Arbeiter geklettert in eine sogenannten „Ballierungsmaschine“ und wird eingeklemmt.

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  • Schrecklich.


    Da stellt sich die Frage nach einer Not-Stopp-Reissleine entlang des Förderers.

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    ... viele Grüße vom Waldmann.





    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Die Reißleine ist meiner Meinung nach der falsche Ansatz. Da drauf hat keiner was zu suchen, also muss das verhindert werden anstatt einen Notaus für den Fehler des Betretens einzubauen.

  • Da drauf hat keiner was zu suchen,

    Grundsätzlich richtig


    Not-Stopp-Reissleine

    Ein von jeder zugängigen Stelle erreichbarer Not-Halt-Schalter mit Reißleinensystem über die gesamte Länge des Förderbandes hätte ohne Details zu kennen den Unfall vielleicht doch verhindern können.

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

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  • Die Reißleine ist meiner Meinung nach der falsche Ansatz. Da drauf hat keiner was zu suchen, also muss das verhindert werden anstatt einen Notaus für den Fehler des Betretens einzubauen.

    Moin,


    nicht der falsche Ansatz, sondern ein Ansatz.

    Der Bediener ist in die Anlage eingestiegen (hier auf das Band). Das das nicht ok war, wusste er, denke ich, sehr wohl. Er hat nicht darüber nachgedacht. Sein Vorsatz war in seinen Augen richtig: Bandstopp = Produktionsstopp = unnötige Kosten.


    Bis hierhin ist damit schon alles falsch gelaufen.


    Der Not-Stopp wäre aber seine Rettung gewesen.

    Alle Förderbänder und Stetigförderer sind Killer!


    Alle Massnahmen sind nur Puzzle-Teile. Jedes Teil für sich ist wichtig.

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    ... viele Grüße vom Waldmann.





    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Hallo,

    verstehe ich das richtig: Ich erwarte, das mein Chef eine Sicherung einbaut, damit der Arbeiter eine zusätzliche Sicherung hat, sollte er etwas tun, was er nicht darf?

    Wer weiß, wie oft schon auf das bewegte Band gestiegen wurde........und es ging doch immer gut!

  • Hallo,


    ich denke eigentlich auch, eine Reißleine wäre der verkehrte Ansatz. Hier suggeriere ich dem MA ja, das er den Fehler, also das betreten des Bandes, machen kann. Wenn es brenzlig wird kann er ja immer noch die Reißleine ziehen.

    Besser wäre aus meiner Sicht eine Lichtschranke, die das Band sofort stoppt wenn jemand oder auch etwas auf das Band will.

  • Durch das Stillsetzen im Notfall (NOT-HALT) sollen Risiken , hierzu zähle ich vor allem das menschliche Fehlverhalten, beseitigt werden.

    Ergebnis der GFU

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

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  • Besser wäre aus meiner Sicht eine Lichtschranke

    Wenn es umsetzbar ist

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
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  • Durch das Stillsetzen im Notfall (NOT-HALT) sollen Risiken , hierzu zähle ich vor allem das menschliche Fehlverhalten, beseitigt werden.

    Ergebnis der GFU

    Meine Meinung: ein Not-Aus/Not-Halt beseitigt keine Risiken, sondern begrenzt ggfs. die Auswirkungen.

    Eine Ferndiagnose ohne die Anlage gesehen zu haben ist schwer, aber es fällt mir schwer zu glauben das der Förderer so der Maschinenrichtlinie entspricht.

  • Hallo,

    verstehe ich das richtig: Ich erwarte, das mein Chef eine Sicherung einbaut, damit der Arbeiter eine zusätzliche Sicherung hat, sollte er etwas tun, was er nicht darf?

    Wer weiß, wie oft schon auf das bewegte Band gestiegen wurde........und es ging doch immer gut!

    Falscher Ansatz:


    Ein Fehlverhalten soll nicht toleriert werden!!!


    Die Reissleine kann aber Leben retten und darum geht es.

    Förderbänder sind Killer. Schaut euch diese Dinger in bestimmten Industriebereichen einmal an. Umlenkrollen werden verkleidet, Fördergurte an diesen mit Holzkeilen versehen, damit man keine Einzugsstellen hat, Spannrollen werden abgedeckt, und so weiter. Eine Reissleine ist kein Kostenfaktor. Lichtschranken verdrecken in den Bereichen und sind oft Störquellen.

    Diese Bänder sind oft sehr lang. Ein einzelner Arbeiter hat keine Chance da wieder rauszukommen. Es gibt BG-Bereiche, die haben mit abgerissenen Armen und anderen Dingen zu tun. Da ist es völlig egal ob der Arbeiter da jetzt nicht sein darf. Er ist es trotzdem.


    Warum soll ein Pilot einen Fallschirm bekommen? Der Dödel soll ja auch fliegen und nicht irgendwie aussteigen und wenn dann ist er selber schuld?


    Es ist doch für einen Arbeitsschützer absolut zweitrangig ob ein Förderer irgendeiner Richtlinie entspricht. Das würde mich an dieser Stelle überhaupt nicht interessieren. Erkenne ich einen Mangel ---für mich wäre das gravierend---, dann gehört der abgestellt. Meint ihr denn Unfälle passieren nur an Maschinen ohne Zulassung? Sind alle Maschinen nach CE sicher? Ich wünschte das wäre so einfach.


    Leute, das ist unser Job. Der hat auch etwas mit dem Bauchgefühl zu tun. Das ist mir pers. wichtig. Diese Förderbänder habe ich in allen Formen und Farben schon selber gesehen.


    Das sind Killer.

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    ... viele Grüße vom Waldmann.





    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • "Als ein Kollege des Verunfallten, der sich während des Geschehnisses außerhalb dessen Sichtweite befand, die Schmerzschreie seines Mitarbeiters hörte, eilte er zu ihm, stoppte die Presse und versuchte, ihn aus der Maschine zu befreien. Die Beine des Geschädigten waren jedoch so in die Kette verwickelt, dass er von Kräften der Feuerwehr Weißenhorn aus der Maschine befreit werden musste."

    Quelle= http://www.bsaktuell.de

    Die Reissleine kann aber Leben retten und darum geht es.

    Der Kollege wäre für eine Reißleine dankbar gewesen

    schwer zu glauben das der Förderer so der Maschinenrichtlinie entspricht.

    Richtlinie , Vorschriften hin oder her. Ich habe leider auch schon viele nicht gesicherte Anlagen und Bänder gesehen

    Leute, das ist unser Job.

    Wer das nicht versteht sollte sich was anderes suchen

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

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  • verstehe ich das richtig: Ich erwarte, das mein Chef eine Sicherung einbaut, damit der Arbeiter eine zusätzliche Sicherung hat, sollte er etwas tun, was er nicht darf?

    Genau das ist die Pflicht des Arbeitgebers.

    Es ist nun mal eine alltägliche augenscheinliche Tatsache, dass Menschen sich nicht immer regelkonform verhalten.

    Störungsbeseitigungen im laufenden Betrieb kommen, obwohl untersagt, immer wieder vor, genau so wie Manipulationen an Sicherheitseinrichtungen, um sich die Arbeit zu erleichtern.

    Das sind alles "vorhersehbare Störungen" die in der Gefährdungsbeurteilung berücksichtigt werden müssen.

    Mittlerweile ist die Maßnahmenhierarchie (S)TOP auch im ArbSchG explizit Verankert.

    Der AG muss eine technische Maßnahme ergreifen. "Bleib da weg, das ist gefährlich" ist eine verhaltensbezogene Maßnahme, das kann man nur dann zur Anwendung kommen lassen wenn Maßnahmen mit höherer Systemsicherheit bereits ausgeschöpft sind.


    In diesem Fall wäre eine Einhausung des Bandes, Lichtschranke, Gewichtssensor (Müll ist leichter als Mensch), Reißleine etc. mögliche Sicherheitsmaßnahmen, von denen zwingend etwas umgesetzt hätte werden müssen.


    Gruß

    Schmandhoff

  • ...........und genau darum geht es doch.


    Jede zusätzliche technische Massnahme könnte etwas verhindern. Vorher ist es nur Theorie, hinterher freut sich zumindest der Verunfallte.


    Wenn ich mir aussuchen MÜSSTE: Armbruch oder Arm ab .................., lassen wir das lieber.


    Und auch wenn ich mich wiederhole. Das ist unser Job. Diese Arbeit kann ich nur vor Ort sehen. Irgendwelche tollen Programme oder tools bringen mich damit nicht weiter.

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    ... viele Grüße vom Waldmann.





    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)