Hitzeschutzkleidung

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  • Hi SiFa Kollegen,

    Wir benötigen Hitzeschutzkleidung. (Der Beitrag von Thomas aus 2013 war hier nicht hilfreich für mich)

    Das was ich bisher gefunden hab (Internet) läuft letztendlich bloß auf Handschuhe raus.

    Jedoch testen wir ein Produkt in einer Messkammer bei einer Temperatur von 60 °C und 40 % Luftfeuchte als Umgebungsbedingung. An dem Produkt selbst sind Komponente die heißer werden.

    Nun, die Frage ist halt was da alles nötig und besonders auch möglich ist.

    Atemschutz z.B. : Beim Atmen solch heißer Luft kondensiert die Luftfeuchtigkeit in der Lunge (da sie ja kälter ist). Brauche ich da was?

    Hautschutz: Gibt es eine Art Overall der länger ein Wärmepolster zwischen Haut und heißer Oberfläche halten kann als das eine normale Jeans leistet? Und dabei auch den Körper nicht übermäßig zusätzlich noch aufheizt natürlich.

    Wenn mir da einer von euch beratend helfen könnte hat der mich glücklich gemacht.


    Grüße
    Steph

    Wir sind alles "Schlaue" Leute ! ! Manche vorher, manche nachher. (Chin. Sprichwort, Autor unbekannt)

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  • Atemschutz z.B. : Beim Atmen solch heißer Luft kondensiert die Luftfeuchtigkeit in der Lunge (da sie ja kälter ist). Brauche ich da was?

    Ist der Mitarbeiter mit in der Messkammer?.... jede Sauna betrete ich jetzt nur noch mit Atemschutz

    Letztendlich wissen wir zu wenig von der Arbeitssituation .... warte ich hole :444:

    Eine Vorstellung von Dir wäre auch sehr nett.....
    EURE VORSTELLUNG im Sifapage Board

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • Hi kelte,

    Die Vorstellung hab ich eingestellt.

    Zur angefragten Arbeitsstation:
    Die Klimaanlage (KA) steht im Prüfraum bei den Prüfbedingungen. Luftfeuchte ist 40 %. Die hat man in der Sauna sicher nicht.
    Dann wird die KA in Betrieb genommen und mit einer Luftklappe die Ansaugluft Temperatur gemischt und auf eine Temperatur eingestellt.
    Da wird man schon mal 10-15 Min unter diesen Umgeb. Bedingungen arbeiten müssen.
    Von einer Messwarte überwacht man danach die Ansaugluft Temperatur und muss dann evtl. nochmal rein zum nachregeln.

    Arbeitsschutzrechtlich: Ich darf mich nicht länger als 30 Minuten am Stück im Prüfraum aufhalten und es muss mich von außen ein Kollege überwachen und notfalls bergen wenn ich umgefallen bin.
    Da liegt man dann auf dem aufgeheizten Boden.

    Kannst du damit eine gezieltere Aussagen treffen? Ohne Schneekugel? Oder benötigst du noch mehr Input? Dann frag mich bitte, denn ich hätte gern dein "Know How" dazu.

    Besonders interessiert mich was es für Möglichkeiten zum Hautschutz in diesem Fall gegen Hitze gibt. (Mit einer Jeans verbrennt man sich die Haut wenn man auf dem heißen Blechboden der Kammer liegt - sie wird gerötet abhängig von der Kontaktdauer)

    Danke schon mal für deine Antwort.

    Steph

    Wir sind alles "Schlaue" Leute ! ! Manche vorher, manche nachher. (Chin. Sprichwort, Autor unbekannt)

    2 Mal editiert, zuletzt von Stephan#159 (15. Januar 2019 um 14:57)

  • Die Vorstellung hab ich eingestellt.

    Danke, habe Dich auch schon begrüßt......

    Kannst du damit eine gezieltere Aussagen treffen? Ohne Schneekugel? Oder benötigst du noch mehr Input? Dann frag mich bitte, denn ich hätte gern dein "Know How" dazu.

    Gut meine Glaskugel brauche ich nicht mehr.....allerdings kann ich Dir hierzu keine wirkliche gute Hilfe sein

    Besonders interessiert mich was es für Möglichkeiten zum Hautschutz in diesem Fall gegen Hitze gibt. (Mit einer Jeans verbrennt man sich die Haut wenn man auf dem heißen Blechboden der Kammer liegt - sie wird gerötet abhängig von der Kontaktdauer)

    Hier ist es doch so, das ein Kollege das von außen überwacht um Dich schnell zu bergen......

    Da wird man schon mal 10-15 Min unter diesen Umgeb. Bedingungen arbeiten müssen.

    Was ich hier als Arbeitgeber anbieten würde ist reichlich Wasser zum trinken.

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • Hi,

    bis 15 Minuten Aufenthaltszeit einmal am Tag oder mehrmals? Hast du dich schon mit den Veröffentlichungen zur Beurteilung von Hitzearbeit beschäftigt (z.B. DGUV Information 213-002 Hitzearbeit)?

    Klassische Maßnahmen sind z.B.:
    - Aufenthaltszeit begrenzen,
    - Abkühlzeit festlegen (bei mehrmaligem Einsatz am Tag),
    - kostenlose Getränke für Flüssigkeitsaufnahme...

    Atemschutz ist für kurzzeitigen Aufenthalt vermutlich mehr Belastung als Nutzen für die Träger. Eine spezielle Ganzkörper-Hitzeschutzkleidung o.ä. ist vermutlich ebenfalls mehr Belastung als Nutzen für den Träger, hier würde ich spontan die Hitzeschutzhandschuhe für ausreichend ansehen. Sinnvoller als die Hitzeschutzkleidung ist meiner Meinung nach die Frage, ob der Träger aktiv gekühlt werden kann (z.B. Kühlwesten, Kühlkappen, Handgelenk-Kühlmannschetten), um ihm den Aufenthalt erträglicher zu gestalten. Hier sind wassergekühlte Modelle generell empfehlenswerter als eisgekühlte Modelle.

    schöne Grüße

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  • Atemschutz z.B. : Beim Atmen solch heißer Luft kondensiert die Luftfeuchtigkeit in der Lunge (da sie ja kälter ist). Brauche ich da was?

    Eine solche Kondensation wird kaum auftreten bzw. vom Körper problemlos resorbiert. Die Parameter sind ja ähnlich wie in einem Dampfbad z.B. Hamam, dort ist allerdings die Luftfeuchtigkeit in der Regel höher.

    Mit einer Jeans verbrennt man sich die Haut wenn man auf dem heißen Blechboden der Kammer liegt

    Muss der Boden unbedingt aus Blech sein oder könnte man ihn mit einer weniger wärmeleitenden Auflage versehen z.B. einem "Lattenrost" z.B. aus feuchtigkeitsunempfindlicherem Kunststoff oder entsprechendem Holz.

    Was ich hier als Arbeitgeber anbieten würde ist reichlich Wasser zum trinken.

    Der Wasserverlust über die relativ kurze Zeit dürfte sich in Grenzen halten. Wobei trinken nicht schaden dürfte.


    Ich würde mich mit einem entsprechenden Kleidungshersteller für Hitzeschutzkleidung in Verbindung setzen z.B. die Firma Mewa.
    Formel 1 Fahrer tragen als Hitzeschutz Unterwäsche aus Nomex. Diese ist atmungsaktiv, verhindert aber Verbrennungen. Nur Nomex ist nicht sonderlich gut geeignet in feuchter Umgebung.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hi, euch Helfern,

    besten Dank für eure Antworten.

    Das hilft schon mal soweit, dass es wohl hier keine genauen durchgreifenden gesetzlichen Bestimmungen (also wie: Beim Schleifen am Schleifbock ist es Pflicht eine Schutzbrille zu tragen oder ähnliches) gibt.
    Die wirklichen und praktischen und sinnvollen Maßnahmen dafür oder dagegen (Hitzearbeit) habt ihr mir ja hier aufgezählt.

    Dafür danke ich.

    Grüße

    Steph

    Wir sind alles "Schlaue" Leute ! ! Manche vorher, manche nachher. (Chin. Sprichwort, Autor unbekannt)

  • Hallo Stephan,

    (Hitzearbeit

    Um die Arbeit bei euch zu bewerten und ggf. Maßnahmen zu erstellen würde ich.....

    zur Beurteilung von Hitzearbeit beschäftigt (z.B. DGUV Information 213-002 Hitzearbeit)?

    wie MrH schon geschrieben hat die DGUV I 213 - 002 zur Hilfe nehmen

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

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  • Arbeitsschutzrechtlich: Ich darf mich nicht länger als 30 Minuten am Stück im Prüfraum aufhalten und es muss mich von außen ein Kollege überwachen und notfalls bergen wenn ich umgefallen bin.
    Da liegt man dann auf dem aufgeheizten Boden.

    [...]

    Besonders interessiert mich was es für Möglichkeiten zum Hautschutz in diesem Fall gegen Hitze gibt. (Mit einer Jeans verbrennt man sich die Haut wenn man auf dem heißen Blechboden der Kammer liegt - sie wird gerötet abhängig von der Kontaktdauer)

    Danke schon mal für deine Antwort.

    Steph

    Stephan,

    also wenn ich hier eh unter Überwachung stehe, wie lange werde ich dann max. auf dem Boden liegen?!?! Es wird sich um Sekunden handeln. In dieser Zeit ist, auch bei solchen Temperaturen, ein bleibender oder schwerer Schaden durch Hitzeeinwirkung eher nicht vorstellbar.

    Nomex, und da iss der Axel mal wieder ;-), ist für eine solche Anwendung mehr als fehl am Platze. Aber, nur für den Fall der Fälle: eine lange Unterhose würde dein Problem schon zum größten Teil lösen...

    Bei Oberflächentemperaturen am Prüfstück, die u.U. noch höher sein können und welches evtl. sogar manipuliert werden muß, sollte in der Tat entsprechender Handschutz getragen werden. Damit war's das aber auch.

    Selbstverständlich sollte man die MA an solchen Arbeitsplätzen besonders im Auge haben. Wenn also ein MA mit einer starken Erkältung zwar zur Arbeit kommt, muß er nicht unbedigt diese Tätigkeit ausführen...

    In diesem Sinne
    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Nomex, und da iss der Axel mal wieder ;-), ist für eine solche Anwendung mehr als fehl am Platze.

    Warum?

    Aber, nur für den Fall der Fälle: eine lange Unterhose würde dein Problem schon zum größten Teil lösen...

    Oder auch nicht. Sobald Polyacryl oder Elasthan vorhanden ist, wird sich die Unterhose bei entsprechendem Wärmekontakt schön an die Haut schrumpfen. Ich gehe davon aus, dass der Blechboden der Prüfkammer auch die Wärmequelle darstellt und somit unter Umständen eine deutlich höhere Objekttemperatur als die erwähnten 60°C besitzt. Selbst 60°C möchte man wohl kaum mit bloßer Haut anfassen oder gar am Körper spüren, auch wenn geübte Personen dies mit den Händen gerade noch durchführen können.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Ohh man,

    ist ja nicht mein Ding, aber in diesem speziellen Fall:

    Axel,...manchmal bin ich bei deinen Kommentaren einfach sprachlos und ganz ehrlich, ich bin froh, dass du nicht meine SifA bist!

    Trag mal schön deine NOMEX Unterhose...

    In diesem Sinne
    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Selbst 60°C möchte man wohl kaum mit bloßer Haut

    Ein guter Chemiker verträgt 100 °C, ein schlechter noch mehr...dacht das gilt auch für CTAs :D

    Grüßle
    de Uil

    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“

    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

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  • Ein guter Chemiker verträgt 100 °C

    Kommt immer auf das Material an. Schlecht wärmeleitendes Material mit 100°C ist durchaus erträglich, bei gut leitendem Metall wird es aber kritisch. Mit den Händen kann ich Bleche mit 60°C gerade so noch anfassen (zumindest konnte ich das noch zu meiner Zeit in der Lackfabrik). Mich darauf legen wollte ich aber nicht, auch nicht mit Jeans als Isolation.

    Axel,...manchmal bin ich bei deinen Kommentaren einfach sprachlos und ganz ehrlich, ich bin froh, dass du nicht meine SifA bist!

    Bevor ich mir den Hintern verbrenne, trage ich lieber geeignete Schutzkleidung. Nicht sitzen zu können, da es gewaltig schmerzt ist eine Erfahrung, die ich nicht noch einmal machen möchte.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Ich gehe davon aus, dass der Blechboden der Prüfkammer auch die Wärmequelle darstellt und somit unter Umständen eine deutlich höhere Objekttemperatur als die erwähnten 60°C besitzt.

    Hi AxelS,

    dem ist glücklicherweise nicht so. In der Prüfkammer herrscht eine Luftzirkulation, da man 60 °C mit 40 % Luftfeuchte gewährleisten muss. Es ist aber trotzdem sehr interessant was hier alles so noch an Informationen rein kommt.


    Ich gehe davon aus, dass der Blechboden der Prüfkammer auch die Wärmequelle darstellt und somit unter Umständen eine deutlich höhere Objekttemperatur als die erwähnten 60°C besitzt

    Wir sind alles "Schlaue" Leute ! ! Manche vorher, manche nachher. (Chin. Sprichwort, Autor unbekannt)

  • Hallo Zusammen,

    auch wir haben diese Situation öfter, d.h. Arbeiten in Klimakammern mit verschienden Temperatur/ Luftfeuchte Programmen. Als generelle Aussage kann ich dir nur Schutzkleidung (Feuerewehr) nach EN 469 empfehlen. Funktioniert bei + wie - Graden und ist als Überbekleidung ausgeführt. Kostenpunkt ab 400 € Hose mit Jacke.

    Viele Grüße

    Tobias

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  • Hi,

    ob bei 60° wirklich die komplette PSA zur Brandbekämpfung nötig ist oder es für den Träger angenehmere Alternativen gibt, ist auf jeden Fall zu prüfen. Praxistipp: Setz dich mit Herstellern solcher PSA in Verbindung, die haben i.d.R. auch Erfahrung im Bereich maßgeschneiderter Lösungen für Kunden aus der Industrie.

    schöne Grüße

  • Hi MrH,

    das mache ich sofort, hast du ein paar Vorschläge von Herstellerfirmen? Ich könnte ja mal bei der Feuerwehr nachfragen wer die beliefert diesbezüglich. Oder bei der Formel 1 ginge das auch.
    Das wäre super und würde auch anderen hier im Board informieren.

    Danke für deinen Beitrag.

    Steph

    Wir sind alles "Schlaue" Leute ! ! Manche vorher, manche nachher. (Chin. Sprichwort, Autor unbekannt)

  • Also bei der ganzen Diskussion hier nochmal ein anderer Aspekt:

    Die diskutierte Art von Hitzeschutz soll den Träger vor der Einwirkung von Hitze durch Flammen oder Strahlung schützen. Bei Temperaturen von 60°C ist eine körperliche Schädigung durch Verbrennungen unter den o.g. Bedingungen, z.B. stürzen und kurzeitig auf dem Boden liegen, m.E. nicht zu erwarten.

    Wenn ich hier mit der angesprochenen Kleidung arbeite, laufe ich eher Gefahr Kreislaufprobleme zu bekommen...

    Nochmal nur zur Klarstellung: Bei Kontakt mit Bauteiloberflächen, die u.U. noch heißer sein könen, stellt sich die Frage nach zusätzlichem Schutz, z.B. geeignete Handschuhe, nicht. Hier sollte ich aktiv warden.

    In diesem Sinne
    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)