Konzept zum Laden von Lithium-Ionen Batterien im Dienstgebäude

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  • Hallo Zusammen,

    mir wurde die schöne Aufgabe zugeteilt ein tragfähiges Konzept zum Laden von Lithium-Ionen-Akkus im Dienstgebäude zu erstellen. Vornehmlich soll es dabei im ersten Schritt um das Laden Privater und dienstlicher E-Bikes und Pedelecs gehen.

    Unser bestellter Brandschutzbeauftragte ist für längere zeit im Krankenstand, hat aber leider im Vorfeld bei der ASA das Thema angestoßen und ich darf mich darum kümmern.

    Bei der ASA waren sich die SiFas einig, dass ein Laden der Akkus in den Büros, teilweise auf Akten oder Papiertstapeln, teilweise auch ohne Aufsicht, so nicht unbedingt die beste Idee ist.

    Die Behördenleitung möchte allerdings das Laden im Dienstgebäude nicht verbieten.

    Nun sitze ich also da und soll ein Konzept erarbeiten, mit dem man möglichst kostengünstig oder kostenneutral ein sicheres Laden der Akkus für die Bediensteten gewährleisten kann.

    Für Anregungen bin ich dankbar

    Gruß

    Anja

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  • Hallo Anja,

    bin erst kürzlich über dieses Thema gestolpert - und zwar in Form eines Sicherheitsschrankes zum Laden von Li-Ionen-Akkus mit Überwachungs- und Brandschutzfunktion. Wäre allerdings nicht tragbar, sondern müsste an einem bestimmten Ort im Gebäude aufgestellt and ans Netz angeschlossen werden.

    Falls dies eine mögliche Lösung für dich wäre, kann ich dir nähere Infos zukommen lassen (per PN bitte, weil es ja dann geschäftlich wäre ;)).

    Grüße, Leon

    Einmal editiert, zuletzt von LeonTDI (30. Oktober 2019 um 12:05)

  • Hallo Anja,

    Rein aus dem Bauchgefühl heraus würde ich sagen es reicht ein Raum aus, der einen eigenen Brandabschnitt darstellt und mit Rauchmelder ausgestattet ist. Selbstverständlich noch die Steckdosen und was man so braucht.

    Ein ganz anderes Thema, das aber damit unweigerlich verbunden ist, ist folgendes:

    Bei uns wurde das Thema insofern "erschlagen", da die privaten Ladekabel der MA meistens keinen E-Check hatten, und das bei einer Begehung Fragen aufwirft...soweit zum offiziellen Statement. (Stromklau u.ä. wurden hier nicht diskutiert)

    Inoffiziell wurde es untersagt, weil: heute hat MA "A" das Ladekabel vergessen, leiht es sich bei MA "B" aus und bringt es nicht zurück. "A" hat aber auch nichts zu "B" gesagt, da das Ladekabel nicht zugeordnet werden konnte (mehrere vorhanden, "B" gerade abwesend oder ähnliches). "B" geht zum Vorgesetzten und zeigt den vermeintlichen Diebstahl an, und möchte natürlich das Ladekabel ersetzt bekommen (wurde ja am Arbeitsplatz "entwendet").

    Daher wurde das Laden von privaten Handys u.ä. grundsätzlich untersagt.

    Daher sollte definitiv geklärt werden:

    -> wer ist für die Ladekabel verantwortlich?

    -> wer ist für die Sicherheit (Diebstahl) verantwortlich?

    Organisatorisch wirft das für mich einige Fragen auf, die im Vorfeld geklärt werden sollten, gerade im Bezug auf Verantwortlichkeiten und wer beschafft was?

    Eine Möglichkeit wäre beispielsweise eine Konzernanweisung: "Liebe MA, gerne dürft ihr eure Akkus der E-Bikes an dieser/jener Stelle im Gebäude laden, aber bitte achtet jedoch darauf das die Ladekabel geprüft sein müssen, und jeder für sein Ladekabel selbst verantwortlich ist, bzw der Konzern keine Haftung übernimmt."

    Ich hoffe ich konnte konstruktiv etwas beitragen.

    Beste Grüße

    Stefan

  • Vielen Dank schon mal.

    Bei uns wurde das Thema insofern "erschlagen", da die privaten Ladekabel der MA meistens keinen E-Check hatten, und das bei einer Begehung Fragen aufwirft...soweit zum offiziellen Statement. (Stromklau u.ä. wurden hier nicht diskutiert)

    Dies ist bei uns grundsätzlich geregelt. Fabrikneue Geräte dürfen generell verwendet werden (sofern Sie CE haben)und werden danach zyklisch mit den Behördeneigenen Geräten geprüft. Auch der Stromklau ist abgesegnet.

    bin erst kürzlich über dieses Thema gestolpert - und zwar in Form eines Sicherheitsschrankes zum Laden von Li-Ionen-Akkus mit Überwachungs- und Brandschutzfunktion

    Über den Schrank bin ich auch schon gestolpert. Ist halt wie bei allem auch eine Kostenfrage

    Bisher ist ja das Laden überall im Gebäude unter Aufsicht gestattet. Alles was da jetzt verändert werden muss kostet natürlich und ist eher nicht so gewünscht. Die anderen Behörden haben daraus kein Fass aufgemacht und sagen die Verantwortung trägt derjenige der den Akku läd.

    Jetzt muss ich nur noch meinen eigenen Konsens zu dem Thema finden. dann kann ich loslegen.

    Gruß

    Anja

  • Soso... da wird in den Behörden also zugelassen, dass Beschäftigte mit MEINEN Steuergeldern ihre privaten Akkus aufladen dürfen????? JesusMaria, in welchem Land leben wir den?????

    Da muß ich mich ja glatt beim Bund der Steuerzahler beschweren!!!

    In diesem SInne

    Der Michael

    PS: ;););)

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

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  • Was sagt denn der Brandschutzbeauftragte? Das ist ja in diesem Fall dein Berater.

    Ich würde wie mein vorschreiber die Ladeschranklösung empfehlen. Das ist eine gute Techniche Lösung.

    Du bräuchtest noch nicht einmal ein Nutzungsänderung für einen Raum. Die Schränke sind eigene Brandabschnitte.

    Bisher ist ja das Laden überall im Gebäude unter Aufsicht gestattet. Alles was da jetzt verändert werden muss kostet natürlich und ist eher nicht so gewünscht. Die anderen Behörden haben daraus kein Fass aufgemacht und sagen die Verantwortung trägt derjenige der den Akku läd.

    Definiere "unter Aufsicht". Was passiert denn, wenn der Mitarbeiter zur Toilette geht und unterwegs noch einen Kollegen trifft.....?

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Ich würde den Feuerversicherer mit ins Boot holen. Das Laden dieser Akkus ist schließlich nicht unproblematisch. Das Risiko einer Selbstentzündung ist nicht gering. Erst wenn der Versicherer die betriebliche Regelung schriftlich abnickt seid Ihr auf der sicheren Seite.


    Gruß Michael

    SiFaFa weil ich zwei BG-spezifische Blöcke erfolgreich absolviert habe.

  • Hi,

    schau mal hier rein:

    Lithium-Batterien

    KomNet

    Für Lithium-Ionen-Akkus werden dementsprechende folgende allgemeine Schutzmaßnahmen empfohlen:

    • Einhaltung aller Vorgaben der jeweiligen Hersteller und Sicherheitsdatenblätter der Akkumulatoren
    • Verhinderung äußerer Kurzschlüsse (Schutz vor Kurschluss der Batteriepole, z. B. durch Verwendung von Polkappen)
    • Verhinderung innerer Kurzschlüsse (Schutz vor mechanischen Beschädigungen)
    • nicht unmittelbar und dauerhaft hohen Temperaturen oder Wärmequellen aussetzen (z.B. direkter Sonneneinstrahlung)
    • bei der Lagerung in nicht durch automatische Löschanlagen geschützten Bereichen bauliche oder räumliche Trennung von mindestens 2,5 m zu anderen brennbaren Materialien einhalten
    • beschädigte oder defekte Batterien entfernen und bis zur Entsorgung in einem sicheren Abstand oder brandschutztechnisch abgetrennten Bereich bzw. feuerbeständigen Behälter zwischenlagern
    • Bereitstellung geeigneter Feuerlöscheinrichtungen (Brandklasse D)
  • Ich würde den Feuerversicherer mit ins Boot holen. Das Laden dieser Akkus ist schließlich nicht unproblematisch. Das Risiko einer Selbstentzündung ist nicht gering. Erst wenn der Versicherer die betriebliche Regelung schriftlich abnickt seid Ihr auf der sicheren Seite.


    Gruß Michael

    Das wäre noch über eine Gefährdungsbeurteilung zu klären......

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    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
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    Gruß Mick

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  • Ich würde den Feuerversicherer mit ins Boot holen. Das Laden dieser Akkus ist schließlich nicht unproblematisch. Das Risiko einer Selbstentzündung ist nicht gering. Erst wenn der Versicherer die betriebliche Regelung schriftlich abnickt seid Ihr auf der sicheren Seite.


    Gruß Michael

    "zum Glück" läuft das unter Selbsversicherung.

    Definiere "unter Aufsicht". Was passiert denn, wenn der Mitarbeiter zur Toilette geht und unterwegs noch einen Kollegen trifft.....?

    Das ist genau der Knackpunkt offiziell darf man den Akku nicht ohne Aufsicht lassen heißt den Raum während dem Laden nicht verlassen. Ob das so durchgezogen wird ist nicht klar.

  • So hab mein Konzept fertig. Mal sehen was dabei rauskommt. Wahrscheinlich nicht viel.

    Nicht doch. Und wenn schon?!

    Wenn erstmal etwas auf dem Papier steht, fallen Lücken oder Probleme schnell auf. Der nächste Wurf wird besser. Nur nicht nachlassen :).

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Reden wie wichtig der Arbeitsschutz ist können hier alle. Nur gemacht wird wenig. Es werden Konzepte und vermerke geschrieben dass es knallt, aber es fehlt überall an den Basics. Ist schon frustrierend. Mal sehen ob ich es schaff hier etwas Zug reinzubekommen.

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  • Reden wie wichtig der Arbeitsschutz ist können hier alle. Nur gemacht wird wenig. Es werden Konzepte und vermerke geschrieben dass es knallt, aber es fehlt überall an den Basics. Ist schon frustrierend. Mal sehen ob ich es schaff hier etwas Zug reinzubekommen.

    Oh, jetzt verstehe ich, wie das gemeint war. Ich kenne das Problem, das Du schilderst ...

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Ich weiß jetzt nicht genau ob´s da reinpasst aber:

    Habt ihr euch schon mal Dedanken drüber gemacht wie das mit den Akkus in den Laptops aussieht? :/

    Die hängen über Nacht am Ladekabel und sind dann ja auch nicht beaufsichtigt...

    Krieg ist Verbrechen!

  • Ich weiß jetzt nicht genau ob´s da reinpasst aber:

    Habt ihr euch schon mal Dedanken drüber gemacht wie das mit den Akkus in den Laptops aussieht? :/

    Die hängen über Nacht am Ladekabel und sind dann ja auch nicht beaufsichtigt...

    Habe mal versucht, in eine Dienstanweisung einzubauen, dass Notebooks nach Dienstende von der Dockingstation abzuziehen sind. Damit sollte auch vermieden werden, dass NBs über das WE, während Urlaub, während krank und generell monatelang am Netz hängen.

    Antwort:

    Unsere Notebooks sind sicher, da passiert nichts. Außerdem ist ja alles geprüft [das Notebook selbst nicht und die Docks auch erst nach zwei Jahren].

    Dann ist das ständige Abziehen nicht möglich, wegen des übermäßigen Verschleiß der USB-C Buchse.

    Wenn der Kaiser nackt aussieht, dann ist der Kaiser auch nackt.

  • Unsere Notebooks sind sicher

    Ach ja! Klingt wie Norbert Blüm damals. ;)

    die Docks auch erst nach zwei Jahren

    Mal aus Sicht des Prüfers: Seid Ihr sicher, daß die Docks (eigentlich ja nur Port-Replikatoren) wirklich geprüft werden? Ggf. sind die nur bei der Funktionsprüfung (kommt die richtige Spannung am Rechner an?) dabei, für die V3-Prüfung ist eigentlich nur das Netzteil interessant. (Eingangsspannung 230V; Isolationsprüfung zwischen Netzspannung und berührbaren leitfähigen Teilen)

    Nebenbei Thema Erdung: Ich habe festgestellt, daß die "Docks" die Rechner nicht erden, zumindest bei HP. Die Netzteile sind Schutzklasse II und haben den PE nur für das EMV-Eingangsfilter.

    Die Erdung kommt bei unseren erst über die Monitoren, die Schutzklasse I haben und dadurch die Kabelschirme von HDMI/DP/DVI und USB erden. Ich frage mich schon eine Weile, ob das wirklich so zulässig ist.

    Ohne externen Monitor kriegt man allerdings auch keinen gewischt. Immerhin etwas.

    Hinsichtlich der Akkus: Theoretisch sollten die Akkus clever genug sein, ab einer gewissen Schwelle den Ladevorgang zu unterbrechen. Bei ThinkPads kann man das einstellen (ggf. durch den Admin). Meine hören bei 90% auf und nutzen das Netzteil nur noch für den Rechner.

    Das war früher anders, wo Laptops in Dauerladung irgendwann komplett kaputte Akkus hatten, bis hin zum Auslaufen oder Aufblähen.

    Ob man sich auf die Modulelektronik verlassen kann, steht auf einem anderen Blatt. Siehe Li-Akkus für handgeführte Arbeitsmittel. Die sind ja im wesentlichen identisch aufgebaut.

    Habe mal versucht, in eine Dienstanweisung einzubauen, dass ...

    Noch eine Idee: Hast Du mal Euren DSB angesprochen?
    Vielleicht wäre es ein Anfang, auf Basis einer "Clean Desk Policy" dafür zu sorgen, daß Laptops weggeschlossen werden müssen. Das würde das mit dem Abstecken unterstützen.

    Meinungsecke: Wenn die USB-C kaputtgehen, zeigt das anschaulich, warum die für den Zweck ungeeignet sind...

    Gruß

    Thilo

    "...denn bei mir liegen Sie richtig!"

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  • Mal aus Sicht des Prüfers: Seid Ihr sicher, daß die Docks (eigentlich ja nur Port-Replikatoren) wirklich geprüft werden? Ggf. sind die nur bei der Funktionsprüfung (kommt die richtige Spannung am Rechner an?) dabei, für die V3-Prüfung ist eigentlich nur das Netzteil interessant. (Eingangsspannung 230V; Isolationsprüfung zwischen Netzspannung und berührbaren leitfähigen Teilen)

    Korrekt, nicht das Dock selbst, sondern nur dessen Netzteil. Ungenauigkeit von mir.

    Hinsichtlich der Akkus: Theoretisch sollten die Akkus clever genug sein, ab einer gewissen Schwelle den Ladevorgang zu unterbrechen.

    Ja. Im NB ist üblicherweise ein Laderegler. Die werden immer besser. Risikofaktor ist wie immer der Mensch -- Kleinstbeschädigungen durch unsachgemäßen Umgang, wie runtergefallen, in einer Tasche noch was kleines unterm NB gehabt und schwungvoll gegen die Schreibtischkante geschlenkert, in der Autotür eingeklemmt, etc.

    Noch eine Idee: Hast Du mal Euren DSB angesprochen?

    Das spielte sich ein einem vorherigen Unternehmen ab, der DSB hat ein paar Wochen vor mir dort aufgehört. Aber ja, habe ich. Er fand genau so viel Gehör wie ich.

    Meinungsecke: Wenn die USB-C kaputtgehen, zeigt das anschaulich, warum die für den Zweck ungeeignet sind...

    Ich selbst habe mein mobiles Endgerät auch als solches genutzt (mit mind. sechs Steckvorgängen am Tag) und nie ist was kaputt gegangen. USB-C soll wohl 10k Steckvorgänge aushalten, so lange läuft kein Geräteleasing. (Die Autotürklemmer mal außenvor gelassen.)

    Bei ThinkPads kann man das einstellen (ggf. durch den Admin).

    Sicher gibt es irgendwo Admins, die das wissen, können und wollen. ;)

    Wenn der Kaiser nackt aussieht, dann ist der Kaiser auch nackt.

  • Er fand genau so viel Gehör wie ich.

    Ja, okay. In der Hinsicht sind DSB genauso am Ar... wie die Sifas oder die Elektroprüfer. :doppelthumbsup:

    Sicher gibt es irgendwo Admins, die das wissen, können und wollen. ;)

    Wissen, Können, Wollen - War das nicht das Präventionsmotto? :/ :P
    (So hängts zumindest bei mir an der Wand)

    Ja, unterm Strich haben die Nutzer großen Einfluß, auch wenn sie nicht wissen, weshalb oder wofür. Aber da liegt auch die Grenze der Prävention.

    Man kann alles erklären, verstehen müssen sie es selber.

    Gruß

    Thilo

    "...denn bei mir liegen Sie richtig!"

  • Vielleicht wäre es ein Anfang, auf Basis einer "Clean Desk Policy" dafür zu sorgen, daß Laptops weggeschlossen werden müssen. Das würde das mit dem Abstecken unterstützen.

    Warum sollte man so etwas fordern? Die Daten liegen im Netz und nicht auf dem Laptop.

    Das verursacht nur tägliche unproduktive Rüstzeiten.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.