Betriebsanweisungen werden missachtet?

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  • Hallo zusammen,


    wir sind ein mittelständisches Unternehmen mit über 200 MA.

    Haben zahlreiche Gefährdungsbeurteilungen und Betriebsanweisungen.

    Nur werden die Betriebsanweisungen leider sehr oft nicht eingehalten.

    Wie z.B. durchlaufen durch Toröffnungen oder mit Druckluft Klamotten etc ausblasen.

    Natürlich steht auch am Ende jeder Betriebsanweisung das übliche, bei Nichtbeachtung arbeitsrechtliche Konsequenzen Kündigung etc.

    Das was geschrieben wird, wird leider nicht gelebt.

    Sind wir als Firma eher eine Ausnahme oder haben andere Firmen auch das gleiche Problem?

    Wie kann man die Sache am besten angehen?

    MfG

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  • Verhaltenspsychologie...die Leute verhalten sich sicherheitswiedrig, weil es bequemer oder eine Zeitersparnis ist. Ohne negative Konsequenz, z.B. Stress mit dem Chef, Abmahnung oder vom Flurförderzeug umgefahren manifestiert sich so ein Verhalten. Häufig wird es dann noch von anderen übernommen.


    In einem solchen Fall muss der Stellenwert und der Nutzen der Arbeitssicherheit hervorgehoben und Fehlverhalten im Anschluss auch mal sanktioniert werden. Wird sicher weder einfach nur schnell umzusetzen sein.


    Natürlich sollte man sich auch die Gefährdungsbeurteilungen und Betriebsanweisungen hinsichtlich Sinnhaftigkeit und Umsetzbarkeit anschauen.


    Bei uns steht und fällt der gelebte Arbeitsschutz mit den Führungskräften und wie sie ihre Verantwortung wahrnehmen.

    Gruß Roland

  • Hallo

    Mal den jeweiligen Vorgesetzten klargemacht, dass diese in der Verantwortung stehen, sollte etwas passieren? Stichwort -Pflichtenübertragung. Mit ein paar Urteilen kann man sie ganz schnell überzeugen hier nicht weg zusehen.

    Wenn diese die Ignoranz der Betriebsanweisungen dulden, sind wir hier ganz schnell bei Vorsatz, und das kann super teuer werden. Von dem verunfalltem Mitarbeiter und dessen Ignoranz spreche ich hier gar nicht. Der muss mit Schmerzen oder sogar bleibenden Schäden leben.

    Sofern ihr einen HSE Manager habt, den mal darauf ansprechen. Ist sein Job hier für die Einhaltung von Richtlinien zu sorgen. Dieser hat auch Weisungsbefugnis im HSE Bereich als Fachvorgesetzter.

    Gruß Martin

  • RKKV

    Genau so denke ich auch, es muss Konsequenzen haben nur als angehende Sifa möchte ich nicht jetzt schon ein Fass aufmachen wobei natürlich der direkte Vorgesetzte in erster Linie für Arbeitssicherheit zuständig ist.


    martin s

    Das ist leider das Problem, fast alle Vorgesetzte nehmen es nicht sehr ernst mit Arbeitssicherheit.


    Die nächste ASA-Sitzung wäre doch aber geeignet um dieses Thema anzusprechen oder?

    Dann kann ich auch direkt sehen was andere Führungskräfte und Chefs darüber denken.


    MfG

  • nur als angehende Sifa möchte ich nicht jetzt schon ein Fass aufmachen

    Es wäre aber auch eine Möglichkeit sich zu profilieren und klare Kante zu zeigen. Und wie bereits oben beschrieben, sind die Führungskräfte das A und O, wenn es um die Durchsetzung von Maßnahmen geht. Langfristig gesehen ist eine Verbesserung der Sicherheitskultur im gesamten Betrieb anzustreben (auch wenn das sehr theoretisch und idealistisch klingt).

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  • Hallo zusammen,


    alles richtig was gesagt worden ist aber wie sieht es in der Realität aus?

    Leider gibt es in einigen Unternehmen einige Führungskräfte die es mit ihren Pflichten nicht so genau nehmen oder sie erst garnicht wahrnehmen. Hauptsache die Zahlen stimmen. Vielleicht wollen sie ja aber können aus diesen Gründen nicht.

    Bei vielen verstössen von Vorschriften o. Sicherheitsvorkehrungen wird von vielen Führungskräften auf Maßnahmen verzichtet man kann ja auf keine Fachkraft verzichten, weil es auf dem Markt keine Highperformer (Aussage eines Chefs den ich auf Sicherheitsmängel aufmerksam machte) mehr gibt. (Fachkräftemangel)


    Ich weiß das ist keine Entschuldigung dafür ist aber ein Denkansatz.


    Einige sogenannte Highperformer können sich eben etwas leisten weil sie sich in Sicherheit wiegen können, sie werden gebraucht. (Menschliche Reaktion)


    In vielen Unternehmen werden Fachkräfte über Jahre gesucht und nicht gefunden da lacht das Herz des Highperformers und nutzt seine Macht aus.


    Wie gesagt in vielen Unternehmen gibt es eine funktionierende Sicherheitspolitik in einigen anderen eben nicht.


    Und die Strafen für Vorgesetzte die verurteilt werden, werden dann eben vom Unternehmen gezahlt.

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!


    Hans-Jürgen

  • Moin zusammen.


    Es ist immer wieder das gleiche Problem. Wir können nur schwer einen pauschalen Rat erteilen. Es hängt auch davon ab, welchen Stand die Sifa hat.


    Ist man schon lange im Betrieb und hat sich irgendwann mal zur Sifa-Ausbildung entschlossen, ist vielleicht schon vorher eine Akzeptanz der Person bei den Vorgesetzten gegeben. So war es bei mir, als ich nach 10 Jahren im Betrieb mit der Sifa-Ausbildung begonnen habe.


    Mittlerweile habe ich aber den Eindruck, dass meine Vertrautheit mit den Vorgesetzten Teil des Problem ist. Viele Vorgesetzte sind schon seit Jahrzehnten hier und können aus ihrem Alltag nicht mehr ausbrechen. Einige haben ganz offen keine Lust sich "jetzt noch" (kurz vor der Rente) mit Arbeitsschutz zu befassen. Andere halten es für überflüssig, da hier ja noch nie etwas passiert ist. Nur einer ist voll dabei, rennt aber vor die gleichen Wände, wie ich. Meine bestehende Akzeptanz hier bedeutet leider auch, dass kaum jemand die Veränderung in meinem Tätigkeitsspektrum wahrnimmt.


    Kurz gesagt ist das hier ein zermürbender Kampf gegen Windmühlen, wie er sly84 auch bevorstehen wird. Wenn sich die Vorgesetzten in seinem Betrieb weigern, ihren Pflichten nachzukommen, wird es eben unschön:

    Alles dokumentieren, die Behörden mit ins Boot holen und die Gesetzeskeule schwingen?

    Oder den Versuch starten, alle zusammen zu bringen und zu erreichen, dass man miteinander spricht?


    Die ETEM hat 2018 Geldbußen und Zwangsgelde in Höhe von 37573€ erhoben. Das zahlen viele Betriebe aus der Portokasse.


    Ich will Dir nicht die Illusionen rauben, sly84 , aber wenn die Geschäftsleitung nicht mitmacht, hast Du keine Chance.


    Du kannst versuchen, nach und nach alle Beschäftigte anzusprechen, ihnen den Wert der Arbeitsschutzes für das eigene Leben zu verdeutlichen.


    Sprich mit den Vorgesetzten und versuche herauszufinden, wer wirklich keine Ahnung hat und wer einfach nur bocklos ist. Dann kannst Du dir selbst ein Bild machen, wie es um die Motivation bei den Vorgesetzten steht (falls Dir das nicht schon klar ist).


    Wenn die Führungskräfte nicht mitmachen, hast Du keine Chance. Fertig.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Nur werden die Betriebsanweisungen leider sehr oft nicht eingehalten.

    Das ist leider in manchen Betrieben immer noch Realität.


    Hallo

    Mal den jeweiligen Vorgesetzten klargemacht, dass diese in der Verantwortung stehen, sollte etwas passieren? Stichwort -Pflichtenübertragung. Mit ein paar Urteilen kann man sie ganz schnell überzeugen hier nicht weg zusehen.

    Wenn diese die Ignoranz der Betriebsanweisungen dulden, sind wir hier ganz schnell bei Vorsatz, und das kann super teuer werden

    Es ist wichtig, dass die Mitarbeiter verstehen, warum eine Maßnahme notwendig ist und dass diese für jeden im Betrieb gilt. Mitarbeiter, die Sicherheitsvorschriften ignorieren verletzen ihre arbeitsvertraglichen Pflichten. Sie gefährden mit ihrem Verhalten sich selbst, Kollegen, Dritte oder das Unternehmen.

    Das Gespräch und die Aufklärung, sowie Schulung und Motivation zur Nutzung und Umsetzung von Sicherheitsvorschriften, sind das A und O.

    Alles was aus der Sensibilisierung und aus dem Verständnis des Mitarbeiters geschieht ist besser als wenn ich "Gewalt", in Form von arbeitsrechtlichen Konsequenzen, anwenden muss.

    Bei einem Unfall kann gegebenenfalls ein Kollege Schadenersatzansprüche geltend machen, für die dann der Arbeitgeber aufkommen muss, wenn er den Arbeitsschutz in seinem Betreib nicht verantwortlich organisiert hat. Dies an Beispielen verdeutlichen.

    Überzeugen ist wichtig. Angefangen beim Chef und dann in allen Führungsebenen.

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

  • Alles was aus der Sensibilisierung und aus dem Verständnis des Mitarbeiters geschieht ist besser als wenn ich "Gewalt", in Form von arbeitsrechtlichen Konsequenzen, anwenden muss.


    Überzeugen ist wichtig. Angefangen beim Chef und dann in allen Führungsebenen.

    Völlig richtig. Das ist die Königsdisziplin. Wenn das klappt, hat man gewonnen.


    Beide Sätze hängen direkt zusammen.

    Verständnis und Sensibilisierung des Mitarbeiters laufen ins Leere, wenn der Mitarbeiter nur sagen kann: " ... schön und gut, aber das bringt hier ja eh nichts. ..."


    Ein praktisches Problem tut sich übringens auch bei Nichtmuttersprachlern auf, die gern alles abstreiten, was sie angeblich nicht verstehen. Derjenige, der letztlich sicherstellen muss, dass alle die Maßnahmen im Arbeitsschutz kapiert haben ist wiederum der Vorgesetzte. Da beißt sich die Katze in den Schwanz und die Sifa reißt sich die Haare aus.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

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  • Man könnte die Vorgesetzten auch mal zu einer Schulung bei Dr. Gregor schicken, vielleicht lernen sie dann daraus bzw. erkennen die möglichen persönlichen Konsequenzen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Man könnte die Vorgesetzten auch mal zu einer Schulung bei Dr. Gregor schicken, vielleicht lernen sie dann daraus bzw. erkennen die möglichen persönlichen Konsequenzen.

    Den Mann kannte ich noch nicht. Danke für den Hinweis. Das sehe ich mir an.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Schulung bei Dr. Gregor

    Kann ich auch nur empfehlen

    Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

  • Moin.

    Die Betriebsanweisungen sind die "letzte Instanz" sich und Dritte vor noch letzlich frei werdenden Gefährdungen zu schützen.

    Und hier stehen die Vorgesetzen (egal welche "Ebene") in der Pflicht. Wenn die die BA nicht durchsetzen dann tut es keiner. Ja.. das Thema haben wir hier schon öfters diskutiert.

    Grade hier: Verhalten als Vorgesetzter bei Verstoß


    Den Vorgesetzten muss in aller Form verdeutlicht werden dass sie in der Verantwortung stehen. Dazu gibts genug Zeug (Ich nutze gerne mal das hier: https://www.bgrci.de/fileadmin…L/A006_Gesamtdokument.pdf)


    Und wenn die Vorgesetzen nicht "wollen" dann müssen sie entsprechend "motiviert" werden. Und ich bin da nicht wirklich der Freund von irgendwelchen "Workshops", "Netten Gesprächen" sonder eher für die "SEHR deutliche Motivationsansprache" durch den Chef. Wenn der es aber genau so sieht wie seine Vorgesetzen bzw. es ihm egal ist... dann hast du verloren. Dann hilft dir nur noch eine saubere Dokumentation.


    "Am xx.xx.xx wurde während der Begehung festgestellt dass Herr xyz zum wiederholten Male die per BA vorgegebene PSA nicht trägt. Der Vorgesetzte, Hr. zyx wurde umgehend informiert. Keine Maßnahmen erkennbar."

    Und das an die GF mit Unterschrift bzw. per Empfangsbestätigung und Kopie zu deinen Akten.


    Und zu deiner Frage ob das in allen Betrieben so ist.... In vielen "Ja". Ich bin externe FASI bei ca. 60 Unternehmen von 3-400 Leuten. Bei vielen, gerade bei den Kleinbetrieben hängen die BA da, weil sie da hängen müssen. Beachtung schenkt denen, so wie ich das kenne, keiner. Auch der Chef nicht. Ist halt BG Vorgabe.

    Bei den größeren Betrieben werden die schon eher genutzt. Das hat aber auch einen etwas anderen Hintergrund. Aber einer gewissen Größen hast du nämlich plötzlich Audits (egal ob QM, UM, oder noch "schlimmer" Kundenaudits). Da wird sich dann automatisch an solche Regelungen und Vorgaben gehalten. Da gibts nämlich dann nicht "nur" einen bösen Brief von der FASI, sondern wenns böse läuft kein Zertifikat, Zertifikatsentzug und damit zusammenhängend keine Aufträge mehr von Kunden die sowas sehen wollen.

    Oder, noch direkter im Falle eines "Kundenaudits"... den direkten Abbruch und ein halbes Jahr bis zum Nachaudit nicht einen weiteren Auftrag. Das tut dann richtig weh.

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    Irgendwann gehe ich zur BG und lasse mir den Arbeitsschutz als Berufskrankheit anerkennen...


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    Mike

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  • Vielen Dank für die zahlreichen Kommentare.


    Die Geschäftsführung (so wie ich das hin und wieder mitkriege) steht in Sachen Arbeitssicherheit schon hinter der Sifa.

    Das Fundament ist deshalb schon ok nur in Richtung Führungskräfte bröckelt es ziemlich.

    Wie ich oben schon geschrieben habe werde ich das Thema dann einfach auf der nächste ASA-Sitzung ansprechen und auch gleichzeitig sehen wie andere Kollegen zu diesem Thema stehen.


    Mike

    Der Tipp mit der sauberen Dokumentation ist sehr gut, werde ich (falls so ein Fall auftreten sollte) genau so machen.

  • Mike

    Der Tipp mit der sauberen Dokumentation ist sehr gut, werde ich (falls so ein Fall auftreten sollte) genau so machen.


    Kein Ding. Ich, und viele andere hier, müssen und mussten in der Vergangenheit schon mehrfach feststellen wie WICHTIG eine saubere Dokumentation ist. Vor allem für den Selbstschutz und nicht "nur" für den Schutz der Beschäftigten. Denn im Falle eines Unfalls/Vorfalls/Ereignisses bei dem jemand zu Schaden kommt/gekommen ist, ist die FASI der Ansprechpartner für die Behörden und Aufsichtsbeamten der GAA usw.

    Und wenn es dann heißt: Ja... Sie als FASI haben das gesehen und nichts gemacht. Wieso? Sie haben doch die Fachkunde. Sie hätten es wissen müssen, dass der Beschäftigte nicht mit Lederhandschuhen in die Drehmaschine fassen dürfen. Wieso haben die das dann gemacht?

    Dann stehst du erstmal in der Defensive. Und dann kannst du um jeden Zettel, Mitschrieb, Bericht froh sein, den du aus der Schublade ziehen kannst.


    Dann gehts nämlich los. "Hier ist die Gefährdungsbeurteilung (der GF am xx.xx.xxxx vorgelegt, aber trotz mehrfachem Hinweis nicht unterschrieben und freigegeben) für die Drehmaschine, die entsprechende BA mit den Schutzmaßnahmen (nicht unterschrieben und freigegeben durch den Vorgesetzen, trotz mehrfacher Aufforderung), und auch gleich noch der Unterweisungsnachweis vom xx.xx.xxxx (allerdings liegt die Unterweisung schon drei Jahre zurück, Aktennotiz vom xx.xx.xx). Gleichzeitig habe ich auch mehrfach festgestellt dass die Beschäftigten gegen die festgelegten Schutzmaßnahmen verstoßen. Das weiß auch der Abteilungsleiter und die GF ist informiert. Hier haben sie die Mails und die entsprechenden Notizen.".... Und dann bist du raus aus der Nummer.... Und glaub mir... manchmal (sehr selten) brauchst du das. Dann bist du aber froh.

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    Mike

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  • Jau, über die viel beschriebene Unternehmenskultur in Sachen Arbeitssicherheit sind schon Bücher geschrieben und ein solches Thema ist in einem Chat sicherlich nicht erschöpfend zu behandeln. Nichtsdestotrotz auch von mir ein paar Worte...


    Natürlich fängt es ganz oben an und über Führungsprozesse möchte ich mich an dieser Stelle nicht auslassen.


    Allerdings ist ebenso jeder einzelne gefordert auch sich selbst zu hinterfragen. Wie konsequent leben wir unsere Einstellung und Überzeugung zum Thema im Tagesgeschäft? Es ist immer leicht mit dem Finger auf andere zu zeigen aber, und da nehme ich mich selbst immer noch nicht aus, bin ich schon da wo ich sein will? Auch ich erwische mich immer wieder dabei, dass ich, auch wenn es nur kleine Dinge sind, Situationen sehe und, aus tausend Gründen, vorbei gehe anstatt die Kollegen anzusprechen!


    Um auf das beschriebene Beispiel zurück zu kommen: Wenn ich einen MA sehe, der durch das Tor geht und dies ignoriere oder hintenrum zum Vorgesetzten laufe, akzeptiere ich unsichere Handlungen und fördere unsicheres Verhalten. Auch wenn es nicht immer angenehm ist, sucht in solchen Situationen das Gespräch. Dabei muss ich dann auch nicht immer die Keule schwingen.

    Mit eigener Überzeugung, Konsequenz und Penetranz kann ich kleine aber sehr wirksame Schritte in die richtige Richtung einleiten.


    In diesem Sinne

    Der Michael


    PS: Natürlich gehört auch für mich die Akzeptanz eines gewissen Frustrationsrisikos meine Person und Funktion betreffen dazu...aber damit kann ich mittlerweile gut umgehen und die Erfolge wiegen dies locker wieder auf...

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Wer ist Dr. Gregor

    Der Verfasser u.a. hiervon, im Ganzen Dr. Klaus Gregor.

    https://www.ukh.de/fileadmin/u…inform4_verantwortung.pdf


    Wenn ich das noch richtig weis, dann war/ist er Richter mit dem Schwerpunkt Arbeitsschutz/Verantwortung im Arbeitsschutz. Ich selbst habe noch keine Weiterbildung bei ihm genossen, er muss aber saumäßig gut sein, so wie man hört.

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    Mike