Mund-Nasen-Schutz bei Hauswirtschaftskräften

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  • Moin,


    bei uns ist folgende Frage aufgetaucht: Für die Beschäftigten der Kinderbetreuung besteht nach Verordnungslage (Hessen) und gemäß unserem Hygienekonzept keine Verpflichtung zum Tragen von Schutzmasken. Nun ist eine Diskussion darüber aufgekommen, ob die Hauswirtschaftskräfte, die mit der Zubereitung von Speisen und Servieren beschäftigt sind, verpflichtet werden sollten, einen Mundschutz zu tragen.


    Nach geltender Verordnungslage haben in Gaststätten und Übernachtungsbetrieben Küchenpersonal, Kellnerinnen und Kellner sowie Servicekräfte eine Mund-Nasen- Bedeckung im Sinne der Verordnung zu tragen. Für Verkaufsstätten und ähnliche Einrichtungen besteht die Verpflichtung zum Tragen eines Mundschutzes nicht.


    Das bedeutet, dass der Koch im Restaurant einen Mundschutz tragen muss, während der Metzger, der Bäcker, der Obsthändler mit seinen Waren hantieren und an Kunden weitergeben darf, ohne einen Mundschutz zu benutzen.


    Wenn die Hauswirtschaftskräfte nun verpflichtet werden, einen Mundschutz zu tragen, müssten auch alle Beschäftigten, die am Essen teilnehmen und die Kinder beaufsichtigen, sowie alle Beschäftigten, die in irgendeiner Form beim Eindecken oder Abräumen der Tische, dem Bereitstellen von Getränken "zwischendurch" u.ä. beteiligt sind, einen Mundschutz tragen.


    Es kann aus unserer Sicht nur die Varianten "Mundschutzpflicht für alle" oder "keine Mundschutzpflicht" geben. Der Hauptübertragungsweg des neuen Coronavirus ist die Tröpfcheninfektion. Das Bundesinstitut für Risikobewertung nimmt zu der Möglichkeit einer Schmierinfektion wie folgt Stellung:


    Es gibt derzeit keine Fälle, bei denen nachgewiesen ist, dass sich Menschen auf anderem Weg, etwa über den Verzehr kontaminierter Lebensmittel oder durch Kontakt zu kontaminierten Gegenständen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben. Auch für andere humane Coronaviren sind keine Berichte über Infektionen durch Lebensmittel oder den Kontakt mit trockenen Oberflächen bekannt. Übertragungen über Oberflächen, die kurz zuvor mit Viren kontaminiert wurden, sind allerdings durch Schmierinfektionen denkbar. Aufgrund der relativ geringen Stabilität von Coronaviren in der Umwelt ist dies aber nur in einem kurzen Zeitraum nach der Kontamination wahrscheinlich


    Aus unser Sicht ist daher keine Verpflichtung zum Tragen eines Mundschutzes für Hauswirtschaftskräfte erforderlich. Erschwerend kommen natürlich noch die thermischen Belastungen im Küchenbereich, sowie die relativ schnelle Durchfeuchtung der Masken durch temporäre hohe Luftfeuchtigkeit in den Küchenbereichen hinzu. Darüber hinaus, gibt es keine gesicherten Erkenntnisse, dass das Tragen eines einfachen Mund-Nasen-Schutzes eine Übertragung effektiv verhindert bzw. minimieren kann.Wie seht Ihr das?Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Ich würde es an den Abstandsregelungen fest machen. Wenn die Hauswirtschaftskräfte alleine arbeiten oder entsprechend großen Abstand zueinander haben, dann keinen Mundschutz. Ansonsten würde ich momentan eher für den Mundschutz plädieren.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Je nach Arbeitsumgebung und Tätigkeiten macht eine Mund-Nasen-Bedeckung im Hauswirtschaftsbereich überhaupt keinen Sinn, da dieser viel zu schnell durchfeuchtet (z.B. durch Wasserdampf oder feuchtes Raumklima) und die Beschäftigten dann nur noch mit Maskenwechseln beschäftigt wären.


    Im Hinblick auf die aktuelle Studienlage bin ich kein Fan irgendeiner Maskentragepflicht. Wäre die Maßnahme so toll und wirkungsvoll müsste ja jede Studie zu dem Thema zu einem eindeutigen Ergebnis kommen. Bis jetzt konnte jedoch keine Studie außerhalb von Einrichtungen des Gesundheitswesens eine Wirksamkeit nachweisen. Die Maßnahme wird also Stand heute definitiv überbewertet und man sollte sich lieber auf andere Maßnahmen konzentrieren (Abstandsgebot, bei fehlenden Abständen kleine feste Teams oder Kontaktzeit bei fehlendem Abstand so gering wie möglich halten - möglichst immer unter 15 min). Ich sehe es deshalb so wie ihr Frank, dass auf Mund-Nase-Bedeckungen beim zubereiten und servieren der Speisen durch die Hauswirtschaftskräfte auf Mund-Nase-Bedeckungen verzichtet werden kann.

  • Moin

    Kommt auf die MA det HW an....

    Die Aerosolbildung durch kleinste Tröpfchen entsteht neben bekannten Niesen und Husten durch Gebrauch des Stimmorgans in Form von Simgen und Sprechen.

    Sprechen beim Kochen passiert wahrscheinlich nicht viel ( wird weiterverkocht)

    Aber beim Zubereiten/ Aufgeben von Salat, Obst, Nachspeisen sowie servieren könnten, ja nachdem wie feucht die Aussprache ist, kleine Tröpfchen auf die Teller kommen...:/.

    Gleichwertige Massnahme könnte bei bestimmten Tätigkeiten schweigen sein ((wenn das klappt).


    Übrigens in OPs wird auch viel gequatsch...aber bei Knochen OPs fordern viele Orthopäden, dass das Reden auf ein Minimum reduziert .Knochen haben durch ihre Strucktur eine schlechter Durchblutung und sind derwegen anfälliger für schlecht beherrschbare Infektionen.

    Grüßle
    de Uil


    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“


    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

  • de Uil: die kleinen Tröpfchen kommen aber mit einfachen Mund-Nase-Bedeckungen auch auf den Teller. Und selbst mit OP- oder FFPx-Masken wird es im hauswirtschaftlichen Umfeld je nach Umgebung schnell spannend hinsichtlich der Durchfeuchtung der Masken und ggf. damit verbunden dem Verlust der Schutzwirkung (plus die körperliche Mehrbelastung bei FFPx Masken ohne Filter, die je nach klimatischen Bedingungen ebenfalls Probleme bereiten kann). Deswegen sind Masken als Schutzmaßnahme in dem Bereich immer sehr kritisch zu hinterfragen, da es eben schnell eine sinnbefreite Maßnahme ohne die gewünschte Schutzwirkung sein kann.

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  • MrH: hast du gelesen was ich geschrieben habe?:/

    Aber evtl. habe ich mich zu unpräzise ausgedrückt.


    Beim Sprechen besonders bei lauter Umgebung entstehen auch größere Tröpfchen ( halte mal verschiedenen Menschen beim Reden ein Löschpapier vor den Mund oder schaue dir die Bildschirmoberflächen an)

    Meine Hauptempfehlung war daher "Schweigen" bei bestimmten Tätigkeiten (einen Test zu machen, welche MA stark beim Sprechen spukt, ist sicher nicht angebracht).


    Man könnte natürlich auch das Essen abdecken, wenn die MA unbedingt sagen möcht: hier kommt der leckere Spinat, sehr gesund, mit viel Eisen :D...

    In wie weit frische Sprachtröpfchen beim Essen infektiös sind, soll das RKI klären. ( Im Magen wahrscheinlich nicht, beim längeren Belassen des potenziell frisch infizierten Essenshappen....hm).

    ( Weiss nicht, in wie weit der Fall in Leer im Restaurant abschließen analysiert werden kann, warum sich so viele infizierten. Hab nur den Restaurantbesitzer im Interwiev gesehen mit einem Schlauchschal , der ständig herunterruschte. Wie er sich bei seinen Kunden verhielt kann ich nur mutmaßen).


    Und wenn Maske, nach all was ich bisher an Experimenten gesehen habe, wird auch durch MSN der Ausatem-Hauptvolumenstrom zur Seite abgelenkt, landet also theoretisch nicht auf dem Tablet.

    Spuketröpfchen beim Servieren werden vermutlich auch durch eine durchfeuchtenen MSN aufgehalten.


    Bezüglich OPs gibt es Studien die belegen, in wie weit Reden die Infektionsrate beeinflusst. ( und MA tragen stundenlang eine Maske im OP, die dann auch durchfeuchtet sein dürfte).


    Beim Kochen würde ich ebenfalls keine Masken empfehlen.

    Wie angegeben, durch das Kochen dürften Vieren kaputt gehen. Und ich kann mir vorstellen, dass durch den Wasserdampf, die Sprachaerosole mit aufgenommen werden und an Wänden niedergeschlagen werden oder entsprechend der Lüftung davongetragen werden.

    Grüßle
    de Uil


    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“


    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)