Aggression und Gewalt in medizinischen Einrichtungen

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  • Das ist ja eine furchtbare Sicht. D. h. ich muss das Böse mit dem Bösen austreiben. Das sind ja tolle Aussichten. Ich war mal ganz Stolz darauf, wie unsere Gesellschaft funktioniert hat. Klar haben wir uns auch gekloppt. Aber beim Nasenbluten war Schluss. Da wurde nicht nachgetreten. Über den Punkt alles kaputt zu machen, waren wir auch schon lange hinweg.

    Es sind ja auch nicht alle, die so sind. So war das auch nicht gemeint. In jeder Gesellschaft gibt es die sogn. "schwarze Schafe". Aber im Moment zeigt die Statistik, dass jährlich die Vorfälle zunehmen. Dazu muss man aber wiederum auch sagen, dass zu Beginn meiner Aktion (GBU mit Maßnahmen) vor 6 Jahren, die Vorfälle aus Scham nicht gemeldet wurden. Jahr für Jahr dringt die Notwenigkeit bei den MA weiter durch und immer mehr MA melden. Dass schöne daran ist, dasss ich jetzt gegenüber der GL und den Führungskräften, einen Hebel habe, der noch nicht vollends wirkt.
    Manchmal fällt es mir aber schwer, den MA in die Augen zu schauen, da leider (trotz Hebel) die GL noch nicht zu 100 % für Maßnahmen bereit ist. (ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll). Sexuelle Belästigung durch Kunden und Rehabilitanden nimmt auch immer mehr zu --> wer in einer Suchtklinik arbeit, weiß das und muss es auch aushalten können!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Was will man da noch sagen? Vor Allem, wie sag ich das der Betroffenen? :cursing:
    Aber es wird besser. Jetzt werden die Verursacher zumindestens schon mal der Klinik verwiesen und nach Hause geschickt. Anzeigen werden (müssen) dann leider nur von den Betroffenen erstattet. Nicht vom AG / Träger.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

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  • Meine furchtbare Ansicht?

    Warum haben Discotheken und Rotlicht-Läden hier keine relevanten Probleme? Bestimmt nicht, weil dort Psychologen erfolgreich tätig sind.

    Ich verurteile diese Zustände massiv. Aber sie sind auch dann real, wenn sie verschwiegen oder geleugnet werden.

    Die Türsteherszene ist natürlich alles andere als rechtsstaatlich. Andererseits sind die das Zeichen, dass der Rechtsstaat versagt hat.

    Und.. Du musst das Böse nicht austreiben. Das kannst Du nicht. Du bist in einer Lose-Lose Situation.

    Aber Gewalt ist die Androhung von Gewalt müsste im Einzelfall eine Option sein. Nicht durch Pfleger, sondern durch Profis - ggf. Polizei.

    Der Stolz war trügerisch und Fake-basiert. Der Elfenbeinturm ist eingestürzt. Schiller hat es schon beschrieben: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...

    3 Mal editiert, zuletzt von zzz (21. Dezember 2018 um 09:58)

  • Hallo,

    Von daher ist die Frage nach Zahlen nicht zielführend. Die Frage ist binär zu betrachten: kommt es vor, und muss man dagegen etwas tun?

    Ich verstehe was Sie meinen, kann dieser Sichtweise aber nicht
    folgen. Für mich maßgeblich sind immer Zahlen als Grundlage einer
    Entscheidung. Alles andere kann einen sonst in die falsche Richtung
    führen.

    Meine furchtbare Ansicht

    Furchtbar würde ich jetzt nicht sagen. Sie zeichnen aber ein Bild
    von der Gesellschaft, von unserem Staat was ich nicht nachvollziehen
    kann. Wenngleich ich Ihnen bei einzelnen Punkten folgen kann.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Hallo Hardy,

    ich kenne die Branche und es ist leider kein Einzelfall das Patienten und Angehörige ihren Frust an den Angestellten auslassen. Wir haben viele weibliche Mitarbeiter die zusätzlich sexuellen übergriffen ausgeliefert sin (meist verbal).
    Wir bieten Deeskalation Schulungen an und psychologische Betreuung, da im haus die Möglichkeit besteht. An dem Verhalten von den Patienten kannst du nichts ändern, aber wie die Mitarbeiter reagieren und anschließend verarbeiten kann ggf. beeinflusst werden.

    Ein schwieriges und ernstes Thema ohne wirkliche Lösungen, da der Stress bei allen Beteiligten immer größer wird.

    Gruß Ilos

  • Meine furchtbare Ansicht?

    Warum haben Discotheken und Rotlicht-Läden hier keine relevanten Probleme?

    Vielleicht, weil Sie keine Sifa beschäftigen, die das thematisiert?

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

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  • ...zum Thema - ist zwar vom letzten jahr aber... :D

    sollte sich jeder mal zum Thema zu Gemüte führen...

    Prävention von Gewalt und Aggression gegen Beschäftigte
    im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege
    Eine Handlungshilfe für Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen
    November 2018
    DGUV Information 207-025

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  • Und wieder keine Ursachenbenennung - aber Maßnahmen getroffen. Als SiFa sträuben sich meine Nackenhaare, wenn ich so etwas lese. Als Bürger auch.

    Klar könnten es Ursachen geben wie zu lange Wartezeiten, keine oder wenig Kommunikation usw.

    Ich bin allerdings der Meinung das es sich hierbei um ein gesellschaftliches Problem handelt.....

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • Klar könnten es Ursachen geben wie zu lange Wartezeiten, keine oder wenig Kommunikation usw.
    Ich bin allerdings der Meinung das es sich hierbei um ein gesellschaftliches Problem handelt.....

    Sehe ich auch so. Das Krankenhaus schützt seine Mitarbeiter und die Patienten. Ansonsten besteht wenig Spielraum.

    Gegen lange Wartezeiten oder Kommunikationsprobleme kann man vielleicht etwas tun. Hier sind Politik und Gesellschaft gefragt, der Pflege die Mittel zu geben, die benötigt werden.

    Wie aber geht man mit Leuten um, die ihre verletzten Angehörigen zum Beispiel aus religiösen Gründen nicht behandeln lassen wollen? Ich fürchte, dass die Ärzte und Pfleger da mit ungeahnten Problemen konfrontiert werden.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Bei der Ursachenbenennung besteht die "Gefahr", dass das Wahlviehvolk zum einen die Verantwortlichen erkennt und abwählt, zum anderen eine Lösung einfordert (meine Forderung: Durchsetzung der geltenden Rechtsnormen ohne Unterschiede in der Herkunft, Religion oder sonstiger Umstände zu machen - also verfassungskonform - anstatt "kultursensibel" wie wir derzeit gerade auf die Schlachtbank geführt werden).

    Die Alternative ist, dass SiFas, Unternehmen und Beitragszahler ein Vielfaches an Aufwand und Ressourcen aus eigenen Kräften aufbringen müssen, statt dass der Staat mit den bereits bezahlten Ressourcen (Steuern) seine Aufgaben wahrnimmt, und Sifas/Unternehmen ihre eigentliche Aufgaben - nämlich die prozessbedingten Gefährdungen zu minimieren, verfolgen.

    Resultat: es wird demnächst AUCH bei uns nationalistisch angebraunt knallen - anstatt bisher rechtsstaatlich gehandelt zu haben. Ich "freue" mich drauf - als "nur" halbdeutscher(*) Migrant mit einer ausländischen Ehefrau....

    Zu (*): "halbdeutsch" ist auch übertrieben - ich stamme von zwei verschiedenen, deutschen Stämmen ab, die in den letzten 600 Jahren nicht auf dem Boden der heutigen Bundesrepublik oder des ehemaligen Preußens gelebt haben.... Und von zwei weiteren Stämmen, die nix deutsch sind.... Und ich finde es sehr schade, dass die gesunde Wehrhaftigkeit des Staates gegen Aggressionen derart fehlt - und das wirkt sich auch in unserem Beruf massiv aus, sofern wir es mit Gesundheit, Brandschutz oder gar Aufrechterhaltung öffentlicher Ordnung zu tun haben....

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  • Resultat: es wird demnächst AUCH bei uns nationalistisch angebraunt knallen - anstatt bisher rechtsstaatlich gehandelt zu haben. Ich "freue" mich drauf - als "nur" halbdeutscher(*) Migrant mit einer ausländischen Ehefrau....

    Zu (*): "halbdeutsch" ist auch übertrieben - ich stamme von zwei verschiedenen, deutschen Stämmen ab, die in den letzten 600 Jahren nicht auf dem Boden der heutigen Bundesrepublik oder des ehemaligen Preußens gelebt haben.... Und von zwei weiteren Stämmen, die nix deutsch sind.... Und ich finde es sehr schade, dass die gesunde Wehrhaftigkeit des Staates gegen Aggressionen derart fehlt - und das wirkt sich auch in unserem Beruf massiv aus, sofern wir es mit Gesundheit, Brandschutz oder gar Aufrechterhaltung öffentlicher Ordnung zu tun haben....

    Sorry, aber meines Erachtens geht das jetzt schon zu weit......

    Ich denke das ist ein zwischenmenschliches Problem in unserer Gesellschaft und hat mit Respekt, Zuhören, Akzeptanz, Feingefühl zutun.

    Warum gibt es solche Aktionen wie "kommmitmensch" eigentlich sollte das was dort gefördert wird selbstverständlich sein.

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

  • Ich denke nicht, dass "unsere Gesellschaft" hier das Haupt-Problem darstellt. Der Begriff "unsere Gesellschaft" erfordert in diesem Zusammenhang übrigens eine Definition.

    Wir (meine gesamte Familie) haben auch nicht zu - EURER Gesellschaft gehört. Und ich gehöre immer noch nicht so ganz dazu - und werde es auch nie tun - mit voller Absicht. EURE Gesellschaft ist mir zu diskriminativ:
    - Frauen
    - Kinder
    - Menschen anderer Hautfarbe
    - menschen diverser sexueller Neigungen

    Und verlogen bis zum Anschlag:

    - Genderidiotie statt echter Gleichberechtigung. Frauen im Beruf? Die Alibidiskussion um die demütigende Quote statt gelebten Respekt?
    - Kinderselektion an der Rampe zur Mittelstufe, Familienstatus entscheidet über die Zukunft des Kindes zu 80%
    - Von Schwarzen wollen wir gar nicht reden (persönliche Erfahrung: wie wir in Köln an einer Disco abgeblitzt sind, weil sie schwarz ist - eine perfekt Deutsch sprechende Pflegedienstleiterin)
    - Letztere im Fußball?

    P.S. ich bin übrigens sowas von NICHT links, wie nur was! Habe die Nase von linker Diktatur nachhaltig voll.

    "kommitmensch" löst genau WAS davon? NICHTS! IMO eine abgrundtief verlogene Aktion....

    7 Mal editiert, zuletzt von zzz (17. Januar 2019 um 15:21)

  • Hallo,

    ich denke man sollte jetzt wieder den Weg zum eigentlichen
    Thema finden... sonst verfangen wir uns in einer
    gesellschaftspolitischen Diskussion hier.

    Gruß
    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Im Prinzip ja.

    Nur ist es ärgerlich, dass Maßnahmen von Betrieben verlangt werden, wo der Staat in seinen Kernaufgaben (Sicherheit) schlicht die Leistung verweigert. Und ich bin als SiFa genau davon direkt betroffen. Es sind meine Kollegen und Kolleginnen die den Arbeitstag vielleicht nicht (gesund) überleben, obwohl sie nur helfen wollen (und können). Und nu?

    Von den sexuellen Übergriffen ohne Verletzungsabsicht (meist ältere, deutsche Männer) wollen wir gar nicht erst anfangen... Laut der mit mir eng befreundeten Krankenschwester (seit 1988 befreundet, seit 1990 Krankenschwester) sind es ca. 30% der Männer, wenn sie allein mit ihr im Zimmer sind. In der Nachtschicht geht es in Richtung 80% - heißt: ein älterer Mann, der nachts klingelt, ist gesundheitlich meistens nicht in Not. Immerhin sind es "nur" Sprüche und physisch harmlose "Grabscher". Trotzdem - in welcher Welt leben wir, in der physische Angriffe auf Hilfskräfte und auf ihre sexuelle Selbstbestimmung mit "Deeskalationstraining" und "kommitmensch" beantwortet werden? Krank!

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  • Wir (meine gesamte Familie) haben auch nicht zu - EURER Gesellschaft gehört. Und ich gehöre immer noch nicht so ganz dazu - und werde es auch nie tun - mit voller Absicht. EURE Gesellschaft ist mir zu diskriminativ:
    - Frauen
    - Kinder
    - Menschen anderer Hautfarbe
    - menschen diverser sexueller Neigungen

    Und verlogen bis zum Anschlag:

    hierzu schreibe ich nichts mehr, da ich meine eigenen Erfahrungen, Vorstellungen habe und das eine endlose Diskussion geben würde.

    Viele Grüße aus Mittel:Franken:

    Einmal editiert, zuletzt von kelte (18. Januar 2019 um 08:20)

  • Und wieder keine Ursachenbenennung - aber Maßnahmen getroffen. Als SiFa sträuben sich meine Nackenhaare, wenn ich so etwas lese. Als Bürger auch.

    Nun, die Ursachen sind doch eigentlich klar: Der Grundstein wurde damit gelegt, den Patienten nun Kunden zu nennen. Und wie sagt mein Chef bei jeder Willkommensveranstaltung neuer Mitarbeiter: Der Unterschied zwischen Krankenhaus und Media Markt ist, dass es bei Media Markt ein vierzehntägiges Umtauschrecht gibt...

    Außerdem sehe ich schon ein allgemeines Verrohen der Sitten, das zeigen auch Debatten im Bundestag.

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Bei der Ursachenbenennung besteht die "Gefahr", dass das Wahlviehvolk zum einen die Verantwortlichen erkennt und abwählt, zum anderen eine Lösung einfordert (meine Forderung: Durchsetzung der geltenden Rechtsnormen ohne Unterschiede in der Herkunft, Religion oder sonstiger Umstände zu machen - also verfassungskonform - anstatt "kultursensibel" wie wir derzeit gerade auf die Schlachtbank geführt werden).

    Die Alternative ist, dass SiFas, Unternehmen und Beitragszahler ein Vielfaches an Aufwand und Ressourcen aus eigenen Kräften aufbringen müssen, statt dass der Staat mit den bereits bezahlten Ressourcen (Steuern) seine Aufgaben wahrnimmt, und Sifas/Unternehmen ihre eigentliche Aufgaben - nämlich die prozessbedingten Gefährdungen zu minimieren, verfolgen.

    Resultat: es wird demnächst AUCH bei uns nationalistisch angebraunt knallen - anstatt bisher rechtsstaatlich gehandelt zu haben. Ich "freue" mich drauf - als "nur" halbdeutscher(*) Migrant mit einer ausländischen Ehefrau....

    Zu (*): "halbdeutsch" ist auch übertrieben - ich stamme von zwei verschiedenen, deutschen Stämmen ab, die in den letzten 600 Jahren nicht auf dem Boden der heutigen Bundesrepublik oder des ehemaligen Preußens gelebt haben.... Und von zwei weiteren Stämmen, die nix deutsch sind.... Und ich finde es sehr schade, dass die gesunde Wehrhaftigkeit des Staates gegen Aggressionen derart fehlt - und das wirkt sich auch in unserem Beruf massiv aus, sofern wir es mit Gesundheit, Brandschutz oder gar Aufrechterhaltung öffentlicher Ordnung zu tun haben....

    Zum ersten Absatz: Das ist eine Zuspitzung, die ich nicht mittragen kann.
    Zweiter Absatz: Was bringt Dich zur Idee, dass die Gewaltfragen keine prozessbedingten Gefahren sind?

    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)