Notduschen / Abluss

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  • Hallo,

    wir wollen eine neue Notdusche installieren. Jetzt würde mich interessieren, ob ein Abfluss vorhanden sein muss? Und wenn ja, ob dieser direkt in die Kanalisation führen darf oder ob es da andere Optionen gibt?

    LG Denise

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  • Hallo,

    das hängt im hohen Maße von der Art der Anlage bzw dem Einsatzgebiet ab. Dient sie z.B. zur Erstbehandlung von Erfrierungen (verursacht durch Flüssiggase ect.) ist das eher nicht von Nöten, da kein Stoff ins Abwasser gelangt. Im Raffineriebereich sind Notduschen ohnehin innerhalb der AwSv-Flächen installiert. Da wird das Spülwasser einfach über die Tassenentleerung in ein Slop-System abgeleitet und so der Biologie/der Abwasseraufbereitung zugeführt. Wo keine versiegelte Fläche existiert wird eine Tasse z.B. aus Edelstahl mit Rückhaltebecken angewandt. Diese kann dann z.B. von einem Saugwagen bei Bedarf geleert werden.

    Es hängt nicht ausschließlich vom Stoff sondern auch von der realistisch zu erwartenden Menge ab, die das Individuum abbekommen könnte. Ist der Stoff z.B. NaOH 25% und es kann maximal zu Kontaminationen durch Tropfleckagen oder Sprühnebel kommen, ist der Verdünnungsgrad so hoch, das eine Gefährdung durch das Abwasser nicht zu erwarten ist. Hat man trotzdem eine Wanne, so kann man vor Einleiten eine Probe ziehen um sicherzustellen, das keine Gefährdung entsteht. Auf jeden Fall sollte eine Notdusche mit Augenspülvorrichtung gewählt werden. (spart die Spülflaschen und den damit verbundenen Prüfaufwand und die Beschaffungskosten ) Ist die Einrichtung draußen muss ein Modell mit Begleitheizung angeschafft werden. In einer Anweisung muss das regelmäßige spülen der Vorrichtung festgelegt werden, um die Legionellengefahr zu mindern bzw. zu verhindern, dass das Wasser umkippt. Die Mitarbeiter müssen im Umgang geschult werden. Es muss außerdem ein Trinkwasseranschluss vorhanden sein.

  • Vielen Dank für die schnelle Antwort.

    Es geht hauptsächlich um eine Notdusche für das Labor, aber auch für die Produktion.

    Wir arbeiten mit geringen Mengen Schwefelsäure und generell mit leicht ätzenden und reizenden Stoffen.

    Da es sehr geringe Mengen sind, denke ich, dass es nicht schlimm wäre, wenn dies im Notfall in die Kanalisation gelangt.

  • Hallo Denise,

    wir arbeiten auch mit Schwefelsäure und auch Flusssäure. Als Rettungsmittel neben der Löschdusche und wassergebundenen Augendusche, arbeiten wir mit mobilen Körperduschen und Augenspülflaschen, die effektiver als Löschduschen arbeiten. Der Gefahrstoff wird direkt auf der Haut neutralisiert und nicht nur abgespült und verdünnt. Diese haben wir auch im Laborbereich im Einsatz (link Körper-/ Augenduschen.)

    Die Mitarbeiter*innen sind im Umgang geschult. Sind nicht ganz billig und müssen alle 2 Jahre ausgetauscht werden.

    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Wir werden in nächster Zeit versuchen das o.k. unserer Unfallkasse zu bekommen, die Körperduschen in den Laborbereichen abzubauen und nur noch Augenduschen mit Schlauch als entsprechende Spülvorrichtung vorzusehen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Wir werden in nächster Zeit versuchen das o.k. unserer Unfallkasse zu bekommen, die Körperduschen in den Laborbereichen abzubauen und nur noch Augenduschen mit Schlauch als entsprechende Spülvorrichtung vorzusehen.

    Mit welcher Begründung? 30L/min ggü. 6L/min sind doch ein gewaltiger Unterschied, möchte ich meinen.

  • Geringe Mengen an Chemikalien, die alle relativ harmlos sind => geringe Wahrscheinlichkeit, dass der ganze Körper gespült werden muss. Normale Dusche ist in 3 Minuten zu erreichen, so dass man nach erster Spülung duschen kann.

    Entsprechend unserer Hygiene wäre ansonsten 2 mal pro Woche 5 Minuten spülen der Notdusche erforderlich, was nicht praktikabel ist.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • ....und zu Überschwemmungen führt, da unsere Laborduschen keinen Abfluss haben.

    Bei uns wird es wohl nichts mit dem Rückbau, CA will wohl nicht, der andere evtl. schon...:/

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

  • Hallo an alle,

    Zum Thema Körperduschen habe ich noch eine Frage:

    Wir haben so einen standardmäßigen Notduschen-Prüfwagen (sieht aus wie eine Lampe mit bauchigem Fuß...). Das Ding hat nur für unsere Zwecke mehrere Konstruktionsfehler, mit denen wir Leben müssen (unsere Duschen sind in verschiedenen Höhen angebracht - die Rohre lassen sich aber nicht richtig ausfahren- und richtige Bodeneinlässe haben wir auch nicht - ist ungeschickt, da der Ausguss auf der Oberseite des Behälters angebracht ist).

    Nun beschweren sich Damen aus verschiedenen Abteilungen, dass Sie die Wassermenge 30l/min nicht prüfen möchten, da der Behälter zu schwer wird.

    Können Sie auch die Durchflussmenge in kleinen Teilschritten prüfen? 3x10l... Oder reicht es, 1x10l durchlaufen zu lassen und das aufzuaddieren (den Vorschlag habe ich hier von meinen Kollegen auch schon vernommen).

    Wie löst ihr das Problem mit schwachen Damen?

    Viele Grüße

    E.weline

    Beste Grüße aus Mainz

    E.weline

    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker

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  • Hi,

    wenn der Durchfluss kontinuierlich erfolgt (lässt sich meiner Meinung nach anhand des Sprühbilds beurteilen), dann kann man die Notdusche auch nur x Sekunden laufen lassen und die Menge auf 60 Sekunden hochrechnen. Da spricht aus meiner Sicht nichts dagegen.

    schöne Grüße

  • Hallo E.weline,

    als erstes würde ich mal sagen sollte der Prüfwagen dann so umgebaut werden, dass er problemlos bewegt und entleert werden kann. Dann spielt es ja keine Rolle mehr, ob das Teil nach dem Test komplett gefüllt ist. Stabile, leichtgängige Rollen drunter und jede/r Bediener/in ist glücklich. Die fehlerhafte Rohrlänge oben kann vielleicht mit zusätzlichem Schlauch "gelöst" werden.

    Gruß Frank

    Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;
    es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Hallo E.weline,

    als erstes würde ich mal sagen sollte der Prüfwagen dann so umgebaut werden, dass er problemlos bewegt und entleert werden kann. Dann spielt es ja keine Rolle mehr, ob das Teil nach dem Test komplett gefüllt ist. Stabile, leichtgängige Rollen drunter und jede/r Bediener/in ist glücklich. Die fehlerhafte Rohrlänge oben kann vielleicht mit zusätzlichem Schlauch "gelöst" werden.

    Gruß Frank

    Hi,

    dies war auch mein erster Einwand: Das Ding umbauen, damit man das Rohr verlängern kann. Wird bisher ignoriert (weil nicht können - hmm, nicht wollen - kann sein, denn die Ideen kamen von einer Frau (mir)…). Rollen sind ja dran... Nur das Entleeren hat mich wirklich ein wenig überrascht, denn es gibt hier wirklich Bereiche, in denen kein Bodenablauf existiert... folglich müssten meine Damen immer heben oder in einer ganz blöden Körperhaltung kippen. Das würde ich gerne mit dem geringeren Volumen laut LMM entschärfen wollen.

    Viele Grüße

    E.weline

    Beste Grüße aus Mainz

    E.weline

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    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker

  • Tja dann musst Du wohl doch eine Gefährdungsbeurteilung zur Anwendung des Löschduschenprüfers verfassen, die die Gesundheitsgefahr dokumentiert, die Lösungsmöglichkeit aufzeigt und einen Termin setzt.

    Gruß Frank

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