Safety Culture Ladder (SCL) Zertifizierung

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  • Die Safety Culture Ladder (SCL) ist eine Bewertungsmethode zur Messung des Sicherheitsbewusstseins und zum bewussten sicheren Handeln (Kultur und Verhalten) in Unternehmen.


    Hat von Euch jemand schon eine Zertifizierung durchgeführt bzw. Erfahrung damit ?

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

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  • Hallo,


    ja ich habe bereits einige Auditierungen der SCL durchgeführt und kann sagen, das die Vorgehensweise und die Einblicke sehr spannend und bisher viele positive Eindrücke bei mir hinterlassen haben.

    Gleichwohl ist auch festzuhalten, eine Sicherheitskultur ist nicht in 3 Monaten vorhanden sondern braucht Jahre um sich zu entwickeln.


    Gruß Jürgen

    MfG


    Jürgen

  • Auditierungen der SCL

    Sind diese vergleichbar mit der OHSAS 18001 bzw. jetzt der ISO 45001 oder einer SCC ?

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

  • Bei diesen Audits ist keine Vergleichbarkeit mit den klassischen Managementsystemaudits gegeben. Die Audits werden nicht auf Basis vorliegender Dokument geführt, sondern durch Beobachtungen und Interviews. Als Auditor beurteile ich nicht nach Papier, das will ich auch garnicht einsehen. Mir sind wichtig Aussagen und die dazu passenden Beobachtungen. Die Hauptauditzeit wird auch auf der Baustelle verbracht.

    MfG


    Jürgen

  • Danke für Deine Info

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

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  • Hier ist auch das Prozdere / Vorgehensweise beschrieben.

    Hallo Jens,


    vielen Dank für den Link.

    bzw. Erfahrung damit

    Hast Du hierzu schon Erfahrungen sammeln können ?

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

  • Hallo Tanzderhexen,


    ja, leidvolle Erfahrung...

    Da unser ehemaliger Kunde alle Kontraktoren dazu verpflichtet eine SCL Zertifizierung zu haben um überhaupt noch an Ausschreibungen teilnehmen zu können.


    Da die Zertifizierung ja nun auch ein wenig Geld kostet (ach!), hatte die GF meiner ehemaligen Firma die Idee... Das kann ja nicht so schwer sein und das können wir auch selber.

    Und zack - war ich Projektleiter SCL!

    Spannend aber auch recht anstrengend - ohne Hintergrundwissen bedarf es natürlich erst einmal einer intensiven Einarbeit und zu diesem Zeitpunkt gab es in Deutschland erst 3 Firmen die überhaupt SCL der Stufe 3 oder höher eingeführt hatten.

    Das Hauptaugenmerk liegt hier im Bereich Interviews und Bewertung der Interviews um erst einmal festzustellen auf welchen Level der SCL ich mich befinde.

    Da es sich im allgemeinen aber auch darum handelt das Bewusstsein der Mitarbeiter was sicherheitsbewusstes Handeln angeht herauszuarbeiten - ist man doch mitunter erstaunt!

    Es gibt sowohl das eine extreme - wie auch das andere....

    Und ganz wichtig - wie auch schon ein Vorredner sagte! Eine Unternehmenskultur entwickelt sich nicht über Nacht! Und das ist im verlauf der Zertifizierung auch das schwierige - Akzeptanz für das Thema aufzubauen. Denn hier ist man nur so gut wie auch der einzelne der später auf den Baustellen oder in den Projekten von den Auditoren befragt wird.


    Man kann sich das aber auch leicht machen und das ganze in die Hand eines Zertifizieres geben...

    Dann hast Du zwar noch immer keine anderen Mitarbeiter aber vorrangig erst einmal die Arbeit nicht an der Backe :)

  • Wow, ein Zettel, den ich noch nicht kannte. Da freut sich aber die Zertifizierungsindustrie... die nächste kleine Gelddruckmaschine für sie, mit der sie die Unternehmen anfixen kann. ;)

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  • Die Safety Culture Ladder (SCL) ist eine Bewertungsmethode zur Messung des Sicherheitsbewusstseins und zum bewussten sicheren Handeln (Kultur und Verhalten) in Unternehmen.


    Hat von Euch jemand schon eine Zertifizierung durchgeführt bzw. Erfahrung damit ?

    Noch nicht. Wir dürfen es aber jetzt in Angriff nehmen. 2022 soll das Zertifikat gestemmt werden ... :pinch:

    ______________________________________________________

    Die gute Nachricht, mein Freund: Wir gehen einen langen Weg

    Die schlechte ist: Es war der falsche, doch das Ziel ist ganz okay

  • 2022 soll das Zertifikat

    Schon eine Zertifizierungsstelle bekannt ?

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

  • Hallo zusammen,

    OK ich stimme SifaDDorf zu. Eine weitere Zertifizierung finde ich auch unnötig. Eine Erweiterung der Arbeitssicherheitsmanagements dagegen wäre schon begrüßenswert. Aber mal ehrlich, wer es mit der Beteiligung der MitarbeiterInnen, der Umsetzung von Maßnahmen resultierend aus den Gefährdungsbeurteilungen nicht so genau nimmt, der kann hier auch nix reißen. Ich meine, wer nix in Prävention steckt und schon auf den ersten Blick auf Step 1 steht, der kann doch nur vom Konzern gezwungen werden, diese Einstufung vorzunehmen. Der wird den Schritt zum Arbeitssicherheitsmanagement noch gar nicht getan haben.


    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

    Einmal editiert, zuletzt von Frank_Fasibe ()

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  • Was mir nicht gefällt.. Eine Anforderung stellt das Beobachten der Mitarbeiter dar. ZUm einen "Verhalten" sich die Mitarbeiter ja anders, wenn man durch die Hallen geht.
    Zum Anderen möcht ich ungern Stasi-Like die MA sich gegenseitig bespitzeln lassen... Das ist ein verdammt schwieriger Punkt, wo ich nicht weiß, wie man ein reeles Bild bekommt ohne hier jemanden auf den Schlips zu treten.

    Wobei sich ja auch die Frage stellt "Was sind gezielte Verhaltensbeobachtungen im Bezug auf Arbeitsschutz?"

    ______________________________________________________

    Die gute Nachricht, mein Freund: Wir gehen einen langen Weg

    Die schlechte ist: Es war der falsche, doch das Ziel ist ganz okay

    Einmal editiert, zuletzt von BrinChen ()

  • Hallo BrinChen,


    Kenntnisse im BBS (Behaivor Based Safety) könnten hier weiterhelfen.


    Gruß

    Andy

    Ich erhebe keinen allgemeingültigen Anspruch auf die Wahrheit, wie alle Menschen habe auch ich nur meine Sicht der Dinge!

  • gezielte Verhaltensbeobachtungen im Bezug auf Arbeitsschutz


    Die Führungskraft vor Ort ist hier gefordert. Vorbildliches Verhalten, sowie die Motivation der Mitarbeiter zum Arbeitsschutz ist für mich das wesentliche Element um den Arbeitsschutz voranzubringen. Auch die eigene Wahrnehmung und Beobachtung unsicherer Situationen ist

    entscheidend für den Erfolg.

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

  • Zum Anderen möcht ich ungern Stasi-Like die MA sich gegenseitig bespitzeln lassen...

    Naja "Stasi-Like" wäre ja heutzutage Kameras aufzustellen. Ohne ist es in der tat schwierig, einen echten Eindruck zu bekommen. Außer man arbeitet mit oder steht so lange in der Halle, bis sie dich ignorieren.


    In Sachen Arbeitssicherheit halte ich es für sehr wichtig, dass sich die Mitarbeiter gegenseitig darauf aufmerksam machen, dass jemand sich nicht daran hält bzw. sich in Gefahr bringt. OK ich weiß es ist schwer umzusetzen, aber in meinen Unterweisungen stelle ich es natürlich auch mal so dar, dass es sich nicht nur um Freundlichkeit handelt sondern auch um reinen Egoismus. Denn wenn der andere Kollege durch einen Unfall / Verletzung ausfällt muss die Arbeit ja von irgendwem übernommen werden. Das sollte schon etwas mehr ansporn sei, Kollegen auf Fehlverhalten aufmerksam zu machen.

    Das geht bei reellen, sichtbaren Gefahren.... bei der Maskenpflicht sieht das wieder anders aus.


    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

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  • Da bin ich bei Frank. Sie Mitarbeiter sollen sich nicht gegenseitig bespitzeln sondern aufeinander achten.

    Der Konflikt ist offensichtlich. In einer funktionierenden Gemeinschaft ist gegenseitiges Aufpassen kein Problem und wird auch nicht als Bespitzelung empfunden. Der Klassiker ist doch, wenn ein MA eine Sicherheitseinrichtung überbrückt, um größere Stückzahlen zu schaffen. Spricht ihn ein anderer Kollege darauf an, macht der Übeltäter Ärger und fühlt sich bespitzelt. Die Grenze ist fließend, aber wenn die Sicherheit aller MA gefährdet ist, müssen auch alle zusammenhalten.


    Es kommt also immer auf die Verhältnismäßigkeit der Mittel an und darauf, dass man vor Umsetzung solcher Maßnahmen alle Beteiligten mit ins Boot holt.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Der Konflikt ist offensichtlich. In einer funktionierenden Gemeinschaft ist gegenseitiges Aufpassen kein Problem und wird auch nicht als Bespitzelung empfunden. Der Klassiker ist doch, wenn ein MA eine Sicherheitseinrichtung überbrückt, um größere Stückzahlen zu schaffen. Spricht ihn ein anderer Kollege darauf an, macht der Übeltäter Ärger und fühlt sich bespitzelt. Die Grenze ist fließend, aber wenn die Sicherheit aller MA gefährdet ist, müssen auch alle zusammenhalten.


    Es kommt also immer auf die Verhältnismäßigkeit der Mittel an und darauf, dass man vor Umsetzung solcher Maßnahmen alle Beteiligten mit ins Boot holt.

    DAS ist ja genau der Punkt bei dem Thema BBS/Safety Culture. Orginäres Ziel ist es, die Kultur dahingehend zu entwickeln, dass gar keiner mehr auf die Idee kommt, Sicherheitseinrichtungen zu überbrücken - und zwar aus sich selbst heraus.


    Dies ist allerdings auch der Punkt, an dem viele verzweifeln und bei dessen Entwicklung euch kein wie auch immer gearteter Auditor behilflich sein kann. Hierbei hilft auch kein Audit oder Zertifikat. Dies ist ein langer, steiniger und schmerzhafter Weg, bei dem ihr nie ans Ende kommt. Es ist ein permanentes Vorangehen.


    Aber - wenn ich mich auf diesen Weg mache stelle ich fest, dass ich tatsächlich in der Lage bin, Schritte in die richtige Lenkung zu machen.


    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)