Finde ich nicht uninteressant:
ZitatAlles anzeigenSeoul − Vor einem Monat wurde bekannt, dass in Südkorea einige Patienten nach der Erholung von einer COVID-19-Erkrankung erneut positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Die von den Gesundheitsbehörden veranlassten Kontaktuntersuchungen ergaben jedoch, dass die „re-positiven“ Personen keine anderen Menschen infiziert haben.
Die Meldung der Koreanischen Centers for Disease Control and Prevention (KCDC), dass einige COVID-19-Patienten nach der Genesung erneut positiv getestet wurden, hat Mitte April nicht nur in den Medien für Schlagzeilen gesorgt. Die KCDC sah sich veranlasst, eine Untersuchung durchzuführen. Die Ergebnisse wurden dieser Tage in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.
Offenbar handelt es sich nicht um Einzelfälle. Bis zum 15. Mai konnten die KCDC in 3 Regionen insgesamt 447 “re-positive“ Fälle ermitteln. Etwa 1/3 war wegen erneuter Symptome getestet worden, die anderen waren bei Screening-Tests aufgefallen. Seit der Entlassung aus der Isolation waren 1 bis 37 Tage (Durchschnitt: 14,3 Tage) vergangen.
Die Behörden leiteten wie in Südkorea üblich eine Kontaktsuche ein, um herauszufinden, ob die „re-positiv“ getesteten Personen in dieser Zeit andere Personen angesteckt haben. Die Untersuchungen wurden in 285 Fällen abgeschlossen. Insgesamt wurden 790 Kontakte überprüft, von denen 351 zur Familie gehörten.
Wie die KCDC mitteilen, waren von den 790 Kontakten 3 mit SARS-CoV-2 infiziert. Für alle 3 fanden sich andere Ursachen der Infektion. Sie hatten entweder Kontakt mit Mitgliedern der Shincheonji-Kirche, wo es zu der Zeit einen Ausbruch gegeben hatte, oder es hatte laut KCDC andere Erkrankungen in der Familie gegeben.
Bei 108 „re-positiven“ Fällen wurde versucht, das Virus aus den Abstrichen zu isolieren und in Kulturen zu vermehren. Dies ist laut KCDC in keinem einzigen Fall gelungen. 23 Personen wurden auf Antikörper gegen SARS-CoV-2 getestet. Bis auf eine hatten alle neutralisierende Antikörper, so dass nicht zu befürchten ist, dass sie noch einmal ernsthaft erkranken werden.
Die koreanische Behörde geht aufgrund der Ergebnisse davon aus, dass von den re-positiv getesteten Personen kein Infektionsrisiko ausgeht. Weitere Kontaktuntersuchungen sollen nur noch zu Forschungszwecken durchgeführt werden.
In JAMA Network Open (2020; 3: e2010475) berichten Mitarbeiter der Medizinischen Universität in Zunyi, einer Millionenstadt in der Provinz Guizhou im Süden Chinas, über 11 von 69 Patienten, die 9 bis 17 Tage nach der Entlassung erneut positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Das Phänomen könnte deshalb nicht auf Südkorea beschränkt sein. © rme/aerzteblatt.de