Planung von Hilfe nach Unfall für die Unfallbeteiligten

ANZEIGE
ANZEIGE
  • Tach zusammen.

    Gleich vorweg: Ich hab im Forum gesucht, finde aber nicht wirklich was.

    Ich hab letzten Freitag eine Begehung mit einem SEHR motivierten und auch "über-den-Tellerrand-blickenden" Sibe gemacht. Er ist neu im Unternehmen und hat einige Ideen.

    Unternehmen: LKW Fuhrbetrieb. Einsammeln von Speiseresten und Bioabfällen im Nahbereich (ca. 60km) um eine Großstadt.

    Er kommt aus einem sehr ähnlichen Unternehmen da war ALLES geregelt bis ins Kleinste, nur hat er keinen Zugriff mehr darauf.

    Unter anderem kam er auf den Gedanken (und den finde ich SEHR gut) das man eine Art Fahrplan erstellen sollte der im Falle eines Arbeitsunfalls durchgeführt werden soll. (Nichts überkandideltes; Soll praktikabel sein)

    Also sprich:

    Unfall passiert (jetzt mal angenommen etwas schwerwiegendes mit Einfluss auf die Psyche des Fahrers)

    --> Erste Hilfe des Verunfallten durch Fahrer

    --> Anruf beim Chef

    --> Chef ruft sofort BG an und erbittet Psychologische Unterstützung.

    Sowas in der Art

    Wie seht ihr das? Hat einer einen guten Ablauf für so etwas? Oder vielleicht Hinweise wo ich dazu was finden könnte?

    Danke

    Mike

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Mike

  • ANZEIGE
  • Hi Mike,

    ich finde den präventiven Ansatz sehr gut. Im Falle eines Falles sollte jeder wissen, was zu tun ist.

    Ihr solltet eine individuelle Lösung für euren Betrieb finden und nicht ein "fremdes Ablaufschema" kopieren.


    Grüße,

    CW

    "Machen ist wie wollen, nur viel befriedigender"

    5. Buch Mose, Kapitel 22, Vers 8:

    Wenn du ein neues Haus baust, so mache eine Lehne darum auf deinem Dache, auf daß du nicht Blut auf dein Haus ladest, wenn jemand herabfiele.

  • Hallo Mike,

    das ist bei uns ....

    - Thema in den Unterweisungen

    - in der Reglung für Erste Hilfe schriftlich hinterlegt

    - im Alarmplan mit Ablauf und Telefonnummern für jeden Bereich festgehalten

    das muss wachsen und ist für jeden Betrieb sehr speziell

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • nur hat er keinen Zugriff mehr darauf.

    Nimm doch den SEHR motivierten Sibe mit ins Boot. Selbst wenn er keinen Zugriff mehr auf irgendwelche Unterlagen hat, wird er den inhaltlichen Input für das Vorhaben sicherlich noch leisten können. Eine Mitwirkung von Fahrpersonal solltest du auch überlegen, schließlich sind diese Mitarbeiter auf der Straße, kennen die Praxis besser und geben dir gleich ein Feedback über die Alltagstauglichkeit des "Ablaufs".

    Gruß

    Andy

    Ich erhebe keinen allgemeingültigen Anspruch auf die Wahrheit, wie alle Menschen habe auch ich nur meine Sicht der Dinge!

  • ANZEIGE
  • Ich finde die Idee auch sehr gut. Wir haben zwar einen Notfallplan für den Verunfallten. Sollte ein Unfallverursacher involviert sein, so ist dieser sicherlich auch psychisch Angeschlagen, dass hatten wir bisher noch nicht auf den Schirm.

    Life is what happend to you while you busy making other plans

  • bei uns befinden sich alle Infos, die der Fahrer benötigen würde im Fahrerhandbuch.

    haben die auch... und da soll es rein. Und in die GB.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Mike

  • Ihr solltet eine individuelle Lösung für euren Betrieb finden und nicht ein "fremdes Ablaufschema" kopieren.

    JA. Natürlich. Aber ich brauche Ideen/Punkte die ich beachten muss. ;)

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Mike

  • ANZEIGE
  • Wie seht ihr das? Hat einer einen guten Ablauf für so etwas?

    Moin Mike,

    ich habe an einem Seminar der UKH zum Thema Gewaltprävention, Psyche und Hilfe nach Ereignissen, die eine schwere psychische Belastung für die Betroffenen bedeuten, teilgenommen. Da gab es sehr gute Ablaufschemata. Was der Auslöser der psychsichen Belastung ist, ist ja erst einmal egal, aber in diesem Seminar ging es dann auch um die "psychische Soforthilfe". Das war wirklich klasse. Ich bin mir sicher, dass Deine BG auch so etwas im Angebot und entsprechende Spezialisten hat. Frage einfach mal nach. ;)

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Quelle: Uni Giessen

    arbeits-und-wegeunfaelle.pdf

    Gruß tanzderhexen

    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

  • Quelle: Uni Giessen

    arbeits-und-wegeunfaelle.pdf

    Hallo,

    ich liebe dieses Forum!

    Genau das wollte ich heute auch erstellen, denn hier weiß auch keiner, was er machen muss - und mit den Vorgaben der DGUV kommen meine Spezis auch nicht klar (wenn sie denn die überhaupt lesen...).

    Noch eine Frag dazu: Ist bekannt, aus welchem Dokument das stammte? Sieht mir irgendwie nach einer Art Handbuch aus... Kapitel 5.2...

    Ich bin auf der suche nach was praktischem, das ich den Führungskräften in die Hand geben könnte... Mit unserer Datenbank kommen die auch nicht klar, habe ich das Gefühl...

    Viele Grüße

    E.weline

    Beste Grüße aus Mainz

    E.weline

    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker

  • Die Universitäten haben dazu immer ausführliche Orga-Anweisungen, aus denen das wahrscheinlich auch stammen wird. Versuch doch mal über die Uni-Seite, ob du das Ganze findest.

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

  • ANZEIGE
  • us welchem Dokument das stammte

    Ablaufschema Arbeits- und Wegeunfälle — Dezernate (uni-giessen.de)

    Hab es von hier . Wir haben auch eine Verfahrensanweisung die regelt das Verhalten bei Arbeitsunfällen mit Ablaufschema und Meldekette grafisch dargestellt

    Gruß tanzderhexen

    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

  • Die Festlegung einer Vorgehensweise kann hilfreich sein. Wir haben auch so etwas und Unterweisen das auch regelmäßig. Allein die Erfahrung hat gezeigt, dass es Personen gibt die das brauchen und welche die das quasi intuitiv beherschen. Ein großer Faktor hierbei ist immer der Mentale zustand, will sagen, die Psychologischen Belastungsfaktoren.

    Das ganze zu Paiper zu bringen ist nur die eine Hälfte. Ausreichende und ernstgemeinte Übungen sind der 2te, unersetzliche Teil.

    Dazu gehört auch dem MA irgendwie klar zu machen, das man im Notfall nix falsch macht, außer man macht nix.

    Auch auf die Gefahr ausgelacht zu werden, Star Trek - Enterprise - Counselor.

    Es fehlt in der Arbeitswelt manchmal eine entsprechend geschulte Stelle.

    Auch in Bezug auf Verhaltensbasierte Gefährdungsbeurteilungen (BBS Behavior Based Safety) ist da in einer SIFA Ausbildung wenig verwertbares drin, habe zumindest ich so empfunden.

    Keine Demonstration verändert die Welt.

    Es ist die unpopuläre und stille Eigenverantwortung im Handeln jedes Einzelnen, die eine Wandlung in Bewegung setzt.:evil::saint:

  • Gruß tanzderhexen

    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

  • ANZEIGE
  • Moin,

    von unserer TAP kam nach einem tödl. Unfallereignis damals der Hinweis, für jeden Unfallbeteiligten (dazu gehören auch alle Ersthelfer!) eine Unfallanzeige zu erstellen und diese an die BG zu senden, damit auch evtl. später auftretende (psychische) Belastungen berücksichtigt werden können.

    Da reagiert ja jeder anders und teilweise deutlich zeitversetzt!

    Gruß,
    Marco


    ------------------------------------------------
    If you're going through hell...keep going!

  • Wegen dieser ganzen Mitarbeit hier LIEBE ich dieses Forum! Saugute Vorschläge... DANKE

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Mike

  • Unfall passiert (jetzt mal angenommen etwas schwerwiegendes mit Einfluss auf die Psyche des Fahrers)

    --> Erste Hilfe des Verunfallten durch Fahrer

    --> Anruf beim Chef

    --> Chef ruft sofort BG an und erbittet Psychologische Unterstützung.

    Sowas in der Art

    Also bei uns im Kreis kann über den Rettungsdienst auch die Notfallseelsorge angefordert werden. Bei schweren Unfällen mit vielen Verletzten geschieht dies weitgehend automatisch.

    Ansonsten gab es beim Fuhrpark meiner Ex-Firma eine klare Regelung, wie der Fahrer sich bei einem Unfall verhalten muss.

    Meldung an Polizei.

    Meldung an den Fuhrparkleiter. Mit diesem wurde abgestimmt, ob ein Ersatzfahrzeug notwendig ist, oder ein Ersatzfahrer usw. Der Fuhrparkleiter hat das dann in die Wege geleitet. Kontaktdaten für psychologische Betreuung war mit der Unfallkasse vorab abgestimmt, Mitarbeiter bekommt die Möglichkeit, direkt den Kontakt aufzunehmen und die entsprechende Betreuung anzufordern.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.