Mitarbeiter fährt jeden Tag 1000km

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  • Guten Morgen zusammen, ich habe da ein Problem und bräuchte mal bitte eure Meinung dazu.

    Wir haben einen Bauleiter der eine Baustelle ca. 500km von seinem Wohnort betreut. Die Arbeitsanweisung sagt ganz klar, er hat sich bei einer Entfernung von über 150km ein Hotel zu nehmen (Kosten übernimmt natürlich die Firma). Trotz dieser Anweisung fährt der Bauleiter jeden Abend heim. Unfallrisiko natürlich massiv erhöht durch ca. 18 Stunden "Arbeitszeit" (5 Stunden hin, 8 Stunden Arbeit, 5 Stunden heim). Gespräche wurden bereits mehrfach mit ihm geführt. Die Abteilung hat ohne mein Wissen ein Schreiben aufgesetzt, dass sollte sich der Arbeitsanweisung wiedersetzt werden, der Mitarbeiter die volle Haftung für Material, Fahrzeug und Personenschäden übernehmen muss (wie rechtsgültig das ganze ist sei mal dahin gestellt).
    Was können wir jetzt noch machen ohne den Mitarbeiter gleich abmahnen zu müssen?

    Danke für eure Hilfe und einen schönen Arbeitstag

    Let the music be your master

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  • Trotz dieser Anweisung fährt der Bauleiter jeden Abend heim. Unfallrisiko natürlich massiv erhöht durch ca. 18 Stunden "Arbeitszeit" (5 Stunden hin, 8 Stunden Arbeit, 5 Stunden heim).

    Unglaublich ...wer macht den so was???

    Was können wir jetzt noch machen ohne den Mitarbeiter gleich abmahnen zu müssen

    Warum nicht ?? es wurden ja schon einige Gespräche geführt...

    Welche Begründung hat der Baustellenleiter für sein Handeln?

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • Fahrzeugschlüssel einziehen. Bahnfahren lassen. Hotel nicht weit von der Baustelle einrichten.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Unfallrisiko natürlich massiv erhöht durch ca. 18 Stunden "Arbeitszeit" (5 Stunden hin, 8 Stunden Arbeit, 5 Stunden heim).

    Wann und wie viel schläft der Kollege?

    Ich erhebe keinen allgemeingültigen Anspruch auf die Wahrheit, wie alle Menschen habe auch ich nur meine Sicht der Dinge!

  • Kilometerleistung begrenzen..... 4500 im Monat

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
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    Gruß Mick

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  • Welche Begründung hat der Baustellenleiter für sein Handeln?

    Er möchte jeden Abend nach Hause zu seiner Familie.

    Wir versuchen schon die Baustellen so zu planen, dass die Bauleiter es nicht allzu weit haben und jeden Abend nach Hause können. Möglich ist das leider nicht immer.

    Let the music be your master

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  • Kann man das so einfach machen? Hast du da eine Quelle für mich?

    Das Fahrzeug ist doch bestimmt ein Dienstfahrzeug, welches dem Arbeitgeber gehört? Das obliegt dann dem Eigentümer dieses zu tun. Ich würde das auch damit begründen, dass der Mitarbeiter täglich seine Arbeitszeit um 8h überschreitet und dabei die Kosten zu hoch werden. Die Fahrzeit ist das Arbeitszeit bei Euch? Ansonsten würde ich es bei den Kosten so belassen.

    Ansonsten würde ich darauf plädieren, dass 500 km Anfahrtsweg zur Baustelle in nicht zumutbarer Arbeitsweg ist. Umgekehrt geht das nämlich nicht. Ich kann keinen Arbeitnehmer 500 km entfernt in ein anderes Werk versetzen. So ohne weiteres geht das nicht.

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    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
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    Gruß Mick

  • Schliesse mich meinen Vorrednern an.

    Wie schauts den mit dem Arbeitszeitgesetz und der Ruhephasen aus?

    Man kann den Menschen das schwimmen beibringen, schwimmen müssen Sie allerdings selbst. 8)

  • Das Fahrzeug ist doch bestimmt ein Dienstfahrzeug, welches dem Arbeitgeber gehört? Das obliegt dann dem Eigentümer dieses zu tun. Ich würde das auch damit begründen, dass der Mitarbeiter täglich seine Arbeitszeit um 8h überschreitet und dabei die Kosten zu hoch werden. Die Fahrzeit ist das Arbeitszeit bei Euch? Ansonsten würde ich es bei den Kosten so belassen.

    Ansonsten würde ich darauf plädieren, dass 500 km Anfahrtsweg zur Baustelle in nicht zumutbarer Arbeitsweg ist. Umgekehrt geht das nämlich nicht. Ich kann keinen Arbeitnehmer 500 km entfernt in ein anderes Werk versetzen. So ohne weiteres geht das nicht.

    Da er den Firmenwagen auch privat nutzen darf, ist das mit einer KM-Grenze denke ich ziemlich schwierig da er ja die 1% versteuert.

    Ja, Fahrzeit = Arbeitszeit

    Das Problem ist, dass viele Bauleiter bei uns auf den jeweiligen Kunden spezialisiert sind. Somit kann so eine Entfernung schon mal vorkommen. Grade wenn der Kollege der näher dran wohnt mal im Urlaub ist.

    Schliesse mich meinen Vorrednern an.

    Wie schauts den mit dem Arbeitszeitgesetz und der Ruhephasen aus?

    Wir versuchen uns ja daran zu halten. Wir übernehmen die Kosten fürs Hotel und sogar die Buchung wenn der Bauleiter keine Lust hat sich was eigenes zu suchen.

    Somit wäre die Arbeits- und Ruhezeit eingehalten.

    Wenn der Bauleiter aber auf eigene Faust und ohne Rücksprache jeden Tag pendelt, können die Zeiten nicht eingehalten werden

    Let the music be your master

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  • Schliesse mich meinen Vorrednern an.

    Wie schauts den mit dem Arbeitszeitgesetz und der Ruhephasen aus?

    Das ist jetzt abhängig von der Antwort des Fragestellers. Ist die Fahrt zur Baustelle Arbeitszeit? Dann ist die Antwort einfach.

    Das andere ist, das der Arbeitnehmer die Verpflichtung hat, die Ruhezeiten einzuhalten. Nur was darf ich in den Ruhezeiten alles machen? Was ist erlaubt?

    Natürlich darf ich Autofahren. DAs kann mir keiner verbieten. Wenn der Kollege morgen abgespannt und müde auf die Baustelle kommt, darf ich ihn disziplinarisch belangen. Er hat die Verpflichtung ausgeschlafen zur Arbeit zu kommen. s. Link

    Ausgeschlafen

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    Gruß Mick

  • Ja, Fahrzeit = Arbeitszeit

    Arbeitszeitgesetz! täglich 18 h sind nicht zulässig. Abmahnen!

    § 3 Arbeitszeit der Arbeitnehmer

    Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.

    § 4 Ruhepausen

    Die Arbeit ist durch im voraus feststehende Ruhepausen von mindestens 30 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs bis zu neun Stunden und 45 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als neun Stunden insgesamt zu unterbrechen. Die Ruhepausen nach Satz 1 können in Zeitabschnitte von jeweils mindestens 15 Minuten aufgeteilt werden. Länger als sechs Stunden hintereinander dürfen Arbeitnehmer nicht ohne Ruhepause beschäftigt werden.

    § 5 Ruhezeit 03 06

    (1) Die Arbeitnehmer müssen nach Beendigung der täglichen Arbeitszeit eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens elf Stunden haben.

    (2) Die Dauer der Ruhezeit des Absatzes 1 kann in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen zur Behandlung, Pflege und Betreuung von Personen, in Gaststätten und anderen Einrichtungen zur Bewirtung und Beherbergung, in Verkehrsbetrieben, beim Rundfunk sowie in der Landwirtschaft und in der Tierhaltung um bis zu eine Stunde verkürzt werden, wenn jede Verkürzung der Ruhezeit innerhalb eines Kalendermonats oder innerhalb von vier Wochen durch Verlängerung einer anderen Ruhezeit auf mindestens zwölf Stunden ausgeglichen wird.

    (3) Abweichend von Absatz 1 können in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen zur Behandlung, Pflege und Betreuung von Personen Kürzungen der Ruhezeit durch Inanspruchnahmen während der Rufbereitschaft, die nicht mehr als die Hälfte der Ruhezeit betragen, zu anderen Zeiten ausgeglichen werden.

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    Gruß Mick

  • Das Arbeitszeitgesetz ist hier der Hebel. Als Arbeitgeber dürft Ihr eine Abweichung davon nicht dulden, ansonsten begeht die Firma eine Ordnungswidrigkeit bzw. Straftat.

    => klare Anweisung mit Kontrolle. Wird der Mitarbeiter erwischt, gibt es die üblichen arbeitsrechtlichen Konsequenzen.

    Man kann auch mit dem Bauleiter reden, denn bei dem Fahrpensum + Tätigkeit ist er eh nur zum Schlafen zuhause und das auch noch verkürzt. Ein unausgeschlafener Bauleiter nützt niemandem.

    Was geschieht eigentlich mit seinen Arbeitsstunden? Bei dem Pensum müsste er ja seine Sollstunden innerhalb kürzester Zeit erreicht haben. Lässt er sich die Überstunden auszahlen oder bekommt er Freizeitausgleich? Darin könnte natürlich der Grund für sein Verhalten versteckt sein.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • AML-Uelv darf ich fragen welche Job du in dem Unternehmen hast? (Weil du sprichst da immer von wir)

    HSE Koordinator. Ich habe Anfang des Jahres meine Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit abgeschlossen. Es gibt noch eine externe eingetragene Sifa aber eigentlich übernehme ich 90% der Arbeiten die anfallen.

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  • Die Arbeitsanweisung sagt ganz klar, er hat sich bei einer Entfernung von über 150km ein Hotel zu nehmen (Kosten übernimmt natürlich die Firma).

    https://lasi-info.com/uploads/media/…_17_04_2019.pdf :/ Da würde ich mal einen Blick reinwerfen, nachdem ich nochmals mit dem Beschäftigten gesprochen habe. Vielleicht gibt es ja tatsächlich einen triftigen Grund, warum der Beschäftigte jeden Tag nach Hause fährt. Wäre meine Frau an Krebs erkrankt, würde ich auch jede Minute nutzen, um zu Hause zu sein und dann vielleicht auf solche abstrusen Ideen kommen, wie jeden Tag 1.000km zu fahren.

    Ansonsten ist die Sachlage klar. Der Arbeitgeber steht in der Verantwortung, kennt den Sachverhalt und lässt den Beschäftigten momentan gewähren. Das sieht im Fall der Fälle vor Gericht düster aus.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Ein Bauleiter, der weniger als 10 Stunden auf der Baustelle ist? Faszinierend, kannte ich noch nicht....

    Ansonsten gelten Fahrzeiten, die nicht dienstlich sind, als Ruhezeit. Wenn ich will, setze ich mich nach der Arbeit auch ins Auto, und fahre um den Kreisverkehr, bis ich wieder im Büro am Schreibtisch sitzen darf. Warum nicht?

    Mein Vorschlag: Bauleiter ablösen, nicht wegen der 500 km, sondern weil er mit seiner Fahrerei nicht zuverlässig und pünktlich vor Ort sein kann - also dienstliche Gründe.

    Nebenbei: die Ochsentour fahre ich selbst jedes Wochenende. Ich hoffe auf ein Ende.

    1000-1200 km habe ich auch als IT-Berater am Tag gemacht (eine Zeit lang). Das war aber "im Kreis", und je Fahrt kaum mehr als 100 km!

    Last but not least:

    - Dienstwagen? Wegnehmen oder km begrenzen.

    - Privatfahrzeug? Nur 2 Heimfahrten pro Monat übernehmen.

    - Sonstiges: dafür sorgen, dass er GENAU 11 h nach seinem Feierabend einen dienstlich wichtigen Termin hat - jedesmal, wenn er heimfährt. Dann kann er eine Stunde zu Hause bleiben - mit etwas Glück :44:

    Mit Verlaub - der Kerl ist nicht knusprig im Kopf. Der hat ganz andere Probleme, als dass er gerne Auto fährt.