ArbStättV §5 Nichtraucherschutz

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  • Sorry aber einiges liest sich hier, wie eine Art Hexenjagd und das gefällt mir ganz und gar nicht, nicht nur hier sondern im Allgemeinen...

    Hallo Heinz und alle weitere Diskutanten,


    ich möchte einige Worte zur Klarstellung und Beruhigung loswerden.

    Eine Hexenjagd wäre auch bei diesem sensiblen Thema unangemessen.


    Ich für meinen Teil hoffe, dass meine Kommentare nicht persönlich gewirkt haben. Es ist nun mal ein textbasiertes Forum und ohne Gestik/Mimik und Tonfall der anderen Teilnehmer versteht man einfach oft Dinge falsch.


    Was die Sache angeht:

    Ich habe mich entschieden gegen das Dampfen im Büro ausgesprochen, weil ich das für eine entschiedene Grenzüberschreitung gegenüber Nicht-Dampfern halte. Es gibt Grenzen, die natürlich umgekehrt auch der Nicht-Dampfer einzuhalten hat. Anhaltender Knoblauchgeruch eines Nicht-Dampfers kann den Dampfer genauso belästigen, auch ohne toxische Wirkung.

    In der Enge eines geschlossenen Raumes ist daher gegenseitige Achtung von Grenzen gefragt.


    Heinz, Du hast vollkommen recht damit, dass es weder Langzeitstudien, noch eine angepasste Gesetzeslage gibt (der §5 der ArbStättV spricht speziell nur vom Nichtraucherschutz).

    Beides spricht aber auch für die Argumente der Nicht-Dampfer. Fehlende Studien räumen den Verdacht (und die Angst vor) der Toxizität nicht aus und bevor der Gesetzgeber eingreift, kann man sich auf eigene Regelungen nach §5 ArbSchG einigen.

    Es haben doch alle Beschäftigte etwas von geregelten Verhältnissen.


    Wie gesagt, im Büro finde ich das Dampfen inakzeptabel, aber mit Dampfer-Räumlichkeiten, geregelten Dampf-Pausenzeiten etc. habe ich kein Problem.

    Auf der Straße, an der Bushaltestelle, im Stadion, im Stadtpark, beim Festival etc. können die Leute gern dampfen, soviel sie wollen.


    Wie immer müssen die Menschen mit DGUV V0 und einer guten Portion Pragmatismus die Dinge selbst regeln, bis der Gesetzgeber hinterherhinkt.


    Und jetzt einen dampfenden Kaffee ;).

    Gruß,

    Thomas.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

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  • zzz,


    einiges von deinen Zeilen würde ich erst checken wollen...


    Und ja, wir sind uns einig, das das Dampfen am Arbeitsplatz genau so wenig erlaubt sein sollte wie das Rauchen !


    Grüße und einen schönen Feierabend gewünscht,


    Heinz

    Wer aufhört besser werden zu wollen, der hat aufgehört gut zu sein !
    Von Marie von Ebner-Eschenbach

  • Der Arbeitgeber wird dann das Zusammenwirken der Dämpfe mit allen diesen bereits vorliegenden Stoffen untersuchen müssen.


    Um eine Gefährdung durch neue Stoffe auszuschließen, muss der Arbeitgeber diese mit Sicherheitsdatenblättern usw. abgleichen. Er muss also JEDEN Dampf im Dampf-Kataster aufnehmen und alle Zutaten regelmäßig auf KMR und Grenzwerte abfragen. Darüber hinaus muss er stichprobenartig prüfen, ob Grenzwerte eingehalten sind, und ob die Stoffmischungen noch gleich sind - eventuell den Stoff sogar selbst vorhalten und ausgeben - und kontrollieren, dass nur der ausgegebene Stoff verwendet wird.

    zzz: WAS RAUCHST DU DENN?!?!?!?


    Wenn ich davon so drauf komme - dann will ich das auch!!!


    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Seien wir uns einig: das Dampfen im Arbeitsbereich zu erlauben wäre arbeitgeberseits mindestens unklug.

    Sehe ich auch so. Als Kind der Lebensmittelindustrie rate ich jeden Arbeitgeber, lass die Leute aus stempeln, das Firmengelände verlassen und dann können Sie rauchen. Wenn es auf Nahrungsmittelsicherheit ankommt , auch noch umziehen lassen. Und genauso sehe ich das mit den E-Zigaretten.

    Einmal editiert, zuletzt von jeske ()

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  • zzz: WAS RAUCHST DU DENN?!?!?!?


    Wenn ich davon so drauf komme - dann will ich das auch!!!

    Im Ernst:


    Ich habe nur die Prozedur umrissen, die bei der Einführung neuer Gefahrstoffe (je nach Arbeitssystem) evtl. erforderlich wäre.

    Provokante Frage: auf welcher Basis sollte Dampfen davon ausgenommen werden?


    Ansonsten gebe ich zu, den Umgang mit Dampf auf die Spitze getrieben zu haben, wie im Gefahrstoffbereich teilweise mit Narkotika und Giften umgegangen wird/würde. Ich gebe zu, das Thema ein wenig(?) ins Lächerliche gezogen zu haben, indem ich dies tat, und noch mit anderen Prozessen vermixt habe.


    Aaaaaber! Gibt es VIELE Postings von mir, wo KEINE Spitze drin ist?


    Und wo die Spitze drin ist, sticht sie den Bereich der Wahrheit trotzdem an. Wir haben das Rauchen in gemeinsam genutzten Bereichen ENDLICH überwunden. Wir brauchen keinen neuen Anlauf mit dem nächsten Mist, was sich jemand ausgedacht hat, und 100 Jahre Studien, bis eine Empfehlung es sein zu lassen, endlich umgesetzt wird.


    Das alles schaffe ich ohne Drogen - eine gediegene Portion Sarkasmus reicht dazu... Trotzdem:


    Jeder soll nach seiner Art glücklich werden, aber die Grenzen der Unbeteiligten nicht übertreten.

    Einmal editiert, zuletzt von zzz ()

  • und die Wolken, durch die man nichts mehr sehen kann ...

    Spätestens, wenn der Dampfer den Rauchmelder ausgelöst hat und dann den Feuerwehreinsatz bezahlen durfte dürfte er zur Vernunft kommen.

    Sorry aber einiges liest sich hier, wie eine Art Hexenjagd und das gefällt mir ganz und gar nicht

    Nur weil Dampfer fast so ignorant sind wie viele Raucher? Warum sollte ich als Nichtraucher und Nichtdampfer passiv diese Dinge inhalieren müssen?

    Der Gesetzgeber hat ja leider versäumt eine sinnvolle und mögliche Variante zu wählen, wie man diese Dampferei einschränken kann. Wenn es zur Rauchentwöhnung eingesetzt wird wäre es meiner Meinung nach ein Arzneimittel, denn Rauchen wird ja auch als Sucht angesehen. Siehe da viele rechtliche Möglichkeiten den Vertrieb der Liquids zu kontrollieren.

    Die Inhaltsstoffe sind sehr wohl bekannt und auch leicht zu recherchieren, wenn man des nur will.

    Bei den nicht nikotinhaltigen Liquids gelten vereinfachte Informationspflichten, da wird es schon schwierig. Es gibt auch nicht wenige Dampfer, die ihr eigenes Liquid mischen und andere kaufen über das Internet aus China oder sonst wo her.

    Und ja, die Aromastoffe sind individuell zusammengesetzt (Rezepturen) und in der Nahrungsmittelindustrie seit Jahren in Verwendung.

    Dort werden sie aber üblicherweise nicht verdampft und dann die Raumluft damit belastet.

    Um eine Gefährdung durch neue Stoffe auszuschließen, muss der Arbeitgeber diese mit Sicherheitsdatenblättern usw. abgleichen. Er muss also JEDEN Dampf im Dampf-Kataster aufnehmen und alle Zutaten regelmäßig auf KMR und Grenzwerte abfragen. Darüber hinaus muss er stichprobenartig prüfen, ob Grenzwerte eingehalten sind, und ob die Stoffmischungen noch gleich sind - eventuell den Stoff sogar selbst vorhalten und ausgeben - und kontrollieren, dass nur der ausgegebene Stoff verwendet wird.

    Als Arbeitgeber kann man das ganz schnell einschränken. Entsprechend §7 Abs.4 gilt ein Minimierungsgebot und in Sachen Dampfen kann man somit sein Hausrecht ausüben und dieses entsprechend einschränken.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Intressant. Der Bericht ist von 2012, wäre schön es ein Update geben würde

    Das der Bericht von 2012 ist, ist uns bekannt.


    Wozu ein Update .... solange es keine neuen Erkenntnisse hierzu gibt.


    Ich bin froh das wir das Thema Dampfen so geregelt haben und wie Rauchen betrachten.




    Viele Grüße aus Mittelfranken

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • @all,


    gegen Ideologische Einstellungen hilft kein Sachverstand, lassen wir es gut sein und jeder behält seine Meinung :)


    Grüße,


    Heinz

    Wer aufhört besser werden zu wollen, der hat aufgehört gut zu sein !
    Von Marie von Ebner-Eschenbach

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  • gegen Ideologische Einstellungen hilft kein Sachverstand, lassen wir es gut sein und jeder behält seine Meinung :)

    hmmmm.... ich weiß gerade nicht wo ich anfangen soll...

    Da ich selbst ein starker Raucher war und die Sucht mich massiv im Griff hatte, was ich allerdings erst wirklich mitbekommen / verstanden habe als ich schon einige Zeit nicht mehr geraucht habe..... seither hat sich vieles in meinem Leben verändert.


    Ich kann aber auch jeden verstehen der diese Sucht hat .... unter anderem wird man sich das alles gut reden wollen

    "Ich bin nicht süchtig,"

    "Ich kann jeder Zeit aufhören"

    " ist nicht so gesundheitsgefährlich, siehe Altkanzler Schmidt"

    "das Geld spare ich auch nicht würde ich nur für was anderes ausgeben"

    so oder so ähnlich kommen diese Argumente dann .....


    Es ist echt schwer sich davon loszureißen

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

    Einmal editiert, zuletzt von kelte ()

  • In einem mittelständischen Unternehmen, wo ich externe SiFa war, wurde gequalmt bis zum Anschlag. Grund: der Betriebsrat (ein Vollzeit Betriebsrat) war/ist Extremraucher, und er hat ALLES konterkariert, was den Nichtraucherschutz angeht.


    Aktuell suchen die übrigens eine interne SiFa. Für Raucher ein sehr nettes Unternehmen :)

  • Unabhängig von unseren pers. Befindlichkeiten, im Vordergrund sollte unsere Aufgabe der Arbeitsschutz stehen.


    Rauchen/Dampfen kann man alleine vor jeder Tür und dies sollte auch ermöglicht werden können !


    Grüße,


    Heinz

    Wer aufhört besser werden zu wollen, der hat aufgehört gut zu sein !
    Von Marie von Ebner-Eschenbach

  • Hier auf der Baustelle ist Rauchverbot wegen extremer Vermüllung des Gebäudes und der Umgebung mit Kippen. Es gibt einen Rauchercontainer, und die Drohung, 1500 EUR Vertragstrafe einzuforern, wenn geraucht wird....


    Man hat es ein halbes Jahr mit Vernunft versucht... Kippen einsammeln und so....


    Jetzt: siehe oben.


    Mein Beitrag zum Thema hier vor Ort: Null.


    ArbStättV ist allerdings SiFa-Thema und damit auch der Nichtraucherschutz.

    Bei der Arbeit mit Gefahrstoffen war Rauchen schon immer verboten (zumindest seit dem ich SiFa bin).

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  • Naja, weil halt neue Erkenntnisse vorliegen... Wäre ja auch irgendwie komisch, wenn auf einem relativ neuen Forschungsfeld, das zudem intensiv beackert wird die Datenlage gleich bleiben würde.


    Lg

    Moritz

  • Ich kenne spontan nur einen aktuellen Zeitungsartikel aus dieser Woche, in dem davon berichtet wird, dass das amerikanische Gesundheitsministerium mindestens 12 Tote und mehrere hundert Lungenerkrankungen durch E-Zigaretten in den USA bestätigt. Neben den bereits erwähnten aktuellen Forschungsergebnissen aus der Medizin, dass sich das Dampfen auch bei Liquiden ohne Nikotin negativ auf die vaskuläre Funktion des Körpers auswirkt.


    Positive neue Erkenntnisse für Nichtdampfer sind mir nicht bekannt, die belegen, dass "Passivinhalierer" durch den Dampf nicht gefährdet werden. Dass es für Raucher besser ist, auf das Dampfen umzusteigen, ist unbestritten, aber kein Sifa-Thema und nur weil es für Raucher besser ist, müssen Nichtraucher eben nicht dem Dampf ausgesetzt werden, da dieser nach den meines Wissens bisher vorliegenden Erkenntnissen ebenfalls gesundheitsschädlich (inklusive krebserzeugender Substanzen) sein kann.

  • Ich kenne spontan nur einen aktuellen Zeitungsartikel aus dieser Woche, in dem davon berichtet wird, dass das amerikanische Gesundheitsministerium mindestens 12 Tote und mehrere hundert Lungenerkrankungen durch E-Zigaretten in den USA bestätigt. Neben den bereits erwähnten aktuellen Forschungsergebnissen aus der Medizin, dass sich das Dampfen auch bei Liquiden ohne Nikotin negativ auf die vaskuläre Funktion des Körpers auswirkt.


    Positive neue Erkenntnisse für Nichtdampfer sind mir nicht bekannt, die belegen, dass "Passivinhalierer" durch den Dampf nicht gefährdet werden. Dass es für Raucher besser ist, auf das Dampfen umzusteigen, ist unbestritten, aber kein Sifa-Thema und nur weil es für Raucher besser ist, müssen Nichtraucher eben nicht dem Dampf ausgesetzt werden, da dieser nach den meines Wissens bisher vorliegenden Erkenntnissen ebenfalls gesundheitsschädlich (inklusive krebserzeugender Substanzen) sein kann.

    Jo ....das ist auch mein Stand :urlaub:

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

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  • Kann hier eigentlich nicht passieren.


    Viele der Betroffenen, auch die Verstorbenen, hatten sogenannte Liquids mit dem psychoaktiven Cannabis-Wirkstoff THC konsumiert. In einigen US-Staaten ist der Verkauf dieser Produkte erlaubt. Zudem war den Liquids Vitamin-E-Azetat zugesetzt. Der Stoff könnte für die Erkrankungen verantwortlich sein.


    Hier dürfen laut EU-Vorgabe nikotinhaltige Produkte keine Vitamin-Zusätze enthalten.

    Außeerdem darf der maximale Nikotingehalt pro Milliliter gerade mal 20 mg betragen.
    Das ist in den USA nicht geregelt.


    Es wurden einige hundert Liquids überprüft und keine bedenklichen Substanzen gefunden.


    Ich dampfe weiter.

  • Kann hier genau so passieren. Anleitungen zum selber mischen von Liquids mit THC oder Vitaminzusätzen gibts zuhauf im Internet, ebenso lassen sich alle Zutaten problemlos besorgen. Überprüft wurden von der Marktaufsicht Produkte, die legal im Handel vertrieben wurden. Daneben gibt es einen Schwarzmarkt mit Produkten, die eben nicht den EU-Vorgaben entsprechen und die an den Aufsichtsbehörden vorbei verkauft werden.


    Und dem Arbeitgeber ist es eben nicht zuzumuten, die einzelnen Liquids der Dampfer zu kontrollieren. Noch dazu, wo aus der Beschriftung der Liquid-Behälter i.d.R. nicht hervorgeht, was alles enthalten ist. Somit ist der einzige Weg, die Sicherheit und Gesundheit der "Passivmitdampfer" zu schützen der gleiche wie zum Schutz der Nichtraucher (das Dampfen dem Rauchen gleichzusetzen und zu verbieten).