Stromunfall - 112 rufen oder nicht

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  • Moin,

    kurze Schilderung des Vorfalls: Körperdurchströmung von Hand zu Hand. FI hat aufgepasst und den Strom unterbrochen. Ersthelfer haben 112 gewählt (und gesagt, dass der FI ausgelöst hat und der Verunfallte sich gut fühlt). RTW (kam mit Blaulicht und Tatü-tata) hat Verunfallten mitgenommen. Arzt hat keine Notwendigkeit der Beobachtung gesehen. Verunfallter war nach ca. 45min wieder in der Firma.

    Soweit so gut ..... ABER..... jetzt haben wir eine Diskussion inne Firma zu der ich gerne noch ein paar Meinungen hätte.

    Ein ehemaliger RTW-Fahrer ist der Meinung die EH hätten überreagiert und dadurch die RTW-Besatzung unnötigt gefährdet (hohes Risiko eines Verkehrsunfalls durch die Alarmfahrt) und überflüssige Kosten verursacht. Es hätte gereicht den Durchströmten mit dem Firmenwagen zu einem Arzt zu bringen. (Und der Verunfallte sagt, es wäre ja gar nix passiert, der Arztbesuch war nicht notwendig.)

    Alle EH bei uns, mit denen ich gesprochen habe, hätten den Notruf gewählt. Auch unsere BA sagt: "Alles richtig gemacht!". Und doch sind die EH wg. der Kritik jetzt verunsichert. Einige überlegen sogar als EH zurückzutreten.

    Wie hättet Ihr / Eure EHs gehandelt? (:/ jetzt hab ich aus der Diskussion doch eine Frage gemacht.)


    Gruß

    Rainer


    PS: Das ganze wird ASA-Thema, auch die Unfallanalyse läuft. (Das ganze war ein Versuchsaufbau und er hat falsch verkabelt - Es ist sogar möglich, dass es keiner mitbekommen hätte, wenn der FI nicht ausgelöst hätte.)

    "Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben, und der Pessimist befürchtet, das der Optimist recht hat." (James Branch Cabell)

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  • Hallo,

    tut mir Leid, aber: Was für eine unnötige Diskussion!

    Sind jetzt Ersthelfer Ärzte, die die tatsächliche Lage

    sicher beurteilen können? Wohl nicht, daher 112.

    Die Rettungswagen-Besatzung hat ja wohl auch die

    Notwendigkeit der Zuführung zu einem Krankenhaus

    gesehen. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte man

    den Mitarbeiter gar nicht mitgenommen. Und auch
    die Leitstelle hat wohl aufgrund der Schilderung

    im Notruf, einen Bedarf gesehen. Sonst hätte man

    da, auf einen Bereitschaftsarzt verwiesen und hätte

    in dem Zusammenhang auch nicht die Notwendigkeit

    einer Sondersignalfahrt gesehen.

    Und bezüglich Gefährdung RTW-Besatzung, so macht

    man sich hier zu etwas Gedanken, was vollkommen

    unnötig ist.

    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Als ehemaliger Rettungsdienstmitarbeiter und Ausbilder EH kann ich nur sagen: Die Ersthelfer haben alles richtig gemacht.

    Mit Strom ist nicht zu spaßen.

    Es kann zum einen Verbrennungsverletzungen geben (wegen der Hitzeentwicklung an den Eintrittsstellen des Stroms), zum anderen kann der Strom die Herztätigkeit stören bis hin zu einem Herzstillstand. Und so eine Störung kann man (ein Arzt, idealerweise ein Internist) dann im EKG sehen. Störungen können übrigens auch noch im Nachgang auftreten, auch wenn vordergründig wohl nichts passiert sein mag.

    Ein Stromunfall sollte jedenfalls immer ärztlich abgeklärt werden, umso besser, wenn der Arzt der Meinung ist, es geht ohne Überwachung.

    Und die Aussage, damit habe man Rettungsdienstpersonal in Gefahr gebracht, ist doch Blödsinn. Welcher Ersthelfer ist so medizinisch ausgebildet, dass er erkennen kann, ob eine Dringende Zuführung zu einem Arzt oder eine Überwachung notwendig ist?

    Wenn ich mich daran zurückerinnere, wie oft wir nachts um 3 mit Blaulicht zu einem akuten Kopfschmerz gefahren sind, der schon seit 3 Tagen besteht, da ist eine Fehlfahrt aufgrund eines Stromunfalls doch das geringere Übel.

    Ein ehemaliger RTW-Fahrer ist der Meinung die EH hätten überreagiert und dadurch die RTW-Besatzung unnötigt gefährdet (hohes Risiko eines Verkehrsunfalls durch die Alarmfahrt) und überflüssige Kosten verursacht. Es hätte gereicht den Durchströmten mit dem Firmenwagen zu einem Arzt zu bringen. (Und der Verunfallte sagt, es wäre ja gar nix passiert, der Arztbesuch war nicht notwendig.)

    Hm, wie ist da wohl die Haftungsfrage? Es handelt sich hier ja dann streng genommen um einen Krankentransport. Und was ist, wenn der "Durchströmte" dann doch einen Herzstillstand im Firmenfahrzeug bekommt? Was wird da wohl der Richter zu sagen?

    Ich denke, Ersthelfer zu verunsichern, in dem man die Rechtmäßigkeit von Rettungsdiensteinsätzen hinterfragt, ist total kontraproduktiv. Der Rettungsdienst ist dafür da, an genau der Stelle anzusetzen, wo der (Laien)-Ersthelfer mit seinen Kenntnissen am Ende ist.

    LG Ansgar

    Einmal editiert, zuletzt von Ansgar (2. September 2020 um 21:47)

  • So wie ich das sehe haben die Ersthelfer korrekt gehandelt.

    Mir liegt es fern die Fachkompetenz des Arztes anzuzweifeln, aber bei Stromunfällen dürfte eine stationäre Aufnahme zur Überwachung durchaus üblich sein. Der Arzt sah hier anscheinend keine Veranlassung dazu, was sein gutes Recht ist, er ist der medizinische Fachmann.

    Krankentransport im Privat oder Firmen PKW sollte in der Regel nicht erfolgen, dazu gibt es ja RTW und KTW.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hi,

    die Lehraussage in der Erste-Hilfe-Ausbildung ist: Bei einem Stromunfall (auch wenn es gefühlt nur ein Wischer war und der Betroffene beteuert, dass ihm nichts fehlt) ist wegen der Gefahr von Herzrhythmusstörungen unverzüglich die Vorstellung bei einem geeigneten Arzt erforderlich. Und das bedeutet, bei einem Stromunfall ist immer der Notruf abzusetzen (notfalls auch gegen den Willen des Verletzten, wenn er keine Notwendigkeit für die Notfallbehandlung sieht).

    Wichtig ist tatsächlich, dass der Betroffene unverzüglich einem Arzt vorgestellt werden muss, auch wenn er den Arztbesuch selbst nicht für nötig hält. Und das wird den Ersthelfern in der Aus- und Fortbildung eingetrichtert: Notruf auch gegen den Willen des Betroffenen.

    Die Ersthelfer haben also entsprechend ihrer Ausbildung absolut korrekt gehandelt.

    Und nein, niemand gefährdet die RTW-Besatzung, wenn er einen Notruf absetzt (womöglich sind solche unqualifizierten Aussagen der Grund, warum es sich um einen ehemaligen RTW-Fahrer handelt ;).

    PS: Ein Stromunfall liegt vor, wenn

    - die Berührungsspannung höher als 50 V AC oder 120 V DC ist oder

    - der Kurzschlussstrom an der Arbeitsstelle höher als 3 mA (ACeff) oder 12 mA (DC) liegt oder

    - die übertragene Energie mehr als 350 mJ beträgt.

    Ist sich der Ersthelfer unsicher, ob tatsächlich ein Stromunfall vorliegt, dann gilt: geh auf Nummer sicher und setze den Notruf ab!

    schöne Grüße vom u.a. aktiven Erste-Hilfe-Ausbilder und ehrenamtlichen RTW-Fahrer

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  • Offtopic: Für behandelnde Ärzte gibt es ein Entscheidungsschema zur Behandlung von Stromunfällen als Orientierungshilfe und dabei gibt es auch einen Entscheidungsstrang, der zur Entlassung direkt nach der Untersuchung führt. Eine stationäre Aufnahme muss also nicht zwingend erfolgen, sondern es müssen entsprechende Indikationen dafür vorliegen. Die Entscheidung, ob eine stationäre Überwachung oder Behandlung erforderlich ist, obliegt dem behandelnden Arzt.

  • Bei uns ist es grundsätzlich so, dass bei einem Stromunfall ein Notruf abgesetzt werden muss. Das wird so unterwiesen und die Ersthelfer wissen auch darüber Bescheid. Sicherlich sind Spannung und Stromstärke entscheidend, ob es beim Verunfallten nur ein Kribbeln im Finger oder schwere Verbrennungen ergibt, das Prozedere ist aber immer gleich. 112 wählen und abklären lassen.

    Und das ein Verunfallter mit einem "privaten" KFZ ins Krankenhaus gebracht wird ... da bin ich ganz bei Ansgar und dem Was-wäre-Wenn-Fall. Manche Sachen sollte man wirklich ausschließlich den Profis überlassen.

    Gruß, Carsten

    Wer am wenigsten erreicht hat, prahlt oft am lautesten. - MAFEA-Analyse der offiziellen Geschichte des Imperiums - aus: Der Herzog von Caladan

    So verdammt wahr!

    Einmal editiert, zuletzt von CaThMa (3. September 2020 um 06:53)

  • Auch wenn es schon mehrmals gesagt wurde.

    Bei Stromunfällen immer den Rettungsdienst rufen.

    Scheinbar hat ja auch der Disponent in der Leitstelle hier einen Notfall gesehen und den Rettungswagen mit Sonderfahrt losgeschickt.

    Es ist ja auch eine Haftungsfrage wenn ich den Verunfallten selbst zum Krankenhaus fahre und unterwegs kollabiert er. Was mache ich dann? Dann ist der Fahrer in einer Ausnahmesituation. Hält er an und hilft? Fährt er mit überhöhter Geschwindigkeit weiter? Fährt er ganz normal weiter? Die Entscheidung möchte ich nicht treffen müssen. RTW/KTW und gut ist es.

  • Schließe mich gern meinen Vorrednern an. Klare Aussage-bei Stromunfall - Notruf - auch wenn der Verunfallte sich wohlfühlt.

    In einer von mir betreuten Firma wurde nach einem Stromunfall kein Arzt gerufen und der betroffene Mitarbeiter ging dann zwei Tage später selbstständig zum Arzt. Es folgte eine Krankschreibung und die BG bekam die Info. Es folgte ein Besuch der BG und auch hier kam die klare Anweisung - Notruf und alles abchecken lassen!

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  • Hallo zusammen,

    ich kann mich der allgemeinen Meinung nur anschließen: die EH haben korrekt gehandelt.

    Die Argumentation: "überlegen Sie bitte ausführlich, ob Sie wirklich den Notruf wählen sollten..", ist:

    1. meiner Meinung nach fahrlässig,

    2. wirtschaftlichen Interessen der KH- und RTW-Betreiber geschuldet.


    Grüße,

    CW

    "Machen ist wie wollen, nur viel befriedigender"

    5. Buch Mose, Kapitel 22, Vers 8:

    Wenn du ein neues Haus baust, so mache eine Lehne darum auf deinem Dache, auf daß du nicht Blut auf dein Haus ladest, wenn jemand herabfiele.

  • Hallo,

    Ja, vor allem da man kein Arzt ist. Man kann nicht immer

    erkennen, wie schwer tatsächlich ein Mensch erkrankt/

    verletzt ist. Nachfolgend mal ein gutes Beispiel dafür:

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    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Danke für Ihre/Eure Meldungen.

    Was für eine unnötige Diskussion!

    Ja, es ist traurig, dass wir diese Diskussion haben.

    Ich trage die auch nur nach außen weil mir - in meinem Mikrokosmos - Erfahrungen und Meinungsaustausch fehlen. In 7 EH-Jahren habe ich 1 Pflaster aufgeklebt und 2 Kühlpads ausgegeben. Unsere Unfallstatistik zeigt insgesamt 15 AU-Tage aufgrund von Arbeitsunfällen in den letzten 6 Jahren (2 meldepflichtige).

    Ich sehe die Gefahr, dass hier EHs verloren gehen. Daher suche ich nach weiteren Argumenten,


    womöglich sind solche unqualifizierten Aussagen der Grund, warum es sich um einen ehemaligen RTW-Fahrer handelt

    Der RTW war wohl vor oder während seiner Studentenzeit. (Selbstkritik - ich muss deutlicher Schreiben.... aber wenn die Aussage vom Lagerhelfer gekommen wäre, hätte ich den Thread nicht eröffnet.)

    Scheinbar hat ja auch der Disponent in der Leitstelle hier einen Notfall gesehen und den Rettungswagen mit Sonderfahrt losgeschickt.

    Hier war die Meinung des Kritikers, dass der Disponent beim Stichwort "Stromunfall" keine Entscheidungsfreiheit hätte und die Sonderfahrt unvermeidlich war.


    Wir haben hier noch einiges im Bereich AS-Organisation aufzuarbeiten.

    Ich setze auch noch das Thema "Transport zum Arzt" auf unsere ASA-Liste. Und benutze nachher die Suchfunktion und Tante Gurgel um Infos zu einem Ablaufdiagramm "wie kommen die körperlich beschädigten MAs zum D-Arzt".


    Gruß

    Rainer

    "Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben, und der Pessimist befürchtet, das der Optimist recht hat." (James Branch Cabell)

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  • Zitat

    Hier war die Meinung des Kritikers, dass der Disponent beim Stichwort "Stromunfall" keine Entscheidungsfreiheit hätte und die Sonderfahrt unvermeidlich war.

    Eben. Es gibt keine Entscheidungsfreiheit. Und es hat einen grund warum bei Stromunfällen eine Sonderfahrt angebracht ist.

    *Ironie Anfang* Ich würde euerm Kritiker empfehlen auf die Leitstelle zuzugehen und dort eine Schulung der Disponenten durchzuführen. Sowas kann ja nicht sein. Nicht das beim nächsten verdacht auf Herzinfarkt ein Notarzt in Gefahr gebracht wird *Ironie Ende*


    Bei unseren Ersthelfern im Zeltlager ist meine klare Anweisung immer. Wenn Ihr mit der Situation unsicher seid oder nicht weiter wisst ruft die 112.

  • Moin

    So auch nochmal ein Kommentar einer ehemaligen ehrenamtlichen Rettungssanitäterin:

    NIEMAND von uns war sauer wg eines Notrufes bei einem echten Notfalls/Akutfall. Wie oft war ich bei einem VU ( Verkehrsunfall) , manchmal auch mit zerlegtem Auto, bei dem nichts passiert war.

    Wie beschrieben kann das Ausmass nicht abgeschätzt werden beim Stromunfall. Daher alles richtig.

    Einsätze die uns geärgert haben, waren "viel Schmerz" nachts um Drei- sonntags. Bei Ankuft stellte sich heraus, dass eine Einweisung wg z.B. Gallensteinen seit Donnerstag vorlag und man probieren wollte, ob es doch geht.

    Und gerade sowas passiert mit ähnlichen Diagnosen oft.

    ( nachts sind solche Hohlorgane aktiver).

    Heute wird auch wg Lapalie Notruf gewählt, aber weil mein weiss, dass es Schlagwörter gibt, wo ganz schnell RTW/NEF kommt, diese absichtlich gesagt.

    Das wäre ggf. eine unnötige Gefährdung der Besatzung.

    Und ich halte die Wahrscheinlichkeit einen Unfall zu bauen, für einen aufgeregter Ersthelfer, der den Verunfallten zum Arzt/ Krankenhaus fährt, für höher als für einen routinierten RTW Fahrer bei einer Alarmfahrt.

    Also nicht von einem Einzelnen beirren lassen.

    Wie wäre es mal mit einem Erste Hilfe Pacour mit gestellten Notfällen für deine Ersthelfer oder einen Aktionstag EH für alle. Den die meisten Unfälle passieren zu Hause.

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

  • War der Wirklich RTW-Fahrer oder will sich da nur jemand wichtig machen?

    Ist der ehemalige RTW-Fahrer auch EH und hätte im Bedarf die Verantwortung übernommen?

    Bei einem RTW Fahrer reichte damals bei uns ein normaler Erste Hilfe Kurs und P-schein aus....

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

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  • Hallo Zusammen

    Natürlich haben die EH richtig gehandelt. Bei uns ein Unternehmen das elektronische Servoregler herstellt kommt es schon mal vor das bei Reparatur arbeiten ein Mitarbeiter einen Stromschlag bzw. einen Wischer abbekommt.

    Bei uns wird immer die 112 gerufen. Zumal ja nach einen Stromunfall auch nach Stunden Herzkammerflimmern auftreten kann.

    Wir hatten so einen Fall ein Mitarbeiter hat kurz vor dem Wochenende einen Stromschlag bekommen, er hat das nicht gemeldet weil er ins Wochenende wollte. Abends ist er dann auf dem Sofa mit Herzkammerflimmern zusammengesackt. Sein Glück war das sein Nachbar ein Rettungssanitäter zu Hause war.

    Herzkammerflimmern kann bis zu 12 Stunden nach einem Stromschlag auftreten. Deshalb immer die 112 rufen. Erst ein Arzt kann dann entscheiden wann der Mitarbeiter wieder gehen kann. Bei uns wurden die Mitarbeiten nach 4-6 Std wieder aus den Krankenhaus entlassen.

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen

  • Hallo in die Runde,

    in der EH-Ausbildung, kam auch von unserem Ausbilder die Info, dass bei Stromunfällen auch erst nach einigen Stunden Probleme auftreten können. Deshalb sei immer eine ärztliche Begutachtung erforderlich.

    Zum Thema Krankenwagen oder nicht, sagte er zu uns "ruft einen an, wenn ihr nur darüber nachdenkt, ob ein Krankenwagen notwendig ist oder nicht ..."

    (Der gute Mann ist selber lange Jahre als Sani auf einem RTW unterwegs gewesen).

    Habe es erlebt, dass bei einer recht stark blutenden Schnittverletzung, ein Sani vom RTW mich angemault hat, "warum wir sie für so was rufen würden. Den Kollegen hätten wir doch auch in Begleitung per Taxi zum Krankenhaus fahren lassen können ..."

    (Mein Kollege lief zwar nicht Gefahr leer zu laufen, war aber trotzdem recht blass um die Nase)

    So ein Verhalten einer Krankenwagen-Besatzung habe ich zum Glück bisher aber auch nur einmal erlebt.


    Gruß

    Harti

  • Hallo zusammen,

    auch von mir ganz klar:

    RTW rufen! Da gibt es Null Diskussion.

    Thematisch haue ich bei uns immer mächtig auf den Deckel, wenn bei Arbeitsunfällen selbst ins KH gefahren wird bzw. ein Kollege fährt. Ich habe schon Leute nach Verletzungen im PKW kollabieren sehen....

    EH haben alles richtig gemacht.

    Gruß

    dwein112