Stromunfall - 112 rufen oder nicht

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  • RTW rufen! Da gibt es Null Diskussion

    Genau so.

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    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

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  • Hallo,

    Habe es erlebt, dass bei einer recht stark blutenden Schnittverletzung, ein Sani vom RTW mich angemault hat, "warum wir sie für so was rufen würden. Den Kollegen hätten wir doch auch in Begleitung per Taxi zum Krankenhaus fahren lassen können ..."

    (Mein Kollege lief zwar nicht Gefahr leer zu laufen, war aber trotzdem recht blass um die Nase)


    So ein Verhalten einer Krankenwagen-Besatzung habe ich zum Glück bisher aber auch nur einmal erlebt.

    Ja, professionell ist ein solches Verhalten nicht. Eine solche Geschichte

    muss man aber immer aus zwei Seiten sehen. Ein Unfall/Verletzung oder

    eine Erkrankung stellt für die Betroffenen in der Regel nahezu immer

    ein außergewöhnliches Ereignis dar. Von Unsicherheit, Scham, Angst

    vor Kosten usw. gar nicht zu reden, wenn ein RTW kommt.


    Auf der anderen Seite kann man eine RTW-Besatzung haben, die ein

    Ereignis gänzlich anders einschätzt. Und eben zum Beispiel nicht

    erkennen kann, warum man den Notruf gewählt hat. Dieses Spannungs-

    verhältnis ist ja nicht neu. Man denke nur an das Phänomen mit

    den Notaufnahmen. Wo sich vieles aus der Zuständigkeit vom klassischen

    Hausarzt, in die Krankenhäuser verlagert. Für die Betroffenen mag

    der Besuch der Notaufnahme immer einen gravierenden Grund haben,

    aus Sicht des Gesundheitspersonal sieht das schon wieder anders aus.

    Gleiches gilt auch bei der Feuerwehr, ich hatte es da schon mehr wie

    einmal erlebt, wo man sich vor Ort dann fragte, warum man jetzt

    den Notruf gewählt hat. Da waren dann Fälle z.B. dabei von 1cm

    Wasser im Keller oder ein kleiner Ast auf dem Gehweg.


    Ist nicht schön und auch nicht gut, da es Einsatzmittel bindet,

    letztlich sollte das aber der Hilfeersuchende nicht merken. Schließlich

    soll auch weiterhin der Notruf gewählt werden, wenn man den

    Eindruck der Notwendigkeit sieht.


    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Ich lese hier anteilig, dass einige bei einem Arbeitsunfall GENERELL gegen das selbstständige Befördern oder durch Kollegen sind.


    Im Falle des Stromunfalles bin ich dabei, bei einem Unfall mit Kopfverletzung ebenfalls. Aber es gibt Vorfälle wo meines Erachtens ein RTW nicht notwendig ist (Schnittwunde, Prellung, Stauchung usw.) und ein Kollege den Verunfallten ins nächstgelegene KH oder zum D-Arzt verfahren kann. Die RTWs haben ausreichend zu tun, dass man hier schon abwägen sollte.

  • Hallo,

    Im Falle des Stromunfalles bin ich dabei, bei einem Unfall mit Kopfverletzung ebenfalls. Aber es gibt Vorfälle wo meines Erachtens ein RTW nicht notwendig ist (Schnittwunde, Prellung, Stauchung usw.) und ein Kollege den Verunfallten ins nächstgelegene KH oder zum D-Arzt verfahren kann. Die RTWs haben ausreichend zu tun, dass man hier schon abwägen sollte.

    Da haben Sie Recht. Aber ist es tatsächlich eine Problematik?

    Ich sehe das nicht wirklich. Gerade weil man hier doch mehrere

    Stufen hat. Die erste Stufe 1 ist das Absetzen vom Notruf. Die

    Notrufabfrage besteht ja heute nicht nur aus der Adresse und

    dem Art des Notfalls. Würde man wegen z.B. einer kleinen

    Schnittwunde oder einer Prellung den Notruf wählen, so würde

    es in der Mehrzahl der Fälle, wohl nicht zur Entsendung von

    Rettungsmittel kommen. Sondern vielmehr der Verweis auf

    einen örtlichen Arzt.


    Und die zweite Stufe 2 ist der Rettungsdienst vor Ort. Selbst wenn

    ein Rettungswagen vor Ort kommen würde, bedeutet es doch nicht

    automatisch auch eine Mitnahme ins Krankenhaus. Und sollte

    sich vor Ort für den Rettungsdienst keine Tätigkeit ergeben, so

    wäre was verloren? Zeitlich nicht viel, da der RTW schnell wieder

    in den Status "Einsatzbereit über Funk" gesetzt werden kann.

    Und wegen einem Stichwort wie Prellung, wird es auch keine

    Sondersignalfahrt geben. Wenn es einem um die Gefährdung

    vom Personal geht.


    Wenngleich ich Ihnen zustimme, sehe ich aber keine wirkliche

    Problematik. Und wenn sich die Mitarbeiter, die Ersthelfer mit

    der Notrufabgabe wohler fühlen, dann ist das in Ordnung.


    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Arbeitsunfall GENERELL gegen das selbstständige Befördern

    Der richtige Transport nach einem Arbeitsunfall oder gesundheitlichen Beschwerden ist schon immer ein Thema und wird es bestimmt auch bleiben.


    https://www.komnet.nrw.de/_sitetools/dialog/22289


    https://www.komnet.nrw.de/_sitetools/dialog/5621


    https://www.bgetem.de/unfall-b…tsunfall/Krankentransport


    Transport verletzter Mitarbeiter nach Arbeitsunfall


    Sollte im Betrieb klar geregelt werden und die Mitarbeiter sind entsprechend zu schulen.

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

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  • Da es mal einen ähnlichen Unfall in der Anstalt gab, weil ein Physiker meinte er hätte gut verkabelt (eigener Aufbau, keine Niederschrift der Änderung). Er wurde mit RTW abgeholt und 24Std beobachtet obwohl er meinte es wäre alles in Ordnung.

    Ohne Kaffee, ohne mich. :49::D

  • Genau so.


    Sehr schöner Artikel...


    ...da ist allerdings nicht die Rede davon, bei Niederspannungsunfällen einen RTW zu rufen sondern es ist von einer "...umgehenden ärztlichen Vorstellung..." die Rede. Im Gegensatz zu Starkstromunfällen die eine "...sofortige medizinische Behandlung..." erfordern - recht so!


    Für meinen Teil ist dies eines der vielen Themenbereiche, die so etwas wie einen philosophischen Charakter haben. Wenn der Patient nicht unter Vorerkrankungen leidet, keine Verbrennungsmarken o.ä. zu sehen sind und er sich gut fühlt, habe ich nicht notwendigerweise den Druck, einen RTW zu rufen. Dann bringe ich den MA entweder zum BA und lasse dort ein EKG schreiben und weitere Maßnahmen definieren, oder bringe ihn begleitet zu einem Arzt.


    Natürlich kennt jeder einen, der einen kennt, der schon mal gehört hat, dass ein Verunfallter nach 5 Stunden gekrampft hat - ich habe so etwas, glücklicherweise, in 30 Jahren nie erlebt. Trotz einiger Stromunfälle in dieser Zeit.


    Am Ende liegt die Entscheidung aber immer bei den Verantwortlichen. Ich verteufel die These: "Immer RTW!" nicht, sehe sie aber durchaus ambivalent. Aber bitte - meine persönliche Ansicht.


    In diesem Sinne

    Der Michael


    PS: Off topic!!! Wer von euch hat sich jemals nach einem "kleinen Missgeschick" (;)) zu Hause in ärztliche Behandlung, geschweige denn für 24 Std. ins Krankenhaus begeben????

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Hallo michael


    Privat ist Privat!

    Im Unternehmen sehe ich es ein wenig anders, ich hatte ja den oben beschriebenen Fall und musste mich dann rechtfertigen warum der Mitarbeiter nicht ärztlich behandelt worden ist. Diese Fragen waren nicht angenehm vor allen wenn mann von nichts weiß.


    Klar! Ich wußte von nichts und der Mitarbeiter hat zugegeben das er den Stromschlag wegen dem bevorstehenden Wochenende mir nicht gemeldet hatte.

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!


    Hans-Jürgen