Allein Arbeitsplatz vs. Notfall...

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  • Hallo zusammen,


    hier mal kurz meine Problembeschreibung:


    Nach Schichtende kommt es oft vor, das ein Mitarbeiter alleine im Büro/Raum weiter arbeiten muß und wenn selbiger mal aus den Puschen fallen sollte, kann kein Ersthelfer/Hilfe alarmiert werden.


    Firmenentern hatten wir diesen Fall schon einmal, nur kostete diese "Notfall-Telefon Lösung" ca. 1000 € !


    Hattet Ihr dieses Problem auch schon und wenn ja, wie sahen Eure Lösungen da so aus ?


    Danke und Grüße,


    Heinz

    Wer aufhört besser werden zu wollen, der hat aufgehört gut zu sein !
    Von Marie von Ebner-Eschenbach

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  • Hallo Heinz,


    so wie in der BGI beschrieben, von Alleinarbeit / gefährlicher Alleinarbeit ist dann die Rede, wenn Gefährdungen durch die Arbeit entstehen. Krankheiten aus innerer Ursache (mal aus den Puschen fallen / Herzinfarkt usw.) werden hier nicht bewertet - davor müssen die Leute auch nicht durch den AG geschützt werden (auch wenn es natürlich nett ist, wenn man sich auch um diese allein arbeitenden Leute kümmern kann).


    Wir haben bei uns einen Arbeitsplatz mit gefährlicher Alleinarbeit - hier haben wir ein Personennotrufgerät angeschafft (für mehr als 1.000Euro).
    Ansonsten gibt es (zum Glück) einen Pförtner der regelmäßig seine Runde dreht.


    Viele Grüße
    EHS Mann

  • Moin Heinz,


    ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen. Wir haben sehr flexible Arbeitszeiten, so dass es jeden Tag immer eine Person gibt, die bei uns "das Licht ausmacht", d.h. sich als Letzter in dem Gebäude befindet. Die Gefährdungen sind aber überschaubar. Erhöhte oder kritische Gefährdung haben wir in diesem Gebäude nicht. Klar könnte die Person die Treppe herunterfallen, über ein loses Kabel stolpern oder sich an einer Heftklammer ritzen, aber das sind keine Gefährdungen, die gesonderte Maßnahmen erforderlich machen. Insofern kannst Du Dich ganz entspannt zurücklehnen.


    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Wir haben in der Nachtschicht einen Bereich in dem sich ein Mitarbeiter überwiegen alleine aufhält.


    Für die GB sind wir erst mal die anfallenden Tätigkeiten angegangen und haben das Gefährdungspotenzial sowie die Eintrittswahrscheinlichkeit festgestellt.


    Das hält sich alles in Grenzen, so dass wir jetzt regelmäßige Kontrollgänge bzw. Kontrollanrufe durch den Vorgesetzten vereinbart haben.


    Die einzige Ausnahme war, dass der Mitarbeiter manchmal auf einen Tankzug zum Muster ziehen steigen soll. Das lass ich ihm nicht alleine machen, hier muss ein weiterer Mitarbeiter mit dabei sein.

    Life is what happend to you while you busy making other plans

  • WOW...thanks @all !


    Danke Euch für die vielen Erklärungen !


    Mir ist erst jetzt bewußt geworden, das hier ein Unterschied zwischen Alleinarbeit / gefährlicher Alleinarbeit gemacht werden muß aber hey, ich bin ja noch in Ausbildung....smile....


    Es ist schön zu sehen, das die Situation nicht immer so dramatisch ist, wie es erst scheint aber dank Euch hier, bin ich bestens gerüßtet ! ! !


    Habt jetzt alle einen ruhigen Arbeitsbeginn und hoffentlich einen stressfreien Arbeitstag.



    Grüße,


    Heinz

    Wer aufhört besser werden zu wollen, der hat aufgehört gut zu sein !
    Von Marie von Ebner-Eschenbach

  • Die einzige Ausnahme war, dass der Mitarbeiter manchmal auf einen Tankzug zum Muster ziehen steigen soll. Das lass ich ihm nicht alleine machen, hier muss ein weiterer Mitarbeiter mit dabei sein.

    Bei uns sind es die Kühlräume .... der Mitarbeiter musste arbeiten bei minus - 21°C durchführen.... das wurde so auch gestoppt, nur wenn sich zwei Mitarbeiter in diesen Bereich aufhalten und absprechen ist es für uns in Ordnung.

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

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  • Gruß tanzderhexen


    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"
    Werner von Siemens, Zitat von 1880
    „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
    Aristoteles griech. Philosoph 384 -322 v. Chr.

  • Moin zusammen.


    Wir haben einen Kompromiss gewählt, da unser regelmäßig allein arbeitender Kollege auch keinen großen Gefährdungen ausgesetzt ist.


    Dem Kollegen wird ein Handy mit Prepaid-SIM-Karte gestellt. In den regelmäßigen Unterweisungen wird ihm gezeigt, wie er den Akkustand und den Euro-Stand der SIM-Karte prüft. Das macht er zu Schichtbeginn und hat somit ein Mittel um Hilfe rufen zu können.


    Gruß,
    Thomas.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • 110 und 112 gehen sogar ohne SIM. Die Unterweisung braucht Ihr nicht :) Akkustand reicht - und zwar, wenn das Telefon ständig am laden ist.... In dem Fall hält es nicht lange, aber alle zwei Jahre ein Telefon für 20 EUR (oder Akku für 5 EUR) ist auch nicht das Thema.


    Das Dokumentieren nicht vergessen.

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  • Der Notruf geht auch so, völlig richtig :) . Der Betriebsleiter beispielsweise kann auch alarmiert werden und von zu Hause schnell da sein. Ist nur eine weitere Option.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Die Option braucht aber keine Unterweisung im Sinne der Arbeitssicherheit, da dies eine Arbeitsanweisung ist. :)


    Hintergrund meiner Einwände: ich bin ein extremer Verfechter schlanker, kurzer, einfacher Unterweisungen - nur das, was rechtlich erforderlich ist.


    Weil...


    Wenn Du (rhetorisches "Du" - mich eingeschlossen) zu JEDER Pflichtunterweisung noch Desserts drumherum garnierst... Auf die Anzahl der Unterweisungen und Mitarbeiter hochgerechnet.... Fügst "Du" dem Unternehmen einen bedeutenden, wirtschaftlichen Schaden zu...



    Wenn der Betriebsleiter alarmiert werden muss, kann der Mitarbeiter auch bis zu einem Festnetztelefon beliebige Etagen oder Gebäude entfernt spazieren. Im Notfall benötigt er (hoffentlich nie) nur den Rettungsdienst und (hoffentlich noch nieer) die Polizei.

  • Moin,

    110 und 112 gehen sogar ohne SIM. Die Unterweisung braucht Ihr nicht :)

    ein weit verbreiteter Irrtum. Wegen umfänglichen Missbrauchs wurde die Möglichkeit den Notruf ohne SIM zu wählen 2009 abgeschaft.


    Gruß
    Moritz

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  • Wenn die Büroräume oder das Gebäude mit einer Alarmzentrale verbunden ist, könnte man doch so ein Notfallknopf einrichten.
    Da kann dann der MA der alleine ist und den Bedarf hat auf den Knopf drücken. Bei modernen Alarmierungsystemen die ferngewartet werden, kann man vieles Programmieren. Notruf und Polizei wird auch angerufen oder der Betriebsleiter etc.
    Wenn man verkrampft oder ähnliches oder sich nicht mehr bewegen kann, kriegt man es wahrscheinlich noch hin den Knopf zu drücken.
    Eine ganze Nummer wählen oder das Handy entsperren oder ähnliches dann vieleicht nicht mehr.


    Man muss halt nur schauen, was es für ein Aufwand ist.
    Auch muss man ihm erklären, das dieser Knopf nicht für den Kaffeeservice ist. :D


    Gruß
    Ramzi