Umgang mit "Eigenwahrnehmungen im Alltag"

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  • Hallo Zusammen,


    wie geht ihr mit Eigenwahrnehmungen im Alltag um? Könnt ihr den Mund halten oder weist ihr die Leute darauf hin?


    Beispiel, bei mir neulich in der Apotheke. Eine Mitarbeiterin eines gemeinnützigen Vereins, bei dem es um die Altenpflege geht, trug eine FFP2 Maske Modell KN95. Verkehrtherum. Es tut mir wirklich leid, Klugsch* mag niemand, aber ich kam nicht umhin sie auf die Umstände hinzuweisen. Ich bekam eine schnippige Antwort und sie verschwand ... ich überlege noch denen eine Mail zu schreiben, denn ich möchte nicht wissen was noch alles schief läuft wenn das simple tragen einer Maske schon nicht funktioniert :/


    Bin gespannt auf eure Kommentare :50:

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  • 20% Ausfall ist absolut OK, und IMO großzügig (sogar mehr als 20% Ausfall) einklakuliert bei den Maßnahmen (Pareto).


    Eine komplette Gesellschaft auf Linie zu bringen, klappt ohenhin nicht. Selbst eine Belegschaft auf Linie zu bringen, klappt nicht.

  • Also ich finde die Reaktion passend - gerade in ihrem Beschäftigungszweig MUSS sie wissen wie es richtig geht. Und wer schnippisch reagiert, wurde auf einen Fehler hingewiesen, welcher ihm/ihr (im Nachhinein) selbst bewusst war. Statt seinen Fehler einzuräumen wurde das weite gesucht. Eigenreflektion ist dann schon mal nicht ihre Stärke.


    Und erst den Mund zu öffnen bei "akute Gefahr" finde ich unangemessen.

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  • Also bei den anderen Arbeitsschutzthemen kann ich meinen Mund nicht halten. Diverse Marktleiter von Discountern wissen fachlich genaue Bemerkungen zu schätzen. Schreiben tue ich seltener, da bevorzuge ich das persönliche Gespräch.

    Also in Bezug auf Masken hätte ich auch was gesagt.


    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Hallo,

    wie geht ihr mit Eigenwahrnehmungen im Alltag um? Könnt ihr den Mund halten oder weist ihr die Leute darauf hin?

    Ist mir in der Regel wurscht. in der Anfangszeit war das noch

    anders. Wenn es nett ist, mache ich ein Bild für die Sammlung.

    Kann man immer wieder mal für Vorträge oder Fachartikel

    verwenden. Ansonsten sehe ich mich da nicht in der Pflicht.


    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • ...ein Thema der Sozialkompetenz. Aber nun gut, in unserem Wirtschaftszweig gibt es viele "Beobachter" und "Bildermacher". Nicht mein Level...


    Ein nettes Bsp. aus dem Rettungsschwimmer-Lehrgang: "Sie sind nicht nur Rettungsschwimmer wenn Sie in einer Badeanstalt dafür angestellt sind, sie können es genauso im Urlaub sein wenn irgendwo jemand am Ertrinken ist." - das handhabe ich für mich als Sifa und SiGeKo gleich. Da wird dann auch mal beim nachmittaglichen Spaziergang auf einer Fremdbaustelle ein Bauleiter auf seine Jungs in 12m Höhe ohne Absturzsicherung hingewiesen. Von meiner Seite ist es dann immer ein gut gemeinter Rat mit dem Hinweis wäre ich ein MA der BG wäre dies jetzt ein Baustellenstop und eine ordentliche Strafsumme für das ausführende Gewerk. Nebenbei schafft man sich so auch neue Kundschaft -zumindest bei denen wo der Groschen fällt.

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  • Hallo,

    ...ein Thema der Sozialkompetenz. Aber nun gut, in unserem Wirtschaftszweig gibt es viele "Beobachter" und "Bildermacher". Nicht mein Level...

    Das ist doch Unfug, mit Sozialkompetenz hat das in keinster

    Weise etwas zu tun. Und es zeugt im übrigen auch nicht

    gerade von Sozialkompetenz, anderen Menschen eine

    fehlende zu unterstellen, gerade wenn man so beim Punkt

    "Nicht mein Level" ist. Nur weil man in Bereichen des

    Arbeits- und Brandschutzes tätig ist, ist man nicht der

    Mittelpunkt der Welt. Wer meint, er müsste beim Einkaufen

    den Aushang der BSO auf Akualität prüfen, der soll es tun.

    Wer bei einem Spaziergang einen Verstoß sieht, weil vielleicht

    irgendwo ungesichert Dacharbeiten durchgeführt werden,

    der kann darauf hinweisen. Das kann man weder verbieten,

    noch ist es aber eine Pflicht. Und genau das ist der entscheidende

    Punkt, warum anmaßende Unterstellungen der fehlenden

    Sozialkompetenz, schlicht ins Leere läuft.

    Ein nettes Bsp. aus dem Rettungsschwimmer-Lehrgang: "Sie sind nicht nur Rettungsschwimmer wenn Sie in einer Badeanstalt dafür angestellt sind, sie können es genauso im Urlaub sein wenn irgendwo jemand am Ertrinken ist." - das handhabe ich für mich als Sifa und SiGeKo gleich.

    Das dürfen Sie auch handhaben, wie Sie möchten. Sie

    vergleichen hier aber Äpfel mit Birnen, mit einem vollkommen

    falschen Beispiel. Da wir von grundlegend unterschiedlichen

    Sachverhalten reden, die auch unterschiedlich zu werten sind.

    Alleine schon aus rechtlicher Sicht. Das man bei einem Notfall,

    sei es bei einem Badeunfall, bei einem Brand oder bei einem

    medizinischen Notfall, Hilfe zu leisten hat, ist unstrittig und eine

    Pflicht. Dazu, mind. das Absetzen von einem Notruf, ist man

    sogar gesetzlich verpflichtet. Da man sich sonst der Gefahr einer

    strafrechtlichen Verfolgung, nämlich der unterlassenen

    Hilfeleistung aussetzen würde.


    Doch gänzlich anders ist der Sachverhalt hier im Thread, und NUR

    darum ging es in diesem Thread, wie man reagiert auf offensichtliches Fehlverhalten. Sei es das falsche Tragen einer Maske oder der pauschale Arbeitsschutz-/Brandschutzverstoß. Und wie das jeder in seiner Freizeit

    bzw. bei fehlender beruflichen Zuständigkeit handhabt, bleibt

    jedem selber überlassen

    Nebenbei schafft man sich so auch neue Kundschaft -zumindest bei denen wo der Groschen fällt.

    Wenn das der Weg ist, wie Sie an neue Kundschaft auch kommen,

    bleibt Ihnen das unbenommen. Andere Arbeits- und Brandschützer

    gehen halt andere Wege. Auch hier sind Sie wieder sehr anmaßend

    in Ihrer Wortwahl.


    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Und erst den Mund zu öffnen bei "akute Gefahr" finde ich unangemessen.

    Ich bin nicht der Schutzengel der Welt. Wer meint, sich für den Darwin Award zu qualifizieren, darf das gerne machen.

    Je nach Situation melde ich mich zu Wort oder greife ein, in der Regel bei Fremdgefährdung, ansonsten eher nicht.

    Wollte ich jeden belehren, der sich nicht korrekt oder gefährlich verhält, wäre ich den ganzen Tag damit beschäftigt.

    mit dem Hinweis wäre ich ein MA der BG wäre dies jetzt ein Baustellenstop und eine ordentliche Strafsumme für das ausführende Gewerk. Nebenbei schafft man sich so auch neue Kundschaft

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirkt. Drohungen mit Strafsummen wirken eher selten. Werden die Drohungen dann noch vor anderen Personen ausgesprochen dürfte der Betroffene eher ablehnend reagieren. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das als Instrument zur Kundengewinnung geeignet ist.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • IN der Firma hole ich jeden Externen Dienstleister von seinem Platz, wenn er in der Höhe unsicher arbeitet.


    Außerhalb schaue ich weg. Meiner Frau sage ich dann, sollte jemand auf die Idee kommen, dass ich das gesehen haben könnte, und nichts gesagt hätte, soll sie behaupten, dass wir beide völlig etwas anderes (dieses "Etwas" bezeichne ich dann auch konkret) beachtet haben, und ich die Gefährdung SICHER nicht gesehen habe. Einen HAUCH von Risiko sehe ich für eine SiFa, als Zeuge "verhaftet" zu werden, und wegen Untätigkeit zur Rechenschaft gezogen zu werden (wie bei einem Arzt, der nicht hilft, obwohl er die Not erkennt). Diese Risikoeinschätzung basiert auf meiner höchst subjektiven Einschätzung, wie Gerichte "ticken" KÖNNTEN, und nicht auf realen Urteilen.

  • Hallo,

    IN der Firma hole ich jeden Externen Dienstleister von seinem Platz, wenn er in der Höhe unsicher arbeitet.


    Außerhalb schaue ich weg. Meiner Frau sage ich dann, sollte jemand auf die Idee kommen, dass ich das gesehen haben könnte, und nichts gesagt hätte, soll sie behaupten, dass wir beide völlig etwas anderes (dieses "Etwas" bezeichne ich dann auch konkret) beachtet haben, und ich die Gefährdung SICHER nicht gesehen habe. Einen HAUCH von Risiko sehe ich für eine SiFa, als Zeuge "verhaftet" zu werden, und wegen Untätigkeit zur Rechenschaft gezogen zu werden (wie bei einem Arzt, der nicht hilft, obwohl er die Not erkennt). Diese Risikoeinschätzung basiert auf meiner höchst subjektiven Einschätzung, wie Gerichte "ticken" KÖNNTEN, und nicht auf realen Urteilen.

    Mit Verlaub, in dieser Diskussion geht einiges durcheinander.

    Eine falsche, fehlende BSO ist zum Beispiel keine Notsituation.

    Ebenso liegt keine Notsituation vor, wenn man einen

    Dachdecker ungesichert auf dem Dach sieht. Wenn man da

    jetzt einer Sifa oder einem BSB, eine Garantenstellung unterstellen

    würde, wäre man dadurch defacto rund um die Uhr im Dienst.

    Und man stelle sich mal vor, ein Arzt sieht auf der Straße einen

    Menschen der schwitzt oder sich ausruht. Soll dann der Arzt

    sofort den Menschen ansprechen? Wohl kaum. Gänzlich anders

    sieht es aber aus, wenn eine Notlage offen erkennbar ist. Da

    sind wir aber, unabhängig ob Arzt oder nicht, in einer vollkommen

    anderen rechtlichen Lage, da man hier zur Hilfe verpflichtet ist.


    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Wenn ich es erkannt hätte, dann hätte ich auch was gesagt :)

    Zwar nett lächelnd und nicht vorwurfsvoll... aber der Hinweis, dass es falsch ist, ist für mich völlig ok.

    Wenn ich meinen Pulli verkehrt trage, dann möchte ich ja auch, dass mich jemand darauf hinweist, dass der Waschzettel aussen hängt.


    Ich kann mich da an eine lustige Begebenheit erinnern


    Bevor ich meinen Mann kennengelernt habe, war ich auf verschieden Foren zum Kennenlernen von zukünftigen Partnern angemeldet.


    Ein Herr hatte mich angeschrieben und mir auch sogleich ein Bild zugesendet.

    Darauf zu sehen war ein Mann... (wie der genau aussah weis ich gar nicht mehr) ... mit einer offenen Warnschutzjacke =O=O


    Ich konnte nicht anders, es musste raus....


    "Warnschutzbekleidung ist im Gefahrenbereich geschlossen zu tragen":!:


    Der hat sich irgendwie nie wieder gemeldet :Lach:

  • Einer unserer Dozenten hat explizit darauf hingewiesen, das ein SiGeKo, der mit der Baustelle nichts zu tun hatte, verknackt wurde, weil er auf dem täglichen Arbeits-/Heimweg (per Pedes) an einem unsicheren Gerüst vorbeikam auf dem sich dann ein tödlicher Unfall ereignet hat: "Aufgrund seiner Fach- und Sachkenntniss hätte er einschreiten müssen"


    Unser Nachbar (wir verstehen uns nach wie vor gut) hatte sein Haus (selbst) eingerüstet, tobte da aber auch ausschließlich alleine drauf herum. Da lag einiges im argen und ich habe ihn darauf hingewiesen, das z.B. die Bordbretter fehlen. (Geändert hat es das nicht aber ich bin meiner Pflicht nachgekommen)

    Und ja, wir verstehen uns immer noch gut, denn der Ton macht die Musik.


    Das aus dem ersten Absatz lässt sich auch auf Sifas und BSB's anwenden. Aber nur auf unternehmerischer Ebene.
    Also z.B. einen Supermarktbesitzer auf einen zugestellten Notausgang aufmerksam machen: Ja, klar!
    Aber die Kunden (Privatpersonen) auf falsch getragene Masken hinweisen oder gar die Handhabung schulen? Wenn ich privat unterwegs bin: Nein und wenn die Maske noch so falsch getragen/gehandelt

    werden würde.

    https://www.sueddeutsche.de/image/sz.1.4887139/1200x675?v=1587746862


    JM2C

    Liebe Grüße
    Micha




    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

    Einmal editiert, zuletzt von Micha_K ()

  • Hallo,

    Einer unserer Dozenten hat explizit darauf hingewiesen, das ein SiGeKo, der mit der Baustelle nichts zu tun hatte, verknackt wurde, weil er auf dem täglichen Arbeits-/Heimweg (per Pedes) an einem unsicheren Gerüst vorbeikam auf dem sich dann ein tödlicher Unfall ereignet hat: "Aufgrund seiner Fach- und Sachkenntniss hätte er einschreiten müssen"

    Aktenzeichen oder eine Veröffentlichung dazu bekannt?

    Kann ich mir gar nicht vorstellen.


    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Einer unserer Dozenten hat explizit darauf hingewiesen, das ein SiGeKo, der mit der Baustelle nichts zu tun hatte, verknackt wurde, weil er auf dem täglichen Arbeits-/Heimweg (per Pedes) an einem unsicheren Gerüst vorbeikam auf dem sich dann ein tödlicher Unfall ereignet hat: "Aufgrund seiner Fach- und Sachkenntniss hätte er einschreiten müssen"

    (...)

    Ich sehe hier GANZ dünnes Eis - voll mit potentiellen Unterstellungen. Aber wie ich sagte: ich kann mir negative Folgen einer Nichtreaktion vorstellen.

  • iner unserer Dozenten hat explizit darauf hingewiesen, das ein SiGeKo, der mit der Baustelle nichts zu tun hatte, verknackt wurde, weil er auf dem täglichen Arbeits-/Heimweg (per Pedes) an einem unsicheren Gerüst vorbeikam auf dem sich dann ein tödlicher Unfall ereignet hat: "Aufgrund seiner Fach- und Sachkenntniss hätte er einschreiten müssen"

    Die Geschichte auch schon mal auf Lehrgängen gehört. Ist in meinen Augen nur ein Mythos. Wie ZZZ schon bemerkte, viel potenziellen Unterstellungen

    Einmal editiert, zuletzt von jeske ()

  • "Naja ist ja auch egal, wenn man etwas Schlimmes hätte verhindern können. Bei Nachbarn und Freunden und Verwandten schaut man ja genauer hin, aber bei Fremden? Wozu? Darwin. Nicht mein Problem, ... ist ja nur eine fremde, unbekannte Person.


    Einmischen wegen Kleinigkeiten muss ja nicht sein, aber sonst? Ich könnte damit nicht leben, sollte etwas passieren und jemand (ernsthaft) zu Schaden oder ums Leben kommen. Darum sag ich lieber was fundiertes. Nicht zu drohend oder beschuldigend, aber schon mit Nachdruck.

    Jeder von uns wäre doch genauso dankbar, wenn die eigene Gesundheit keinen Schaden nimmt, weil ein Unbekannter / Unbeteiligter mal nicht weggeguckt hat. Oder etwas nicht?


    Meine Meinung. So und jetzt prügelt euch weiter und spaltet schön Haare.


    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)