtsamt Mittelfranken hat meine Tool für interne Schulungen genutzt und mir verschiedene Firmen vorbei geschickt ....von wegen Best Practice.


    Geht alle man muss nur wollen

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

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  • VBG - Die VBG

    Lass Dich doch unterstützen

    Gruß tanzderhexen

    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

  • Hier habe ich mich entschlossen ein eigenes Tool zu erstellen ...

    durchgeführt in einer moderierten Mitarbeiter Befragung.

    Ist das öffentlich ?

    Gruß tanzderhexen

    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

  • Anbei findest du den Fragebogen .....

    DANKE

    Gruß tanzderhexen

    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

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  • Anbei findest du den Fragebogen .....

    Auch mein Dank.

    Hallo Kelte,

    und

    1) Wie bist du mit den Fragebögen organisatorisch vorgegangen?

    2) Wie hast Du alle an einen Tisch, unter einen Hut bekommen?

    3) Hast Du vorher Vereinbarungen mit allen möglichen Beteiligten getroffen?

    Ich hab jetzt genug Links von Arbeitsmaterial gesammelt; das ist alles schön und nett. Aber seelenlos. Die wirkliche Praxis sieht doch ganz anders aus.

    * Da ätzen Betriebsräte rum.

    * Geschäftsführer fordern und fördern nicht.

    * Die SiFa wird schon machen. Weiß nicht wie und macht gute Mine.

    * Der Betriebsarzt rührt sich erst, wenn alles zur Unterschrift vorbereitet ist.

    Fazit:

    - Zum Davonlaufen.

    - Ich habe Engelchen und Teufelchen auf der Schulter hocken.

    Teufelchen:

    +Denk an den Datenschutz,

    +mach das ja Anonym,

    +es kann nur ananyme Fragebögen oder Fremddienstleister geben.

    +SiFas können das nicht.

    +Lass es bloß sein

    Engelchen:

    +Geh auf die Leute zu,

    +sprich offen mit ihnen,

    +Vergiss unpersönliche Fragebögen, die decken Tenzen auf, aber keine Brennpunkte. Es kann nur das Beobachtungsinterview oder das Moderationsverfahren sein.

    +Das können auch SiFas.

    +Trau dich

    => Beide haben irgendwie Recht. Gensu so nehme ich das Dilemma wahr.

    Wie bewertet ihr das Dilemma, welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

  • Ich mache weder noch. Ich mach eine Gefährdungsbeurteilung über die psychische Belastung. Durch Umfragen und Gespräche erfährt man jedoch die Beanspruchung, da hier die individuelle Person mitmischt.

    z.B. Höhe. Jemand der schwindelfrei ist wird hier nicht belastet. Für jemand anderen ist bereits ab 1,5m Schluss. Wenn im Fragebogen nur schwindelfreie Menschen mitmachen besteht die Gefährdung also nicht?

    Ich streite mich in dem Thema momentan auch mit unseren Personalern rum, da die psychischen Gefährdungen Teil der normalen GB sind. Die Fragebögen dienen meiner Meinung nach dafür eher nicht, allerdings möchte man hier unbedingt Geld ausgeben.

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  • Für die Beurteilung psychischer "Fehl"-Belastungen sollte man einen Psychologen mit ins Boot holen, damit die Arbeitgeber und der Betriebsrat einen kompetenten Auswerter als Ansprechpartner haben. Die Sifa kenn t hier zwar den Betrieb, ist aber in den meisten Fällen kein Psychologe...

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

  • Für die Beurteilung psychischer "Fehl"-Belastungen sollte man einen Psychologen mit ins Boot holen, damit die Arbeitgeber und der Betriebsrat einen kompetenten Auswerter als Ansprechpartner haben. Die Sifa kenn t hier zwar den Betrieb, ist aber in den meisten Fällen kein Psychologe...

    sorry, aber das ist absolut nicht nötig ....

    Da es hierbei nicht um die Behandlung psychischer Erkrankung geht

    sondern erstmal nur um die Ermittlung der psychischen Beanspruchung...

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • Hallo IngoS,

    Wir haben uns für die Moderations-Variante entschieden. Alle BG,s haben zwar Checklisten und andere Hilfsmittel sie brauchen aber zum Auswerten sehr sehr viel Zeit und auch ein wenig Erfahrung.

    Ich habe mit Mitarbeiterzufriedenheitsumfragen keine guten Erfahrungen. (Ehrlichkeit der Mitarbeiter) Wir haben bei uns drei Zufriedenheitsumfragen eine vom Konzern, eine vom BR und eine vom Unternehmen selber die immer sehr unterschiedliche Ergebnisse hervor bringen. Vielleicht aus Angst um den Arbeitsplatz, aus Lustlosigkeit oder anderen Gründen. Wir haben eigentlich ein gutes Betriebsklima (Weihnachtsfeiern, Sommerfest, Teambildungsveranstaltungen unsw.)

    Aber in den letzten Jahren habe ich den Eindruck das einige Mitarbeiter den anderen Mitarbeitern die Butter auf dem Brot nicht gönnt, deshalb haben wir die Moderation u. Auswertung durch einen ext. Anbieter gewählt.

    Die Ergebnisse waren sehr gut und gegenüber den internen Umfragen sehr überraschend für uns weil der Moderator einiges aus den Mitarbeitern heraus gekitzelt hat was sie sonst für sich behalten hätten.

    Nachteil ist aber so was kostet! Hilft aber sehr!

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen

  • IngoS

    Hie mein versprochener Beitrag. :)

    Punkt 1, der wichtigste Punkt: DU BIST NICHT ALLEIN!

    Schare eine Arbeitsgruppe um Dich: Geschäftsleitung, Betriebsarzt, Personalvertretung, Sicherheitsbeauftragte, Gesundheitsmanagement, Personalabteilung, Vertreter/Leiter der wichtigsten Abteilungen.

    Punkt 2: Diskutiert die Punkte, die Du da aufgeführt hast, in der Gruppe, kommt zu einem Entschluss. Denkt auch an eine externe Beratung (Betriebsarzt hat da schon Erfahrung für 5).

    Punkt 3: Führt die GBU so durch, wie in der Gruppe besprochen.

    Punkt 4: Kommuniziert das Ergebnis und die Maßnahmen mit der Belegschaft

    Wichtig ist die Ausgangsposition: es ist eine TECHNISCHE Gefährdungsbeurteilung der erkannten Belastungen und der möglichen Beanspruchungen. Ihr braucht einen eigenen Weg, um diese Aufgabe zu lösen. Was Du zur Hand hast, sind "nur" Tools.

    Der Weg fängt übrigens noch vor jeder Methode mit der Zahlenanalyse an: Krankenrate, Verteilung der Krankmeldungen (die am meisten vertretene Krankenkasse anschreiben), Fluktuation usw. Dafür braucht Ihr die Personalabteilung. Außerdem könnt Ihr Umfrageergebisse, so denn Welche stattgefunden haben, aus früheren Umfragen auswerten usw. Auch die Themen Schichtdienst, Arbeit mit Menschen, Workload usw. könnt Ihr mit Hardfacts (Zahlen) unterlegen, z.B. in einer medizinischen oder staatlichen Einrichtung die Zahl der Konfliktfälle/Angriffe (wertungsfrei, nur die Zahl).

    Danach kommen die Festlegung der Methodik, weitere Arbeitsschritte und die Rückschlüsse - im Team.

    Allein hast Du keine Chance. Und wenn Du Dir den Schuh wider besseren Wissens allein anziehst, hast Du nur Ärger - und ein mittelschlechtes Ergebnis Deiner Bemühungen.

    2 Mal editiert, zuletzt von zzz (18. Januar 2021 um 13:29)

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  • sorry, aber das ist absolut nicht nötig ....

    Da es hierbei nicht um die Behandlung psychischer Erkrankung geht

    sondern erstmal nur um die Ermittlung der psychischen Beanspruchung...

    Da gebe ich dir vollkommen recht, wenn ein Mitarbeiter über/unterfordert ist mit seiner Tätigkeit oder das Betriebsklima nicht stimmt, ist der Chef und kein Psychologe gefragt.

    Unsere Prüfliste psychische Belastung ist übrigens zwar komplizierter, aber inhaltlich recht ähnlich.Bei uns ist auch verschiedene Schichtarbeit ein Thema

    Ich moderiere und wir definieren gleich Maßnahmen .

    PR ist anwesend, ggf. auch Betriebearzt.

    Und abhänig von der Firma kann es SEHR unterschiedliche Belastungen innerhalb von Bereichen kommen, aber auch ggf. von Teams.

    Interessant in diesem Zusammenhang ist sicher auch Fluktuation und Krankheitstage in machen Bereichen.

    Anonymisiert gibt es das ggf. von der Personalabteilung.

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

    2 Mal editiert, zuletzt von de Uil (18. Januar 2021 um 16:57)

  • Unsere Prüfliste psychische Belastung ist übrigens zwar komplizierter, aber inhaltlich recht ähnlich.Bei uns ist auch verschieden Schichtarbeit ein thema

    Ich moderiere und wir definieren gleich Maßnahmen .

    PR ist anwesend, ggf. auch Betriebearzt.

    genauso wie wir es gehandhabt haben .... wichtig ist es die Beschäftigten bei dem Thema abzuholen und viel kommunizieren .... um was es geht eben nicht das alle im Betrieb verrückt sind (auch wenn es man manchmal glauben könnt)


    Das brauchen wir erstmal nicht:032:

    Viele Grüße aus Mittel:Franken: