Gefährdungsbeurteilung Dacharbeiten

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  • Hallo zusammen,

    befasse mich gerade zusammen mit einem Betriebsleiter zum Thema Montagearbeiten im Bereich von Dächern auf Einfamilienhäusern.

    GBU > Gefährdung durch Absturz.

    Bei Risikoeinschätzung und Schadensschwere sind wir schon durch, jetzt geht es um Maßnahmen bzw. ein konkretes Vorgehen auszuarbeiten, dass auf viele Baustellen im Einfamilienhausbereich projeziert werden kann.

    Konkret:

    - Monteure müssen auf ein Satteldach (Neigungen von Flachdach bis 60° möglich) hoch > Höhen sind im Bereich von ca. 5-8m.

    - in der Regel ist kein Zugang über ein Dachfenster möglich

    - Bauseits steht ein Gerüst wenn dann nur bei Neubauten bereits da

    - wenn nachträglich z.B. eine Solaranlage auf das Dach gebaut wird, muss ein sicherer Aufstieg möglich gemacht werden

    - ja ein Hubsteiger/Fahrbare Hebebühne wäre für den Aufstieg schon mal eine Sache, dann geht es aber weiter, wie können sich die Monteure am Dach anschlagen und arbeiten ?


    Gibt es unter euch jemanden der qualifiziert Hilfestellung geben kann, oder gar Kollegen die dieses Thema schon durchgearbeitet haben ?


    Mit der BG wurde auch schon telefoniert, dies hat mir aber jetzt nicht unbedingt weitergeholfen. DGUV Regeln googlen kann ich auch selber :)


    Grüße aus Bayern

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  • Hallo anrei2018,


    zum Thema Dacharbeiten findest Du fast alle notwendigen Angaben in der Gelben Mappe der BG Bau. Auch die Angaben zur Montage von Solaranlagen, die Du sicher bereits schon in der DGUV I 203-080 gefunden hast, sind hilfreich.

    Die TRBS 2121 ist, was die Notwendigkeit von Absturzsicherungen oder Auffangeinrichtungen angeht, recht eindeutig:


    Sind aufgrund der Eigenart des Arbeitsmittels oder der durchzuführenden Arbeiten Absturzsicherungen oder Auffangeinrichtungen nicht geeignetoder nicht möglich, ist die Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz vorzusehen.

    Leider sind es häufig finanzielle Gründe, weshalb auf eine Absicherung verzichtet wird und es wird zur PSA gegriffen. In dem von Dir genannten Fall (nachträglicher Bau einer Solaranlage) ist imo ein Gerüst mit Treppenturm als Zugang notwendig.

    Sollte das wirklich nicht möglich sein, können die MA sich sowohl mittels Hubsteiger (da gibt es hier im Forum bereits einen Thread zu) Zugang verschaffen, als auch mit einem Höhensicherungsgerät als PSAgA arbeiten. Als Anschlagpunkte können spezielle Klemmen genutzt werden.

    Was genau zum Einsatz kommen kann muss individuell in der GBU festgelegt werden.

    wenn Du eine konkrete Frage hast kann ich gerne versuchen die zu beantworten.


    Gruß

    Stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • Dacharbeiten - TOP Hierarchie


    T...echnisch - Gerüst aufstellen --> wenn das nicht geht, und nicht weil umständlich oder kostet viel, sondern ein triftiger Grund dann,

    O...rganisatorisch

    und dann

    P...ersonell - PSA gegen Absturz


    Bei deinen benannten Punkten geht es ganz klar in die Richtung Fassadengerüst aufstellen. Ggf. mit diagonaler Aussteifung damit keine Ankerpunkte gesetzt werden müssen.


    Beim Flachdach: Wenn Attika, dann mindestens 1m hoch, so wäre keine Absturzsicherung notwendig. Alles was niedriger ist, muss durch Seitenschutz z.B. mittels Klammern gesichert werden oder halt Gerüst stellen.

  • Hallo,


    ein Dach kann man weitgehend sicher begehen,

    es ist nur die Frage was für Maßnahmen sich anbieten:


    Betondachziegel Aufgrund vom fehlenden Falz kann ich

    diese hochschieben. Dadurch kann man sich einen

    "Gang" freimachen, der ein sicheres Auf- und Absteigen

    auf den Dachlatten erlaubt. Natürlich muss man sich

    einen solchen Gang entlang auf einem Sparren frei-

    machen und nicht mitten auf der Traglattung. Diese

    kann nämlich je nach Querschnitt/Alter leicht brechen.


    - Dachziegel: Gang freidecken oder mit einer Dachleiter.

    Durch Dachhaken (gibt es auch zum festschrauben), kann

    man eine Dachleiter gut befestigen.


    - Schieferdach: Sind Dachhaken immer vorhanden.


    Bei Dachziegel und Schieferdach bieten sich auch Besen-

    gerüste an, je nachdem was für Arbeiten man hat.


    Und wenn es um Anschlagpunkte geht: Je nach Dach habe

    ich einen Kamin als Anschlagpunkt oder aber auch die

    Firstpfette. Ist das Dach mit Unterspannbahn versehen, muss

    man es halt aufschneiden um an die Firstpfette zu kommen.

    Kann man ja im Anschluss mit entsprechendem Dichtband

    wieder abkleben.


    Möglichkeiten gibt es doch genug....


    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.