Spannungsfrei Arbeiten - PSA - Warnkleidung und IEC 61482

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  • Hallo,

    unser Elektriker hat eine lange Liste gesendet, welche Schutzkleidung er für das Jahr 2021 benötigt.


    Arbeitsschutzkleidung IEC 61482

    Schutzhelm mit Gesichtsschutz

    isolierende Handschuhe

    isolierende Stiefel


    Unsere Fachkraft führt ausschließlich Arbeiten im spannungsfreien Zustand in der Werkstatt und im öffentlichen Straßenverkehr (Beleuchtung) durch. Anlagen < 1.000 V.


    Die Arbeitsbereiche sind abgesperrt.

    Er wendet die 5 Sicherheitsregeln an.


    Die benötigte PSA bekommt er immer wie gewünscht, aber dieses Jahr soll ich mitentscheiden.

    Ein 100%iger Schutz der Spannungsfreiheit ist nicht gegeben.

    Aber dürfte bei Anlagen in der Werkstatt < 1000V nicht der Blaumann (eng anliegend, schwer entflammbar ; DIN EN 1149) mit 35% Baumwollanteil ausreichen?


    Im öffentlichen Bereich wäre eine Kombination notwendig

    EN ISO 20471 + DIN EN 1149 oder sogar IEC 61482 wie er wünscht?

    Oder könnte er den obigen Blaumann anziehen und eine Warnweste darüber ziehen? Im Gefahrenfall würde aber diese Warnweste wegbrennen und ihn gefährden.


    Gibt es irgendwo eine Tätigkeitsübersicht, welche Mindestanforderung die Schutzkleidung erfüllen muss?


    Vielen Dank

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  • Tach.


    Das Arbeiten im öffentlichen Straßenverkehr kann ich übernehmen.... den Rest sollen unsere Elektriker gegutachten.


    Ihr müsst festlegen was der "Kerle" für PSA im Straßenverkehr braucht. Hierzu kannst du die DGUV I 8591 heranziehen.

    https://www.arbeitssicherheit.…ment/0%3A5014352%2C1.html


    Die Abschnitte 4.3 und 4.4 solltest du dir anschauen.

    Insbesondere 4.4 hat es in sich. Achte hier besonders auf UND/ODER....


    Und dann kommst du irgendwann da hin:

    pasted-from-clipboard.png



    Und da bist du jetzt mit deinem "Blaumann mit Warnweste", WENN er innerorts ohne die ganzen Gefährdungen aus 4.4 arbeiten kann.

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...


    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....


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    Mike

  • Hallo,

    Ein 100%iger Schutz der Spannungsfreiheit ist nicht gegeben.

    wenn keine 100%-ige Spannungsfreiheit gewährleistet werden kann, dann ist das "Arbeiten unter Spannung" oder zumindest "Arbeiten in der Nähe spannungsführender Teile".

    Und dann ist bis zur Sicherstellung der Energiefreiheit bei Schaltkreisen mit Absicherung über 16A entsprechende Schutzkleidung der Klasse 1 oder 2 notwendig. Von der BG ETEM gibt es entsprechende Hilfestellung. Siehe Anhang 7 im Link:


    Leitlinie für die Auswahl von persönlicher Schutzausrüstung


    Und nicht vergessen:

    Gesichtschutz


    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

    2 Mal editiert, zuletzt von Niko ()

  • Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

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  • also ohne Klasse 2 kommen wir nicht drumherum.

    Willst Du Deine Kollegen schützen oder sparen ?

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

  • Danke euch allen.

    Eine Multinorm Ausstattung EN ISO 20471 Kl.3 / 61482 wird es nun werden.

    Bzw. für nicht Elektriker EN ISO 20471 Kl.3 auch für die Tagschicht wegen der Dämmerung

  • oha..


    Bei der EN ISO 20471 auch immer drauf achten, was genau zertifiziert wurde. Allgemeine Infos sind gut, aber da es hier nach festgelegten Werten in m² geht, kann es durchaus sein, dass die Weste der Größe XS nur die WK 1 hat, während eine Weste in Größe XL die WK 2 ausweist (WK = Warnklasse) - sollte ein Firmenname aufgedruckt werden, dann prüfen, ob das auch erlaubt ist und die benötigte Fläche des Hintergrundmaterials dann noch vorhanden ist.

    Gerne wird auf Warnkleidung alles Mögliche draufgebracht ohne zu Beachten, dass man damit die Zertifizierung ausser Kraft setzt.

    Auch darauf achten, dass z.B Hose und Jacke zusammen zertifiziert geprüft wurden, sollte die WK 3 benötigt werden. Einfach mal so zusammenrechnen, funktioniert zwar theoretisch, aber um es korrekt zu prüfen müssen die Warnflächen berechnet werden und es überlappt die Jacke einen Teilbereich der Hose, der dann wieder aus der Berechnung herausfällt.

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