Hallo zusammen,
ich hätte da mal eine Frage an die Runde. Was für einen Feuerlöscher nehme ich, wenn ein Trafo (20kV/0,4kV) zu brennen anfängt? Hintergrund ist, dass ja selbst auf CO2-Löschern der Warnhinweis mit den 1000V drauf steht.
Ich hatte auch mal bei Gloria angerufen, da konnte man mir aber auch nicht weiter helfen.
Die Frage wäre halt, was gemäß BS-Konzept vor Ort vorzuhalten wäre bzw. ob überhaupt. Mal unabhängig davon, ob man nciht lieber dezent Abstand gewinnen sollte.
BG
Feuerlöscher für Trafo? (20/0,4kV)
-
Rassler -
20. Februar 2019 um 14:10 -
Erledigt
-
-
1. Strom abschalten (wie auch immer)
2. Feuerlöschanlage? Novec?
Was sagt das Brandschutzkonzept?
Das Problem bei 1000V++ ist weniger das Löschmittel als die Nähe des Löschenden zur Spannungsquelle. Ein Metallgefäß ist hilfreich, aber nicht ausschließlich notwendig, um einen Lichtbogen von der Spannungsquelle zum Mitarbeiter zu spannen. Bei 3 m Mindestabstand (s.u.) brauchst Du mit einem Feuerlöscher nicht mehr anzukommen.
Aus: http://www.fangmann.org/mediapool/137/…unfall_hell.pdf
Mindestabstand nach DIN VDE 0132:
bis 1 kV 1 m
1-100 kV 3 m
110-220 kV 4 m
220-380 kV 5 m (10 m!) -
Hallo,
ganz einfach:
Entweder es gibt eine automatische Löschanlage oder ihr bleibt da weg.
In Mittelspannungsanlagen habt ihr nichts zu suchen. Ihr könnt nicht sagen an welcher Trafoseite eine hohe Spannung ist, ihr könnt nicht wissen wie sich ein Löschmittel bei Annäherung an eine hohe Spannung verhält. Ihr könnt auch nicht beurteilen ob die Anlage spannungsfrei ist.
Ergo:
Weg da!!!!!!!!!
Lasse den Trafo brennen. Wenn der brennt, dann ist er ohnehin Müll.Ruft die Feuerwehr an, denkt nach, wer euer Stromlieferant ist und versucht die Feuerwehr zu eurer Anlage zu lotsen.
Mehr nicht.Wenn ihr da Fehler macht, könnt ihr davon nicht mehr berichten.
-
Morgen in die Runde,
als ich noch in der Instandhaltung gearbeitet habe, hatten wir für solche fälle immer einen Notfallplan indem jede Woche ein anderer Elektriker Bereitschaft hatte.
Die Elektriker werden regelmäßig geschult und führen Schaltungen an den Trafostationen durch (20KV) dies benötigt übrigens eine extra Zertifizierung.
Das wichtigste ist das die Anlage spannungsfrei gemacht wird.mfg
Adrian -
Hallo,
Feuerwehr anrufen, ggfs. Spannungsfrei machen (ohne
Eigengefährdung) und gut ist es.Auf der anderen Seite gibt es (wenn mich nicht alle Sinne täuschen)
eine VDE wo es um die Mindestausstattung solcher Anlagen geht. Zu
dieser Ausstattung gehört auch ein CO²-Löscher.
Daher sollte man mindestens mal die gängigen VDE/DIN etc. abklopfen,
ob man dazu etwas findet.Gruß
Simon Schmeisser -
1. Strom abschalten (wie auch immer)
2. Feuerlöschanlage? Novec? keine, nur ein ABC-FL
Was sagt das Brandschutzkonzept? zur Trafostation nix
Auf der anderen Seite gibt es (wenn mich nicht alle Sinne täuschen)
eine VDE wo es um die Mindestausstattung solcher Anlagen geht. Zu
dieser Ausstattung gehört auch ein CO²-Löscher.
Daher sollte man mindestens mal die gängigen VDE/DIN etc. abklopfen,
ob man dazu etwas findet.finde bisher nur was in der VDE 0132
hat die Trafostation eigentlich eine erhöhte Brandgefährdung gem. ASR 2.2?
-
Wie gesagt, 3 m Abstand von aktiven Teilen sind gesetzt - von daher könnt Ihr den Feuerlöscher einpacken.
Wenn die Station stromlos ist, kannst mit allem löschen, (auch draufpinkeln - allte Grillparty-Methode), wenn Du magst...
Wenn die Station unter Strom steht, kannst mit nichts löschen, weil Du alle drei Komponenten zur Brandentstehung dauerhaft verfügbar hast: Energie, Sauerstoff, Brandlast (bis zum kompletten Abbrand). Ich kann mir schwerlich vorstellen, dass die Feuerwehr löscht, während Volldampf Strom drauf ist. Oder? Simon?
Brandschutzkonzept: ob der Bau genehmigungspflichtig ist? Dann muss auch eine Dokumentation zum Brandschutz existieren... Andererseits kommt normal kein Mensch zu Schaden, wenn das Ding abfackelt. Wir sprechen hier nur von Betriebsvermögen und Produktionssicherheit....
Vorschlag: Euren Brandschutzversicherer zur Begehung holen. Sein Ergebnis wird in Euro ausgedrückt. Dann rechnet Ihr durch, und entscheidet danach, was Ihr macht. wahlweise mit der Feuerwehr Kontakt aufnehmen. Das sind die Leute, die im Brandfall antanzen. Es wäre sinnvoll zu wissen, was die zu dem Thema zu sagen haben, damit der Schaden auf beiden Seiten möglichst gering bleibt.
Was Ihr keinesfalls machen solltet: Menschen näher als 3 m zum Löschen da hinschicken.
Wer hat den Feuerlöscher an der Stelle vorgeschrieben?
Wenn der Zugang zu den 20 kV nicht möglich ist, dann kann man natürlich mit jedem Schaum- oder CO2-Löscher hantieren, was auch immer damit gelöscht werden soll. Wenn Ihr Pulverlöscher habt, ist der Schaden danach irreparabel, dann könnt Ihr auch abbrennen lassen.
-
Hallo,
finde bisher nur was in der VDE 0132
hat die Trafostation eigentlich eine erhöhte Brandgefährdung gem. ASR 2.2?Ich würde da keine erhöhte Brandgefährdung sehen. Bezüglich VDE kann
ich Ihnen jetzt auf Anhieb nicht sagen. Ich kann mich nur dunkel daran
erinnern, da war mal was, wo die Ausstattung (nicht nur Feuerlöscher)
beschrieben wurde.Ich kann mir schwerlich vorstellen, dass die Feuerwehr löscht, während Volldampf Strom drauf ist. Oder? Simon?
Nein, ich kann aber nicht für über 30.000 Feuerwehren in Deutschland
sprechen.....da wird sich unter Umständen schon eine Fw. finden lassen.Generell muss man in dieser Diskussion unterscheiden zwischen
der Ausstattung der Trafostation und dem Handeln (Löschversuch Ja/Nein).
Pulverlöscher, Schaumlöscher machen in einer Trafostation keinen Sinn. Durch
die Gefährdung, aber auch durch den Sachschaden der dadurch entsteht. Da
kann man es nämlich unter Umständen auch einfach brennen lassen. Wenn eine
Ausstattung notwendig ist, dann CO². Natürlich muss man hierbei dann andere
Faktoren auch berücksichtigen (z.B. Erstickungsgefahr etc.). Wie und wann
überhaupt ein Löschversuch oder wie generell das Verhalten im Brandfall ist,
ist wieder eine andere Baustelle.Brandschutzkonzept..neija...wenn es jetzt für jede kleine Trafostation ein
BSK gibt, dann werde ich sofort zum Trafostation-Brandschutzexperten .
Ich persönlich sehe da pauschal keine Notwendigkeit. Vielmehr kommt es auf
den Einzelfall an, wo sich eine Notwendigkeit ergeben kann.Gruß
Simon Schmeisser -
Wichtig ist das im Betrieb die Schaltberechtigung geregelt ist wird die Spannung gefahrlos wegnehmen kann. Daran scheitert es in sehr vielen Betrieben schon mal.
Löschen würde ich unter Spannung am Trafo direkt schon mal erst gar nicht anfangen wenn der Trafo oder die dazugehörige Schaltanlage brennt.
Ich gebe auch noch den kleinen Hinweis das die meisten Trafos ölgekühlt sind und sich dort dann auch mehrere hundert Liter Öl drin befinden. Was passiert wenn man das dann versucht mit dem falschen Mittel zu löschen kann sich jeder selber vorstellen.
-
Also ich würde sagen, das man eine Trafostation ausbrennen lassen sollte. Die Gefahr ist einfach zu hoch. Immerhin reden wir hier von 20kV.
Da hilt auch kein nachgeschalteter RCD (Achtung Satire ). Die Feuerwehr weis schon was zu tun ist. Die werden wahrscheinlich die Trafostation auch ausbrennen lassen, falls Sie nicht abschaltbar ist auf die schnelle sowieso.
Selbstverständlich muss hier ein Brandschutzkonzept vorliegen und die Feuerwehr muss darüber informiert sein, dass hier Trafos im Hochspannungsbereich arbeiten.Strom und Spannung ist immer eine ganz gefährliche Sache. Da würde ich echt vorsichtig sein. Vor allem was Lichtbögen betrifft.
Wahrscheinlich war dies auch der Grund, warum Gloria dazu nichts sagen konnte.Davon ab sind wir ja hier im Hochspannungsbereich.
FAZIT: Alles über 1000 V. Abstand halten. Sicher ist sicher. Strom kennt kein Pardon.
-
Hier klinke ich mich mal als Feuerwehrmann und Elektriker mit Schaltberechtigung bis 450kV mit ein.
Wir hatten es erst letztes Jahr eine 10/0,4kV Kompaktstation wo der Mittelspannungsschalter gebrannt hatte. Ich hatte als EFK die komplette Verantwortung vom Einsatzleiter bis zum Eintreffen des EVU.
Grundsatzregel 1: Abstand halten und auf die Abschaltung warten (in der Zeit kann man auch alles Aufbauen, dreifacher Brandschutz mit Wasser, Schaum und CO2)
Mindestabstand nach DIN VDE 0132:bis 1 kV 1 m
1-100 kV 3 m
110-220 kV 4 m
220-380 kV 5 m (10 m!)Das sind die Sicherheitsabstände für die max. Annäherung wenn alles noch unter Strom ist. Zum löschen gelten höhere Werte.
Wie gesagt, 3 m Abstand von aktiven Teilen sind gesetzt - von daher könnt Ihr den Feuerlöscher einpacken.
Wenn die Station stromlos ist, kannst mit allem löschen, (auch draufpinkeln - allte Grillparty-Methode), wenn Du magst...
Den CO2-Löscher kann man bei 3m draußen vergessen. In einem geschlossenen Raum ist ein CO2-Löscher eine saubere Lösung, solange keine glutbildenden Stoffe brennen. Ein Pulverlöscher hatt bei 3-6m abstand zum Feuer erst die beste Löschwirkung, da sich da erst die Pulverwolke richtig entfaltet hatt.
Wenn ein Trafo brennen sollte: Freischalten und das Öl kontroliert abbrennen lasse. Die Feuerwehr soll nur aufpassen das nicht noch mehr in der Umgebung anfängt zu brennen. Der Schaden, die Gefahr für die Einsatzkräfte und die Entsorgung der Reste werden geringer dadurch und die meisten Versicherungen zahlen dann auch mehr.
Bei einem PKW Brand ist es ähnlich: Wenn der PKW nur halb abgebrannt ist, zahl die Versicherung auch nur die hälfte. Brennt der ganze PKW zahlen die Versicherungen auch alles. -
Hallo,
Selbstverständlich muss hier ein Brandschutzkonzept vorliegen und die Feuerwehr muss darüber informiert sein, dass hier Trafos im Hochspannungsbereich arbeiten.
Aha...und was soll Gegenstand des Brandschutzkonzept sein?
Man kann je nach Lage etc. sicherlich die Notwendigkeit oder
die Einbindung in ein BSK sehen, aber nicht generell. Man
kann es mit dem Brandschutz auch auf die Spitze der Unsinnigkeit
treiben. Und ein BSK braucht es auch nicht, um die örtliche Fw. über
eine solche Anlage zu informieren.Ein Pulverlöscher hatt bei 3-6m abstand zum Feuer erst die beste Löschwirkung, da sich da erst die Pulverwolke richtig entfaltet hatt.
In der Tat, dann kann man es aber auch abbrennen lassen.
Wenn ein Trafo brennen sollte: Freischalten und das Öl kontroliert abbrennen lasse. Die Feuerwehr soll nur aufpassen das nicht noch mehr in der Umgebung anfängt zu brennen. Der Schaden, die Gefahr für die Einsatzkräfte und die Entsorgung der Reste werden geringer dadurch und die meisten Versicherungen zahlen dann auch mehr.Bei einem PKW Brand ist es ähnlich: Wenn der PKW nur halb abgebrannt ist, zahl die Versicherung auch nur die hälfte. Brennt der ganze PKW zahlen die Versicherungen auch alles.
Eine interessante Sichtweise....die ich persönlich keineswegs teile.
Gruß
Simon Schmeisser -
Nein, ich kann aber nicht für über 30.000 Feuerwehren in Deutschland
sprechen...Du lässt nach Sorry, aber die Flanke musste ich ins leere Tor köpfen.
-
Selbstverständlich muss hier ein Brandschutzkonzept vorliegen und die Feuerwehr muss darüber informiert sein, dass hier Trafos im Hochspannungsbereich arbeiten.
Dafür hat jedes gut aufgestellte Unternehmen einen Feuerwehrplan bei der Feuerwehr abgegeben.
-
Hallo,
Du lässt nach Sorry, aber die Flanke musste ich ins leere Tor köpfen.
Ja.....
Gruß
Simon Schmeisser