Prozess um Zugunglück in Neuhof

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  • Hallo SiFa Kollegen,


    wie seht Ihr den tragischen Fall um den Tod einer jugendlichen auf einem Bahnhof?
    Prozess um Zugunglück in Neuhof beginnt
    Mädchen von Zug überrollt - vier Männer angeklagt


    Ich finde es recht interessant und ggf. je nach Urteil mit Auswirkungen auf die Arbeitswelt.
    Angeklagt sind:
    - der Fahrdienstleiter
    - der Winterdienstkoordinator
    - der Leiter des Bahnhofsmanagements,
    - der Geschäftsführer der Gebäude-Management-Firma


    Wie würdet ihr den Fall einschätzen??


    Grüße

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  • Ja, wie sieht man das?
    Wie den tragischen Tod einer Jugendlichen.


    Es wird in erster Linie um fehlende Verkehrssicherungspflicht gehen, deshalb "durch Unterlassung".
    Das kann im Grunde jeden erwischen. So bei uns auf dem Bürgersteig einer kleinen Kirchengemeinde passiert, weil nicht geräumt.
    Gottseidank hatte sich die alte Dame "nur" den Arm gebrochen.
    Bin gespannt, wann der Erste (außer dem Täter natürlich!!) wegen dieser absolut perversen "Vor den Zug oder U-Bahn Schubserei" auf der Anklagebank sitzt.
    !?Unterlassung durch fehlende Absperrungen an Bahnsteigen!?


    Beim Ergebnis glaube ich, kann alles passieren. Aber nichts davon wird das Mädel wieder lebendig machen.
    Wen es von den vieren erwischt? "Auf hoher See und vor Gericht, bist Du in Gottes Hand".

    Grüße aus dem Bergischen Land


    Michael

  • Ich sehe hier, dass Darwin mal wieder zugeschlagen hat.


    1. Deutsche sind auf rutschigem Untergrund lebensunfähig.
    2. 16-jähriges Mädchen (in anderen Ländern: Frau und Mutter - und das muss nicht gut sein) läuft dicht am Bahngleis. Sie hatte vorher aber mindestens 13 Jahre Zeit zu lernen, GENAU dies nicht zu tun - Eltern haben ihr das aber nicht beigebracht - sonst hat sie eigentlich WAS gelernt, um lebensfähig zu sein?


    So leid es mir tut - es war ein Unfall.


    WTF...


    Als SiFa bleibt da nur zu sagen: Bahngleise einkapseln.


    Darauf läuft es ohnehin hinaus - aus anderen Gründen.


    Wir bauen seit den 70ern konsequent eine Welt für Kriminelle und Retardierte...


    P.S.1.: wie wär's andersrum mit der juristischen Aufarbeitung: wegen des Fehlverhaltens eines Teenagers hat nun der Zugführer einen schock erlitten, den er den Rest seines Lebens mit sich tragen muss (Fakt). Wegen Verletzung der Aufsichtspflicht wären die Eltern nun zu belangen? Wäre von der Prävention her die sinnvollere Maßnahme.


    P.S 2.: als SiFa sehe ich die Einfahrgeschwindigkeit der Züge an die Bahnsteige ran und den Zugang zum Bahnsteig überhaupt, obwohl (noch) kein Zug da steht, als kritisch an. Wären das Maschinen in einer Fabrik wäre ich mit der Bahnsteig-Lösung nicht einverstanden. Als Mindestabstand könnte man wenigstens diesen schmalen Streifen auf mindestens 2 m - besser 3 m erweitern. Wenn da jemand drauf steht, fährt kein Zug ein (Bereichscanner). Upps - das kostet dann evtl Geld? Sowas aber auch....

    Einmal editiert, zuletzt von zzz ()

  • Da finde ich die Lösungen der U-Bahnen gut. zB: In München am Flughafen sind die Gleise hinter einer Glaswand versteckt und die Türen öffnen mit den Bahntüren gleichzeitig. So hat kein Mensch (wenn er nicht gerade über die 2m(?) Glaswand hüpft) die Gefahr auf die Gleise zu fallen oä.

    Sonnige Grüße, Daschafisch



    :ola:

  • Ich halte diese Maßnahme für eine verfehlte, gesellschaftliche Entwicklung. Bezahlt wird das alles vom Normalbürger, dem für die Blödheit Anderer zunehmend mehr Geld aus der Tasche gezogen wird.


    Wo fängt es an, und wo endet es? Alle Bahnhöfe? Auch Straßenbahnen einhausen? Autobahnen inkl. Brücken einhausen? Alle Straßen einhausen? Menschen können auch auf Straßen ausrutschen, und vor LKW fallen - oder geschubst werden - auch an Ampeln. Warum nicht gleich alle Menschen mit allen Gliedmaßen an die Leine legen, und die Bewegungen vordefinieren? Krank.... IMO.

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  • Da finde ich die Lösungen der U-Bahnen gut. zB: In München am Flughafen sind die Gleise hinter einer Glaswand versteckt und die Türen öffnen mit den Bahntüren gleichzeitig. So hat kein Mensch (wenn er nicht gerade über die 2m(?) Glaswand hüpft) die Gefahr auf die Gleise zu fallen oä.

    Ich kenne die Platzverhältnisse am Münchner Flughafen und in dessen U-Bahn nicht. Allerdings kann ich mir so eine Sicherung an anderen U-Bahnhöfen durchaus vorstellen.
    Viele U-Bahnen aus den 1970ern sind nie für die heutigen Fahrgastzahlen gebaut worden. Bahnsteige, Zugangstreppen ... alles ist zu schmal und zu klein, um die Menschenströme zur Hauptverkehrzeit zu bewältigen.


    Da muss nicht mal jemand böswillig einen Menschen ins Gleis stoßen. Es genügt, hineingedrückt zu werden. Da sich unterirdisch nicht mal eben alles erweitern lässt, muss man entweder den Zugang zu den U-Bahnsteigen regeln, oder man trennt Mensch und Gefahrenquelle wie in München zum Beispiel mit Glaswänden. Wo baulich nichts anderes geht, dürfte das eine vergleichweise preiswerte Lösung sein.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Viele U-Bahnen aus den 1970ern sind nie für die heutigen Fahrgastzahlen gebaut worden. Bahnsteige, Zugangstreppen ... alles ist zu schmal und zu klein, um die Menschenströme zur Hauptverkehrzeit zu bewältigen.

    Warte mal ab, bis S21 fertig ist, da bekommst Du diese Zustände in neu und teuer. =O



    Ich habe diese Abtrennungen in Tokio gesehen und muss sagen, eine feine Sache. Allerdings benötigt man dann auch immer gleiche Züge mit den Türen an den gleichen Stellen, sonst funktioniert das nicht. Somit bei einigen Verkehrsverbünden in der S- und U-Bahn evt. möglich, aber bei der Deutschen Bahn mit ihrem unterschiedlichen Fuhrpark oder gemischtem S- und Bahnbetrieb, kaum umzusetzen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Warte mal ab, bis S21 fertig ist, da bekommst Du diese Zustände in neu und teuer. =O


    Ich habe diese Abtrennungen in Tokio gesehen und muss sagen, eine feine Sache. Allerdings benötigt man dann auch immer gleiche Züge mit den Türen an den gleichen Stellen, sonst funktioniert das nicht. Somit bei einigen Verkehrsverbünden in der S- und U-Bahn evt. möglich, aber bei der Deutschen Bahn mit ihrem unterschiedlichen Fuhrpark oder gemischtem S- und Bahnbetrieb, kaum umzusetzen.

    S21? Der bemannte Marsflug kommt zuerst ... ;) .
    Spaß beiseite. Dieses Megaprojekt wird bei Fertigstellung nicht ausreichend dimensioniert sein, weil es, wie jede verbreiterte Autobahn, während der Bauzeit von der Realität überholt wird.


    Was die bunte Bahn-Welt angeht, gebe ich Dir recht. Im Ruhrgebiet bleiben U- und Straßenbahnen an Stadtgrenzen stehen, weil die Städte unterschiedliche Spurbreiten verlegt haben. Neulich ist der Prototyp einer neuen Stadtbahn für den Düsseldorfer Verkehrsbetrieb Rheinbahn bei einem Test in einem U-Bahn-Tunnel steckengeblieben. Er war für die U-Bahnhöfe der Teststrecke zu breit ... Eine ernstzunehmende bauliche Sicherungsmaßnahme wäre zumindest bei uns in der Gegend ein individuelles Basteln und kaum realisierbar.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Wir bauen seit den 70ern konsequent eine Welt für Kriminelle und Retardierte...

    Auch wenn ich dafür geteert und gefedert werde, gehe da sogar noch weiter. Wir gehen in allen Lebensbereichen immer wieder her und versuchen unsere Mitmenschen von jeglicher Gefahr zu trennen. Auf der einen Seite sicher richtig, auf der anderen Seite hat dadurch niemand mehr ein Gefühl für gefährliche Situationen. (Verbrechen ausgenommen...) Wenn man das Theater an Flughäfen, Bahnhöfen, etc. sieht, wäre da mit mehr gegenseitiger Rücksichtnahme mehr getan als mit Zäunen. Wen machen wir für in 2018 über 600, in offenen Gewässern ertrunkenen, oder in den Bergen abgestürzten verantwortlich? Schwimmen nur noch im Hallenbad , unter
    Aufsicht erlauben oder die Berge einzäunen?
    Meine Meinung ist, dass es nur noch darum geht, jemanden zum Schuldigen zu machen. und da ist es egal ob jemand ausrutscht, ertrinkt, abstürzt oder in eine laufende Kreissäge fasst. Hauptsache es ist nicht der Betroffene.


    Wie gesagt ausgenommen Verbrechen und andere Schwachsinnigkeiten.

    Grüße aus dem Bergischen Land


    Michael

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