Vorgesetzter toleriert Sicherheitsverstöße...

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  • Guten Morgen,


    ich bräuchte mal schnell Hilfe...

    Folgendes Problem habe ich: Eine Produktion, die mit kritischen Reproduktionstoxischen-Stoffen, auch explosiv arbeitet und die weder geführt, noch sich um Sicherheit schert. Hinweise auf Probleme werden ignoriert...


    Ich habe bereits Lebensmittel direkt unter Produktionsanlagen gefunden sowie Notduschen, die bereits einen Monat nach Schulung der Prüfung nicht mehr geprüft werden...

    Gerade eben habe ich einen Mitarbeiter darauf angesprochen, das er seine Laborschuhe nicht ordnungsgemäß trägt - ich musste ihn sogar nochmal darauf ansprechen. Auch dann hat er es nicht einsehen wollen und wollte in seine Pause gehen. Seinen Vorgesetzten habe ich auch darauf angesprochen und ihn um eine Unterweisung des MA sowie eine Weiterleitung der Dokumentation darüber an mich gebeten. Antwort: Echt jetzt.Ist das jetzt dein Ernst?... und geht weg, weil auch er in die Pause geht. An der Kaffeemaschine frage ich ihn, wann er glaubt, dass die Unterweisung stattfinden kann. Antwort: Hör mal, wir haben andere Probleme. Auch den Hinweis, dass es hier um seine MA und deren Gesundheit geht interessiert ihn nicht. Ich frage ihn nochmal, ob dies hier seine letzte Antwort ist, da ich es ansonsten an seinen Vorgesetzten (dies ist der Geschäftsführer) weiterleiten müsste. Da fragt er mich, ob ich ihm jetzt drohen will und ich es gerne weiterleiten kann, wie auch das mit den Notduschen und den Bonbons (alles in der letzten Woche passiert). Wieder lässt er mich stehen und geht weg... Ich habe keine Information, ob er sich wenigstens um diese Themen gekümmert hat. Daher möchte ich jetzt die Unterweisung sehen.


    Ich möchte ihm noch Zeit bis heute Mittag geben... aber was dann?

    In einem Beitrag von 2016 wurde das schon mal Diskutiert...

    Betriebsrat haben wir nicht, Abgemahnt wird hier wegen so einer "Lapalie" nicht... nur wenn ein Ma einem Vorgesetzten gegenüber laut wird... Der Geschäftsführer hat so auch keine Handhabe - zumindest kann ich mir das aktuell aufgrund der Firmenkultur nicht vorstellen.


    Habt ihr eine Idee, wie ich das lösen kann... Der Betreffende Vorgesetzte hat auch Probleme mit Frauen (hat mir seine frühere Vorgesetzte bestätigt) und ist auch ein "anerkannter" Poser, der auch Probleme mit Polizei etc. hat. - Zumindest würde das sein "lockeres" Verhalten gegenüber seinem Kumpels aus der Produktion erklären... andere seiner Mitarbeiter werden anders behandelt...


    Habt ihr einen Tip, wie ich den knacken kann?:/


    Viele Grüße

    E.weline

    Beste Grüße aus Mainz


    E.weline



    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker


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  • Schriftlich.


    Oder gar nicht. Kommt auf die Eskalationsstufe an.


    Wobei Du nie "das geht nicht" sagen/schreiben darfst, sondern benennen musst:


    1. Gefährdung

    2. Maßnahme (evtl. mit Zitierung Rechtsgrundlage inkl. aktueller Fassung)

    3. wie Deine Unterstützung hierzu aussieht.

    Einmal editiert, zuletzt von zzz ()

  • Das ist ja ein untragbarer Zustand!=O


    Die Eskalation an die Vorgesetzten bis zur GL sollte man schon einhalten.

    Der Betriebsrat ist manchmal auch ein starker Partner, aber eben nicht immer.

    Ich könnte mir aber durchaus auch vorstellen das Ganze an die Aufsichtspersonen weiterzuleiten (BG und Gewerbeaufsicht). Die haben dann durchaus ein großes Interesse das ganze in gertegelte Bahnen zu bekommen ;)


    Und ZZZ hat recht, alles schriftlich machen, damit dokumentiert ist, dass du die Misstände aufgezeigt hast!

    Krieg ist Verbrechen!

    Einmal editiert, zuletzt von Tarantula ()

  • Eine schriftliche Aushändigung der §§ 25 und 26 ArbSchG mit deutlichem Hinweis auf die "Tarife" und dem ausdrücklichen Hinweis auf sich ggf. anschließende zivilrechtliche Verfahren mit Buß- und Schmerzensgeldern sollte nicht fehlen.


    Liebe Grüße
    Micha




    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

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  • Das wäre nochmal der letzte Weg... ich habe dem zwar schon etliche Emails geschrieben, aber ich versuche es hier gerne nochmal wieder.

    Der Geschäftsführer möchte zwar immer informiert werden, aber dann blockieren die weiter... ich habe so das Gefühl, dass der Respekt der Geschäftsführung gegenüber auch fehlt.


    Wahrscheinlich werde ich den Geschäftsführer separat in Kenntnis setzten und das Problem bzw. meinen Ansatz genau erklären.

    Ist es eigentlich legitim, den GF zu bitten noch nicht durchsickern zu lassen, dass ich ihn eh in Kenntnis gesetzt habe? Oder bekommen wir da rechtlich Probleme insofern, dass dann gesagt werden könnte... "Sie haben gewusst, dass der Vorgesetzte die Sicherheit ignoriert und auch keine Maßnahmen umsetzen wird... warum haben sie nicht gleich nach oben eskaliert?" Oder ist das dann komplett in der Verantwortung des GF?

    Beste Grüße aus Mainz


    E.weline



    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker


  • Oder ist das dann komplett in der Verantwortung des GF?

    Verantwortlich ist immer der Arbeitgeber, in Deinem Fall dann der Geschäftsführer.
    Dieser kann/darf das mit der Arbeitssicherheitsverantwortung dann weiter nach unten deligieren. Das entbindet ihn aber nicht von seinen Kontrollpflichten, will sagen: Wenn der Abteilungsleiter nichts unternimmt und er (der GF) bekommt Kentniss darüber und ebenfalls unternimmt nichts, ist er wieder in der Haftung.

    Wer im Falle eines Falles wieviel Schuld zugesprochen bekommt, wird vom Richter entschieden.


    JM2C

    Liebe Grüße
    Micha




    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

    2 Mal editiert, zuletzt von Micha_K ()

  • Ist es eigentlich legitim, den GF zu bitten noch nicht durchsickern zu lassen, dass ich ihn eh in Kenntnis gesetzt habe?

    Das verstehe ich nicht. Warum soll er das "nicht durchsickern lassen"? Stehst du nun zu deinen Beobachtungen oder nicht?

    Der GF ist derjenige, wenn er denn die Unternehmerpflichten hat (habs schon mal anders erlebt) der haftet wenn etwas passiert.


    Kann er sich nicht durchsetzen ist er fehl am Platz. (hat man oft) Dann würde ich wirklich an die BG und diese bitten nach dem Rechten zu sehen. Böse Briefe von deren Seite wirken immer. Solches unverschämtes Verhalten würde ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich würde ein Protokoll über das Gespräch anfertigen und denjenigen bitten mir das so zu bestätigen durch seine Unterschrift(oder zu kommentieren wenn er anderer Meinung ist). Bloß nicht mit Samthandschuhen an solche "Vorgesetzten" ran gehen.

  • WARNUNG!


    Mein Posting == kein Patentrezept, sondern lediglich IDEEN, wie man die Zügel anziehen könnte.


    "In Kenntnis zu setzen" ist ebenso wirksam, wie "mit Anwalt" drohen.


    Man muss - als SiFa - immer GENAU festlegen, WAS zu tun ist.


    7 Schritte der Sifa == :lol:


    Es gibt in den ganzen Publikationen mehr oder minder standardisierte Lösungen als Vorschlag, davon aussuchen, was sinnvollerweise zutrifft (meist nur Tragedisziplin von PSA, Aufräumen, reinigen usw - also kostenlose, verhaltensbezogene Lösungen).


    Und dann nicht "in Kenntnis setzen", sondern - wie geschrieben - die Lösung und Termin festlegen. Am besten in einem Maßnahmenplan, der öffentlich(*) ist.


    Zu (*): Sharepoint (evtl. von der SiFa), Planner, Teams, Outlook, Lotus... Oder oder oder... Das Ding muss aufpoppen...


    Im Fall des hormongesteuerten Dorfbullen:

    - Schulung terminlich ansetzen

    - alle einladen

    - dem :003:noch eine extra-Unterweisung zukommen lassen, evtl. auch andere Vorgesetzte einladen, damit er sich nicht aufführen kann (Vorgesetztenschulung)

    - unterschreiben lassen

    - evtl. noch eine Sonderanfertigung Betriebsanweisung aushändigen/aushängen.


    Den :003:aber bitte nicht bloßstellen. Unterweisung knallhart und in aller Selbstverständlichkeit so durchziehen, als wäre man sich einig mit der Handlung und in den Zielen - ohne ihn zu fragen! Also "blödstellen" im Sinne dessen, was intelligent (und notwendig) ist - nix verstehen, wenn der über SEINE Ideen redet. "Habe ich das richtig verstanden, dass Du die XXX soundso vornehmen willst, weil Du die Dämpfe so vom Kollegen fernhalten willst?" Irgend in dem Dreh....


    Noch eine Möglichkeit: KMR-Stoffe einsperren (muss man ohnehin), Schlüssel verstecken ("Gefahr in Verzug"), gegen Unterweisung und Prozessbegehung mit Scheff freigeben...

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  • Eine schriftliche Aushändigung der §§ 25 und 26 ArbSchG mit deutlichem Hinweis auf die "Tarife" und dem ausdrücklichen Hinweis auf sich ggf. anschließende zivilrechtliche Verfahren mit Buß- und Schmerzensgeldern sollte nicht fehlen.

    Danke für den Hinweis... ich habe ihm nochmal wie bereits vorgeschlagen alles Schriftlich zukommen lassen und ihm mitgeteilt, dass ich Ihn nicht ärgern will, sonder aufgrund der "Tarife" aus der Schusslinie bekommen möchte... Mal sehen, wann er sich durch mich unterstützen lässt…

    Das verstehe ich nicht. Warum soll er das "nicht durchsickern lassen"? Stehst du nun zu deinen Beobachtungen oder nicht?

    Problem: Mein Facility Manager hat genau vor zwei Tagen einen ähnlichen Vorgang bei der Geschäftsführung "gepetzt" - und das auch noch mit dem oben erwähnten "Latschen-Träger"... Da ging es darum, dass er kurzfristig ein Atemfiltergerät brauchte und es von dem Kollegen übernehmen wollte - er hätte dann ein Nigel-Nagel-Neues gekauft bekommen. (Ich hätte auch gesagt: solange du kein eigenes hast, arbeitest du gar nicht in dem Bereich, aber gut...) Es war am Vortag abgesprochen gewesen, aber dann hat man ihn auflaufen lassen (Ich muss noch sagen, dass besagter "Latschenträger" aktuell in einem ganz anderen Bereich arbeitet und das Gerät zu dem Zeitpunkt nicht benötigt wurde) Erst ein Anruf beim GF hat dazu geführt, dass Facility Manager das Gerät ausgehändigt bekommen hat und den dringend benötigten Testlauf begleiten konnte...

    Aus dem Grund wollte ich nicht den Eindruck erwecken, dass standardmäßg immer beim GF gepetzt wird - der Vorgesetzte soll den Eindruck haben, dass es in seiner Hand liegt und ich ihm die Möglichkeit gebe Arbeitssicherheit umzusetzen - auch wenn ich weiß, dass er mich weiter ignorieren wird. Da der GF selber mich angewiesen hat, ihn über solche Vorkommnisse in Kenntnis zu setzen muss ich dem natürlich nachkommen - aber dies möchte ich nicht so "offen" - und ja : "drohend" - machen. Daher sollte er das nicht durchsickern lassen...

    Beste Grüße aus Mainz


    E.weline



    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker


  • aber dies möchte ich nicht so "offen" - und ja : "drohend" - machen.

    Halt.

    Die Informationskette ist doch eigentlich klar. Der Arbeitgeber delegiert die Verantwortung über die Führungsstruktur von oben nach unten. Die unten stehenden informieren nach oben, wenn sie etwas nicht umsetzen können. Die SiFa liefert die fachliche Beratung, aber auch gewisse Kontrolle. Fällt was auf, wird der jeweilige Mitarbeiter entsprechend informiert und bei Bedarf dessen Vorgesetzter. Reagiert der Mitarbeiter oder Vorgesetzte nicht entsprechend geht die Informationskette nach oben weiter. Dieses Schema sollte eigentlich jeder im Betrieb kennen und danach handeln. Das hat nichts mit drohen zu tun, sondern mit Führungsverantwortung.

    Den Führungskräften kann man dann auch noch klar machen, dass sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch Verantwortung tragen. Verstößt jetzt ein untergebener Mitarbeiter trotz entsprechender Unterweisung gegen die Vorgaben, muss die Führungskraft handeln, ansonsten wird sie im Schadensfalle eine Mitschuld treffen. Wie nennt das Dr. Gregor immer so schön? "Haftung durch Unterlassen". Das kann auch die SiFa treffen, die nicht handelt. Direkte Ansprache des betroffenen Mitarbeiters ist da ja noch die schonendste Variante. Information des Vorgesetzten eine Stufe weiter und wenn alles nichts hilft muss eben die GF bzw. deren beauftragte Person die Keule des Personalrechts schwingen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Aus dem Grund wollte ich nicht den Eindruck erwecken, dass standardmäßg immer beim GF gepetzt wird

    Das hat rein gar nichts mit "petzen" zu tun. Es ist deine Aufgabe als Sifa den verantwortlichen GF über das zu informieren was in seinem Betrieb vorgeht oder nicht vorgeht. Er muss wissen ob seine Mitarbeiter die Arbeitssicherheitsregeln einhalten oder nicht. Und was soll er deiner Meinung nach tun. Wenn er den Betroffenen anspricht weiß er sowie so von wem das kommt. Und das muss er tun. Ich würde an deiner Stelle dem Kollegen klar sagen dass du täglich dem GF berichten musst und den Vorfall in diesem Bericht erwähnen wirst weil es zu deinen Aufgaben gehört, damit kann er nicht behaupten es geschähe etwas hinter seinem Rücken.


    Ansonsten, ich kann Axel nur voll und ganz zustimmen.


    Befürchtest du, dass dich derjenige mobbt oder sonst wie versucht sich zu rächen?.

  • Axel, Du hast ja recht...

    Aber ich kämpfe hier mit so vielen "Motten" dass ich einen ganzen Tanklaster mit Mottenkugeln bräuchte...


    Was den Ex-Schutz hier angeht, so hat die Geschäftsleitung endlich die Brisanz erfasst - Ich durfte Messungen durchführen lassen und nun haben wir - finaler Bericht noch nicht da - schwarz auf weiß, dass der überwiegende Teil hier Mist ist und das bereits seit Zeiten, da bin ich noch zur Schule gegangen … den Job als SiFa mache ich hier erst seit einem Jahr - ich kenne den Laden aber schon 5 Jahre.


    Nun kontaktiere ich alle möglichen Fachleute zur Erstellung eines Ex-Schutz Konzeptes für unsere bestehende Produktion und - damit die nicht gleich von einem Teilchenbeschleuniger ausgehen und direkt absagen - schildere mal das bestehende wirr-war. Da kommt doch aus Richtung der früheren Produktions-Verantwortlichen der Kommentar... "ob das so gut ist, dass wir das alles Fremden gegenüber offenlegen... ?" Damit meinte sie, dass es besser wäre das gar nicht offen zu legen und weiter so wie bisher, "kann ja alles nicht so schlimm sein, sonst wäre bereits früher was passiert..." =O=O=O Die Kompetenz das richtig anzugehen hat hier keiner, deshalb möchte ich ja unbedingt mit den Fachleuten ran und zum Glück 50% der Geschäftsführung auch... Und leider ist diese "Motte" in allen Köpfen der länger anwesenden Vorgesetzten verbreitet... Das Konzept mit der weiter nach oben gehenden Informationskette funktioniert nicht wirklich bzw. haben noch nicht alle verinnerlicht... Deswegen bin ich da so vorsichtig... die Produktion blockiert mir sonst vollkommen und ich muss die die ganzen Informationen, die ich erhalte hinterfragen. "Kollegialität untereinander" nennen die das, wenn jeder machen darf, was er wie will und alle schauen weg... Die aktuelle darüberstehende Vorgesetzte haben die bereits nach einem Jahr zur Kündigung gebracht... War leider auch nur eine Frau...

    Beste Grüße aus Mainz


    E.weline



    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker


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  • Befürchtest du, dass dich derjenige mobbt oder sonst wie versucht sich zu rächen?.

    Mobben …? Nein, und wenn schon... aber auflaufen lassen.

    Ich habe noch nicht den richtigen Mittelweg gefunden - in der Ausbildung wurde gesagt, dass man auf Augenhöhe mit den Kollegen sprechen soll und nicht gleich mit der Keule drohen darf. Aber genau das passiert um mich herum... Jeder droht irgendwie jedem und nun macht sich dieser Vorgesetzte nichts mehr draus.

    Leider ist dies auch ein Stückweit das Verschulden des einen Geschäftsführers, welcher die Mitarbeiter mit zweierlei Maß gemessen hat: die einen, die zur Minna gemacht wurden und die anderen ("seine" Produktionsleute), die sich irgendwie alles erlauben durften... das hat sich erst seit kurzem geändert - es wird gemunkelt, dass er den Abflug macht/vorbereitet... Aber das Konzept "Geschäftsführer" muss hier auch noch geübt werden - die wechseln sogar noch häufiger, als die SiFa und bereits ich habe in den 5 Jahren 2-3 SiFa erleben dürfen... an Geschäftsführer werden es nun 4 an der Zahl sein...

    Aber Konsequenzen (Abmahnungen) wird es wohl weiterhin keine geben...


    Genug des Gejammers... bin mal gespannt, ob der Vorgesetzte nächste Woche nicht Rache-Krank feiert, sein Mitarbeiter sich dem anschließt oder überhaupt sich des Themas angenommen wird... er will sich mal bei mit melden... hmmm.


    Euch allen ein schönes Wochenende und wie immer vielen Dank für die Tips.

    Beste Grüße aus Mainz


    E.weline



    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker


  • O wei.. Du tust mich richtig leid.

    Ich stehe zwar auch oft auf verlorenem Posten, weil die Produktion partout nicht wirklich einsehen möchte, dass Herstellerinformationen zum Produkt gehören oder die GF fröhlich die Benennungen in den Kennzeichnungen ändern möchte.

    Weil die Etiketten gehören doch uns, da können wir doch draufscheiben was wir wollen.

    Überzeugt hat dann der Hinweis, dass man das Nummernschild auch kauft und trotzdem nicht verändern darf.

    (Bei Männern sind Vergleiche zu Fahrzeugen immer wieder hilfreich, weil komischer Weise wird das immer sofort verstanden:Lach:)


    Mein Weg ist der, dass ich nicht mehr kämpfe. Ich sehe mich einfach als Berater.

    Ich schreibe eine Mail mit der entsprechenden Info an die Betroffenen und in cc gleich der Vorgesetzte.

    Damit ist meine beratende Tätigkeit dann gemacht. Ich darf niemand abmahnen und auch nicht verhauen.

    Ergo, kann ich einfach nur darauf hinweisen und das am Besten immer Schriftlich, denn wer Schreibt, der Bleibt.


    Meine GF hat mich auch schon angerufen meinte: "Frau Felidaea, da passiert Ihnen schon nichts"

    Meine Antwort:" stimmt.. mir nicht.. Sie als Geschäftsführer gehen in den Knast".

    Nicht böse, nicht drohend, mit einem Lächeln (das hört man nämlich am Telefon) Aber es hatte doch Nachdruck.


    Du reibst Dich auf, wenn Dir die GF nicht hilft und wenn es dann noch Arschlochkollegen gibt, die Dich als Frau nicht erst nehmen, dann kannst Du machen was Du willst. Das hat der Typ so gelernt, so gesehen und wird es nicht mehr ablegen. Da musst Du drüber stehen und Dir auch nicht anmerken lassen, dass es Dich trifft.

    Wenn Mißstände auffallen, dann weist Du den Mitarbeiter darauf hin und dann geht sofort eine Meldung an seinen Vorgesetzen und in cc an die GF.

    Am besten mit Lesebestätigung, ohne weiter darüber überhaupt zu reden.

    Und wenn es 10x ist, dann weist Du ihn eben 10x drauf hin...

    Und einfach mal erwähnen, dass es Dir genauso auf den Keks geht ihn ständig anzusprechen, wie ihm es sich ständig anhören zu müssen.

    Aber es wäre nun mal Dein Job und so wie er seinen Job macht, so machst Du Deinen.

    (wir haben hier immer das Thema, dass die Dokumente auf die Produktion abgestimmt sein müssen..........., weil......... die lesen nicht... die nähen das so, wie sie immer genäht haben.

    Ich habe mir irgendwann mal den Betriebsleiter geschnappt und genau das "die lesen nicht" zum Thema gemacht, mit der Frage:

    "Wenn sie nicht lesen" gibt es 2 Ursachen.

    Entweder sie können nicht lesen, dann sollte man als Unternehmen da ganz schnell was unternehmen und vielleicht sogar einen Kurs organisieren.

    Oder Sie wollen es nicht, dann wäre eine nachdrückliche Unterhaltung mit ihm und/oder der Produktionsleitung fällig.

    Ob die Produktion nun liest oder nicht, ist mir jetzt egal. Am Ende entscheidet der Kunde über das Produkt und die Qualität.



    Schon sehr übel, was bei Dir abgeht.

    Aber Du kannst sicher sein, dass es auch Kollegen gibt, die zu Dir halten oder zumindest das was Du machst auch gut heißen.

    Allerdings vielleicht nicht den Arsch in der Hose haben, das auch mal zu sagen, weil die Schreier einfach alles übertönen.

  • Mein Facility Manager hat genau vor zwei Tagen einen ähnlichen Vorgang bei der Geschäftsführung "gepetzt" - und das auch noch mit dem oben erwähnten "Latschen-Träger"... Da ging es darum, dass er kurzfristig ein Atemfiltergerät brauchte und es von dem Kollegen übernehmen wollte - er hätte dann ein Nigel-Nagel-Neues gekauft bekommen. (Ich hätte auch gesagt: solange du kein eigenes hast, arbeitest du gar nicht in dem Bereich, aber gut...) Es war am Vortag abgesprochen gewesen, aber dann hat man ihn auflaufen lassen (Ich muss noch sagen, dass besagter "Latschenträger" aktuell in einem ganz anderen Bereich arbeitet und das Gerät zu dem Zeitpunkt nicht benötigt wurde) Erst ein Anruf beim GF hat dazu geführt, dass Facility Manager das Gerät ausgehändigt bekommen hat und den dringend benötigten Testlauf begleiten konnte...

    Verstehe ich diesen Punkt korrekt, dass ein wichtiger Test nicht hätte gemacht werden können, wenn der Latschenträger das Atemfiltergerät nicht herausgerückt hätte?


    Du kannst immer wieder versuchen einen falsch fahrenden Zug aufzuhalten. Das kostet Deine Kraft und Deine Nerven.

    Man kann aber auch, ganz gepflegt, einen Schritt von der Bahnkante zurück treten und zusehen wie der Zug vor die Wand fährt.


    Soll heißen, dass ich mich nicht um dieses Atemfiltergerät gestritten hätte.

    Wenn es der betreffende Mitarbeiter aus irgendwelchen Gründen nicht heraus gibt, dann erklärt er auch später warum der Testlauf nicht gemacht werden konnte.

    Da hier aber meist Geld dahinter hängt und Ergebnisse von der GF erwartet werden, dann darf er dies der GF erklären.

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  • Guten Morgen zusammen,


    ich stimme da Felidaea zu.


    Es wurden ja schon viele mögliche Lösungen beschrieben und du selbst bemühste dich ja sehr wie man merkt.


    Es ist wie so oft im Leben in der Theorie (Gesetze, Verordnungen, 7-Handlungschritte, Ausbildung, usw) läßt sich vieles "einfach" klären,

    aber wenn die Theorie auf Menschen (GF, Vorgesetzte, MA, usw) wird es manchmal "schwierig".


    Bei dir scheint in der gelebten Firmenkultur kein Platz für Arbeitsschutz zu sein.


    Manche Menschen sind und bleiben halt Beratungsresistent (Nein soll nicht heißen das man den Kopf bei ersten Mal in den Sand steckt aber ist ja nicht das erste Mal bei dir mit so schwerwiegenden Problemen).


    Ich würde mir halt überlegen ob ich das mein ganzes Leben machen will, oder du wo anders hilfst wo man deine Hilfe auch an nimmt.

    Ich wünsche dir aufjedenfall viel Erfolg und das sich deine Situation schnell verbessert.


    MFG


    Jens

    Man kann den Menschen das schwimmen beibringen, schwimmen müssen Sie allerdings selbst. 8)

  • Hallo,

    Bei dir scheint in der gelebten Firmenkultur kein Platz für Arbeitsschutz zu sein.


    Manche Menschen sind und bleiben halt Beratungsresistent (Nein soll nicht heißen das man den Kopf bei ersten Mal in den Sand steckt aber ist ja nicht das erste Mal bei dir mit so schwerwiegenden Problemen).

    Stimme Dir zu und einiges hier finde ich mittlerweile aber nicht mehr "witzig"...


    Wir haben hier ja ein fragwürdiges, schlechtgeplantes und wohl in der gesamten Firmengeschichte nie "richtig kontrolliertes" Unternehmen, Gebäude, Verfahren (trifft alles zu - ich denke, viele kleine Unternehmen haben ähnliche Themen)… So auch die besagte Produktion aus Post #1... aber es bessert sich... Jahrelang wurden "Gerüche" aus der Produktion in andere Stockwerke förmlich gesaugt... hat keinen interessiert, gewisse Leute wurden informiert - das haben die MA irgendwann sein lassen und es als Gegeben hingenommen.

    Nun gehe ich der Sache nach und wir finden (jeden Tag was neues) u.a. dass wir hier Bereiche mit Unterdruck und undichte Türen / Fenster /Leitungen, Kanäle... was auch immer haben. Kein Wunder also, dass wir die Produktionsgerüche kritischer Weise auch hier finden... also werden wird zeitnah die Bereiche auf Überdruck umstellen (bis auf den Produktionsbereich) und die bisher mit Gleichgültigkeit behandelten Abgase filtrieren und dann an die Umgebung abgeben - allerdings dauern die Sachen (Handwerker und Lieferung liegen nicht in unserer Hand... wie bei einer Küchenbestellung).

    Nun beschweren sich die - über die Maßnahmen informierten - Mitarbeiter aber Jedes mal, wenn wieder produziert wird... u.a. hat die Geschäftsführung entschieden parallel zu den Änderungen auch mit anderen Verfahren Testungen zu machen - also kleinere Produktionschargen probeweise mit anderen Verfahren (in Bezug auf einen sicheren Ex-Schutz - da kommen Inertgase zum Tragen) zu produzieren. Das Ganze wird noch bis nächste Woche... eventuell bis in die übernächste Woche gehen - dann sollten die Technischen Maßnahmen in Kraft getreten sein...


    Daher war mein Vorschlag an den betroffenen Bereich:

    "...Versucht in der Zeit ( ca 1,5 h) andere Arbeiten in anderen Bereiche vorzunehmen (Archiv, Lager, …) oder eventuell könnt ihr eine Pause einlegen, könnt in der Zeit Besprechungen oder Organisatorisches im Bürotrakt abarbeiten… "

    Unsere RLT Anlage bekommt die Bereiche sehr schnell wieder frisch belüftet...


    Und die Antwort des Vorgesetzten (ein weiterer - also nicht der aus meiner Eingangs-Situation) lautet:

    " ...Alles weitere ist schlichtweg falsch, nicht zutreffend oder am Thema vorbeiführend. Deinen „Vorschlag“ nehme ich daher mit großem Kopfschütteln unkommentiert zur Kenntnis. ..."


    Ich war drauf und dran dem Herren anhand der Maßnahmen-Hierarchie und in Kombination mit TRGS 500 6.2 die Sinnhaftigkeit meines Vorschlages darzulegen (Wir können nicht substituieren, sind aktuell an der Technik dran... nächste Ebene Organisatorisches... )...

    Zum Glück habe ich diese Aussage noch schriftlich, denn ich darf den Herren nicht in Kenntnis der TRGS setzten und auch nichts weiter schriftlich kommunizieren... Deeskalation nennt die GF das, weil sich die Mitarbeiter seit neuestem wieder regelmäßig beschweren, da sie mitbekommen haben: oh da tut sich endlich was...

    Ich denke, ich könnte mich über die Anordnung der GF in diesem Fall hinwegsetzten - denn mit welcher Begründung sollte es da eine Abmahnung geben (Sie dürfen Sicherheitsrelevante Aspekte mit Herrn so und so - Stütze der Firma, Leiter einer Abteilung, die nach seiner Aussage "...Die xyz hat stringente Prozesse zu erfüllen und einzuhalten, tagtäglich, im Interesse des Unternehmens! Wenn die Belästigung derart extrem ist, dass wir nicht mehr arbeiten können, brauchen wir über das Thema Produktverfügbarkeit nicht zu reden! Keine QC, keine Produkte auf dem Markt! Das ist hier aber explizit vollkommen irrelevant...." nicht mehr ansprechen?) - Und da geht es um 1,5 h an einem, ggf einem zweiten Tag bis wir die Aktivkohlefilter eingebaut haben. Und ich rede von Tätigkeiten, die eh von seinen Mitarbeitern gemacht werden...


    Wie ist das bei euch, wenn Unternehmensexistenz-relevante Bereiche sicherheitstechnisch nachgerüstet werden müssen, aber aus zeitlichen Gründen die Firma für 2-3 Wochen nicht die Produktion einstellen kann (war eine Entscheidung der GF)? Versucht ihr dann auch mit Maßnahmen unterhalb der technischen Maßnahmen zu überbrücken? Oder gibt es da andere Lösungen?


    Viele Grüße

    E.weline

    Beste Grüße aus Mainz


    E.weline



    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker


  • Ja money talks. Eine ganz schwierige Entscheidung. Man soll das Eisen schmieden, solange es heiß ist.

    Auch wenn es weh tut, hier geht betriebliche Belange vor. Die Arbeitsplätze dürfen nicht gefährdet werden.

    Hier habe ich mich i. d. R. hinten angestellt. Aber mir aber das schriftliche Verspechen geben lassen, bei der nächsten

    Revision oder Möglichkeit nachzurüsten. Musste aber selbst sorgen und planen, was dafür benötigt wird und dies mit

    dem Produktionsleiter absprechen. Das hatte den Vorteil die präventive GBU war gemacht. Das hat viel Überzeugungsarbeit

    gebraucht. Aber steter Tropfen höhlt den Stein.


    Eine Anordnung ist eine Anordnung. Da würde ich nicht den Mitarbeiter ansprechen. Dein Melde- und Beratungspunkt

    ist die Geschäftsleitung. Die können auch andere Gründe finden dich abzustrafen. Das muss gar nichts mit AS zu tun haben.

    Überleg Dir das gut. Ich verfolge schon eine zeitlang Deine Texte. Hast Du mal überlegt zu wechseln. Aber das war bei Dir

    gar nicht so einfach?

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf


    Gruß Mick