Indsutriekaufmann will sifa werden

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  • Hallo zusammen,

    ich habe eine Frage.

    Ich habe dieses Jahr im Juni meine Ausbildung als Industriekaufmann abgeschlossen.

    Nun möchte ich und auch die Firma mich zur Fachkraft für Arbeitssicherheit ausbilden.

    Hat jemand Tipps für mich ?

    Ich habe schon mehrfach gelesen, das man mit einem Betriebswirt ebenfalls zugelassen wird. Ist das richtig?

    Ich möchte gerne ein Studium/Weiterbildung als Techniker,Meister oder Ingenieur vermeiden.


    Vielen Dank im Voraus.

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  • Das dürfte nur über eine Ausnahmegenehmigung gehen. Allerdings ist diese streng genommen in der Regel dann auch nur für diesen Betrieb gültig, sprich Du bindest dich mit der SiFa Funktion an den Betrieb. Bei einem Arbeitgeberwechsel benötigst Du formal erneut eine Ausnahmegenehmigung für den neuen Betrieb.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • DGUV V2 §4 Abs. 2 und ASiG §7 sagen mir, dass das mit deinen aktuellen Grundlagen nichts wird.

    Von den Anforderungen an die Grundlagenqualifikation für eine Sifa Bestellung kann ein AG nur mit Ausnahmegenehmigung der zuständigen Arbeitsschutzbehörde abweichen.

    Warum denkt man direkt nach seiner (IHK?) Ausbildung daran, sich zusätzlich zur Sifa ausbilden zu lassen? Dann braucht deine Firma keinen Industriekaufmann sondern eine Sifa?!

  • DGUV V2 §4 Abs. 2 und ASiG §7 sagen mir, dass das mit deinen aktuellen Grundlagen nichts wird.

    Von den Anforderungen an die Grundlagenqualifikation für eine Sifa Bestellung kann ein AG nur mit Ausnahmegenehmigung der zuständigen Arbeitsschutzbehörde abweichen.

    Warum denkt man direkt nach seiner (IHK?) Ausbildung daran, sich zusätzlich zur Sifa ausbilden zu lassen? Dann braucht deine Firma keinen Industriekaufmann sondern eine Sifa?!

    Vielen Dank für deine Antwort.

    Ja, genau es ist eine IHK Ausbildung.
    Das hat sich mehr oder weniger so ergeben.

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  • Dann hast Du alles was Du für deinen AG brauchst:

    • du bietest an die Qualifikation zu machen
    • der AG klärt bei der Aufsichtsbehörde Ausnahmegenehmigung ab (ich bin da aber ganz bei AxelS : wird wohl "nur" eine Genehmigung für deinen aktuellen AG geben -> damit bindet er Dich an sich)
    • AG muss klar sein, dass er für die kommenden 2 Jahre noch die Externe braucht (sofern Du in allen LEKs erfolgreich bist)
    • am Besten arbeitest Du dann mit der Externen zusammen, so kannst Du schon Praxis lernen

    Was aber vorrangig geklärt sein sollte, hast Du Bock auf Arbeitssschutz? Wenn nicht oder Du keinen Schimmer hast, was es eigentlich bedeutet, dann wird das ein Schuß in den Ofen. Sorry, muss ich aber so direkt sagen...

  • Dann hast Du alles was Du für deinen AG brauchst:

    • du bietest an die Qualifikation zu machen
    • der AG klärt bei der Aufsichtsbehörde Ausnahmegenehmigung ab (ich bin da aber ganz bei AxelS : wird wohl "nur" eine Genehmigung für deinen aktuellen AG geben -> damit bindet er Dich an sich)
    • AG muss klar sein, dass er für die kommenden 2 Jahre noch die Externe braucht (sofern Du in allen LEKs erfolgreich bist)
    • am Besten arbeitest Du dann mit der Externen zusammen, so kannst Du schon Praxis lernen

    Was aber vorrangig geklärt sein sollte, hast Du Bock auf Arbeitssschutz? Wenn nicht oder Du keinen Schimmer hast, was es eigentlich bedeutet, dann wird das ein Schuß in den Ofen. Sorry, muss ich aber so direkt sagen...

    Vielen Dank!

    Ich habe auf jeden fall Bock auf Arbeitsschutz. Ich arbeite auch schon in der Abteilung.

    Jetzt habe ich allerdings noch zwei Fragen:

    Muss mein AG das bei der BG abklären ?

    Und würde das auch so funktionieren?

    Danke trotzdem.

  • Die Ausnahmegenehmigung muss bei der staatlichen Arbeitsschutzbehörde beantragt werden. Diese hat je nach Bundesland einen anderen Namen. Üblicherweise ist auch die Zustimmung der entsprechenden BG notwendig, denn diese trägt die Kosten für die Ausbildung. Oft erfolgt erst eine Abstimmung zwischen Betrieb und BG. Sind diese sich einig, wird formal der Antrag bei der staatlichen Stelle gestellt. Die Genehmigung ist üblicherweise gebührenpflichtig.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • zuständige Arbeitsschutzbehörde ist nicht die BG

    Wenn Du die Ausbildung über die (V)BG machst, werden diese dich darauf verweisen, dass du hier Beschränkungen auferlegt bekommst. Kann auch sein, dass sie sagen, geht nicht da dir die Voraussetzungen fehlen. Was grundlegend auch richtig ist.

    Es würde eher ein Schuh daraus, wenn Du Industriekaufmann machst, Sicherheitsbeauftragter über VBG ausbilden lässt, machst dann als SiBe erstmal 1 Jahr mit und gehst dann an die BG als Ausbildungsträger ran zwecks Weiterqualifizierung als Sifa. Aber keine Ahnung ob die bei 1 Jahr die Augen zudrücken.

  • zuständige Arbeitsschutzbehörde ist nicht die BG

    Wenn Du die Ausbildung über die (V)BG machst, werden diese dich darauf verweisen, dass du hier Beschränkungen auferlegt bekommst. Kann auch sein, dass sie sagen, geht nicht da dir die Voraussetzungen fehlen. Was grundlegend auch richtig ist.

    Es würde eher ein Schuh daraus, wenn Du Industriekaufmann machst, Sicherheitsbeauftragter über VBG ausbilden lässt, machst dann als SiBe erstmal 1 Jahr mit und gehst dann an die BG als Ausbildungsträger ran zwecks Weiterqualifizierung als Sifa. Aber keine Ahnung ob die bei 1 Jahr die Augen zudrücken.

    Halte ich für sehr sinnvoll und macht sicher auch einen guten Eindruck.

    Ansonsten würde ich zunächst mit der BG Kontakt aufnehmen und mit deren Einstimmung auf die Behörde zugehen. Hat bei mir auch so funktioniert (Bin aber Betriebswirt + mehr Erfahrung etc.)

  • Moin,

    aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass die abgeschlossene Industriekaufmann-Lehre (egal, ob sie 2; 2,5 oder 3 Jahre gedauert hat) absolut keine Grundlage für den SiFa ist. Sie hat nahezu keinen technischen Bezug (ich hatte in meiner Industriekaufmann-Lehre gerade mal 5 Tage technische Ausbildung, wobei ich das Bestücken von Schaltschränken mit Leiterplatinen nach Plan eher als Beschäftigungstherapie bezeichnen würde). Erst mein Ingenieurstudium hat mir die nötige technische Qualifikation gebracht. Zusätzlich sollte man schon eine gewisse Zeit in dem Bereich (technisch, Ingenieur, Meister etc.) gearbeitet haben, um die theoretischen Grundlagen auch praktisch zu untermauern. So sind zumindest die Zugangsvoraussetzungen bei der VBG.

    Den Weg über den SiBe halte ich auf jeden Fall für machbar und sinnvoll.

    Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen, dass du dieses Ziel erreichen wirst, auch wenn es eventuell etwas länger dauern wird als du dir das gerade ausmalst.

    Gruß, Carsten

    P.S. so weit ich weiß kann man den Industriekaufmann in Deutschland ausschließlich bei der IHK machen, aber vielleicht hat sich das ja über die letzten paar Jahre geändert ;)

    Wer am wenigsten erreicht hat, prahlt oft am lautesten. - MAFEA-Analyse der offiziellen Geschichte des Imperiums - aus: Der Herzog von Caladan

    So verdammt wahr!

  • Ich schließ mich CaThMa s Aussage an.

    Ich habe noch nicht ganz verstanden welche Ausbildung hier abgeschlossen wurde. Betriebswirt oder Industriekaufmann.

    Als frisch ausgelernter Industriekaufmann (drei Jahre Ausbildung) hat er aber so gar nicht für den AS und den Anforderungen der BG erfüllt.

    Fachliche Kompetenz und zeitliche Zugehörigkeit fehlen. Auf welcher Grundlage soll hier die Behörde entscheiden. Die BG stimmt auf jeden Fall zu. Schließlich sind die bemüht Sicherheit in die Betriebe zu bekommen.

    Trotzdem viel Erfolg.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

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  • Ich schließ mich CaThMa s Aussage an.

    Ich habe noch nicht ganz verstanden welche Ausbildung hier abgeschlossen wurde. Betriebswirt oder Industriekaufmann.

    Als frisch ausgelernter Industriekaufmann (drei Jahre Ausbildung) hat er aber so gar nicht für den AS und den Anforderungen der BG erfüllt.

    Fachliche Kompetenz und zeitliche Zugehörigkeit fehlen. Auf welcher Grundlage soll hier die Behörde entscheiden. Die BG stimmt auf jeden Fall zu. Schließlich sind die bemüht Sicherheit in die Betriebe zu bekommen.

    Trotzdem viel Erfolg.

    Vielen Dank für die Hilfe!

    Es wurde eine AUsbildung zum Industriekaufmann gemacht.

    Du meinst das die BG der Ausbildung zustimmt, habe ich das richtig verstanden?

  • yo. Die u. U. schon. Weil, die wollen SiFas in den Betrieben installieren. Das erhöht die Sicherheit. Die Erfahrung habe ich schon gemacht. Wurde hier ja auch oft diskutiert. Ich denke hier im Forum sind eine Menge SiFas mit einer kaufm. Ausbildung.

    Eine schlechte SiFa ist immer noch ein guter Kaufmann. :D

    Und es ist ja keine Hexerei, die wir betreiben. Mit interesse und Verstand kann jeder AS machen. (ok, fast jeder:44:). --> sogar ich;)

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
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    Gruß Mick

    Einmal editiert, zuletzt von Mick1204 (1. Oktober 2020 um 08:49)

  • Gut, ich wollte mar0 auch nicht gleich vor den Bug hauen als ich seinen Eingangspost gelesen habe. Mir fiel da auch als erstes Ein "Grundlage Null, kannst Du knicken."

    Als Industriekaufmann kann er schon als Sifa ggf. genehmigt werden, mit den Auflagen, dass er sich nur um Verwaltungsbereiche kümmern darf. Da gibt es auch einiges zu tun. Auf dem Weg kann er sich dann auch Zusatzqualifikationen peu a peu holen (Prüfung Leiter, Tritte usw.), dann noch EH und BSH machen - dann wird er in Erste Hilfe und Brandschutz noch fitter. Und halt sich vom Externen anlernen lassen, am Besten sich als "fachlicher" Ansprechpartner der regelmäßig vor Ort ist, anbieten. Wenn die externe Sifa von den großen Buchstaben kommen, haben die kein Problem damit, die Rahmenverträge auf Grundbetreuung haben bei KMU meist den Nachteil, dass allein die Fahrzeit schon größer ist (wenn man da regelmäßiger 1/4 jährlich vorbeitingelt).

  • Gut, ich wollte mar0 auch nicht gleich vor den Bug hauen als ich seinen Eingangspost gelesen habe. Mir fiel da auch als erstes Ein "Grundlage Null, kannst Du knicken."

    Das war auch mein erster Gedanke, deswegen hab ich mich dann doch erst später in die Diskussion eingeklinkt.

    Grundsätzlich steht dem nichts im Wege, SiFa zu werden, allerdings wird mar0 nicht um weitere vorherige Qualifizierungsmaßnahmen herumkommen. So sehe ich das.

    Wer am wenigsten erreicht hat, prahlt oft am lautesten. - MAFEA-Analyse der offiziellen Geschichte des Imperiums - aus: Der Herzog von Caladan

    So verdammt wahr!

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  • Immer noch: SiFa ist ein Prozess, und wer den Prozess versteht und umsetzt, kann SiFa.

    Das Detailwissen muss man sich aneignen. Als Ingenieur/Techniker ist es in vielen Fällen einfacher, aber wer will, der kann - IMMER.

    Was mir drastisch mehr gebracht hat als SiFa als jegliches (technisches) Studium: Mathematik (Mittelniveau) und Umgang mit EDV (gehtso). Wo andere SiFas wie Ochs vorm Berg stehen, sehe ich oft die Lösung auf mathematischem Wege - siehe auch meinen Ersthelfer-Rechner, meinen CO2-Rechner, mein Betreuungszeitprotokoll und ich habe noch andere Tabellen, die viel, gut (für mich gut genug) und automatisch rechnen, z.B. wann was fällig ist. Es sind einfache Tools, über die man lachen kann, ABER viele SiFas ersticken in unübersichtlich angelegten Aufgabenhaufen.

    Die maximale Herausforderung, der ich mich ausgesetzt fühle, ist nicht der zu beurteilende Arbeitsplatz. Dafür gibt es so viele Publikationen, dass man einfach nachlesen, cut'n paste machen, und die Lösung aushändigen kann und/oder das Forum hier. Das Kopieren und Einfügen sollte ein mittelbegabter Siebtklässler auch hinkriegen. Was komplizierter ist: die Aufgaben priorisieren, steuern und liefern. Da hakt's immer noch - trotz allem - aber daran brennen viele SiFas komplett aus ("Burnout")

  • Ich kann nur von meinen Erfahrungen sprechen. Ich musste mich 2011 auf Grund eines AU beruflich neu orientieren. War dann 4 Jahre hauptamtlicher Sibe bei uns in der Firma bevor ich über die Ausnahmegenehmigung (Sprich erst nach Zustimmung der Behörde) die Sifa-Ausbildung abgeschlossen habe. Ich habe während meiner Sibe-Zeit unserer externe Sifa zugearbeitet und sie unterstützt. Dieses Wissen und Erfahrung hat mir bei der Sifa-Ausbildung sehr geholfen.

    Also erst Sibe werden, Erfahrungen und Qualifikationen sammeln und dann über die Ausnahmegenehmigung Sifa werden.

    Gruß

    Christian


    "Jammer nicht, steh auf und kämpf"