Hallo
Ich bin Maxi und interessiere mich für das Berufsbild als SiFa und hab an Euch einfach mal ein paar Fragen und hoffe sehr, dass ihr mir weiterhelfen könnt.
Vorweg möchte ich mich aber vorstellen:
Ich bin frische 25 Jahre jung und bin frische Absolventin als Bachelor of Science im Bereich der Umweltwissenschaften.
Schon im Studium habe ich viel über Managementsysteme gelernt. Der Arbeitsschutz war dabei auch immer wieder Thema.
Sei es Gesetzmäßigkeiten (ArbSchG,...) oder Bereiche (PSA, Betriebsanweisungen, ...).
Ich hab dann im Arbeitsschutz ein halbes Jahr ein Praktikum gemacht und auch meine Bachelorarbeit in dem Bereich geschrieben.
Im Studium war ich als AMB tätig (als wissenschaftlicher Mitarbeiter) und habe in einem Unternehmen bei der Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen geholfen.
Ich hab dann noch ein 6 monatiges Praktikum gemacht, wo ich ein AMS aufgebaut habe (keins nach 45001, aber die kam mir dabei sehr zur Hilfe).
Erste Kenntnisse (wenn auch keine 5 Berufsjahre) sind also vorhanden
Jetzt überlege ich natürlich wie es für mich beruflich weitergeht.
Durch die Managementsysteme (welche ich liebe und schätze ) möchte ich gern in einer Kombi von allen arbeiten.
Weiß aber noch nicht genau wie ich das alles angehen soll.
Ich hab für mich das Berufsbild als EHS/ QEHS Manager entdeckt. Und ich kann mir vorstellen, dass bei ordentlicher Erklärung und Überzeugung,
vielleicht ein paar Unternehmen, wirklich Interesse daran hätten.
Ich hatte mich als Erstes darüber informiert, wie die Aus-/ Weiterbildung zur SiFa aussieht.
Klar, ich könnte auch einen Master in dem Bereich dran hängen, dass möchte ich aber nicht wirklich machen.
Außerdem gibt es bei uns in Sachsen hier keine wirklich guten Hochschulen. Die die ich gefunden habe kosten alle Geld weil private Uni.
Es gibt ein paar spannende Firmen, die ja die Aus-/Weiterbildung binnen 4 Monaten anbieten, was ich echt gut finde, da ich die Weiterbildung ungern
lange hinausziehen mag. Durch meine Praktikas, und weil ich immer fleißig gespart habe, würde ich mir die Aus-/ Weiterbildung sogar selbst finanzieren.
Ich habe eine Firma gefunden, die die Aus-/ Weiterbildung Online durchführen möchte. Sozusagen findet die Prüfung in Präsenz statt und die
eigentlichen Präsenzunterrichttage finden online am Rechner statt. Das find ich persönlich wirklich super cool, auch weil ich damit keine Übernachtungs- und Fahrtkosten hätte,
(außer die zur Prüfung und das ist es mir alle mal wert!). Ich hatte mit der BG & DGUV telefoniert und die meinten, dass meine Berufserfahrung und mein Abschluss ausreichen, sodass ich ohne 2 Jahre Berufserfahrung, die Aus-/Weiterbildung (dennoch) machen darf.
Ich schaue nun also nach einem geeigneten Praxisunternehmen. Bzw wie ich die ganze Sache ein Unternehmen "schmackhaft"machen kann.
Ich habe in der Vergangenheit hier und da in Unternehmen angefragt aber so wirklich überzeugen konnte ich nicht.
Zum einen kamen Aussagen wie:
"Wir würden wenn dann nur fertige SiFas einstellen"
oder
"Aber nur für den Arbeitsschutz? da ist uns die Tätigkeit zu wenig"
oder
"interne SiFa? das ist uns zu teuer!"
Also kam ich auf die Idee, einfach ein Konzept als EHS/ QEHS Manager vorzustellen.
Durch mein Studium sind die Umweltmanagement/ Umweltrechtsystem-Kompetenzen mehr wie vorhanden. Auch andere Kompetenzen in Richtung Immissionsschutz, Gefahrstoffmanagement und Abfallmanagement, sind da. Und Qualitätsmanagement/ Qualitätssicherung war ebenfalls Thema im Studium.
Es fehlt lediglich die SiFa.
Nun zu meinen Fragen:
wie könnte ich das alles schmackhaft darstellen? oder das bestmöglich verkaufen?
Ich muss ehrlich gestehen, ich kann schlecht einschätzen, ob eine interne SiFa sehr viel teurer ist.
Dann frage ich mich, wie man den Arbeitgeber am besten überzeugen kann, dass man an den Präsenztagen (sei es online oder tatsächlich Präsenzunterricht)
nicht im Haus ist und "lernen" muss. Ich meine, ich bin bereit, meine Weiterbildung zu finanzieren, da es ja auch Fördermittel gäbe. Aber meine Urlaubstage zu opfern?
Fände ich nicht richtig! wäre tendenziell weniger erlaubt (obwohl, bei uns im Osten... was ist da schon erlaubt?) und allgemein denke ich auch, dass die Urlaubstage in Summe
nicht reichen werden. (So aus dem Bauch heraus.)
Wie macht man das also schmackhaft? weil für die ersten 4 Monate hat der AG ja erstmal keine Vorteile?
Zumal der Umweltschutz und das Thema Nachhaltigkeit hier auch noch nicht wiiiirklich anlaufen (hier denken alle erstmal ums Überleben).
Aber ich denke, dass ich anders nicht im Arbeitsschutz reinkommen werde.
Ich hab tatsächlich überlegt im EHS erstmal mit meinem AMB zu arbeiten. Prinzipiell berät die SiFa und unterstützt - logisch das brauche ich euch nicht zu sagen - aber auf was ich hinaus will ist, GBU's, Durchführung von BA's und Gefahrstoffmanagement... führen doch die SiFa und die betreffenden Mitarbeiter des Unternehmens ein. Also die die Kenntnisse und Kompetenzen mitbringen. Hier gab es Jahrelang die Annahme "Arbeitsschutz? dafür haben wir doch eine SiFa!" Das sie aber eigentlich nur berät und unterstützt, kam nicht wirklich durch (ja ich beschreibe hierbei den theoretischen Teil mehr, als das was in der Praxis wirklich ist- tut mir leid)
Aber rein rechtlich gesehen:
bewege ich mich da zu sehr auf dünnen Eis?
Weil als Einstieg wäre es so vielleicht auch erstmal okay, um Berufserfahrungen zu sammeln. Also praktisch als AMB GBU's usw. durchführen? Oder bin ich dann (im Fall eines Unfalls) wirklich sehr schwer in der Klemme? (ja okay das widerspricht sich mit dem was ich gerade geschrieben habe, aber ja wie schon beschrieben, ich betrachte gerade mehr das theoretische als praktisch umgesetzte)
Ich muss nur auch echt sagen, dass ich es spannend finden würde, neben dem Arbeitsschutz auch weiter in meinen anderen Managementsystemen zu bleiben.
Es ergänzt sich doch ganz gut und ich durfte in einem sechs monatigen Praktikum mal ein Arbeitsschutzsystem in Anlehnung an die 45001 einführen, was ich echt toll fand.
Die ganzen Prozesse zu definieren, ohne das man sich nach AMS zertifiziert, hat den Unternehmen echt gute Arbeitsschutzprozesse geschafft, wodurch sie durch Dokumentation jetzt gut abgesichert sind.
Ich sehe nur ein Problem im Brandschutz, weil ich dort bisher so gar keine Kenntnisse habe, und das wäre ja fürs Unternehmen genauso wichtig. Nur ist die Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten auch so lang gestreckt? - ich muss echt sagen, dass ich mich dahingehend noch gar nicht informiert habe.
Und vielleicht ist hier ja ein EHS/QEHS Manager und könnte mir etwas darüber erzählen, wie sein Berufsalltag ist? Vielleicht halse ich mir hier gerade auch zu viel auf und weiß es am Ende noch gar nicht Ich hab nur das Berufsfeld jetzt immer mehr in großen Städten gesehen und fand es super, da mittlerweile auch nicht überall zwingend die Ausbildung als SiFa verlangt wurde - was es für mich vielleicht erstmal einfacher macht?
Ich habe nächste Woche ein Gespräch im QM Bereich und würde meine Idee gern präsentieren, meint ihr das wäre gut? oder total blöd?
Die Aufgaben sind: Einführung eines QMS nach 9001 ich dachte so "why not, hat sich ja im AS noch nichts ergeben" aber mittlerweile merke ich,
dass mir das doch fehlen wird, also der Arbeits- und Umweltschutz
Ich hoffe ich kam nicht Neumalklug herüber. Weil ich ja auch neu hier bin.
Ihr habt alle so viel Erfahrung und ich hab echt Respekt davor.
Nur weiß ich was ich will und hab meine Leidenschaft gefunden, die ich einfach nur gern beruflich umsetzen möchte.
Ich danke Euch schon jetzt und wünsche Euch einen schönen Abend.
Beste Vorweihnachtsgrüße