Ess- und Trinkverbot in der Instandsetzungshalle

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  • Hallo miteinander,

    bei uns existiert ein Ess-und Trinkverbot in der Instandsetzungshalle. Mitarbeiter haben geschlossene Getränkeflaschen auf ihren Werkstattwägen stehen und trinken aus diesen . In der Halle werden Tanklaster instand gesetzt. D.h. es werden Fahrzeugflüssigkeiten gewechselt. Zusätzlich wird teils Bremsenreiniger verwendet. Würdet ihr die geschlossenen Getränkeflaschen verbieten oder unter bestimmten Umständen erlauben?

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  • Hallo,

    aus welchem Grund stellst du das Verbot in Frage?

    Gruß

    Ich erhebe keinen allgemeingültigen Anspruch auf die Wahrheit, wie alle Menschen habe auch ich nur meine Sicht der Dinge!

  • Hi,

    ein Essverbot kann ich absolut nachvollziehen, das gehört zu den Basismaßnahmen.

    Beim Trinkverbot sehe ich allerdings ein Problem. Regelmäßige Flüssigkeitszufuhr ist gesundheitlich sehr wichtig, denkt man an die letzten beiden Sommer, ist es lebenswichtig.

    Ein Trinken aus einer ansonsten verschlossenen Flasche, die nicht dem direkten Schmutz ausgesetzt ist, erachte ich deshalb als notwendig. Trinken aus Gläsern würde ich ablehnen. Ggf. an Einamlbecher denken, den Umweltschutz sehe ich in diesem Fall als deutlich nachrangig.

    Das Entsorgen des Einmaltrinkgefäßes nach Benutzung ist unterweisbar.

    In meinen Augen bewirkt die Maßnahme eine deutlich höhere Gefährdung. Einfach eine Gefährdungsbeurteilung dazu machen. Dazu würde ich auch Kontakt zum Betriebsarzt aufnehmen.

    Wie sieht es mit Getränkeautomaten aus?

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

    Einmal editiert, zuletzt von elschwoabos (21. Januar 2020 um 07:10) aus folgendem Grund: Drei Ergänzungen

  • Regelmäßige Flüssigkeitszufuhr ist gesundheitlich sehr wichtig, denkt man an die letzten beiden Sommer, ist es lebenswichtig.

    Da hast Du vollkommen Recht....

    Ein Trinken aus einer ansonsten verschlossenen Flasche, die nicht dem direkten Schmutz ausgesetzt ist, erachte ich deshalb als notwendig.

    Trinken halte ich auch für notwendig....

    Aber ich bin nicht in der Lage, das in diesem Fall zu beurteilen ob das Trinkverbot aufgehoben werden muss.... ich kenne die Umstände Vorort nicht. Vielleicht haben die Mitarbeiter die Möglichkeit jederzeit kurz die Halle zu verlassen und in einem anderem Raum (Büro, Pausenraum, Umkleide usw.) zu trinken.

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

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  • Das Verbot der Nahrungsaufnahme an solchen Orten hat nicht nur etwas mit potezieller Verwechslungsgefahr, z.B. Flüssigkeiten in Trinkgefäßen, zu tun, sondern insbesondere auch mit Hygiene. Da wird halt mit dem Handschuh oder den verschmutzten Händen die Flasche aufgedreht...

    Ich würde daher dieses Verbot durchaus konsequent durchsetzen. Im gleichen Atemzug sollte ich aber Möglichkeiten zur sicheren und sauberen Nahrungsaufnahme schaffen. Ein nahegelegener "Kurzpausenraum" mit vorgelagerter Waschgelegenheit ist bei uns in vielen Bereichen die Lösung.

    Neben einer vernünftigen Möglichkeit zum Essen oder auch Trinken können die MA dabei Kurzpausen einlegen, die gerade bei hoher Belastung, s. Kommentar Hardy, weitere Vorteile bieten.

    In diesem SInne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

    Einmal editiert, zuletzt von MichaelD (21. Januar 2020 um 08:10)

  • Moin!

    Grundsätzlich bin ich komplett bei euch. Der Mensch muss trinken und Essen. Essen kann er im Pausenraum, weg von der Gefährdung.

    Trinken muss er dauerhaft. Und da eignen sich diese verschließbaren Behältnisse. Mir stößt nur was anderes etwas auf.

    Getränkeflaschen auf ihren Werkstattwägen

    Ja super...


    Daneben stehen also Bremsenreiniger, Öle, Lacke, Schmiermittel in verschiedenen Fläschchen, Kännchen oder auch offenen Wannen wo komisches Zeug drin rumschwimmt. Diese gasen aus, verden verspritzt, verschüttet, händisch auf die danebenstehenden Getränkeflaschen übertragen usw.

    Natürlich hast du auch vollkommen ausgeschlossen dass es "Eigenabfüllungen" in Getränkeflaschen gibt; abgestandene Cola sieht fast so aus wie gutes 10W40....

    NEIN. Das passiert in keiner Werkstatt. NIE! NIENICHT!.....

    (Ich betreue selbst mindestens vier vergleichbare Werksstätten.....)

    Ich würde schauen ob und wie du diese Behälter da wegbekommst, sie aber in direktem Zugriff für die Arbeiter lässt. Das gibt sonst böses Blut.

    Zwei meiner Kunden haben mittlerweile für die Werkstattwägen Getränkehalter angeschafft. Sieht im Prinzip aus wie die Flaschenhaltern an Fahrrädern. Das ist der einzige Ort, an dem die Flaschen mit Getränken erlaubt sind. Alles andere wird behandelt als wäre es Gefahrstoff/Eigenabfüllung. Und bei beiden Unternehmen hat es sich durchgesetzt...

    20160811_095108.jpg

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....

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    Mike

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  • Hallo zusammen,

    in jedem Sicherheitsdatenblatt steht unmissverständlich:

    bei der Arbeit nicht essen, trinken, rauchen oder schnupfen.

    Warum sollte ein Verbot aufgehoben werden, nur weil es mit dem Argument`` ein Mensch muss trinken`` versucht wird auszuhebeln. Was kommt dann noch?

    Zitat von Joachim Ringelnatz

    Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.

    Was du ererbest von deinen Vätern, erwirb es um es zu besitzen

  • bei der Arbeit nicht essen, trinken, rauchen oder schnupfen.

    Das ist grundsätzlich richtig. Das steht in den SDB. Wenn ein Beschäftigter grade momentan mit einem Gefahrstoff umgeht (also unmittelbar die Flasche 10W40 in der Hand hält) ist das Trinken und Essen verboten. Klar.

    ABER: Ich "lese" das allerdings ein bisschen anders.

    Wenn der Beschäftigte gerade einen Schritt abseits vom Arbeitsplatz steht, die Hände frei hat (also nicht unmittelbar damit arbeitet), und ein verschlossenes Behältniss kurz öffnet um einen Schluck daraus zu trinken, ist das vollkommen in Ordnung. Das hat mir bisher jeder bestätigt mit dem ich Begehungen gemacht habe. Die Betriebsärzte sind da dabei, die Gewerbeaufsicht, die Berufsgenossenschaft etc. Keiner sieht in irgendeiner Form eine erhebliche Gefährdung.

    Zur Zeit geht es ja noch... aber denkt mal an den Sommer. Wie soll es da darstellbar sein, wenn es in der Halle 32 Grad hat, und du den Beschäftigten vorgibst, dass sie nichts trinken dürfen und der Weg zum Pausenraum (wenn er denn vorhanden ist) dauert 5min. Alle 20 min eine 12 Minuten Pause (5 hin, 2 trinken, 5 zurück)... ist das zielführend?

    Irgendwo und Irgendwann sollte auch dem gesunden Menschenverstand REchnung getragen werden und auch das Ganze mit gesundem Augenmaß beurteilt werden.

    Mike

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...

    Wisst ihr was das Schlimmste ist? Wenn nicht.. .klickt hier ....

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    Mike

    Einmal editiert, zuletzt von Mike144 (21. Januar 2020 um 10:46)

  • Wenn der Beschäftigte gerade einen Schritt abseits vom Arbeitsplatz steht, die Hände frei hat (also nicht unmittelbar damit arbeitet), und ein verschlossenes Behältniss kurz öffnet um einen Schluck daraus zu trinken, ist das vollkommen in Ordnung. Das hat mir bisher jeder bestätigt mit dem ich Begehungen gemacht habe. Die Betriebsärzte sind da dabei, die Gewerbeaufsicht, die Berufsgenossenschaft etc. Keiner sieht in irgendeiner Form eine erhebliche Gefährdung.

    Spannend ...
    Mach doch mal einfach folgendes:
    Nimm ein UV-Aktives Hautschutzmittel , lass die Leute damit ihre Hände eincremen und dann guckst du nach 4 Stunden Arbeit mit einer UV-Lampe, wo sich überall die Fingerabdrücke befinden.

    Wird mit Sicherheit sehr informativ, auch auf dem Klo ...

    Und jetzt nimm statt dessen eine beliebige Chemikalie ...

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Wenn man die Trinkflaschen einsetzt, die Radfahrer benutzen, muss niemand mit kontaminierten Handschuhen an den Verschluss, weil es ein Mundstück gibt. Das Mundstück könnte aber auch selbst kontaminiert werden und das ist natürlich auch nicht gut. Also nimmt man besser doch eine Flasche die das Mundstück mit einer Kappe schützt.

    Klar gekennzeichnete Gebinde und eine deutlich gekennzeichnete Trinkflasche, die zum Beispiel abgesetzt im Drahtkorb steht (siehe Foto von Mike) und dazu die deutliche Unterweisung, nicht mit kontaminierten Handschuhen direkt an das Mundstück zu gehen - dann klappt das ordentlich und berücksichtigt alle Regeln.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

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  • Spannend ...
    Mach doch mal einfach folgendes:
    Nimm ein UV-Aktives Hautschutzmittel , lass die Leute damit ihre Hände eincremen und dann guckst du nach 4 Stunden Arbeit mit einer UV-Lampe, wo sich überall die Fingerabdrücke befinden.

    Wird mit Sicherheit sehr informativ, auch auf dem Klo ...

    Und jetzt nimm statt dessen eine beliebige Chemikalie ...

    Und wenn er mit der Chemikalie hantiert, etwas auf die Hand, den Finger bekommt und dann die Nase juckt...

    lg

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Und wenn er mit der Chemikalie hantiert, etwas auf die Hand, den Finger bekommt und dann die Nase juckt...

    Ein Klassiker.

    Es gibt Leute mit degenerativen Hauterkrankungen an den Ohren, weil sie sich vor jeder Pause den Gehörschutz mit von Lösemittel benetzten Handschuhen von den Ohren nehmen und dann an den Händen den Hautreinigungs- und Hautschutzplan umsetzen. Das Problem gehört sowieso in die Unterweisung.

    Der Umgang mit einer Trinkflasche eignet sich vielleicht, den Blick für Gefährdungen am Rande des Blickfelds zu schärfen.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Und wenn er mit der Chemikalie hantiert, etwas auf die Hand, den Finger bekommt und dann die Nase juckt...

    Meine Aussage "Und jetzt nimm statt dessen eine beliebige Chemikalie ..." war symoblisch gemeint.

    Wenn der Beschäftigte gerade einen Schritt abseits vom Arbeitsplatz steht, die Hände frei hat (also nicht unmittelbar damit arbeitet), und ein verschlossenes Behältniss kurz öffnet um einen Schluck daraus zu trinken, ist das vollkommen in Ordnung.

    Chemikalien an den Fingern, Staub und Chemikalien-Dämpfe in der Luft, die sich am Verschluss "niederlassen" ... ob DAS in Ordnung ist, da habe ich doch erhebliche Zweifel.

    Hinzu kommt die Hygiene in Bezug auf die Trinkbehälter.
    Mancher schafft es ja noch nicht einmal, seine PSA am Schichtende vernüftig und effektiv zu reinigen - wie will so jemand seine Trinkflasche im Arbeitsbereich sauberhalten?

    denkt mal an den Sommer. Wie soll es da darstellbar sein, wenn es in der Halle 32 Grad hat, und du den Beschäftigten vorgibst, dass sie nichts trinken dürfen und der Weg zum Pausenraum (wenn er denn vorhanden ist) dauert 5min. Alle 20 min eine 12 Minuten Pause (5 hin, 2 trinken, 5 zurück)... ist das zielführend?

    Wieso hat es in der Halle 32°? Bißschen viel, oder?
    Was ist mit Schutzmaßnahmen (ASR A3.5)?
    Bei solchen Temperaturen sind "Abkühlungspausen" als organisatiorische Maßnahme vorgegeben. Und diese können problemlos mit Trinkpausen außerhalb des Gefährdungsbereichs verbunden werden.

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Trinken halte ich auch für notwendig....

    Durchaus, die Frage ist allerdings wie oft?

    Wenn man in einem entsprechend heißen Bereich tätig ist, solle man eh ab und zu Abkühlpausen einlegen, diese kann man auch zur Flüssigkeitsaufnahme nutzen.

    Der Mensch kann bei üblichen Umgebungstemperaturen und körperlich nicht extremer Belastung durchaus auch mehrere Stunden ohne Flüssigkeitsaufnahme auskommen, denn der menschliche Körper hat in der Regel genügend Reserven eingelagert.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • ...um nochmal auf meinen ersten Post zurück zu kommen: Wir haben ein Gelände, welches ca. 400.000 m2 groß ist und u.A. Werkstätten, ein Kraftwerk, Produktionsanlagen, Kläranlage, div. Aussenbereich etc.pp. beherbergt. An einigen Teilbereichen von Maschinen herrschen ganzjährig Temperaturen > 35°C.

    Bei rund 800 Beschäftigten ist keiner länger als 30 Sekunden unterwegs, um zu einem Platz zu kommen, an dem er ein Handwaschbecken und eine entsprechende Räumlichkeit findet um solchen Bedürfnissen nachzugehen. Dies funktioniert bei überschaubarem Aufwand sehr gut. Es hat sogar mehr positive Effekte, da sich hier Mitarbeiter aus unterschiedlichen Produktionsbereichen auch mal in Ruhe unterhalten können; und dabei geht es tatsächlich meist um dienstliche Belange.

    Und auch wenn ich es seeeeehr ungern tue: Hier kann ich Axel bestätigen - die Leute laufen nicht alle 5 Minuten.

    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Spannend ...
    Mach doch mal einfach folgendes:
    Nimm ein UV-Aktives Hautschutzmittel , lass die Leute damit ihre Hände eincremen und dann guckst du nach 4 Stunden Arbeit mit einer UV-Lampe, wo sich überall die Fingerabdrücke befinden.

    Wird mit Sicherheit sehr informativ, auch auf dem Klo ...

    Und jetzt nimm statt dessen eine beliebige Chemikalie ...

    Ich habe sowas ähnliches mal in irgendeiner Doku gesehen, da wurden glaube ich "kontaminierte Erdnüsse" auf den Tresen einer Bar gestellt... Erschreckendes Ergebnis!

    Hast Du ne Ahnung, wo man sowas bekommen fertig kann? Wenn ich "UV-aktive Hautschutzcreme" suche, dann bekomme ich nur die üblichen Pflegecremes (Lindesa u.ä.) oder Sonnenschutzcremes aller Härtegrade angezeigt.
    Selbst was zusammenmischen mag ich nicht, dann bin ich ja in der Herstellerhaftung.

    Merci!

    Liebe Grüße

    Micha

    Liebe Grüße
    Micha


    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

  • Ich habe sowas ähnliches mal in irgendeiner Doku gesehen, da wurden glaube ich "kontaminierte Erdnüsse" auf den Tresen einer Bar gestellt... Erschreckendes Ergebnis!

    Willkommen in der wunderbaren Welt der Hygiene...


    Schon mal einen Abstrick von Geldscheinen, Türgriffen, etc. gemacht? Dabei denkt man immer, die stecke ich ja nicht in den Mund. Aber der schon genannte Griff an die juckende Nase transportiert die Keime an einen perfekten Ort zur weiteren Inkorporation.

    Aber keine Panik, ein funktionierendes Abwehrsystem kommt damit in aller Regel gut klar.

    Problematisch wird es nur, wenn mal wieder die Noro-Viren ihr Unwesen treiben. Da reichen 3 bis 4 Keime um drei Tage Leiden zu verursachen.

    In bereichen mit höherem/ hohen Infektionsrisiko ist das natürlich anders zu betrachten.

    Aber ich schweife mal wieder ab...

    lg

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)