Unterweisung gem. §4 DGUV Vorschrift 1 in der Coronazeit

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  • Warum wieder BG oder Staat bemühen wenn der Unternehmer einfach mal den Ar*** hoch bekommen muss und den Schritt ins 21. Jahrhundert wagt.

    Telekonferenzen, Videochats, Onlineschulungen - viele reagieren so, als ob das spektakuläre Erfindungen zu Zeiten Coronas sind. Selbst das Thema digitale Signaturen ist seit Jahren durchgekaut und festgelegt. Man muss nur machen.

    Aber ich sehe in vielen Firmen, dass der Weg darin gesehen wird Funkmaus, Windows 10 und LCD Display anzuschaffen wenn sie von technischer Innovation sprechen. :rolleyes:

    UM free,

    ich bin da voll bei Dir.

    ...allerdings habe ich in hochrangigen Gremienarbeiten die Erfahrung gemacht, dass sich sowohl BG'en, als auch der Gesetzgeber von Formulierungen wie "persönlich" im Zusammenhang mit Unterweisungen nicht lösen wollen.

    Ich persönlich, und das habe ich hier bereits mehrfach zum Besten gegeben, habe hier auch den Mut zur Lücke. Allerdings habe ich deswegen auch noch keinen offiziellen Konflikt gehabt.

    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

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  • Der eine Punkt ist akademisch: was lerne ich.

    Der andere Punkt ist archaisch: wir sind immer noch die Lebewesen aus der Zeit vor 200.000-300.000 Jahren, auch wenn manche Affen(*) das anders sehen wollen.

    Das bedeutet konkret:

    - diejenigen, die in der Lage und Willens sind, abstrakte Kommunikationsformen zu nutzen, und sich Inhalte anzueignen, die haben mittlerweile die Chance das zu tun.

    - wenn Du das Ankommen der Botschaft grundsätzlich sicherstellen willst, muss die Botschaft über alle erforderlichen Sinne vermittelt werden. Da ist die Maske bereits hinderlich. Zu einer Botschaft gehören nicht nur der Inhalt, sondern auch die Mimik, Körpersprache, Betonung (lernen wir ja als SiFa auch alles) usw.

    Eine rein digitale Unterweisungsform ist wie auch die digitale Begehung demnach unvollständig.

    Wenn die digitale Unterweisung mit 3d-Holgrammen der Arbeitsumgebung umgesetzt ist, könnte ich mich auf 90% einigen. Ansonsten sehe ich arbeitsplatzbezogene Unterweisungen ausschließlich persönlich durchgeführt als sinnvoll an.

    Coronabedingt müssen wir den Spagat zwischen guter Unterweisung und Infektionsschutz finden. Meine Meinung zu diesem Sachverhalt kann ich nur mit strafbaren und jugendschutzfeindlichen Begriffen beschreiben.

    (*) Wir alle sind Affen - das sollte uns klar sein :)

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    5 Mal editiert, zuletzt von zzz (28. Oktober 2020 um 10:45)

  • Eine rein digitale Unterweisungsform ist wie auch die digitale Begehung demnach unvollständig.

    ....volle Zustimmung meinerseits.

    Gruß

    Ich erhebe keinen allgemeingültigen Anspruch auf die Wahrheit, wie alle Menschen habe auch ich nur meine Sicht der Dinge!

  • Warum wieder BG oder Staat bemühen wenn der Unternehmer einfach mal den Ar*** hoch bekommen muss und den Schritt ins 21. Jahrhundert wagt.

    Telekonferenzen, Videochats, Onlineschulungen - viele reagieren so, als ob das spektakuläre Erfindungen zu Zeiten Coronas sind. Selbst das Thema digitale Signaturen ist seit Jahren durchgekaut und festgelegt. Man muss nur machen.

    Das mag in der Verwaltung ja funktionieren. Aber in Produktionsbetrieben ist das nur sehr schlecht umsetzbar.

    Das fängt damit an, dass nicht alle Mitarbeiter auf einen Rechner zugreifen können, und alle Mitarbeiter an einem Rechner versammeln, damit sie der Unterweisung beiwohnen können führt das ganze ja ad absurdum .

    Dann gibt es noch genügen Mitarbeiter, die einfach nicht Fit genug sind, mit den modernen Medien umzugehen.

    Für mich ist der persönliche Kontakt zu den Mitarbeitern während der Unterweisung elementar, da sie aktiv mit eingebunden sind und es oft zu interessanten Diskussionen führt, bei denen ich auch dazulernen kann.

    Als Hilfsmittel, Ergänzung oder wie jetzt in Krisenzeiten, ja da kann man diese Medien nutzen, aber für mich sind sie kein adäquater Ersatz für eine "richtige" Unterweisung

    Life is what happend to you while you busy making other plans

  • Das mag in der Verwaltung ja funktionieren. Aber in Produktionsbetrieben ist das nur sehr schlecht umsetzbar.

    Das fängt damit an, dass nicht alle Mitarbeiter auf einen Rechner zugreifen können, und alle Mitarbeiter an einem Rechner versammeln, damit sie der Unterweisung beiwohnen können führt das ganze ja ad absurdum .

    Dann gibt es noch genügen Mitarbeiter, die einfach nicht Fit genug sind, mit den modernen Medien umzugehen.

    Für mich ist der persönliche Kontakt zu den Mitarbeitern während der Unterweisung elementar, da sie aktiv mit eingebunden sind und es oft zu interessanten Diskussionen führt, bei denen ich auch dazulernen kann.

    Als Hilfsmittel, Ergänzung oder wie jetzt in Krisenzeiten, ja da kann man diese Medien nutzen, aber für mich sind sie kein adäquater Ersatz für eine "richtige" Unterweisung

    ...ich bin in einem Produktionsbetrieb

    ...dafür gibt es Schulungsräume bzw. Schulungscontainer was gleichzeitig Besprechungsräume auf den Baustellen oder in Produktionsstätten sind

    ...dafür gibt es Schulungskataster und Personen welche Präsentationen etc. halten müssen werden in Lehrgängen qualifiziert. Der Normalnutzer muss nur wissen wie er sich im Webinar einmeldet, den Lautsprecher ein und auf laut stellt und das Mikro ausschaltet

    ...nope, Videodiskussionen funktionieren genauso gut...und gerade die Distanz lässt überraschenderweise auch Leute mutiger oder direkter ihre Meinung äußern, als wenn die FK an der gleichen Tischkante sitzt

    ...Hilfsmittel aktuell ja - in Zukunft Standard und Grundlage. Die interne Kommunikation fällt so der unternehmerischen Expansion nicht zum Opfer.

    Beim letzten Chemiekonzern saß ich auch wöchentlich mit Indien, USA, UK und China am Tisch---und das virtuell. Aber auch mit dem Laboranten aus Unter-Irgendwas im tiefsten Bayern. Da ist dann der Dialekt die einzige Hürde.

    Und das Sahnetüpfelchen auf der ganzen Sache ist die Möglichkeit der Erfüllung des SGB IX und die Integration von Menschen mit Handicap - Schulungen untertiteln, Gebärdesprache-Dolmetscher einblenden, Videofonie statt Telefonie oder Audio Transkript für Sehgeschädigte, einfacher Zugang für Menschen mit physischen Handicap etc.!

    Ich sehe allein die Trägheit des Menschen als größtes Hindernis.

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  • arbeitsplatzbezogene Unterweisungen ausschließlich persönlich durchgeführt als sinnvoll an.

    laut Eingangspost ging es nicht um die arbeitsplatzbezogene Unterweisung - da wäre ich bei Dir mit einem ABER

    Geht auch mit Bodiecam...aber das hatten wir in einer anderen Diskussion schon mal. Ja riechen, fühlen, schmecken fällt da weg. Aber ich leck auch nicht an einer NH3 Leitung 8o

  • ..dafür gibt es Schulungsräume bzw. Schulungscontainer was gleichzeitig Besprechungsräume auf den Baustellen oder in Produktionsstätten sind

    ...dafür gibt es Schulungskataster und Personen welche Präsentationen etc. halten müssen werden in Lehrgängen qualifiziert. Der Normalnutzer muss nur wissen wie er sich im Webinar einmeldet, den Lautsprecher ein und auf laut stellt und das Mikro ausschaltet

    Ok das versteh ich jetzt nicht ganz.

    Die Mitarbeiter sitzen gemeinsam in einem Schulungsraum?

    Die Unterweisung wird im Vorfeld aufgezeichnet?

    Kannst du das bitte genauer erklären?

    Life is what happend to you while you busy making other plans

  • Ok das versteh ich jetzt nicht ganz.

    [...]

    Kannst du das bitte genauer erklären?

    Die Mitarbeiter sitzen gemeinsam in einem Schulungsraum? ...richtig, zu Coronazeiten in abgespeckter Variante

    Die Unterweisung wird im Vorfeld aufgezeichnet? ...nein, ich sitze in meinem HSE Büro, geh ins Onlinemeetingtool, über den Beamer wird die Präsentation an die Wand gespielt und ich halte meine Rede. Das Tool ist so generiert, dass es zusätzlich eine Chatfunktion gibt, d.h. über unseren Chat-Screen kann ich sogar mitlesen und Fragen beantworten oder man kann den Fragebutton anwählen und wird dann akustisch für alle reingeschaltet, wenn ich den Button freigebe.

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  • Die Mitarbeiter sitzen gemeinsam in einem Schulungsraum? ...richtig, zu Coronazeiten in abgespeckter Variante

    Die Unterweisung wird im Vorfeld aufgezeichnet? ...nein, ich sitze in meinem HSE Büro, geh ins Onlinemeetingtool, über den Beamer wird die Präsentation an die Wand gespielt und ich halte meine Rede. Das Tool ist so generiert, dass es zusätzlich eine Chatfunktion gibt, d.h. über unseren Chat-Screen kann ich sogar mitlesen und Fragen beantworten oder man kann den Fragebutton anwählen und wird dann akustisch für alle reingeschaltet, wenn ich den Button freigebe.

    Ah ok das macht Sinn. Danke für die Erklärung.

    Da ich aber eine interne Sifa bin, bin ich sowieso vor Ort. Dann kann ich mich eben auch persönlich in den Schulungsraum stellen. Wenn ich extra anreisen müsste, dann käme deine Variante auch in Frage.

    Life is what happend to you while you busy making other plans

  • Hallo zusammen,

    ich habe Anfang des Jahres noch in kleinen Gruppen die Unterweisungen durchgeführt.

    Als sich die Situation dann verschärft hat, haben wir eine kleine "Infowand" mit den ausgedruckten Präsentationen gemacht.

    Der Fertigungsleiter hat eine Liste mit Namen erhalten, bei denen die Unterweisung noch ausstehend ist. Nach dem die Mitarbeiter einzeln die Unterweisungsvorlagen gelesen haben, bestätigen sie dies mit ihrer Unterschrift beim Fertigungsleiter.

    Ist sicher nicht die beste Variante für die Wirksamkeitskontrolle, aber falls es eventuelle Fragen gibt, stehe ich jedem zur Verfügung.

    Infotafel Jährliche Arbeitssicherheitsunterweisung.jpg

    Grüße aus Niederbayern,

    Andi:thumbup:

  • Naja lesen, ist nicht unterweisen. Ich hätte halt die Gruppen weiter verkleinert und noch öfters unterwiesen.

    Aber besondere Zeiten erfordern auch besondere Maßnahmen. Irgendwie wird es schon gehen. Ein wenig bleibt ja doch vielleicht bei den Leuten hängen.

    Aber wie schon geschrieben, zugelassen ist das so nicht.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick