Metallbrandlöscher

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  • Hallo,

    in unserer Produktionshalle gibt es eine Abteilung für Aluminiumbearbeitung/zerspannung. Hier wird an einer Maschine gefräst, an der Kappsäge gesägt und an einer Bohrmaschine gebohrt.

    Es entstehen dabei grobe Aluspänen, wie auch feiner Alustaub.

    Ich würde hier gerne einen Metallbrandlöscher anschaffen.

    Desweiteren gibt es in der Produktionshalle zahlreiche Akkuschrauber, die mit Lithiumakkus betrieben werden.

    Metallbrandfeuerlöscher sind nicht nur zum Löschen von Aluminiumbränden geeignet, sondern auch für Lithiumbrände, die besonders hohe Temperaturen entwickeln können.

    Schwierig ist die Entscheidung , ob man einen 12 oder 50 kg Metallbrandlöscher anschaffen soll?

    (Metallbrandlöscher kosten zwischen 150-200 €, die 50 kg-Variante kostet knapp über 1000 €)

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  • Moin,

    brauchst du denn an jeder Stelle jetzt einen Löscher?

    Glaube ich nicht.

    Klar können die Akkus vielleicht hochgehen. Die sind in deinem Handy, in deiner Smartwatch, im Tablet, ........, kurz: überall.

    Entscheident wäre für mich zu hinterfragen wie das Risiko ausschaut.

    Wann können sich diese Akkus entzünden? Bei falscher Handhabung, also falschem Laden oder bei einer Zerstörung.

    Wie oft kommt das vor? Reeeeeeeeeeeeeeeecht selten.

    Risiko ist also akzeptabel.

    Metallbrände.

    Für einen Brand braucht es drei Dinge. Sauerstoff, der ist da. Ein brennbares Material, also eine Brandlast, auch da. Und eine heisse (hier bei Metall) eine sehr heisse Oberfläche oder Temperatur damit der Vorgang gestartet werden kann.

    Wo habt ihr jetzt diesen Zünder?

    Auch hier würde ich eine Risikoabschätzung machen.

    Dein Ansatz ist der, Metallbrände sind schwer zu löschen. Richtig.

    Er sollte aber sein, Metallbrände sollten erst gar nicht entstehen.

    Und warum sollten sich die einzelnen Sägekrümel oder Bohrspäne entzünden?

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Metallbrände kann man auch durch abdecken mit trockenem (!) Sand, Zementpulver oder Salz (NaCl) bekämpfen.

    Für 200 € bekommt man davon schon einige Säcke:

    • 25 kg Säcke Sand (Spielsand) für <3,00 €/Sack. Dann hättest Du 100 kg für 12 €
    • 25 kg Säcke Zement für ~3,50 €/Sack. Dann hättest Du 100 kg für 14 €.
    • Streusalz ist natürlich teurer. 25 kg Säcke Streusalz für ~5,00 €/Sack. Dann hättest Du 100 kg für 20 €.

    Es gibt also günstige alternativen.
    Wenn die Brandgefahr als gering anzusehen ist, tendiere ich immer zu Sand.1)

    1) Damit haben wir während meiner Ausbildung mal den "brennenden" Spänekübel neben der Drehbank in der Ausbildungswerkstatt gelöscht. Die Anführungszeichen, weil ich einräumen muß, dass dieser recht klein war und der Brand sehr (!) zeitig bemerkt wurde. (Was immer gut ist)

    Liebe Grüße
    Micha


    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

  • :huh:.........der billige Sand hat keine Folgekosten.

    Wartung und Tausch entfällt, aufbewahrt in einer Kst.Box sicherlich unbegrenzt haltbar und auch einfach zu entsorgen, da kein Sondermüll.

    Im Winter sogar als Rutschhemmer zu gebrauchen.

    .
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    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.


    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

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  • Es gibt also günstige alternativen.
    Wenn die Brandgefahr als gering anzusehen ist, tendiere ich immer zu Sand.1)

    1) Damit haben wir während meiner Ausbildung mal den "brennenden" Spänekübel neben der Drehbank in der Ausbildungswerkstatt gelöscht. Die Anführungszeichen, weil ich einräumen muß, dass dieser recht klein war und der Brand sehr (!) zeitig bemerkt wurde. (Was immer gut ist)

    Wurde das Feuer mit gefüllten Eimern mit Sand, direkt aus dem Sack oder mit Hilfe einer Schaufel aus der Sandbox gelöscht?

  • Wurde das Feuer mit gefüllten Eimern mit Sand, direkt aus dem Sack oder mit Hilfe einer Schaufel aus der Sandbox gelöscht?

    Mit einer Schaufel.

    Der Sandkasten war - aus meiner Erinnerung heraus- etwa so groß wie der Spänekübel und voll.

    Liebe Grüße
    Micha


    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

    2 Mal editiert, zuletzt von Micha_K (6. Dezember 2020 um 22:00)

  • Hallo,

    Sand bietet sich sicherlich an, ebenso eine Vielzahl

    an andere "Löschmittel", man denke nur an Salz

    oder auch Zement. Die Hauptproblematik bei

    diesen Löschmitteln liegt ja nicht bei der Eignung,

    sondern bei der Bereitstellung und der Handhabung.

    Ob sie sich generell eignen, hängt ja im wesentlichen

    davon ab, mit welchen Metallbrandereignissen zu

    rechnen ist. Und ob hier dann durch Draufkippen oder

    Schaufeln überhaupt ein löschen möglich ist.

    Und hinsichtlich der Bereitstellung, muss man sowohl

    die Laufwege, als auch die Gewichtsproblematik im

    Blick haben.

    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Eine kleine persönliche Geschichte:

    Das war vor Jahren (Fehlfahrben, für diejenigen, die sich noch erinnern können ;)), da habe ich mal ein Feuerlöschtraining bei RISK in Holland gemacht. Dort wurde, zur Übung mit Handfeuerlöschern, eine 5x5 m große Wanne mit Öl gefüllt und angesteckt (ja, die durften das!). Wir mussten dann mit Handlöschern angreifen. Wenn ihr jemals mit einem Feuerlöschtrainer (KriBa etc.) gearbeitet habt - vergesst den Sch... DAS war eine ganz andere Nummer und wir haben uns echt in die Hosen gemacht.

    Warum sag ich das? Wenn ihr, abgesehen von ein paar Aluminiumspänen für die im Entstehungsstadium 12 kg mehr als ausreichend sind, schon mal einen Metallbrand erlebt habt, werdet ihr ganz schnell die Idee von einem 50 kg Metallbrandlöscher vergessen. Ich bin davon überzeugt das Laien, die "mal eben einen Löscher von der Wand reißen" hier jämmerlich versagen und sich selbst in Gefahr bringen. (Bitte, dies ist nicht abwertend gemeint, sondern es ist einfach menschlich.) Dort vorherrschende Temperaturen, selbst bei "überschaubaren" Bränden sind unvorstellbar.

    Mein Tipp: Prävention durch entsprechendes Arbeiten und einen guten Draht zu den Profis offen halten...

    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Hallo,

    Es wurde hier von Zement und Salz gesprochen ?? Wenn das Zeug mal Feucht wird hat man hier einen großen Klumpen der dann leider nix mehr taugt :thumbdown:

    Liebe Leute, also wirklich...

    Es war lediglich eine Aufzählung, was sich zur Brandbekämpfung

    von einem Metallbrand anbietet, abgesehen von einem

    entsprechenden Metallbrandlöscher und Sand.

    Selbstverständlich muss es trocken gelagert sein, nur dann

    kann man es einsetzen. Das gilt auch bei Sand. Auch der

    Sand darf bei der Brandbekämpfung von einem Metallbrand

    nicht feucht sein. Ich war der Annahme, dieses dürfte bekannt

    sein.

    da habe ich mal ein Feuerlöschtraining bei RISK in Holland gemacht. Dort wurde, zur Übung mit Handfeuerlöschern, eine 5x5 m große Wanne mit Öl gefüllt und angesteckt (ja, die durften das!). Wir mussten dann mit Handlöschern angreifen. Wenn ihr jemals mit einem Feuerlöschtrainer (KriBa etc.) gearbeitet habt - vergesst den Sch... DAS war eine ganz andere Nummer und wir haben uns echt in die Hosen gemacht.

    Kann man auch in Deutschland erleben, es gibt dafür

    verschiedene Übungseinrichtungen. Und gerade aufgrund

    der Unterschiede, bin ich auch kein Freund der Feuerlösch-

    trainer, da es einen vollkommen falschen Eindruck vermittelt.

    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Dieses weitere Löschmittel habe ich unter sifa-sibe.de gefunden:

    Seit kurzem wird ein neues Löschmittel für Metallbrände angeboten, die PyroBubbles (Genius Group). Es handelt sich dabei um ein leichtes Hohlglasgranulat, das an der heißen Metalloberfläche aufschmelzen und damit den Brandherd völlig abdecken soll. Die von der Genius Group vorgestellten Expertisen klingen sehr überzeugend. Deshalb wurden durch den Verfasser zusammen mit der Fachfirma für vorbeugenden Brandschutz Deml GmbH aus Neumarkt einige Versuche durchgeführt, brennendes Magnesium zu löschen. Nach dem Entzünden des Metallbrandes wurden die PyroBubbles direkt aus einem Sack auf den Brand geschüttet mit einem überzeugenden Resultat: Der offene Brand war sehr schnell unter Kontrolle. Das Löschmaterial lässt sich dank des niedrigen Gewichts sehr leicht transportieren. Nach Ablöschen des Brandes (und einer längeren Abkühlphase) lässt sich überschüssiges Material unproblematisch wieder zurückgewinnen.

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  • Hallo,

    Ja, so neu ist das aber nicht.

    Doch an sollte sich auch die Vor- und Nachteile ansehen,

    gerade im Vergleich zu den unterschiedlichen Löschmitteln.

    So gibt es Nachteile im Vergleich zum Metallbrandlöscher,

    aber auch den Vorteil "Preisgünstiger". Betrachte ich Sand,

    Zement etc. als Löschmittel im Vergleich, sind diese natürlich

    wesentlich günstiger als PyroBubbles, dafür gibt es anderweitige

    Nachteile z.B. hinsichtlich Feuchtigkeit... usw.

    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010