Hallo,
Ja, diesen Hochglanzwerbeprospekt hätte man auch sinnvoller verwenden können. Einfach jedem Bürger über das Melderegister gestaffelt nach Alter einen Impftermin vorschlagen. Aber auf solche Ideen kommt man ja nicht, stattdessen dürfen sich die Bürger um Mitternacht an den PC setzen, in der Hoffnung bei Freischaltung der nächsten Impftermine zum Zuge zu kommen.
Ja, haben wir auch erhalten. Wobei mich weniger der Inhalt
überrascht hat, als das Hochglanzwerbeprospekt selbst.
Spielt jetzt beim grünen Landesfürsten nicht mal mehr das
ordnungsgemäße Papier (für Grüne) eine Rolle mehr?!
Würde mich nicht wundern, wenn es da Parteiintern noch
Krach gibt.
Zur Sache selbst: Das jetzt war eine Sendung an alle Haushalte,
die Umsetzung über das Melderegister ist wohl nicht erlaubt.
Diese Problematik gab es ja schon in Niedersachsen, wo die
Landesregierung Adressdaten von Dienstleistern kaufen musste,
um Bürger anschreiben zu können. Da die Nutzung der
Daten aus dem Melderegister aus Datenschutzgründen nicht
verwendet werden durfte. Doch die Fehlertoleranz dürfte
entsprechend hoch gewesen sein in Niedersachsen. Da man
hier dann noch von Hand die Daten bzw. konkret die Namen
prüfen müsste, ob diese ungefähr in die Zielgruppe passen
könnten. Ein "Tim Mustermann" wurde da aussortiert
(da um 1940/1950 etc. nicht üblich), ein "Hans oder Rudolf
Mustermann" dann schon nicht.... abenteuerlich!
Letztlich ist aber auch die Methode Melderegister nicht
in Ordnung, wenn man jetzt mal die rechtliche Seite ausklammert.
Es ist ja nicht so, als wäre jeder Bürger in Deutschland auch in
einem Melderegister in einer Kommune erfasst. Da kann
es viele Gründe geben, warum ein Bürger/in nicht erfasst ist
und damit dann auch wieder aus dem Raster fällt.
Meine Idee wäre da eher: Jeder impfwillige Bürger/in kann
sich über eine Plattform anmelden. Anhand von seinem Namen,
Geburtsdatum und der Angabe bezüglich einem Risikofaktor,
kann man dann eine Zuordnung gemäß der Impfreihenfolge
vornehmen und den Leuten Termine anbieten.
Mit einer solchen Lösung hat man zum einen keine Probleme
mit dem Datenschutz, geschweige muss man Geld für Datenkäufe
etc. ausgeben. Oder man überlasst es den Krankenkassen, die
Mehrheit ist ja versichert. Sicherlich müsste man sich dann um
die Menschen Gedanken machen, die nicht krankenversichert
sind.
Gruß
Simon Schmeisser