Praktikumsarbeit - Hilfe bei Lösungsansätzen

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  • Hallo zusammen,

    ich habe bei meinem Praktikum während einer ojektorientierenden GBU mehrere Gefährdungen an der Anlage entdeckt. Nach Absprache mit dem Betrieb haben ich für die Gefährdung im Gefahrenbereich verschiedene Lösungen erarbeitet und eine Lösung ausgewählt, welche auch schon umgesetzt wurde. Bei dem Thema Lärm und Ausrutschen habe ich noch das Problem wie ich es lösen könnte bzw. schreiben könnte/darf:saint:

    Lärm: gemessen an der Anlage 85db(A), Lärm kommt von den Papierverarbeitungsmaschinen in der anderen Halle, welche daneben ist und durch 2 Wanddurchbrüche mit der Halle verbunden ist wo "meine" Anlage (fast geräuschlos) steht. Gesamter Bereich ist als Lärmbereich ausgewiesen und es ist PSA Pflicht. Mehrere Versuche den Lärm mittels Abschirmung direkt an der Verarbeitungsmaschine in der benachbarten Halle zu verringern wurden schon unternommen, mussten jedoch unter anderem wegen Brandschutz wieder entfernt werden. Sicherlich könnte ich jetzt vorschlagen, in die vorhanden Durchbrüche Tore einzubauen, dann wäre an meiner "Anlage" alles im grünen Bereich. Jedoch ist meine Anlage kein Dauerarbeitsplatz, sondern der Mitarbeiter hält isch hier max. 10x am Tag für 5 Minuten auf. Ein Tor einzubauen wäre sicherlich prima und das Problem wäre weg (für meine Praktikumsarbeit würde es reichen), jedoch wäre es aus meiner Sicht ein wenig unwirtschaftlich. Könnte ich als Lösung auch vorschlagen, an der benachbarten Maschine eine vertiefende spezielle GBU zu machen, um herraus zu finden an welcher Quelle hier der Lärm entsteht und diesen zu "bekämpfen?"

    Ausrutschen: Fußboden wurde bei Neuverlegung mit R11 eingestuft. Durch Papierstaub ist er jedoch sehr glatt. Der Betrieb hat schon einen Test mit aufgeklebten Quarzsand probiert um die Oberfläche aufzurauhen, jedoch konnte man ihn nun nicht mehr ordentlich reinigen. Also gibts bis dato in jeder Schicht 15 Minuten zum Reinigen, welches der Mitarbeiter am PC quittieren muss. Im nachfolgenden Morgenmeeting wird dann ausgewertet ob alles erledigt wurde. Da ich das Fehlverhalten der Mitarbeiter mit bedenken muss, hab ich das Risiko der Gefährdung des Ausrutschens in den Besorgnisbereich eingestuft (Mitarbeiter vergisst Aufgrund Zeitmangel o.ä. das Reinigen, Mitarbeiter der Nachfolgeschicht rutscht aus). Hat hier jemand eine Idee aus der Praxis wie man so ein Problem gelöst hat? Ich würde erstmal eine Bewertung der Rutschgefahr unter Betriebsbedigungen DGUV 208-041 vorschlagen, hätte aber gerne auch einen Ansatz für eine "echte" Lösung.

    Falls mir jemand helfen kann, würde ich mich sehr freuen:)

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  • Zum Lärm: Minderung ist in der Regel immer zu empfehlen, aber man muss eben oft auch abwägen. Wenn es geht, würde ich die Wanddurchbrüche verschließen.

    Du hast ja von 10*5 Minuten Exposition gesprochen, somit wäre für den Mitarbeiter dieser Bereich nicht so kritisch. Siehe IFA Rechenhilfe zur Lärmbelastung.

    Der obere Auslösewert wird danach ja erst bei voller Schicht im Raum erreicht, der untere nach 152 Minuten, aber so lange ist ja niemand im Raum.

    Je nachdem wie gemessen wurde ist allerdings ein "Sicherheitsaufschlag" notwendig. Ich würde mindestens 3 dB aufschlagen, also mit 88 db(A) rechnen.

    Schon die kurze Tätigkeitszeit gibt Dir hier einiges, aber ich gehe davon aus, die Arbeitnehmer verbringen den Rest des Tages dann eher im benachbarten lauten Bereich, als bei absoluter Stille. Daher wäre hier eine personenbezogene Messung über die gängige Schicht durchaus sinnvoll. Wenn die Lärmexposition ansonsten nicht erhöht ist, würde ich in diesem Bereich einen relativ einfachen Gehörschutz mit um die 15 dB Dämpfung empfehlen.

    Zum Ausrutschen dürfen sich andere vergnügen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo Axel,

    vielen Dank schon einmal an dich. Tatsächlich ist der Mitarbeiter den Rest der Schicht bei der Maschine von der der Lärm ausgeht. Hier wurde zuletzt 2012 eine Lärmmessung an der Person durchgeführt mit einem Schichtmittelwert um die 87db(A) und Spitzen bis zu 91db(A).Maßnahmen Aufgrund der Überschreitung des oberen Auslösewertes sind seitens des Unternhemens entsprechende Maßnahmen auch umgesetzt, aber ich will mich halt ungern damit zufrieden geben "Gehörschutzpflicht", fertig. Vielleicht werde ich daher dann doch als Lösung einen Toreinbau als Lösung empfehlen, auch wenn dadurch "nur" der Hallenteil meiner Maschine in den Akzeptanzbereich kommt.

  • Bei den Rahmenbedingungen würde ich Richtung Lärmminderungsprogramm tendieren. Die Maschine scheint ja relativ gleichmäßig laut zu sein. Um den oberen Auslösewert zu unterschreiten müsstest Du ja sicher unter die 85 dB kommen, dazu wäre abgeschätzt somit ca. 6 dB erforderlich, also 1/4 des bisherigen Lärms. Das ist schon eine Herausforderung und ohne Fachexpertise nicht zu erreichen. Das würde auch ein Praktikum eher sprengen, somit kann man das nur als mögliche Maßnahme vorschlagen. Ich würde mich um die PSA kümmern, da kannst Du Dich immer noch austoben und die Vor- und Nachteile der einzelnen PSA aufzeigen, sowie die notwendige Dämpfung festlegen.

    Was bringt die Abtrennung der Halle, wenn dort die gleichen Mitarbeiter arbeiten, wie in der lauten Halle? Statt 87 dB hast Du momentan 85 dB, das bringt aber für die Tagesexposition praktisch nichts. Die lauteste Quelle ist in der Regel der kritische Punkt, den man ändern müsste. Alternativ wäre eine Zeitbeschränkung im Lärmbereich. Bei den 87 dB kommst Du über die Rechenhilfe auf grob 300 Minuten Einsatzzeit um auf den oberen Auslösewert zu kommen, also 5h.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Ja ich denke auch ich werde den Ansatz Lärmminderungsprogramm und die vorhandene PSA nochmal aufgreifen und im bericht erwähnen. Der benutzte Gehörschutz hat eine Dezibel Verringerung von 32db, von daher wäre ich damit ja auch bei ca.60 dB(A). Danke dir schon mal für den Austausch.

    Wenn mir jetzt noch wär mit einer Idee beim "Ausrutschen" helfen könnte, wäre echt cool.

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  • Der benutzte Gehörschutz hat eine Dezibel Verringerung von 32db, von daher wäre ich damit ja auch bei ca.60 dB(A).

    Das halte ich für eine zu hohe Dämpfung. Ein Zielwert für den Pegel am Ohr von um die 70 dB ist hier sinnvoller, damit eine Sprachverständigung und auch die Wahrnehmung von Warnsignalen noch gegeben ist.

    Jetzt doch noch zum Ausrutschen:

    Wie wäre es, die Verkehrswege als Gitterrost auszuführen? Diese Roste gibt es auch in rutschhemmenden Varianten (Beispiel). Nach meiner Abschätzung wäre bei den Rosten keine ständige Reinigung erforderlich, da der Staub ja in die Lücken fallen kann und somit nur in größeren Abständen zu beseitigen wäre.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo Geri,

    wie bereits oben ausgeführt, ist es sinnvoll den Lärm an der Entstehungungsstelle zu reduzieren - dann wäre ggf. dein Lärmproblem in der Nachbarhalle auch mit gelöst. Die Erstellung eines Lärmminderungsprogramm dient der Übersicht und hilft bei den Prioritätenfestlegungen.

    Wie kommt denn der Papierstaub auf den Boden? Diese Ablagerungen zu verhindern soll dein erstes Ziel sein; rechnet sich uU betrieebswirtlich gut, wenn 15 Minuten pro Schicht Produktionszeit mehr zur Verfügung stünde.

    mfg

    Uwe

  • Das halte ich für eine zu hohe Dämpfung. Ein Zielwert für den Pegel am Ohr von um die 70 dB ist hier sinnvoller, damit eine Sprachverständigung und auch die Wahrnehmung von Warnsignalen noch gegeben ist.

    Jetzt doch noch zum Ausrutschen:

    Wie wäre es, die Verkehrswege als Gitterrost auszuführen? Diese Roste gibt es auch in rutschhemmenden Varianten (Beispiel). Nach meiner Abschätzung wäre bei den Rosten keine ständige Reinigung erforderlich, da der Staub ja in die Lücken fallen kann und somit nur in größeren Abständen zu beseitigen wäre.

    Danke für den Hinweis mit den 70db, hatte ich nicht bedacht!

    Zum Ausrutschen:

    Die Verkehrswege als Gitterost auszuführen wäre eine Idee, wäre halt ne ganz schöne Strecke, aber das soll ja erstmal kein Hindernis darstellen. Ich werde wahrscheinlich hier auch empfehlen erstmal die Quelle des Staubes genau unter die Lupe zu nehmen (wie es "Kiter" auch geschrieben hat. Ich weiß zwar dass dass der Staub bei der Verarbeitung von den Papierbahnen entsteht, aber nicht genau wo, da es ja garnicht die Maschine betrifft welche ich untersucht habe. Absaugungen gibt es auch, aber wahrscheinlich müsste hier auch mal die Wirksamkeit betrachtet werden. Vor 2 Jahren war eine Messung durch die BG, da waren die Werte wie folgt: E-Fraktion 2,5mg/m³ und A-Fraktion <0,25mg/m³, also eigentlich im grünen Bereich.

  • Hallo Geri,

    wie bereits oben ausgeführt, ist es sinnvoll den Lärm an der Entstehungungsstelle zu reduzieren - dann wäre ggf. dein Lärmproblem in der Nachbarhalle auch mit gelöst. Die Erstellung eines Lärmminderungsprogramm dient der Übersicht und hilft bei den Prioritätenfestlegungen.

    Wie kommt denn der Papierstaub auf den Boden? Diese Ablagerungen zu verhindern soll dein erstes Ziel sein; rechnet sich uU betrieebswirtlich gut, wenn 15 Minuten pro Schicht Produktionszeit mehr zur Verfügung stünde.

    mfg

    Hi,

    ich weiß dass dass der Staub bei der Verarbeitung von den Papierbahnen entsteht, aber nicht genau wo, da es ja garnicht die Maschine betrifft welche ich untersucht habe. Absaugungen gibt es auch, aber wahrscheinlich müsste hier auch mal die Wirksamkeit betrachtet werden. Vor 2 Jahren war eine Messung durch die BG, da waren die Werte wie folgt: E-Fraktion 2,5mg/m³ und A-Fraktion <0,25mg/m³, also eigentlich im grünen Bereich.

    Danke dir auch für deine Bemühungen

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