1. Hilfe Ausbildung

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  • Hallo,

    dann läuft dieses Thema aber mächtig schief.
    Wir waren in den letzten Jahren bei verschiedenen Anbietern
    und stets: Keine Beatmung mehr.

    Selbst die Herzstiftung hat dazu eine entsprechende Veröffentlichung
    verfasst.

    Die telefonische Anleitung zur Reanimation hat sich in den mir bekannten Fällen bestens bewährt. Die Ersthelfer waren begeistert von der Anleitung und vor allem vom Metronom (Taktgeber), das für die richtige Geschwindigkeit zur Herzdruckmassage eingespielt wurde. Das Metronom über Handy-Lautsprecher geht natürlich nur in ausreichend leiser Umgebung, aber prinzipiell ist die technische Unterstützung sehr zu begrüßen.

    Kann ich nicht bestätigen, man wird es aber auch nicht pauschalisieren
    können. Ich hatte vor kurzem ein Fall: Frau wacht morgens neben dem
    Mann auf, keine Atmung etc.. Notruf, Leitstelle möchte telefonsich die
    Rea anleiten. Erste Anweisung: Mann bitte auf den Boden legen. Frau lehnt
    ab, er ist zu schwer, sie bekommt ihn nicht aus dem Bett. Reaktion
    Leitstelle: Gut, dann lassen sie es, der Rettungsdienst kommt.

    Hätte jetzt in diesem Fall nichts geändert, der Mann hatte sichere
    Todesanzeichen. Ich war aber überrascht, wie schnell da die telefonische
    Anleitung abgebrochen wird.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

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  • Hi,

    die deutsche Herzstiftung ist eine private Vereinigung. Diese darf ihre Meinung äußern, aber verbindlich für die Aus- und Fortbildung sind die Vorgaben der ERC Guidelines (genau genommen die Vorgaben des Deutschen Beirats für Erste Hilfe und Wiederbelebung, aber diese entsprechen den ERC Guidelines). Seit 2005 steht in den Leitlinien zur Wiederbelebung sinngemäß „Laienhelfer sollten daher ermutigt werden, die Wiederbelebung ausschließlich mit Herzdruckmassage durchzuführen, falls Sie nicht fähig oder nicht willens sind, eine Beatmung durchzuführen, obwohl die Kombination von Thoraxkompressionen und Beatmung die bessere Reanimationsmethode darstellt.“

    Die deutsche Herzstiftung räumt übrigens selbst ein, dass die Wiederbelebung ohne Beatmung nur für einen Zeitraum von ca. 8 bis 10 Minuten bei Erwachsenen empfehlenswert ist (dann ist der Restsauerstoff im Körper aufgebraucht). Wie oft innerhalb der 8 bis 10 Minuten Hilfe eintrifft und die Wiederbelebung mit Beatmung von eintreffenden Rettungskräften übernommen wird, wird dabei nicht näher von der Stiftung erläutert. Bei Kindern ist es generell nicht empfehlenswert, ohne Beatmung wiederzubeleben (hier ist die Beatmung sogar wichtiger als das Drücken). Um ein einheitliches Vorgehen in der Wiederbelebung zu lehren halte ich es für sinnvoll und notwendig, die Wiederbelebung mit Drücken und Beatmen zu schulen. Nur in begründeten Ausnahmefällen kann bei der Reanimation Erwachsener auf die Beatmung verzichtet werden (so sehen es die Guidelines seit 2005 vor und an dieser Aussage hat sich seitdem nichts geändert).

    Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie widerspricht übrigens auch der deutschen Herzstiftung und rät dazu, wenn möglich die Wiederbelebung mit 30 mal drücken und 2 mal beatmen im Wechsel durchzuführen.


    schöne Grüße

  • Hallo,

    Ich sehe das kritisch, genauso wie die telef. Unterstützung
    bei der Wiederbelebung.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Ich kann die Meinung nicht teilen.

    Gerade im ländlichen Raum kann die telefonische Betreuung durch die Leitstelle eine lebensrettende Ergänzung sein, bis der Rettungsdienst vor Ort angekommen ist.

    Ich würde mich über eine Begründung der Aussage freuen. Wie schon erwähnt, kann die telefonische Unterstützung Leben retten und (Personen-) Schäden minimieren


    Grüße

    "Machen ist wie wollen, nur viel befriedigender"

    5. Buch Mose, Kapitel 22, Vers 8:

    Wenn du ein neues Haus baust, so mache eine Lehne darum auf deinem Dache, auf daß du nicht Blut auf dein Haus ladest, wenn jemand herabfiele.

    Einmal editiert, zuletzt von CW-EHS-RheinMain (28. März 2019 um 07:50)

  • Hallo,

    Ich kann die Meinung nicht teilen.
    Gerade im ländlichen Raum kann die telefonische Betreuung durch die Leitstelle eine lebensrettende Ergänzung sein, bis der Rettungsdienst vor Ort angekommen ist.

    Ich würde mich über eine Begründung der Aussage freuen. Wie schon erwähnt, kann die telefonische Unterstützung Leben retten und (Personen-) Schäden minimieren

    Habe ich, siehe Beitrag 21. Sicherlich kann es eine wertvolle Hilfe sein.
    Ich habe aber das Gefühl, der "Erfolg" das es überhaupt zu Maßnahmen
    kommt ist nicht unerheblich vom Disponent abhängig.

    die deutsche Herzstiftung ist eine private Vereinigung.

    Das ist schon klar, wer unterscheidet da aber wirklich? Ich habe mir
    die ERC nicht oder nicht wirklich angeschaut, sondern die "Meinung"
    einfach übernommen. Unstrittig dürfte sein, hier hat sich eine falsche
    Lehrmeinung (Wegfall Beatmung) wohl durchgesetzt oder ist zumindest
    nicht selten. Erinnert an Löschdecke vs. Personenbrand.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Hi,

    von einem Ausbilder mit gültiger Lehrberechtigung kann und muss ich erwarten, dass er die offiziellen Lehraussagen kennt und entsprechend im Kurs vermittelt. Hier finde ich es tatsächlich bedenklich, dass falsche Lehraussagen offensichtlich zu oft gelehrt werden.

    Und alle 5 Jahre sollten die Ausbilder etwas vom European Resuscitation Council (ERC) hören, wenn die neuen Leitlinien eingeführt und die Ausbilder entsprechend fortgebildet werden. Von Laien kann selbstverständlich nicht erwartet werden, dass sie einordnen können, welchen "Stellenwert" welche Vereinigung hat.

    schöne Grüße

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  • Hi,

    ich muss aus eigener Erfahrung MrH voll und Ganz Zustimmen, das 30/2 ist Aktuell Stand der Wissenschaft auch wenn es immer mehr Studien gibt die aufzeigen das die Sättigung der Patienten nach einer Zeit unter HLW ohne Beatmung noch immer im Okay, also nicht akut Schädigendem, Bereich sind.

    Lehrmeinung ist und bleibt 30/2, mit der Ausnahme der Ekelbesonderheit. Wir haben an allen Objekten zu Jedem EH-Kasten, nebenbei alle Kleine und dafür Doppelt so viele wegen kurzer weg, min. 1 Beatmungstuch hinterlegt, so das die Beatmung so auch ohne Ekel möglich ist.

    Der Punkt das die Normalen EHs nicht ausreichen kann ich aus Leidiger Erfahrung zu 100% Teilen. Allein Staub in den Augen kann man nix gegen machen, weswegen wir auch fast überall Augenwaschflaschen aufgestellt haben.

    Liebe Grüße